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Netgear ORBI RBK20 im Test

Erst kürzlich stellte Netgear mit dem besonders kompakten Orbi RBK20 ein Set zur Netzwerkerweiterung vor. Dabei dient das System aber nicht nur der reinen Erweiterung eines Netzwerks. Das Set besteht aus einem Router und einem Satelliten, wobei ersterer wahlweise das Netzwerk bzw. Internet als Accesspoint weitergibt oder direkt als Router dient. Die Art der Netzwerkerweiterung kennen wir auch unter dem Namen Mesh, dabei werden wie oben schon angedeutet, zwei oder mehr Endgeräte zu einem vermaschten Netz zusammengesetzt. Die Mesh-WLAN-Netzwerke für den Endkunden sollen sich selbständig aufbauen und konfigurieren. Mehr über das Orbi RBK20 Set und deren Funktionsweise zeigen wir euch nun im folgenden Test.

Bevor wir mit unserem Test beginnen, möchten wir uns bei unserem Partner Netgear für die freundliche Bereitstellung des Testmusters, sowie für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken.​

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

 

Das Orbi RBK20 Set kommt in einer ansprechenden Verpackung. Ein blauer Karton ist mit einer weißen Banderole umwickelt. Auf deren Vorderseite finden wir eine Abbildung vom Router und seinem Satelliten sowie die Modellbezeichnung und das Herstellerlogo. Hier sind auch ein paar Informationen zu den wichtigsten Features untergebracht. Näher erläutert werden diese Features auf der Rückseite, zusammen mit den technischen Daten.




Wir entfernen die Banderole und haben nun eine, vollkommen blaue, quadratische Schachtel vor uns. An drei Seiten ist der Orbi Schriftzug eingestanzt. Die Schachtel lässt sich einfach öffnen, indem wir den Deckel anheben.

Inhalt




Beim Auspacken finden wir den Router sowie den Satelliten und das Zubehör, welches aus zwei Netzteilen, einem 2 Meter langem Netzwerkkabel, einer Installation DVD, einer Kurzanleitung und den Garantiebestimmungen besteht.



Daten

Technische Daten – Netgear Orbi RBK20  
Abmessungen Router & Satellit: 14,2 x 6,09 x 16,77 cm (L x B x H)
Gewicht 476 g (Router), 476 g (Satellit)
Antennen Jeweils vier interne Antennen
Kombinierte WLAN-Geschwindigkeit 2,2 GBps (866+866+400 MBps)
WLAN-Technologie Tri-Band
Dedizierter Backhaul 2×2 (5 GHz)
Reichweite 250 Quadratmeter
Gigabit Ethernet Ports Router: 1x WAN, 1x LAN
Satellit: 2x LAN
Arbeitsspeicher Router: 256 MB Flash und 512 MB RAM
Satellite: 256 MB Flash und 512 MB RAM
Besonderheiten Beamforming, Kompatibel mit Orbi OS, Orbi App,
Gast-WLAN-Netzwerk, WPA-/PSK2-Unterstützung, MU-MIMO,
Funktioniert mit Amazon Alexa und dem Google Assistant

Details

 

Das Schöne an den Orbi Geräten ist, dass diese auf den ersten Blick nicht wie die typischen Netzwerkgeräte ausschauen. So könnte man aus etwas Entfernung meinen, dass es sich um eine weiße Vase handelt. Diesen Eindruck vermittelt uns die ovale Form die hoch baut. Ringsum ist das Gehäuse weiß, während die Oberseite hellblau gehalten ist. Auf der Vorderseite finden wir den Orbi Schriftzug. Auf der Rückseite sind die Anschlüsse zu finden, auf die wir nun genauer eingehen werden.




An den Anschlüssen erkennen wir, dass es sich hier um den Router – sprich die Basis handelt. Denn nur der Router hat einen WAN Anschluss, der mit „Internet“ gekennzeichnet ist. Der Taster mit der Beschreibung „Sync“ synchronisiert den Router mit dem Satelliten, ist aber auch gleichzeitig eine WPS Taste zum schnellen verbinden mit anderen Geräten. Rechts vom WAN Anschluss findet sich ein 1 GBit Anschluss für ein entsprechendes Netzwerkkabel. Darauf folgen der Ein-/Ausschalter sowie der Anschluss für das Netzteil und der Reset-Schalter. Übrigens befinden sich alle Informationen zum Orbi auf der Unterseite (Seriennummer, SSID, Netzwerkschlüssel, Zugangsdaten).


 

Nun schauen wir uns den Satelliten einmal genauer an. Der sieht im Endeffekt dem Router sehr ähnlich. Die Abmessungen und auch die Optik sind sich sehr ähnlich, nur die Oberseite ist hier weiß. Und wie auch beim Router befinden sich die Anschlüsse auf der Rückseite.




Die Anzahl an Tasten und Anschlüsse ist beim Satelliten nahezu identisch mit denen des Routers. Jedoch befindet sich hier ein zweiter Netzwerkanschluss anstelle des WAN Anschlusses.

Funktionsweise

Mesh-Netzwerke

Immer mehr Geräte verfügen heute über eine Möglichkeit, mit einem Netzwerk bzw. mit dem Internet zu kommunizieren. Und dabei sind Computer, Notebooks, Tablets und Smartphones nur der Anfang. Denn gerade Smarthome Geräte zur Steuerung von Heizung, Licht und vielem mehr, benötigen eine stabile Anbindung an das Netzwerk. Daher bieten mittlerweile viele Hersteller die Hardware für ein WLAN Mesh – das Prinzip dahinter ist kein Hexenwerk und auch keine gänzlich neue Erfindung. Es werden dabei mindestens zwei oder mehr Endgeräte miteinander vermascht (Mesh). Um es für den Nutzer so einfach wie möglich zu halten, sollte sich ein solches Netzwerk nahezu selbstständig aufbauen und konfigurieren. Mesh Netze lassen sich sowohl bei verkabelten, als auch bei kabellosen Netzwerken finden.

Ein großer Vorteil eines Mesh-Netzwerks ist, dass faktisch keine zentrale Infrastruktur vorhanden sein muss. Bei bei Mesh-Hardware gibt es ein Gerät welches wie ein Router arbeitet, denn es stellt die Verbindung zum Internet her und bildet den Eintrittspunkt des Netzwerks. In der Folge werden die Daten von Netzknoten zu Netzknoten weitergereicht, bis sie ihren finalen Netzknoten in Form eines Access-Points im Mesh-Netzwerk erreicht haben. Theoretisch kann dadurch auch die Datenlast besser verteilt werden.




Nehmen wir uns das uns vorliegende Netgear Orbi RBK20 als Beispiel. Dabei handelt es sich um einen einfachen Aufbau aus Router und Satelliten. Der Router dient als Eingang in das Mesh-Netzwerk und der Satellit ist an den Router angeschlossen. Dies kann nun mit weiteren Satelliten immer weiter ausgebaut werden (insofern erforderlich).




Während die Lösung aus einem Router und einem Satelliten für Wohnungen auf einer Etage meist ausreichen, können bei Haushälften, Häusern oder Maisonette Wohnungen weitere Satelliten erforderlich werden. In unserem Beispiel mit drei Satelliten, etwa den Router im Keller beim Anschluss, ein Satellit im Erdgeschoss, einer im ersten Geschoss und einer für den Garten. Somit wäre dann alles mit WLAN abgedeckt. Allerdings wäre das Routing so wie in der Abbildung nicht optimal. Wenn ein Nutzer an Satellit 3 Daten aus dem Internet abruft, so würden diese erst über Satellit 1 zu Satellit 2 und schließlich zum Satellit 3 geleitet. Fällt dabei nun Satellit 2 oder 1 aus, so ist die Verbindung getrennt und außerdem steigt dadurch die Latenz leicht an.




In einem Mesh-Netzwerk werden die Satelliten so mit dem Router verbunden, dass sich ein Netz abbildet. Sprich wenn jetzt ein Nutzer über den Satellit 3 Daten aus dem Internet abruft, wird die kürzeste Router über Satellit 1 oder 2 direkt zum Router genommen. Daher wird der Gang über einen Satelliten eingespart. Das senkt die Latenz und erhöht die Ausfallsicherheit. Denn fällt Satellit 1 oder 2 aus, so besteht immer noch eine Route. Außerdem wird Energie gespart, da einer der beiden Satelliten keine Daten weiterleiten muss. Die Wahl der Route obliegt hierbei allerdings der Hardware, daher hat der Nutzer hier nicht die Möglichkeit einzugreifen. Hochpreisige Profi-Hardware (für Geschäftskunden) stellen die Ausnahme dar.

Praxis

Inbetriebnahme

 

Das Orbi RBK20 Set läuft out of the Box fast von alleine. Der Router wird lediglich mit dem Internetanschluss und Strom verbunden und der Satellit wird an der gewünschten Stelle platziert und ebenfalls an mit einer Steckdose verbunden. Das Synchronisieren der beiden Geräte ist sehr einfach in der Schnellstartanleitung erklärt. Beide Geräte zeigen ihren Verbindungsstatus über eine LED auf der Oberseite an. Es blinkt während der Synchronisation blau und leuchtet für einige Minuten dauerhaft weiß, wenn die Verbindung hergestellt ist. Wenn die Verbindung nicht funktioniert, leuchtet die LED magenta. Allerdings empfiehlt es sich, das Set doch mit der Orbi App oder aber über den Browser einzustellen. Dafür muss der Computer oder das Smartphone mit dem Orbi über WLAN oder Kabel mit einem der beiden Geräte verbunden sein. Anschließend werden die angeschlossenen Produkte gesucht und wir werden durch ein Setup geführt.




Wir richten ein Benutzerkonto und die entsprechenden Passwörter ein und können nun in den Einstellungen durchstarten. Wir richten das Set als Accesspoint ein. Dazu schalten wir den DHCP Server im Router des Orbi Sets aus und schließen das Netzwerkkabel an unsere Fritzbox! 7590 an. Hintergrund ist, dass wir einen Bereich mit Internet versorgen möchten, an den wir aus diversen Gründen kein Netzwerkkabel legen können. Angeschlossen wird auf der anderen Seite ein Telekom Magenta Media Receiver 201, zudem soll der Satellit dafür sorgen, dass der WLAN Empfang verbessert wird.

Geschwindigkeit & Stabilität



Zwischen dem ORBI Router und dem Satelliten liegen eine etwa 20 cm dicke Wand aus Stahlbeton und eine etwa 25 cm dicke Wand aus Gasbeton. Die Telekom empfiehlt für die Verbindung zwischen eigenen Router und Receiver eine dLAN Lösung mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 1.200 Mbit/s. Wir machen das nun mit Orbi RBK20 Set von Netgear und das Ergebnis ist wie erwartet. Alle Sender lassen sich problemlos in HD wiedergeben. Dabei werden wir nicht durch fiese Ruckler oder große Latenzen gestört. Die im Menü des Orbi Sets angegebene Übertragungsgeschwindigkeit wird erreicht und wird uns später noch eine Überraschung bereiten.




Nun melden wir uns mit unserem Rechner, der neben dem ORBI Router steht, am WLAN des Satelliten an. Unser Rechner verfügt über einen Killer Wireless-n/a/ac 1535 Wireless Network Adapter. Die Übertragungsgeschwindigkeit liegt bei 866 Megabit pro Sekunde sowohl beim Empfang als auch bei der Übertragung. Das Signal ist stark und stabil.


Wir schauen uns die Geschwindigkeit auch an unserem Smartphone, einem Samsung Galaxy S8+, an. Hier wird uns eine Netzgeschwindigkeit von 650 MBit/s angezeigt.

Nun kommen wir auf die am Anfang genannte Überraschung zurück. Der Satellit des Orbi Sets befindet sich im rückwärtigen Teil der Wohnung und steht in der Nähe eines Fensters. Trotz der mehrfach verglasten Fenster reicht das Signal noch etwa 25 Meter auf den Hof.

Fazit

Das Netgear Orbi RBK 20 Set aus Router und Satellit ist derzeit ab 219,90 Euro im Handel erhältlich. Damit handelt es sich bei diesem Set nicht gerade um ein Schnäppchen. Allerdings kann es mit guter Technik und einem sehr guten und weitreichenden Webinterface auftrumpfen. Die Bedienung über eine App auf Tablets und Smartphones ist sehr einfach. Die Technik funktioniert im Alltag einwandfrei und erfüllt die Anforderungen bezüglich des TV Receivers vollumfänglich. So können wir im Betrieb keine Störungen im TV Programm feststellen. Das Orbi RBK 20 Set bietet sich gerade für Nutzer an, die ihre Wohnung oder ihr Haus mit einem schnellen, starken und stabilem WLAN ausstatten möchten bzw. aufgrund baulicher Gegebenheiten darauf zurückgreifen müssen. Wir vergeben 9 von 10 Punkten und unsere Empfehlung.

Pro:
+ Verarbeitung
+ Design
+ Einfache Inbetriebnahme
+ Einfach Bedienung
+ Umfangreiches Webinterface
+ Per App steuerbar
+ Gute Leistung

Kontra:
– Preis



Wertung: 9/10
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[…] Funktionsweise sowie die Vorteile eines Mesh-Netzwerks erklären wir bereits in unserem Test zum Netgear Orbi RBK20 Set. Da die Funktionsweise beim Orbi Voice (bis auf die ALEXA Funktion) dieselbe ist, gehen wir hier […]

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[…] Funktionsweise sowie die Vorteile eines Mesh-Netzwerks erklären wir bereits in unserem Test zum Netgear Orbi RBK20 Set. Da die Funktionsweise beim Orbi Outdoor dieselbe ist, gehen wir hier nicht weiter darauf ein. Die […]