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Digitale Kurzlebigkeit

Digitale Kurzlebigkeit

Die kurze Lebensdauer vieler Elektronikprodukte ist immer wieder ein Grund zum Ärgern. Gerade Smartphones, Tablets und Laptops sind inzwischen Gegenstände, welche man ständig im Alltag benutzt und auf welche man entsprechend angewiesen ist. Wenn diese Gebrauchsgegenstände dann defekt sind, kostet das nicht nur Geld, sondern auch kostbare Zeit und Nerven.

Komponenten nicht auf Reparaturen ausgerichtet

Die Reparaturunfreundlichkeit vieler Geräte sorgt dafür, dass man heute nur noch selten selbst Hand anlegt, wenn etwas kaputt geht. Neben nicht austauschbaren Akkus in Smartphones sowie anderen kleinen Geräten sind fest verklebte Bildschirme ein häufiger Grund für die frühzeitige Entsorgung und die gleichzeitige Neuanschaffung von Produkten.
Hinzu kommen wenig solide verarbeitete Teile und Gehäuse aus minderwertigen Materialien. Ein Beispiel hierfür ist das splitteranfällige Plastik vieler Handy- oder Laptopgehäuse.

Minimaler Schaden, aber hohe Kosten

Oft sind die Preise für Reparaturen von kleinen Mängeln so hoch, dass sie wirtschaftlich gar keinen Sinn ergeben. Hinzu kommt die Problematik, dass die Geräte nur bei einem Spezialisten oder noch besser beim Herstellt direkt repariert werden können. Entsprechend wird an der Kostenschraube für das Reparieren gedreht. Zudem muss man meist lange warten, bis man zur Reparatur eingeschickte Geräte zurückbekommt. Weil man in den meisten Fällen jedoch Spezialwerkzeug oder andere auf die Gerätetypen zugeschnittenes Hilfsmaterialien benötigt, gibt es keine Alternativen.

Geplante Obsoleszenz

Weil es häufig vorkommt, dass Geräte kurz nach dem Ablauf der Garantie den Geist aufgeben, spekulieren Experten über die Gründe. Den Herstellern zu unterstellen, dass der schnelle Verschleiß beabsichtigt sei, liegt nahe. Immerhin verdient die Industrie gut daran, wenn die Produkte ständig neu gekauft werden müssen.
Dass Hersteller die Lebensdauer ihrer Geräte gezielt verkürzen, war bisher nicht nachweisbar. Argumentiert wird von Seiten der Industrie damit, dass die Ingenieure Produkte auf eine anzunehmende Gebrauchsdauer auslegen. Die Gebrauchsdauer hängt wiederum davon ab, wie lange der Endverbraucher das Gerät überhaupt nutzen wird – unabhängig davon, ob es noch funktioniert oder nicht.

Umwelt leidet unter Kurzlebigkeit

Die Umweltbelastung durch Geräte, welche frühzeitig kaputtgehen, ist enorm hoch. Weltweit fällt durch die andauernde Entsorgung von elektronischen Geräten nicht nur viel unnötiger Müll an, sondern auch der Transport von Altgeräten und Neugeräten belastet den Planeten. Meist kommen Exporte aus Asien, wo Arbeiter unter schlechten Bedingungen Geräte herstellen, welche über große Strecken nach Europa transportiert werden. Wenn die Lebensdauer nur kurz ist, beginnt der Kreislauf umso früher von Neuem.

Die Verschwendung von Ressourcen ist eine weitere, umweltbelastende Folge des dauernden Kaufs von Neugeräten. Weil die defekten Geräte nicht einfach verrotten oder verbrannt werden können, stellt auch die Entsorgung sowie der Transport des anfallenden Elektroschrotts ein Problem dar.
Elektroschrott enthält PVC, Flammschutzmittel und noch weitere Substanzen, die Arbeiter und Bewohner in den Gebieten gefährden, in welchen sie entsorgt werden. Dazu gehören vor allem (teilweise) illegale Deponien in Afrika und China. Böden und Grundwasser werden dort verseucht, welches unmittelbar Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen, Tiere und Umwelt vor Ort nachsichzieht.

Was sind die Alternativen zur Verschwendung?

Die sogenannte „Green IT“ oder auch synonym „Refurbished IT“ bietet eine echte Alternative zum andauernden Neukauf. Durch die Anschaffung von hochwertiger Hardware, welche zwar gebraucht, aber voll funktionsfähig ist, wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch der Geldbeutel. Damit das funktionieren kann, werden alte noch funktionierende Modelle aufpoliert und Geräte mit kleinen Defekten fachmännisch repariert.

Eine andere Alternative, um dem Verschwendungswahnsinn zu umgehen: Mieten. Obwohl das Mieten von Elektronik noch ein relativ neues Phänomen ist, stellen einige Onlineshops und auch der Einzelhandel diese Möglichkeit für ihre Kunden zur Verfügung. Ganz nach dem Motto „nutzen statt besitzen“ kann man hier die Geräte so lang mieten, wie man sie tatsächlich braucht und zahlt dafür einen festen Mietpreis. Natürlich richtet sich die Gesamtsumme danach, wie lange man ei Gerät mieten möchte. Hier handelt es sich um eine gute Möglichkeit für all diejenigen, die Geräte nur ausprobieren möchten oder sie lediglich für eine zeitlich begrenzte Spanne benötigen.

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