NZXT fährt mit seinem neuesten Mainboard, dem N9 Z890, schweres Geschütz auf und richtet sich mit seinen Features in erster Linie an Enthusiasten. Mit seiner Spannungsversorgung und den vielen Features siedelt sich das Mainboard im höheren Segment an und bietet Übertaktungsfähigkeit, eine optimierte Kühlung und modernste Konnektivitätsoptionen wie PCIe 5.0, Wi-Fi 7, 5 GbE und Thunderbolt 4. NZXT positioniert das N9 Z890 als eine Premium-Option, die ein leistungsstarkes System mit robuster Stabilität und hoher Anpassungsfähigkeit aufweist. Es hebt sich durch ein schlankes Design mit Metallabdeckung und anpassbarer RGB-Beleuchtung ab. Wie das Board in der Praxis abschneidet, sehen wir uns heute gemeinsam an.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Das NZXT N9 Z890 kommt in einer weißen Kartonage mit einigen violetten Akzenten. Die Front zeigt das Mainboard mit der beleuchteten Leiste quer über den Korpus. Unter der Abbildung ist der Modellname mit den dazugehörigen Features zu sehen. Rechts neben dem Modellnamen ist ein deutlicher Warnhinweis zur verbauten Knopfbatterie angebracht. Die Rückseite der Verpackung zeigt das Mainboard in einer Art Explosionszeichnung. Auf dem Bild ist hierbei der große Kühlkörper demontiert, der den unteren Bereich des Boards abdeckt. Die wichtigsten Anschlüsse sind hier in Violett beschriftet. Unter der Explosionszeichnung befindet sich eine tabellarische Auflistung der Anschlüsse samt Formfaktor, Garantiehinweis und Hinweis zur NZXT-CAM-Software.
Inhalt
Im Versand erhält man das Z890-Board mit bereits verbauten Kühlkörpern, RGB-Beleuchtung und sämtlichen Abdeckungen. Hinzu kommt ein kleinerer rechteckiger Karton mit Antennen, Leitungen und Schrauben. Im untersten Fach der Produktverpackung befinden sich noch SATA-Kabel und eine kurze und eher unübersichtliche Anleitung. Ein Treibermedium ist nicht zu finden. Hier noch einmal gesammelt aufgeführt:
- NZXT N9 Z890 Motherboard
- 4x SATA-Kabel
- 2x Wi-Fi Antenne
- 2x NZXT 8-PIN Splitter-Kabel
- 5x M.2 SSD Schrauben
- Kurzanleitung
Daten
Technische Daten – NZXT N9 Z890 | |
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Format | ATX |
CPU Sockel | LGA 1851 |
Chipset | Intel Z890 |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR5 (Dual-Channel), bis zu 8.000+ MT/s |
Phasen/Spulen | 20 +1 +1 |
Erweiterungsslots | 1x PCIe 5.0 x16 1x PCIe 4.0 x16 1x M.2 Sockel (Typ 2230) |
Speicherslots | M.2_1, (Typ 2280, PCIe 5.0 x4) M.2_2, (Typ 2280, PCIe 4.0 x4) M.2_3, (Typ 2280, PCIe 4.0 x4) M.2_4, (Typ 2280, PCIe 4.0 x4) M.2_5, (Typ 2280, PCIe 4.0 x4) 4x SATA 6 Gb/s Port |
LAN | Realtek 5.0 G LAN |
WLAN/Bluetooth | Dual-Band Wi-Fi 7 (320 MHz) Bluetooth V5.4 |
I/O Rückseite | 2x SMA-Steckverbinder WLAN-Antenne 1x HDMI-Anschluss 2x Thunderbolt 4 Anschluss 1x USB 3.2 Gen 2×2 Typ-C-Anschluss 6x USB 3.2 Gen 2-Anschluss 3x USB 3.2 Gen 1 Typ-A-Anschluss 1x Clear CMOS-Taste 1x LAN (RJ45) Anschluss 2x Audiobuchse 1x Optischer S/PDIF Out-Anschluss |
I/O Intern | 1x 24-poliger ATX-Stromanschluss 2x 8-poliger ATX-12V-Stromanschluss 1x 4-poliger CPU-FAN-Anschluss 1x 4-poliger AIO-PUMP-Anschluss 3x 4-polige SYS-FAN-Anschluss 1x NZXT RGB-LED-Anschluss 2x 5 V ARGB-LED-Anschluss 2x NZXT 8-Pin-PWM-Anschluss 2x USB 2.0 Anschlussleiste (bis zu 4 USB 3.2 GEN 1) 2x USB 3.2 Gen 1-Anschlussleiste (bis zu 4 USB 3.2 GEN 1) 1x USB 3.2 Gen 2 x2-Anschlussleiste Vorderseite (für Typ-C) 1x Audioanschluss auf der Vorderseite 1x Netzschalter 1x Reset-Knopf 1x Post-LEDs 1x Digitale Debug LED |
AUDIO | Realtek ALC4082 Audio Codec |
Garantie | 3 Jahre |
Details
Überblick
Das NZXT N9 Z890 ist in Schwarz und in Weiß erhältlich, wobei wir uns heute das schwarze Modell ansehen. Das PCB ist komplett in Schwarz gehalten und mit besonders großflächigen Kühlkörpern ausgestattet. Auch die VRM-Kühlkörper sind in schwarze Farbe getaucht. An der linken Kante ist eine kleine Abdeckung mit drei Schrauben rückseitig an das Board geschraubt.
An der rechten Kante ist ebenfalls eine Abdeckung angebracht, die mit sechs Schrauben an der Mainboardrückseite fixiert ist. Diese Abdeckung ist mit einem dünnen Flachband an dem Motherboard angeschlossen, dort befindet sich eine RGB-Oberfläche. Die rechte Abdeckung hat ein milchiges Design, um so die Digicode-Anzeige sichtbar zu machen. Die RGB-Oberfläche erstreckt sich von rechts unten nach links oben, über den NVMe-Kühlkörper, weiter bis nach oben an dem VRM-Kühlkörper vorbei. Das Design ist sauber und gut gelungen, sodass wenig von der eigentlichen Platine zu sehen ist. Das Mainboard ist praktisch „verkleidet“, wenn man so will.
An der oberen Kante haben wir neben den gängigen Anschlüssen einen NZXT‑proprietären RGB‑Anschluss für Single‑ und Uniframe‑Fans. Die CMOS-Batterie befindet sich unter dem milchigen Cover und muss dank des Knopfes an der Rückseite in der Regel nicht entfernt werden. Neben den RAM-Speicherbänken befindet sich ein Kondensator, der dafür verantwortlich ist, höhere Speicherfrequenzen für den RAM-Speicher zu ermöglichen. An der Seite sind weiterhin bis zu vier USB-3.2-Anschlüsse für die Front und vier 6-Gigabit-SATA-Anschlüsse. Ebenfalls unter der milchigen Abdeckung befindet sich, wie bereits erwähnt, eine Digicode-Anzeige, um mögliche Fehler anzuzeigen. Unten befinden sich rechts die Einschalttaste und die Reset-Taste für einen schnelleren Testlauf ohne Gehäuseanschluss. Daneben befinden sich der Frontpanel-Anschluss und ein weiterer NZXT-RGB-Anschluss. Ansonsten sind alle herkömmlichen Anschlüsse an ihren Plätzen zu finden.
Chipsatz
Das NZXT N9 Z890 ist ein LGA-Sockel-1851-Mainboard und mit dem neuen Z890-Chipsatz ausgestattet. Das VRM-Layout besitzt 20+1+1 10-Ampere-Stages, die die neue Intel-Core-Ultra-CPU-Generation mit genügend Strom versorgen und gutes Overclocking möglich machen sollen. So werden 16 PCIe-5.0-Lanes für eine dedizierte Grafikkarte zur Verfügung gestellt, vier separate PCIe-5.0-Lanes für eine PCIe-SSD, ohne Lane-Sharing angeboten, vier PCIe-4.0-Lanes für zusätzliche Erweiterungen und eben 24 PCIe-4.0-Lanes direkt vom Z890-Chipsatz geboten. Vier DDR5-Speicherbänke können mit 8000+-MT-Speichermodulen bestückt werden.
I/O-Shield
Das I/O-Shield bietet viele USB‑Schnittstellen, darunter auch USB‑C‑Anschlüsse, einen HDMI‑Anschluss, Thunderbolt 4 und weitere gängige Schnittstellen. Das besondere ist hierbei ein CMOS-Schalter zum Zurücksetzen des BIOS auf Standardwerte und die daneben liegende BIOS-Flashback-Taste, um das BIOS zu aktualisieren, ohne dass die CPU oder ein Betriebssystem geladen sein muss – praktische Features. Die LAN-Schnittstelle suggeriert hier eine Kompatibilität von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde. Weiterhin sind auch bei allen Anschlüssen Symbole zur Funktionsbeschreibung dargestellt. Die Backplate ist bereits vormontiert, was den Aufbau des Rechners beschleunigt und erleichtert. Verzichtet wird hierbei auf verschiedene Audioausgänge. So haben wir lediglich eine digitale Audioschnittstelle, einen Line-out und einen Mikrofonanschluss.
PCIe 5.0, DDR5 und Anschlüsse
Eines der wichtigsten Dinge, die an diesem Board zu erwähnen sind, ist, dass es nur zwei PCI-Express-Steckplätze besitzt. Einer davon ist der PCI-Express-x16-Gen5-Steckplatz für die Grafikkarte. Der zweite Steckplatz befindet sich weiter unten, wobei es sich um einen PCI-Express-x16-Gen4-Steckplatz handelt. Für mehr Komponenten an einem PCIe ist kein Platz, was jedoch der Optik zugutekommt. Zudem sind die Steckplätze so gewählt, da sonst ein zweiter PCIe 5.0 Slot zu einem 2x x8 5.0 Splitting führen würde. Technisch ergibt das auch Sinn, da 20 Lanes zur Verfügung stehen.
Das Board unterstützt bis zu 192 GB DDR5-Speicher. Die Unterstützung der Frequenz des Arbeitsspeichers sollte dem QVL-Kompatibilitäts-Dokument auf der Herstellerseite unter Downloads entnommen werden. Diesem Dokument zufolge werden je nach Modell des Arbeitsspeichers Geschwindigkeiten von über 8.000 MT/s ermöglicht. Möglich sind weiterhin vier RAM-Riegel, wobei Dual Channel unterstützt wird.
Kühlelemente
Der NVME-Kühlkörper hat drei Aufsetzpunkte, die das Platzieren auf dem Mainboard leichter gestalten, wobei der Kühlkörper selbst mit zwei Schrauben fixiert wird. Die zwei Schrauben bleiben dabei in dem Kühlkörper stecken, sodass sie nicht herausfallen können – ein nettes Gimmick zum Ein- und Ausbau. An einer Ecke an der Unterseite des M.2-Kühlkörpers sind vier Kontakte zu sehen. Diese sind für die RGB-Beleuchtung zuständig, so muss dieses Kühlelement nicht mit einer Leitung mit dem Mainboard verbunden werden, sodass der Tausch einer M.2-SSD leichter fällt.
Der massive und ebenfalls metallische Kühlkörper an der unteren Hälfte des N9 Z890 kann an der linken Seite angehoben und somit vom Mainboard entfernt werden. An der Unterseite sind vier Wärmeleitpads angebracht, um die Wärme der vier M.2-Slots im Betrieb effektiv ableiten zu können.
Der VRM-Kühlkörper ist ziemlich groß und bedeckt einiges an Fläche auf der oberen Seite des Mainboards. Besonders ist hier das Kühl-Finnen-Layout, sodass passiv die Wärme leicht abgeleitet werden kann. Die zwei Teile des Kühlkörpers sind innen mit einer Heatpipe verbunden. Zusätzlich befinden sich unter dem Kühlkörper noch zwei Lüfter, die die warme Luft hinten an der Backplate heraustransportieren. Diese Lüfter können aber leider nur ein- oder ausgeschaltet werden, was sich auf die Geräuschkulisse auswirkt.
Stromversorgung – Powerstages
Zur Spannungsversorgung stehen zwei 8-Pin-EPS-Anschlüsse zur Verfügung, sodass auch genügend Spannung durch das Mainboard geführt werden kann. Hier setzt NZXT auf eine 20+1+1-Spannungsversorgung mit einem RAA229130-Kontroller mit 10 Ampere Smart Power Stage, was für eine außergewöhnliche Stabilität sorgen soll. Das bedeutet, hier werden intelligente Leistungsstufen genutzt, um eine stabilere und effizientere Stromversorgung zu gewährleisten, insbesondere wichtig bei leistungsstarken Prozessoren und Overclocking-Szenarien. Dabei soll eine bessere thermische Effizienz mit einhergehendem geringerem Energieverlust möglich werden.
M.2 SSD Slots
In Sachen NVME‑Steckplätzen ist das Board üppig ausgestattet: So ist unter dem oberen Kühlkörper ein Gen‑5‑Steckplatz und vier weitere Gen‑4‑Steckplätze sind unter dem großen Kühlkörper platziert. Die vier Gen.-4-Steckplätze sind nebeneinander und vertikal angeordnet, was ein interessantes Bild einer ungewohnten Formation darstellt. Die vier Wärmeleitspads an der Unterseite des großen Kühlkörpers stellen den Kontakt zwischen den NVMe“s her, sodass die Wärme hier effektiver abgeleitet werden kann.
WiFi und Bluetooth
Das WiFi-7-Modul mit 320 MHz befindet sich unter dem massiven Metall-Kühlkörper neben den vier M.2-Slots mit Datenraten von bis zu 46 Gbit/s. Mit einem passenden Router erhält man hier geringere Latenzen fürs Gaming, Streaming und Echtzeitanwendungen mit reduzierten Störungen durch verbesserte Kanalnutzung. Für eine gute Kanalstärke sorgen hier die im Lieferumfang enthaltenen Antennen.
Unterstützt wird auch Bluetooth 5.4, mit dem viele Geräte verbunden werden oder Dateien drahtlos zwischen Geräten gesendet werden können. So können Gamepads, Headsets, Tastaturen und Mäuse oder andere Geräte im selben Raum und in der Regel auch in Nebenzimmern genutzt werden.
Praxis
Testsystem und Einbau
Testsystem | |
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Gehäuse | NZXT H9 FLOW RGB+ |
CPU | Intel Core Ultra 7 265K |
Kühler | NZXT KRAKEN ELITE 420 RGB |
Arbeitsspeicher | G.SKILL Trident Z5 Royal |
Grafikkarte | NVIDIA GeForce RTX 3080 Founders Edition |
SSD | Samsung SSD 970 EVO 1 TB |
Netzteil | Corsair RM1000x |
Der Einbau ist leichter denn je. Mit einem NZXT‑FLOW‑Series‑Gehäuse besitzt der innere Korpus eine großflächige Aussparung, sodass die Backplate im Nachhinein, aber vor dem Einsetzen des Netzteils montiert werden kann. Deswegen wird die CPU auf den Sockel gesetzt und das Mainboard gezielt auf die Abstandshalter des Gehäuses platziert. Durch das Design des NZXT N9 Z890 sind die Löcher zum Verschrauben im Gehäuse sofort ersichtlich. Wir nutzen 6–32 × 5 mm-Schrauben und fixieren das Mainboard passend mit der integrierten I/O-Backplate. Das Arbeitsspeicherkit wird in die Bänke eingesetzt und die NZXT KRAKEN ELITE 420 RGB wird auf die CPU gesetzt. Die Verkabelung im Gehäuse wird durchgeführt und schließlich werden die Grafikkarte und die Haupt-NVMe-SSD eingesetzt. Die Kühlkörper werden platziert und das System erhält eine saubere Neuinstallation. Beim Einbau fehlt uns das werkzeuglose Handling, wie beispielsweise das Einsetzen der NVMe, ohne Schrauben zu benötigen. Der Kühlkörper der Haupt-NVMe-SSD muss hierbei ebenfalls aufgeschraubt werden. Schade ist auch, dass das Board kein Quick-Release für die Grafikkarte besitzt, was das Entfernen der Grafikkarte vor allem mit großen Händen und respektive großen GPUs etwas knifflig gestaltet. Von Vorteil sind jedoch die mitgelieferten SATA-Kabel, denn hier gibt es zwei verschiedene Kabel: gerade Stecker auf gerade Stecker und gerade Stecker auf 90°-Stecker. Je nach Gehäuse sind 90°-Stecker hilfreich.
UEFI
Nach dem Einbau eines neuen Mainboards gilt es als Erstes, ein BIOS-Update durchzuführen. Hier gibt es erfreulicherweise zwei Optionen, dies zu tun. Nach einem Download der Firmware und Speicherung auf einen USB‑Stick kann die neue Version entweder über das UEFI selbst getriggert werden oder man setzt den USB‑Stick im ausgeschalteten Zustand an der Rückseite in den vorgesehenen und markierten USB‑Slot und drückt die Flash-BIOS-Taste für drei Sekunden. Eine kleine LED im Inneren fängt an zu blinken. Nach dem Update hört die LED auf zu blinken und das System kann wieder gestartet werden. Egal ob über das „Werkzeug“ im UEFI oder über die Flash-BIOS-Taste, der Vorgang dauert nur einige wenige Minuten.
Die Struktur des NZXT-UEFI ist aufgeräumt, hoch aufgelöst und schlicht gestaltet. Ein Zurechtfinden im Menü dauert nicht lange. So haben wir im Hauptbildschirm die wichtigsten Daten auf einer Seite. So auch gleich die Einstellung für das XMP-Profil, das wir von „Automatisch“ auf „Profil-1“ setzen. Für Overclocker ist ein aufgeräumtes BIOS ein Segen. So können die zahlreich angebotenen Einstellungen beim NZXT N9 Z890 schnell gefunden und vorgenommen werden. Das UEFI bietet hierzu viele Sprachen an und Einstellungen zur Spannungsversorgung und Taktraten können in zehn Profilen gespeichert werden. Weiterhin sind viele Einstellungen geboten, die das Verhalten beim Start des Systems beeinflussen, und die einzelnen Statusdaten können ebenfalls ausgelesen werden. Sicherheitseinstellungen und Boot-Optionen dürfen hier natürlich nicht fehlen.
Software – NZXT CAM
Die hauseigene Software NZXT CAM bietet viele verschiedene Features, abgestimmt auf die eigenen Produkte. Auf einem Datenträger installiert, nimmt die Software 495 MB ein. Das Layout der Software ist in Rubriken unterteilt und kann in eigenen Profilen gespeichert und angepasst werden. Als Begrüßungsrubrik steht uns die PC‑Überwachung zur Verfügung. Hier können CPU, GPU, RAM, Datenträger und Netzwerk überwacht und der aktuelle Status überprüft werden. Die zweite Rubrik ist praktisch, um die technischen Daten der verbauten Komponenten auszulesen.
Besonders interessiert uns die Rubrik Beleuchtung. Innerhalb der eigenen Softwareprofile können noch eigene Beleuchtungsprofile angelegt werden. Neben der allgemeinen Helligkeit kann die Helligkeit einer jeden Komponente angepasst werden. Diese Rubrik ist außerdem in die beleuchtbaren Komponenten unterteilt, die untereinander synchronisiert werden können. Die Beleuchtung bietet eine große Sammlung an Beleuchtungseffekten, die noch um zusätzliche bzw. externe RGB‑Produkte erweitert werden kann. Zu erwähnen ist hierbei jedoch, dass die CAM Software in der Regel keine RGB-RAM-Speicher erkennt. So benötigt man leider eine weitere Software, um den RAM adressieren zu können.
Ebenso ist die Rubrik Kühlung interessant. Ganz wie bei der Beleuchtung sind auch hier neben voreingestellten Belüftungsprofilen anpassbare und individuelle Profile möglich. Hier werden die wichtigsten Temperaturen angezeigt und weiter unten kann jede Komponente einzeln angesteuert werden. Die Kühlung kann der CPU, der GPU oder der Temperatur der Kühlflüssigkeit angepasst werden. Wir empfehlen hier den voreingestellten Leise-Modus, der einen guten Kompromiss zwischen Kühlleistung und Lautstärke bietet.
Weiter geht es mit den Rubriken Tastatur und Maus, die auf den Shop verweisen, wenn sich keine dieser Produkte im Besitz befindet. Das gleiche gilt für die Rubrik der Capture Card. Unter der Rubrik Monitor werden weitere detaillierte Einstellungen und Anpassungen für ein NZXT Display offenbart. Auch unter Audio ist eine genaue Anpassung der Peripherie möglich.
Weitere Einstellungen zur CAM Software selbst können weiter unten vorgenommen werden. Hier bestimmen wir, wie sich die Software beim Starten des Systems und bei Neuerungen der Softwareversion verhält. Ein wichtiger Punkt ist hier der Export und Import der kompletten Einstellungen für den Umzug auf ein anderes System. Panele, Orientierung, Größe von Fenstern, Dark- und Lightmode und Farben können ebenso für die Software angepasst werden. In Sachen Individualisierung kann man sich in der CAM Software jedenfalls austoben.
Benchmarks
Cinebench R23
Der Cinebench-R23-Benchmark wird mit Standardeinstellungen im UEFI durchgeführt, lediglich das XMP 3.0 wird im ersten Profil aktiviert. Bei der Kühlung lassen wir die NZXT-CAM-Software übernehmen und stellen alle Lüfter auf das „Leise“-Profil. Eine Ausnahme ergibt hier der VRM-Lüfter, den wir komplett ausschalten, da die Lautstärke im Vergleich zu den Gehäuselüftern und der AiO-Wasserkühlung nach unserem Geschmack zu hoch ist. Im Multicore erreichen wir somit 31.239 Punkte und im Singlecore-Test 2.006 Punkte.
AIDA64 Cache & Memory Benchmark
Der integrierte Speichertest von AIDA64 ermittelt die Geschwindigkeit der Datenraten. Für den ersten Test haben wir die Standardeinstellungen im JEDEC des UEFI genutzt. Hierbei erhalten wir im Lesen 80.856 MB pro Sekunde, 73.969 MB/s im Schreiben und 72.623 MB/s im Kopieren bei einer Latenz von 109,8 Nanosekunden.
Im zweiten Test aktivieren wir das XMP-Profil und führen den Benchmark erneut durch. Hierbei erhalten wir 101.352 MB pro Sekunde im Lesen, 71.264 MB/s im Schreiben und 78.088 MB/s im Kopieren bei einer Latenz von 94,5 Nanosekunden.
CrystalDiskMark
Unser Hauptdatenträger ist eine Samsung-NVMe-SSD 970 EVO 1 TB. Wir testen diesen Datenträger mit dem CrystalDiskMark, um die Schreib- und Lesegeschwindigkeit in Verbindung mit dem NZXT N9 Z890 zu überprüfen. Der Hersteller der NVMe-SSD gibt eine Leserate von bis zu 3.500 MB/s und eine Schreibrate von bis zu 3.300 MB/s an. Mit unserem Testsystem erreichen wir eine Leserate von 3.536,94 MB/s und eine Schreibrate von 2.504,95 MB/s. So sind wir mit unserem Build marginal schneller im Lesen, aber dafür umso langsamer im Schreiben. Die reelle Auswirkung auf alltägliche Anwendungen ist hierbei vermutlich jedoch zweitrangig.
Temperaturen
Die aufgeführten Temperaturen spiegeln den Einstellungsstatus des UEFI wider. Hier sind weiterhin die Standardeinstellungen bis auf die Aktivierung des XMP 3.0 Profils am Werk. Über die NZXT CAM Software sind alle Lüfter auf den leisen Modus eingestellt, wobei der VRM‑Lüfter deaktiviert ist. In unserem Raum herrscht eine Temperatur von 26 °C und die Temperaturen der Sensoren zeigen einen absolut unbedenklichen Zustand. Die Temperatur der Hauptplatine bewegt sich im stationären Zustand bei 32 °C bei Dauerbelastung. Unter Belastung erreicht hier die NVMe-SSD, die das Betriebssystem bereitstellt, eine Temperatur von maximal 41 °C. Ausgehend von diesem Zustand kann man auch auf ein stabiles und verlässliches System zählen.
Beleuchtung
Die RGB-Leiste, die sich über das ganze Mainboard zieht, sieht toll aus. Die Farben sind stark und gesättigt. Mit Hilfe der CAM-Software können viele verschiedene und hübsche Effekte erzeugt und eingestellt werden. Fans von RGB-Beleuchtung erhalten hier eine atemberaubende Ergänzung ihres Setups. Schade ist hier jedoch, dass die Beleuchtung der RAM-Riegel nicht über die CAM-Software angesteuert werden können und somit eine zusätzliche Software nötig ist. Auf dem Board befinden sich noch drei weitere ARGB-Anschlüsse, die über die CAM-Software zusätzlich konfiguriert werden können. Wir beleuchten mit einem dieser ARGB-Steckplätze unsere RGB-Leiste am Rand unseres Arbeitstisches und nutzen hier ebenfalls die zahlreichen Effekte der Software.
Fazit
Das NZXT N9 Z890 ist ein tolles Mainboard mit einem hübschen Design und kontrastreicher RGB-Beleuchtung. Das UEFI ist aufgeräumt und klug untergliedert. Die Einstellungen können schnell vorgenommen und in Profilen gespeichert werden, die zusätzlich auch detailliert in Englisch und in einer wahlweise anderen Sprache ausführlich erklärt werden. Das Board kommt mit einem integrierten IO-Shield und vielen Anschlüssen – vor allem mit üppiger USB-Ausstattung. Interessante Features wie einen CMOS-Schalter, eine BIOS-Flashback-Taste und vereinfachte Buttons zum Einschalten und Reseten direkt am Mainboard machen das Board für Enthusiasten attraktiv. Auch wenn die Zubauten wie der Grafikkartenslot, der NVMe-Kühlkörper und ‑Steckplätze keine Quick-Release-Funktion besitzen, zeigt sich das Board in gutem Licht durch viele Anschlüsse an der Platine selbst. Mit einer stabilen Spannungsversorgung, hohen RAM-Taktraten und großem Overclocking-Potenzial siedelt sich das N9 Z890 auf einem hohen Niveau an. Die VRM-Lüfter erhöhen zwar die Lautstärke, bieten jedoch in Verbindung mit großflächigen Kühlkörpern ein kühles System.
Pro:
+ Cleanes Design
+ Innovatives Design
+ Strukturiertes UEFI
+ Overclocking Potenzial
+ Kontrastreiche RGB-Beleuchtung
Kontra:
– VRM-Lüfter nur im DC-Modus
– RAM Beleuchtung nicht über NZXT CAM
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