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CHERRY MX Black Clear-Top: Neuauflage eines legendären MX-Schalters

Auerbach i.d.Opf., 3. November 2022 – CHERRY MX, der Marktführer und Experte für mechanische Schalter in Tastaturen, präsentiert mit dem MX Black Clear-Top die Neuauflage eines Switches, der in den 1980ern produziert wurde und in der Community unter dem Namen „Nixie“ bekannt ist. Aufgrund des charakteristischen Äußeren und des sanften Schaltgefühls bei satter Akustik gilt diese Variante als Geheimtipp für Fans von linearen MX-Schaltern. Da der damals speziell für die Nixdorf Computer AG hergestellte Schalter nur wenige Jahre produziert wurde, ist der originale „Nixie“ heiß begehrt und nur noch gebraucht verfügbar beziehungsweise als teure Rarität auf diversen Verkaufsplattformen zu finden. Der nun vorgestellte MX Black Clear-Top tritt in die Fußstapfen dieser Legende, allerdings optimiert durch aktuelle Fertigungsprozesse und Materialien. Außerdem gibt es zwei verschiedene Varianten, um die unterschiedlichen Bedürfnisse der DIY-Enthusiasten und der Switch-Community abzudecken: Einmal mit erstklassigem High-Performance-Fett in perfekter Dosierung, das in einem hochpräzisen, automatisierten Prozess aufgebracht wurde und einmal ohne Pre-Lubrication.

CHERRY MX Black Clear-Top – die Neuauflage des „Nixie“

Der Community-Name „Nixie“ resultiert aus der Entstehung und dem ehemaligen Auftraggeber, denn es handelt sich um eine Variante des klassischen MX Black, der speziell auf die Wünsche des damaligen deutschen Unternehmens Nixdorf Computer AG hin angepasst wurde: Vorgabe war ein milchiges Gehäuseoberteil, eine Erhöhung der Betätigungskraft von 60 auf 63,5 Zentinewton sowie die zur damaligen Zeit eher seltene Lösung der im Switch integrierten Diode für N-Key-Rollover, kurz NKRO. Zu finden war der Schalter vor allem in den Tastaturen „Nixdorf CT06-CT07/2 M Softkeys“ für den Einsatz an Minicomputern, Servern oder Terminals. Die Produktion dieser Kundenschalter fand bis Ende der 1980er im Hause CHERRY statt, wodurch der Nixie-Switch inzwischen eine absolute Rarität darstellt und auch gebraucht nur noch selten zu finden ist.

Bei Enthusiasten wurde der Schalter insbesondere wegen des sanften, linearen Tippgefühls und der satten Akustik hoch gelobt. In Zusammenspiel mit der raren Verfügbarkeit gilt der „Nixie“ als eine MX-Variante, die seit Jahren hohes Ansehen in der Community genießt sowie zu hohen Preisen gehandelt wird.

Optimierungen nach heutigen MX-Standards

Mit dem offiziellen und neuen MX Black Clear-Top reagiert CHERRY MX auf die seit Jahren bestehende Nachfrage der Community und legt den ikonischen Schalter unter einem anderen Produktnamen neu auf, um das Remake besser abgrenzen zu können. Bei der Entwicklung und Fertigung wurde darauf geachtet, dass der MX Black Clear-Top die Eigenschaften des Originals beibehält, dabei aber auch alle modernen Produktions-Optimierungen beinhaltet, um den Schalter auf den heutigen, branchenführenden MX-Standard zu heben.
Deshalb verfügt der MX Black Clear-Top auch weiterhin über das bekannte milchige Gehäuseoberteil und ein schwarzes Unterteil nebst schwarzem Stößel. Die lineare Schaltcharakteristik zeichnet sich durch eine Betätigungskraft von 63,5 Zentinewton, einen Vorlaufweg von zwei Millimetern und einen Gesamtweg von vier Millimetern aus. Auch bei der Feder wurde das Vintage-Design beibehalten, weshalb eine goldfarbene Variante aus rostfreiem Stahl zum Einsatz kommt.

Der MX Black Clear-Top eignet sich also für Retro-Fans, Vielschreiber, Gamer und Anwender, die Wert auf eine lineare, direkte Schaltcharakteristik sowie gute Akustik legen.

Mit oder ohne Fett ab Werk verfügbar

Angeboten wird der CHERRY MX Black Clear-Top ausschließlich als 5-Pin-Version mit Fixierzapfen für die Leiterplatte (PCB). Dabei wird es die Wahl zwischen einer Variante mit und ohne Fett ab Werk geben. Erstere beinhaltet High-Performance-Schmiermittel an ausgewählten Punkten innerhalb des Schalters, das mit Hilfe eines automatisierten Prozesses gezielt und hochpräzise in idealer Dosierung aufgebracht wird. Dadurch wird eine noch reibungsärmere Betätigung bei optimierter Akustik gewährleistet, ohne dabei das Tippgefühl oder die Lebensdauer negativ zu beeinflussen. Das eingesetzte Fett entspricht hinsichtlich der Bestandteile und Eigenschaften dem Community-Liebling KRYTOX GPL 205 GRADE 0, womit eine zuverlässige Langzeitschmierung garantiert ist. Wer also eine ab Werk durchgehend gleichbleibende Fettmenge in hervorragender Qualität wünscht und selbst keinerlei weitere Modifikationen vornehmen möchte, ist mit dieser Lösung also bestens bedient.
Die Version des CHERRY MX Black Clear-Top ohne werkseitig aufgebrachtes Fett soll Enthusiasten maximalen Freiraum bei der Anpassung sowie die Möglichkeit geben, die Schalter nach eigenen Vorlieben zu modifizieren.

Konkurrenzloses Kontaktsystem

Natürlich wird auch der CHERRY MX Black Clear-Top ausschließlich im deutschen Werk in Auerbach in der Oberpfalz gefertigt und kontinuierlichen Qualitätskontrollen unterzogen, um auch über hohe Stückzahlen hinweg dem selbst gesetzten Premium-Standard gerecht zu werden.
Wie für MX-Schalter typisch, sorgt auch beim MX Black Clear-Top das weltweit exklusive, unerreichte Gold-Crosspoint-Kontaktsystem für absolut zuverlässige, exakte Tasteneingaben. Damit liegt auch die Anzahl der maximalen Betätigungen im Falle des MX Black Clear-Top bei garantiert weit über 50 Millionen – natürlich ohne Verlust der Eingabequalität. Das Gold-Crosspoint-System zeichnet sich durch eine dicke Goldschicht auf den beiden Kontakten aus, die durch ein hochpräzises Schweißverfahren mit den Trägerplatten absolut robust und sicher verbunden sind. Zusammen mit den speziellen Biegeradien wird auch eine Prellzeit von typischerweise unter einer Millisekunde garantiert, woraus schnellste Reaktionszeiten resultieren.

Verfügbarkeit ab Anfang 2023

Der CHERRY MX Black Clear-Top wird voraussichtlich ab Anfang 2023 bei allen offiziellen Distributoren weltweit erhältlich sein.

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Sennheiser PC-373D – Headset-Referenz in Neuauflage

[nextpage title=“Einleitung“ ]

Der deutsche Hersteller Sennheiser ist bekannt für sein Sortiment an hervorragenden Kopfhörern und Mikrofonen. Diese Stärken werden schon lange in der erfolgreichen Headset-Sparte vereint, die sich mit der PC- und GAME-Reihe auch ausdrücklich an Spieler richtet. Im Rampenlicht steht dabei seit langem das 2010 veröffentlichte Overear-Topmodell PC-360 auf Basis des beliebten HD-555 bzw. 595-Kopfhörers und das baugleiche PC-363D aus 2012 mit dedizierter USB-Soundkarte.

Letzteres Modell erhält nun nach vier Jahren einen Refresh mit dem Namen PC-373D. Das verfügt wieder über Stummschaltfunktion und integrierte Lautstärkeregelung und erhält eine neue Soundkarte und eine aufgefrischte Optik. Wie gut sich das Headset in Spielen und im Alltag schlägt, haben wir für euch getestet und verraten die Ergebnisse auf den kommenden Seiten. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

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Autor: Kim

Für die freundliche Bereitstellung des Testsamples und das uns entgegengebrachte Vertrauen geht unser besonderer Dank an Sennheiser. Wir hoffen auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit.

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[nextpage title=“Verpackung und technische Daten“ ]

Verpackung und technische Daten

Verpackung außen:
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Verpackt ist das PC-373D in einen wertigen Karton mit bedruckter Banderole. Hier werden auf der Vorderseite das aufgehübschte Headset mit den markanten Rot-Akzenten und neuer Soundkarte abgebildet. Außerdem findet sich in dezenter Schrift die Produkt-Bezeichnung, sowie ein Hinweis auf die verbesserte Surround-Soundkarte mit Dolby-Headphone-Technologie. Auf der Rückseite ist eine Kurzbeschreibung in sieben Sprachen nachzulesen und wichtige Features werden an einer Grafik des aufgeschraubten Headsets angezeigt.

Verpackung innen:
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Zieht man die Banderole ab, hält man einen stabilen matt-schwarzen Karton in den Händen, unter dessen Deckel man das Headset mit montiertem Mikrofon findet. Zwischen den Ohrmuscheln befinden sich Kabel und Soundkarte in einer kleinen Tüte, während Sicherheitshinweise und Kurzanleitung seitlich stecken. Das Ganze ruht in der Plastikschale des alten PC-363D, die über drei Aussparungen für die Klinkenstecker verfügt. Da das 373 andere Stecker benutzt, bleiben die Aussparungen leer, was beim ersten Auspacken leicht verwirrt und den ansonsten wertigen Eindruck trübt.

Technische Daten:

  • Typ: Bügelkopfhörer, ohrenumschließend, halboffen
  • Wiedergabe: 15-28.000Hz, 116dB
  • Aufnahme: 50-16.000Hz
  • Impedanz: 50 Ohm
  • Anschluss: USB, 1,7m + 1,2m
  • Gewicht: 253g (302g mit allen Kabeln)

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[nextpage title=“Erster Eindruck“ ]Erster Eindruck

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Optik und Haptik des PC-373D überzeugen vom ersten Moment an. Während das alte 363 in Grau-Schwarz noch eher langweilig aussah, schafft das 373 durch seine tiefschwarze Farbgebung mit metallic-roten Akzenten die Symbiose von Sennheisers klassischem Kopfhörer-Design und moderner Gaming-Optik. Die Schriftzüge sind etwas geschrumpft und es finden sich auf der Bügel-Außenseite ein Sennheiser-Schriftzug und zwei kleine Logos zu beiden Seiten hin in silberner Farbe. Die Typenbezeichnung ist unauffällig auf die Bügel-Innenseite gewichen. Das Headset verzichtet zum Glück auf zusätzliche Gewichte im Inneren, die die Konkurrenz gerne für eine „teurere“ Haptik zu Ungunsten des Tragekomforts verbaut. So liegt das große Overear-Headset mit seinen 253g angenehm leicht in der Hand und auf dem Kopf.

Rahmen:
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Die ganze Außenschale besteht aus mattschwarzem Plastik, das zwar nicht luxuriös aussieht, sich dafür aber angenehm anfässt und schön leicht ist. Außerdem ist das Headset so in seiner Struktur sehr biegbar, ohne irgendwo zu knartschen. Für den passenden Sitz sorgen die beweglich fixierten Ohrmuscheln, die sich ein gutes Stück nach unten und auch ein kleines Stück zu beiden Seiten hin bewegen lassen. Zur Anpassung an die Kopfgröße lassen sich beide Ohrmuscheln jeweils 6cm auf einer präzisen Kunststoff-Rasterung herausziehen, sodass sich das Headset auch für wirklich große Köpfe eignet. In die Außenschale des rechten Ohrhörers wurde ein Drehrad zur stufenlosen Regelung der Lautstärke integriert.

Polster:
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Das Polster unter dem Kopfbügel und auf den beiden Ohrmuscheln besteht aus weichem Schaumstoff, der schön dick ausfällt und mit schwarzem Textil überzogen wurde. Das isoliert nicht so gut gegen Umgebungsgeräusche wie Kunstleder, lüftet aber deutlich besser die Ohren. Das Innere der Muscheln wird zusätzlich durch eine rote Textilschicht verborgen. Die Ohrpolster lassen sich zum Wechseln oder Reinigen einfach aus der Fassung klicken. Darunter ist die Membran mit fünf kleinen Schrauben befestigt.

Mikrofon:
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Der groß ausfallende Mikrofonarm sitzt auf der linken Muschel und lässt sich ungewöhnlich weit nach unten und natürlich auch nach oben wegklappen, was gleichzeitig das Mikrofon stummschaltet. Die Stummschaltung wird dabei mit einer taktilen Klickstufe angezeigt. Der Arm hält seine Position, fällt nicht herunter und lässt sich mit dem biegbaren Mittelelement zwischen den roten Metallringen noch dichter an den Mund bringen. Das federt nach dem Biegen zwar immer ein Stück zurück, erfüllt aber seinen Zweck.

Soundkarte und Kabel:
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Kommen wir nun zur ersten echten Neuerung in Form der USB-Soundkarte. Die hat nur noch ein Fünftel vom Volumen des Vorgängers und sieht quasi wie ein kleiner USB-Stick aus. Mit der integrierten Taste kann man on-the-fly die Surround-Simulation aktivieren, was mit einem Farbwechsel der LED von Rot auf Weiß angezeigt wird. Beim 363 war es so, dass man die Soundkarte per USB an den PC angeschlossen hat und die beiden handelsüblichen 3,5mm-Klinkenstecker des Headsets wurden dann in die Soundkarte gesteckt. Beim 373 wurde diese Aufteilung verändert. Nun sitzt die Soundkarte auf dem Abschnitt zum Headset und zum Einstecken in die linke Ohrmuschel wird ein relativ unüblicher 4pol-2,5mm-Klinkenstecker genutzt. Den PC verbindet man dann mit einem von Smartphones bekannten USB-zu-MicroUSB-Kabel mit der Soundkarte. Das sieht auf den ersten Blick schlanker aus, bringt auf den zweiten aber so viele Nachteile, dass wir uns wundern, warum sich Sennheiser für diese Lösung entschieden hat. Zum einen ist es nun nicht mehr möglich, das Headset wie beim 363 mit den Klinkensteckern an eine andere Soundkarte zu verbinden, da keine 3,5mm-Klinkenstecker mehr vorhanden sind. Dazu muss man sich extra ein passendes Kabel für 20€ von Sennheiser kaufen, das aktuell auch nicht verfügbar ist. Und man kann die USB-Soundkarte auch nicht mehr für andere Headsets verwenden, da die wenigsten eine 4pol-2,5mm-Klinkenbuchse besitzen. In Angesicht dieser zusammengeschrumpften Funktionalität hoffen wir, dass die Soundkarte das mit den verbesserten Effekten wieder wettmacht.[/nextpage]

[nextpage title=“Praxis“ ]Praxis

Inbetriebnahme:
Hat man die Kabel aus der kleinen Tüte befreit, steckt man einfach die Soundkarte mit dem kleinen Klinkenstecker unten in den Kopfhörer und verbindet dann Soundkarte und PC mit dem separaten USB-Kabel. Jetzt tauchen in der Wiedergabegeräte-Liste von Windows 10 die zwei Einträge „Sennheiser Communication Audio“ und „Sennheiser Main Audio“ auf. Wählt man eins der beiden als Standardgerät aus, wird der Sound durch das Headset ausgegeben. Möchte man Zugriff auf die Effekte der Soundkarte haben, muss man sich noch die SmartAudio3-Anwendung von der Herstellerwebsite herunterladen und installieren. Schicke LED-Beleuchtung sucht man an dem Headset übrigens vergebens. Das stört aber nicht weiter, da man es ja normalerweise nicht im Sichtfeld hat.

SmartAudio3:
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Mit der neuen Soundkarte kommt auch eine neue Software-Oberfläche. Sie bietet Zugriff auf Dolby-Surround, drei Equalizer-Presets, Noise Reduction zum Filtern des Mikrofon-Rauschens und Sidetone, dass die Mikrofonaufnahme in Echtzeit in drei Lautstärken auf dem Kopfhörer ausgibt. Dabei ist immer die weiß angezeigte Option aktiviert, was zunächst nicht ganz intuitiv ist. Leider war es das auch schon mit dem Funktionsumfang. Eigene Equalizer-Presets, Hall-Effekte oder ein virtueller Speaker-Shifter stehen nicht zur Verfügung. Zu beachten ist, dass man „Sennheiser Main Audio“ als Wiedergabegerät auswählt, denn das „Sennheiser Communication Audio“-Gerät berücksichtigt die Einstellungen der Software nicht. Außerdem war merkwürdigerweise zu beobachten, dass die Anwendung permanent 1-30mb/s Festplattenzugriff verursacht, obwohl sie dafür eigentlich keinen Grund hat. Laut Sennheiser wird bereits an einer Lösung für dieses Problem gearbeitet.

Tragekomfort:
Wie bereits beim Auspacken vermutet, sitzt das PC-373D angenehm und leicht auf dem Kopf. Die beweglichen Ohrmuscheln werden dabei optimal an den Kopf gedrückt, sodass sie gleichmäßig aufliegen. Ihre Polster fühlen sich beim ersten Mal noch etwas steif an, werden nach einigen Tagen aber spürbar weicher. Möchte man das Headset größer oder kleiner stellen, muss man es dafür vom Kopf nehmen, da die Rasterung ungewöhnlich kräftig ausfällt. Besonders gut gefällt uns die Temperierung der Ohren. Selbst nach stundenlangen Spielesessions kommen unsere Lauscher nicht ins Schwitzen. Die meisten Headsets aus unseren bisherigen Tests mussten wir spätestens nach ein paar Stunden abnehmen, weil sie drückten oder zu warm wurden. Das 373 leidet überhaupt nicht unter solchen Erscheinungen. Die Kabelverbindung erreicht eine sehr gute Länge von 2,9m, was für jeden üblichen PC-Aufbau reichen dürfte. Etwas Kopfzerbrechen bereitet uns wieder die neue Soundkarte, denn sie hat keinen Clip, mit dem man sie irgendwo fixieren könnte. So lungert sie immer im Fußbereich herum und wir haben schon öfter versehentlich mit dem Fuß die Surround-Taste betätigt. Es hätte uns besser gefallen, wenn die Soundkarte auf Brusthöhe hinge und sich ans Hemd clippen ließe.

Musik:
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In dieser Disziplin hat Sennheiser natürlich seinen guten Ruf zu verteidigen, auch wenn es bei Gaming-Headsets nicht das Hauptkriterium ist. Und das tut das PC-373D hervorragend. Wer sich nach Bassgewittern sehnt, sollte sich bei einer anderen Marke umschauen, dafür liefert Sennheiser ein ausgewogenes Klangbild mit vielen Details. Durch die halboffene Bauweise werden nicht nur die Ohren besser gekühlt, sondern der Klang wirkt auch deutlich freier und nicht so gepresst, wie in einem geschlossenen Kopfhörer. Der schwächere Bass ist ebenfalls eine Folge dieser Konstruktion, man „lernt“ aber sehr schnell, ihn zu hören, und nach kurzer Eingewöhnungszeit stört es nicht mehr. So macht akustische wie elektronische Musik Spaß. Die erreichbare Maximallautstärke ist ordentlich. Im Vergleich zu High-End-Kopfhörern hat das PC-373D weniger Details und weniger Transparenz in der Wiedergabe, aber für seine Preisklasse liefert das Headset verdammt guten Klang. Von den Equalizern raten wir wie üblich ab, da sie nur den Klang zu Gunsten von etwas aufgeblähterem Bass verschlechtern.

Filme:
Filme profitieren natürlich auch von den Qualitäten, die uns bei der Musik beeindruckt haben. Der ein oder andere mag das basslastige Vibrieren bei Explosionen vermissen, dafür kommen Sprache und Soundtrack viel deutlicher rüber, als bei vielen Konkurrenten. Enttäuscht sind wir allerdings von der zugeschalteten Dolby-Headphone-Surround-Simulation. Der Sound wird dadurch räumlich und auch ortbar, wie man mit dieser Surround-Demo von Frauenhofer ausprobieren kann. Aber leider wird hier nicht nur Surround simuliert, sondern zusätzlich ein Reverb-Effekt (Wiederhall) verwendet. Der lässt sich in der Software nicht abschalten und lässt einige Stimmen wie durch ein Plastikrohr klingen. Das trübt den Genuss so sehr, dass wir den Effekt lieber ausgeschaltet lassen.

Games:
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Kommen wir zur Königsdisziplin. In Spielen überzeugt das Headsets wieder besonders bei Dialogen und dem Soundtrack. Da alle grundlegenden Erfordernisse sowieso mit Bravour gemeistert werden, konzentrieren wir uns auf die Räumlichkeit. Überraschender Weise stört der zugeschaltete Surround-Effekt hier viel weniger durch nervigen Reverb, als es bei Filmen der Fall ist. Ganz im Gegenteil, der vorher etwas gestauchte Klang wird plötzlich viel räumlicher und ortbarer. In der kürzlich erschienenen Skyrim-Mega-Mod Enderal wird der Klang der schon etwas angestaubten Audio-Engine viel weitläufiger. Man hört, aus welcher Richtung die Wölfe knurren und von wo der Begleiter ruft, ohne die Dialoge oder den genialen Soundtrack zu sehr zu verzerren. Auch in The Witcher 3 lässt sich sauber der Standort vieler tratschender Kaufleute auf dem Markt heraushören und aus welcher Richtung sich das nächste Monster heranpirscht. Am wichtigsten ist die Ortbarkeit natürlich in schnellen Shootern, und deshalb spielen wir ein paar Runden Battlefield 4 mit dem PC-373D auf dem Kopf. Auch hier präzise Ortung, selbst übers chaotische Schlachtengetümmel verständliche Stimmen und eine super Soundkulisse mit zugeschaltetem Dolby Headphone. Der Drehregler für die Lautstärke in der rechten Ohrmuschel ist dabei eine willkommene Ergänzung. Er lässt sich gut und schnell treffen und verursacht keine Störgeräusche beim Regulieren.

Mikrofon:

Sobald der Mikrofonarm nach unten geklappt wird, ist es eingeschaltet. Zunächst sollte man es so dicht beim Mund platzieren, dass man gut zu verstehen ist, aber man keine Atem- und Pop-Geräusche aufnimmt. Dabei hilft die Sidetone-Einstellung in der Treiber-Software, die das aufgenommene Mikrofon-Signal in Echtzeit in drei verschiedenen Lautstärken auf dem Kopfhörer ausgeben kann. Allerdings klappte das bei uns unter Windows 10 erst, nachdem wir in den Systemeinstellungen der Aufnahme-Geräte das Headset-Mikrofon im Abhören-Reiter kurz als Wiedergabequelle definiert hatten. Selbst wenn man diese Einstellungen nachträglich entfernt hatte, blieb der Sidetone aktiv, witziger Weise aber nur so lange, wie man den Reiter mit den Aufnahmegeräten im Hintergrund offen hatte. Hier muss wahrscheinlich noch am Treiber nachgebessert werden. Hat man eine gute Stellung für das Mikrofon gefunden, hat man noch die Wahl, ob man mit oder ohne aktiver Rauschunterdrückung aufnehmen möchte. Die Aufnahmen sind nicht seh verrauscht, allerdings auch eher leise, wenn man sie nicht künstlich verstärkt. Das haben Skype und Teamspeak eigenständig und zufriedenstellend erledigt. Hört man die Aufnahme auf hoher Lautstärke, sind ein konstantes Rauschen und wenn vorhanden auch Hintergrundgeräusche zu vernehmen. Beides wird durch die Noise Reduction größtenteils rausgefiltert, allerdings lässt der aktive Filter die Sprache deutlich dumpfer, mehr wie aus einem Telefon klingen. Daher unser Rat, die Noise Reduction nur in Extremfällen einzuschalten. [/nextpage]

[nextpage title=“Zusatz: Mit anderer Soundkarte“ ]Zusatz: Mit anderer Soundkarte

Da wie bereits beschrieben das kompatible Kabel mit 3,5mm-Klinkensteckern für 20€ im Sennheiser-Shop nicht verfügbar war, haben wir uns ein eigenes aus drei China-Adaptern gebastelt. (Die vertauschen leider linken und rechten Kanal und deaktivieren das Mikrofon, aber zumindest die Kanäle kann man im Treiber korrigieren). So können wir das klangliche Potential des Kopfhörers auch an etwas potenteren Wiedergabequellen ausprobieren. Im Folgenden schildern wir unsere Eindrücke, wie sich die Soundqualität des PC-373D an einer Asus Xonar Essence STX II verbessert.

Musik:
Im direkten Vergleich ist der Unterschied der beiden Soundkarten hörbar. Die teurere Asus-Karte sorgt für ein volleres Klangbild und wirkt ausgewogener. Besonders Stimmen und höhere Töne allgemein klingen eine Spur angenehmer und weniger aufdringlich. Ohne den unmittelbaren Vergleich macht die kleine USB-Soundkarte ihre Arbeit aber sehr gut. Hier limitiert eher die Güte der Kopfhörer. Beim Thema Lautstärke lässt sich selbst mit Kopfhörerverstärker nicht mehr viel nach oben bewegen. Überschreitet man den ordentlich lauten Wert der USB-Soundkarte, fängt die Wiedergabe an, bei starken Bässen zu kratzen. Das sollte man daher nicht weiter ausreizen.

Filme:
Eindeutig punkten kann die teure Asus-Soundkarte mit ihren zahlreichen Surround-Einstellungen. Zugrunde liegt ebenfalls die Dolby-Headphone-Technologie, allerdings lässt sich diese in drei Stage-Größen festlegen und mit Dolby ProLogic IIx und Virtual Speaker Shifter weiter optimieren. Das hilft vor allem, um die verzerrten Stimmen in Filmen zu verbessern, die uns bei der USB-Soundkarte gestört haben. In Spielen ist der Vorteil auch vorhanden, aber aber deutlich weniger ausgeprägt.[/nextpage]

[nextpage title=“Fazit“ ]

Fazit

Sennheiser behauptet mit dem PC-373D-Headset seinen Ruf als Hersteller hochwertiger High-End-Headsets. Tragekomfort und Temperierung der Ohren sind phänomenal, Kabellänge und Größenanpassung geben keinen Grund zur Beanstandung und im Gegensatz zu vielen Konkurrenten taugt es neben dem Einsatz in Spielen auch wirklich zum Musikhören. Die Wiedergabe ist geprägt von einem ausgewogenen Klangbild mit dezenten Bässen und detailreichen Höhen, alles bei akzeptabler Maximallautstärke und praktischem Drehregler in der Ohrmuschel. Auch wenn die Dolby Headphone Surround-Simulation in Filmen nicht überzeugt, leistet sie in Spielen Hervorragendes und verleiht dem sonst etwas „eng“ klingenden Kopfhörer eine völlig neue Räumlichkeit mit präziser Ordnung. Das biegbare Mikrofon mit den hübschen Akzentfarben zeichnet die Stimme angenehm und relativ präzise auf und schaltet sich beim Hochklappen automatisch ab.

Die Kritikpunkte richten sich hauptsächlich an die neue, geschrumpfte USB-Soundkarte. Zum einen ist es mit der neuen USB-Verkabelung ohne 3,5mm-Klinke nicht mehr möglich, das Headset an eine andere Soundkarte anzuschließen und auch die Soundkarte lässt sich nicht mehr für andere Kopfhörer verwenden. Das war beim Vorgänger PC-363D noch möglich. Zum anderen hängt sie immer nervig im Fußraum und hat keinen Clip zur Fixierung. Die Treibersoftware bietet ebenfalls noch Raum für Verbesserungen, da sie permanent Festplatten-Last erzeugt und die Sidetone-Funktion nur funktioniert, solange die Systemeinstellung für Aufnahmegeräte geöffnet ist. Ansonsten würden wir uns nur noch etwas lautere Aufnahmen aus dem Mikro wünschen.

Insgesamt sichert sich das PC-373D mit seinen hervorragenden Leistungen bei Tragekomfort und Klang unseren Gold-Award und für die neue dezente, aber auch kraftvolle Gestaltung den Design-Award. Aktuell erhält man es nur relativ teuer für die OVP von 250€, während die älteren Sennheiser-Modelle PC-363D und G4ME ONE (ohne USB-Soundkarte) schon für 170€ bei fast identischem Klang und Tragekomfort zu haben sind. Dementsprechend würden wir Interessenten eher die älteren beiden empfehlen, bis das 373 etwas im Preis gesunken ist und die letzten Fehler im Treiber behoben wurden.

Pro:
+ phantastischer Tragekomfort
+ ausgewogener, detailreicher Klang für Musik, Filme und Spiele
+ gute Surround-Simulation für Spiele
+ gute Stimmqualität bei Aufnahmen
+ Abschaltevorrichtung für Mikrofon und Lautstärkedrehregler in den Ohrmuscheln
+ sehr lange Kabel mit verschwindend kleiner Soundkarte

Contra:

– für ein Gaming-Headset verhältnismäßig teuer
– Headset und Soundkarte kaum noch mit anderen Geräten austauschbar
– Treibersoftware noch fehlerbehaftet
– Mikro-Aufnahmen eher leise

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Score: 8,7/10

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