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LAN vs. WLAN – ist es noch notwendig mit WiFi6 Kabel zu verlegen?

Egal welchen Experten man zu diesem Thema befragt: wenn man die Wahl zwischen Kabel oder Wifi hat, dann rät der Experte immer zur Kabelverbindung. Doch mittlerweile stellt sich die Frage: Braucht es unbedingt ein Ethernetkabel in jeder Ecke? Reicht nicht ein gutes WiFi Netz mit der neuen AX-Funktechnologie? Im heutigen Beitrag gehen wir auf Spurensuche und versuchen die Frage zu beantworten.

Ein Fundament schaffen

Damit wir Ethernet vs. WiFi6 vergleichen können, brauchen wir eine Basis. Einerseits dienen die „bis zu“ Geschwindigkeiten des ISPs (Internet Service Providers) und andererseits ein Speedcheck der realen DSL Geschwindigkeit des Internets zuhause. Dazu verbinden wir uns mittels kurzem Netzwerk-Kabel direkt mit dem Router und starten den Geschwindigkeitstest. Unser ISP verspricht uns 1 Gigabit Download und 50 Megabit Upload und die hält er relativ gut ein:

Das ist eine gute Ausgangslage für unseren Test. Dass wir mit dem Kabel in jeder Ecke des Hauses diese Geschwindigkeiten erreichen werden, wird niemanden überraschen. Überraschen wird uns eventuell das WiFi Netz, denn in den letzten Jahren hat sich einiges getan. Mesh, Wifi 6 und Co. sind passiert – Hersteller haben viel experimentiert und dabei sind, für uns Kunden, viele neue und interessante Standards entwickelt worden. Das Schöne daran ist: Das passiert mittlerweile alles automatisch. Da gibt es, zum Beispiel, Geräte von Asus, die sich mittels Firmware-Update zu Mesh-Nodes umwandeln und mit einem Knopfdruck installieren lassen. Um die WiFi Bandbreite zu schonen, können sie via Ethernet miteinander verbunden werden und sorgen so für den besten WLAN Empfang in der gesamten Wohnung oder dem Haus mit Garten.

Mit WiFi lassen sich neue Geräte schnell in das lokale Netzwerk eingliedern, ohne Löcher in Wände zustemmen oder meterweise Kabel zu verlegen, die nirgends versteckt werden können. Manchmal fragt man sich, wozu die Nvidia Shield oder ein Gast ein Kabel braucht um in das Internet zu kommen, wenn das eigene WiFi eine sehr gute Abdeckung hat und guten Speed bietet.

Ethernet ist nicht tot, es lebt!

Natürlich gibt sehr viele Argumente für das Ethernet-Kabel. Die Verbindung ist „äußeren“ Einflüssen, wie WLAN Netzen, nicht ausgesetzt – sie ist stabil und bietet immer die beste Leistung. Hinzu kommt noch, dass es mittlerweile die Möglichkeit gibt via Netzwerkkabel Datenraten von 10 Gigabit zu übertragen; ein Wert von dem WLAN nur träumen kann. Natürlich braucht man hierfür die entsprechende Hardware, aber es ist möglich. Und das in alle Bereiche des Hauses/der Wohnung. Aber hier hat Ethernet den ganz klaren Nachteil: Das Kabel. Es muss verlegt werden. Es kann beschädigt werden. Oft ist es dann eine eher mühsame Angelegenheit solch ein Kabel zu verlegen und bei einem Defekt erst recht auszutauschen.

Was ist WiFi 6 eigentlich?

Um WiFi 6 zu erklären, bräuchten wir hier einen eigenen Artikel. Die Kollegen von T3N haben es relativ gut und verständlich erklärt. Kurz zusammengefasst: WiFi 6 bietet nicht nur mehr Bandbreite, sondern bietet auch jede Menge Vorteile, wie erhöhte Sicherheit. Der Nachteil? Eine Neuanschaffung eines WiFi 6 fähigen Routers wird dir nicht erspart bleiben. Diese Geräte sind mittlerweile nicht teuer und beginnen bei Rund 50€ – wie der Honor 3 Router. Wir empfehlen euch aber etwas tiefer in die Tasche zu greifen und einen 4×4 WiFi 6 Gerät zu besorgen; diese kosten zwar (teils deutlich) mehr, aber bringen mehr (interne) Geschwindigkeit und mehr Features, wie Mesh-Konnektivität. Wie die Produkte von ASUS.

Und auf der anderen Seite braucht es natürlich auch Geräte die mit WiFi 6 umgehen können. Sounterstützen nahezu alle neueren und modernen Smarthones den Standard. Apple hat ihn in seine iPhones mit der 11er Serie umgesetzt. Samsung und Co. waren etwas früher dran. Wir empfehlen jedenfalls auf Seiten wie geizhals.at bei den Specs zu kontrollieren ob das Gerät auch WiFi 6 fähig ist.

Natürlich können auch aktuelle Laptops, wie das neu vorgestellte Gerät von Acer, der Predator Triton 300 oder Standrechner mit entsprechenden Mainboard mit dem Standard kommunizieren. Wir hatten hierzu das MSI MAG B560 mit WiFi 6 schon im Test. Deshalb ist es wichtig: vorher informieren!

Das Testszenario

So sehen die Einstellungen des Routers aus. WiFi 6 ist aktiv.

Wir nutzen hier den WiFi 6-fähigen Router von ASUS, den RT-AX92U. Das System ist grundsätzlich ein Mesh-System, das das neue AX-Wlan dazu nutzt um miteinander zu kommunizieren und so die schnellstmögliche kabellose Verbindung in jeder Ecke des Hauses zu garantieren. Für diesen Test haben wir das Mesh-System deaktiviert und lassen WiFi 6 gegen den via Ethernet verbundenen Desktop-PC antreten. Doch auch der Rechner hat eine WiFi 6 Karte verbaut um hier den Speed zu testen.

Der Router mit der 1 Gigabit Verbindung befindet sich um oberen Stockwerk. Die Test-Geräte befinden sich ein Stockwerk, im Wohnzimmer darunter. Das ist bei der Test-Person das Hauptnutzungsszenario. Hier auch der Screenshot des WiFi 6 fähigen Smartphones um die Echtheit der AX Verbindung zu zeigen:

Der Geschwindigkeitsvergleich

Der PC via Ethernet schafft, wie zu Beginn des Beitrages gezeigt, hast das Gigabit, das uns unser ISP versprochen hat. Doch nun folgt die Königsdisziplin: Kommt das WLAN da heran? Die Spannung steigt… Und hier haben ein Ergebnis!

Fazit

Werden beide Tests miteinander verbunden, kann man relativ eindeutig feststellen: Die Verbindung via WLAN ist eindeutig langsamer und zwar um ein Drittel. Doch das nicht die gesamte Geschichte. Im Test wurde ein Internetanschluss mit Gigabit Speed verwendet. Hier kommt das WiFi 6 System einfach noch nicht hin. In unserem Testfall bedeutet das, dass eine Internetgeschwindigkeit, die unter 600 Mbit liegt das System problemlos bedienen könnte.

Nein, WiFi 6 kann eine Kabelverbindung einfach noch nicht ersetzen, aber sie kann sie durchaus sehr gut ergänzen für Orte, die mühsam zu verkabeln sind und wo es einfach keinen Sinn macht. Der nächste Wlan-Standard könnte dann schon ein 100%iger Ersatz sein – auch, weil es schlicht an den Internetverbindungen fehlt, die die Bandbreiten ausreizen können.

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