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AMD A10-7860K – Sparsamer Preis-Leistungs-Chip

Gut zwei Jahre ist es jetzt her, dass AMD den A10-7850K als Flaggschiff der Kaveri-Reihe auf den Markt brachte. Während die Welt sehnsüchtig auf die kommende Zen-Architektur wartet, verkürzt AMD die Zeit bis dahin einigen neuen Kaveri-CPUs, unter ihnen der A10-7860K, dem wir uns in diesem Test widmen. Fast genauso wie der alte 7850K kommt er mit 3,6GHz (4GHz Turbo) auf zwei Modulen für insgesamt vier Threads daher. Allerdings dürfte die von 95W auf 65W gesunkene TDP für einen deutlich sparsameren Verbrauch sorgen. Die integrierte R7-Grafik soll außerdem eSports-Titel wie League of Legends oder Counter Strike: GO spielbar machen, ohne dass man eine teure dedizierte Grafikkarte benötigt. Dementsprechend ist der 100€-Prozessor besonders für Sparfüchse mit moderaten Ansprüchen an die Leistung attraktiv.

Ob der 7860K diesen Anforderungen gerecht wird und was er sonst noch für Überraschungen bereithält, erfahrt ihr auf den kommenden Seiten. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

 
Autor: Kim

Für die freundliche Bereitstellung des Testsamples geht unser besonderer Dank an AMD. Wir hoffen auf eine weiterhin freundschaftliche und ergiebige Zusammenarbeit.

Verpackung und technische Daten
Verpackung außen:
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Verpackt sind CPU und Kühler in einer Schachtel im typischen AMD-Schwarz/Rot. Auf der Front findet sich eine hübsche Render-Grafik sowie Titel der enthaltenen AMD-A-Serie in der übertaktbaren Black-Edition mit integrierter GPU. Den genauen Typ A10-7860K und seine Leistung kann man dem Aufkleber auf dem Top entnehmen. An der Seite lässt sich der Prozessor durch ein Sichtfenster bewundern, während gegenüber eine kurze Beschreibung der Eignung für Online-Games und DX-12-Effekte zu finden sind.

Verpackung innen:
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Zieht man die Oberseite heraus, findet man CPU seitlich in einer Kunststoff-Schale und daneben den Boxed-Kühler in einer schlichten Pappschachtel. Zwischen den beiden ist noch etwas Luft, sodass man den Karton beim Öffnen nicht zu stark geneigt halten sollte, da der CPU sonst herausrutschen kann. Leider findet sich in der Pappschachtel keiner der neuen Wraith-Kühler, sondern eine kleinere Variante für die Prozessoren mit 65W TDP. Das trübt etwas unsere Vorfreude aus Übertakten, ist aber immerhin schön kompakt. Ansonsten finden sich nur noch ein Flyer mit Kurzanleitung und Garantiebestimmungen und ein kleiner AMD-Aufkleber. Die Wärmeleitpaste befindet sich schon auf dem Kühler.

Technische Daten:

  • Sockel: FM2+
  • Strukturbreite: 28nm
  • Module/Threads: 2/4
  • L1-/L2-Cache: 256kb/4mb
  • Logische Kerne: 4x CPU, 8x GPU
  • Takt/Turbo: 3,6GHz/4GHz
  • GPU: R7 (512 Shader, 757MHz Turbo)
  • TDP: 45-65W

Leistung

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Nachdem wir das System aufgebaut und gestartet hatten, wurden wir zunächst positiv von dem kleinen Boxed-Kühler überrascht. Trotz hoher Drehzahl hält sich der Schallpegel im Rahmen. Es ist zwar ein leichtes Geräusch aus der Nabe zu vernehmen, in einem Gehäuse wird das aber verschluckt. Getestet wurde auf folgendem System:

CPU: AMD A10-7860K
Kühler: Boxed
RAM: 16GB-Kit G.Skill RipJaws-X PC3-10667U CL9
Grafikkarte: integriert
Board: Asus A68HM-PLUS (Unser Test)
SSD: Samsung 850 Evo 120GB

Windows 10 frisch in der Anniversary Edition installiert, Treiber und BIOS auf V. 1702 aktualisiert und der Test konnte losgehen. Zum Vergleich haben wir verschiedene synthetische und praxisnähere Benchmarks sowie Spiele zur Bewertung von CPU und integrierter GPU durchlaufen lassen. Dabei schlug sich das System vor allem in den grafisch nicht so aufwändigen Online-Games sehr gut. Die Ergebnisse reichen natürlich nicht an deutlich teurere Systeme mit dedizierter Grafikkarte heran, sind für einen 250€-PC aber durchaus beachtlich.

Overclocking:
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Die vier logischen Kerne erreichten im Originalzustand unter Last 3,8GHz und wurden moderate 60°C warm. Unser beschnittenes mATX-Board mit H68-Chipsatz geizte leider stark mit Einstellungen zu Spannungen und Taktraten, aber ein wenig konnten wir bewirken. So konnten wir mit Standard-Spannung und Multiplikator 42 stabile 4,2 GHz erreichen. Das sorgte für leicht bessere Ergebnisse im Cinebench und CPU-Z, brachte für Spiele aber keine messbaren Vorteile. Die maximale Temperatur in Prime95 SmallFFT Run kletterte von 60°C auf 72°C. Dabei blieb der kleine Kühler weiterhin erstaunlich ruhig. Der nächst höhere Multiplikator 43 fror selbst mit angezogener Load Line Calibration in Prime95 ein.

Undervolting:
Hier griffen wir auf den EPU Energy Saver in maximaler Sparstufe und die TDP Regulierung zwischen 45W und 65W zurück. Während EPU keine messbaren Leistungseinbußen zur Folge hatte und die Energieaufnahme unter Last um 2 Watt reduzierte, konnte man die TDP von 65W auf 59W senken, ohne Leistungsabstriche zu verzeichnen. Mit 45W TDP sank zwar die Leistungsaufnahme unter Last beträchtlich, allerdings taktete die CPU nur noch mit 3GHz bis 3,5GHz, was sich in den Benchmarks niederschlug.

CPU-Z Benchmark:
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CPU-Z ist ein weit verbreitetes Tool zum Auslesen von Prozessor-Infos und verfügt über einen integrierten Benchmark, der Single- und Multicore-Leistung bewertet. Während starkes Overclocking und Undervolting das Ergebnis leicht nach oben bzw. stark nach unten treiben, hat moderates Undervolting keine Leistungseinbußen zur Folge.

Cinebench R15:
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Dieser Benchmark ist eine Abwandlung der verbreiteten 3D-Software Cinema 4D und bewertet Leistung von CPU und GPU an Hand von gerenderten 3D-Szenen. Das Ergebnis liegt auf einem Niveau mit 4-Thread-Prozessoren mit ähnlichem Takt. Hier sieht man, wie der CPU-Test vom Overclocking profitiert bzw. bei zu starkem Undervolting einbüßt, während die GPU-Leistung davon unbeeinflusst bleibt.

3D Mark Firestrike:
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Bei dem praxisnäheren Benchmark von 3DMark stotterte sich das System mit 5-6FPS zum Ziel. Das hatten wir wegen der hohen Schwierigkeit aber auch nicht anders erwartet. Das Ergebnis bestätigt unserem Testsystem seinen Status als Einsteiger-PC.

Verbrauch:
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Beim Energieverbrauch braucht sich der 7860K nicht hinter der Konkurrenz zu verstecken. Die Messergebnisse ohne Übertakten bescheinigen einen hervorragend geringen Verbrauch sowohl im Idle als auch unter normaler Last. Der Verbrauch kann mit der TDP-Anpassung noch weiter gedrosselt werden, was man aber nicht übertreiben sollte, wenn man keine Leistung verlieren will.

Spiele

eSports:
Da sich dieser Chip ausdrücklich an preisbewusste Online-Gamer richtet, haben wir ihn mit den populären Genre-Vertretern Counter Strike: GO und League of Legends getestet. In Counter Strike wurden mit Full-HD-Auflösung und mittleren bis hohen Details im Schnitt sehr gute 60 FPS erreicht. Vorausgesetzt man hat Kanten- und Texturglättung nicht über x2 angehoben. Auch waren 16GB RAM von Nöten, damit die integrierte Grafikeinheit mit genug Daten versorgt wird. Mit nur 4GB RAM sackte unsere Framerate auf knapp unter 30 in allen Detailstufen. Am besten, man setzt auch auf RAM mit höherer Taktung, was ebenfalls der GPU zu Gute kommt. Das weniger anspruchsvolle League of Legends lief von Anfang an mit zufriedenstellenden 60 FPS, auch mit aktiver Kantenglättung und nur 4GB RAM.

Gelegenheitsspiele:
Da das System auch für Gelegenheitsspieler interessant ist, haben wir mit Broforce und dem aufwändigeren Ori and the Blind Forest zwei populäre 2D-Titel ausprobiert. Während Broforce ohne Probleme auf 60FPS kam, lief Ori mit etwa 40 FPS, wodurch einige der schnellen Animationen ruckelig wirkten.

Aufwändige Spiele:
Anschließend ließen wir das System auf Battlefield 4 als einen leistungshungrigen 3D-Titel los. Hier bekam der Chip schon merklich Probleme und erreichte in Full-HD mit mittleren Einstellungen im Schnitt ruckelige 27 FPS. Auch der Tomb Raider Benchmark erreichte mit minimalen Details in Full-HD nur 33FPS und auf Ultra lediglich 16FPS.

Fazit

Der AMD A10-7860K ist ein wirklich gelungenes Refresh. Deutlich weniger Verbrauch bei gleichem Takt und eine integrierte GPU, die das Spielen vieler beliebter Online-Spiele ohne teure Grafikkarte ermöglicht und das für nur 100€. Außerdem erhält man etwas Potential für Overclocking und Undervolting und nicht zu vergessen einen kompakten und trotzdem leisen Boxed-Kühler.

Im Vergleich zur teureren Konkurrenz ist vor allem die geringe Rechenleistung zu bemängeln. So kam es vor, dass bei der Installation von League of Legends die Auslastung auf 100% stieg und hier und da merkt man, dass der Chip etwas schwach auf der Brust ist. Das ist bei dem Preis aber wirklich zu verschmerzen. Bei der Auswahl des RAMs sollte man darauf achten, dass er groß genug ist und möglichst schnell taktet, da sonst die Grafik-Leistung schrumpft.

Insgesamt bekommt man mit dem A10-7860K Einiges geboten und für Sparfüchse ist der 100€-Chip eine echte Empfehlung. Dementsprechend gibt es von uns einen Bronze- und Preis-Leistungs-Award. Möchte man nicht auf eine rechenstarke Grafikkarte verzichten, so ist der Athlon x4 880K eine Empfehlung, denn er bietet für ebenfalls 100€ mehr Rechenleistung und verzichtet dafür auf eine interne GPU.

Pro:
+ genug Leistung für beliebte eSports-Spiele
+ sehr günstig
+ geringer Stromverbrauch
+ Potential für Overclocking und Undervolting
+ leiser Kühler

Contra:

– verhältnismäßig wenig Rechenleistung
– hohe Anforderungen an den RAM

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Score: 6,8/10

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Software
Preisvergleich

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Komponenten Tastaturen

Epic Gear DeFiant – Mecha-Tastatur mit wechselbaren Switches

Bedingt durch den großen Erfolg mechanischer Tastaturen im Gaming-Bereich strömen immer mehr Hersteller mit eigenen Switches auf den Markt. Während die meisten dabei auf eine billigere Kopie der beliebten Cherry-Schalter aus sind, findet sich auch hier und da echter Innovationsgeist. Zum Beispiel in der neuen DeFiant-Tastatur von EpicGear. Die hier verbauten EG MMS-Switches sind wie gewohnt als linear, taktil oder taktil+Klick erhältlich, lassen sich aber erstmals im Steckbau-System nachträglich austauschen. Möchte man also im Nachhinein auf einen der anderen beiden Schaltertypen wechseln oder nur bestimmte Tastengruppen abgrenzen, besorgt man sich einen neuen Satz Schalter und kann dann einfach umstecken. Aber auch beim Zubehör hat man sich Gedanken um die Modularität gemacht. So lassen sich zusätzlich zur Tastatur magnetische Handballenablagen, ein Makrotasten-Feld und ein rückwärtiger USB-Hub erwerben.

Ob das Konzept der auf den ersten Blick schlichten aber innovativen Gaming-Tastatur für 100€ aufgeht, erfahrt ihr im folgenden Test. Viel Spaß beim Lesen!

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Autor: Kim

Für die freundliche Bereitstellung des Testsamples und das uns entgegengebrachte Vertrauen geht unser besonderer Dank an EpicGear. Wir hoffen auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit.

Verpackung und technische Daten

Verpackung außen:

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Die DeFiant kommt in einem flachen Karton mit dunkler Farbgebung. Auf der Oberseite findet sich eine Abbildung der Tastatur aus der Schräge und Hinweise auf die neuartigen EG MMS Schalter und die modulare Erweiterbarkeit. Auf der Rückseite sind deutlich mehr Infos untergebracht. Neben einer Abbildung der Tastatur sind in neun Sprachen die Features wie die wechselbaren EG MMS Switches, modulare Erweiterbarkeit, Einzeltastenbeleuchtung, die robuste Alu-Oberfläche und die vollständige Programmierbarkeit beschrieben. Außerdem wird der Verpackungsinhalt aufgelistet und die verfügbaren Zusatzmodule beschrieben. Da wären eine Handballenablage mit voller Breite für Schreiber, eine schmale aber lange Handballenablage für Gamer, ein zusätzliches Makrotastenfeld und ein USB-Hub für die Rückseite.

Verpackung innen:
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Im Inneren finden wir dann die Tastatur in einer durchsichtigen Tüte und das Kabel in der hinteren Kammer. Letzteres hat leider kein Klettband, sondern wird mit einem einfachen Draht zusammengefasst. Außerdem finden sich noch ein Tastenheber mit zwei verschiedenen Enden für Tastenkappen oder Switches, sowie eine mehrsprachige Schnellanleitung und drei mittelgroße EpicGear-Aufkleber.

Zusatzmodule:

Zusätzlich zur Tastatur befinden sich auch die modulare Ergonomic Wrist Rest, die Tournament Wrist Rest und einen Satz EG MMS Wechselschalter im Test. Die beiden Handballenablagen kommen in transparenten Plastikschalen und lassen sich aus der Seite herausziehen. Die Schalter kommen etwas wertiger in einer bedruckten Pappschachtel und sind Schachbrett-förmig in einer Schaumstoffmaske eingefasst.

Technische Daten:

  • EG MMS Matrix Struktur für mechanische Wechselschalter
  • vollständige Programmierbarkeit mit vier Profilen
  • einfarbige, programmierbare Einzeltastenbeleuchtung
  • gewebeummanteltes 1,8m USB-Kabel, 125/250/500/1000 Hz
  • N-Key-Rollover
  • 456 x 167 x 26mm, 1,0kg

Erster Eindruck

Oberseite:
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Die Tastatur fühlt sich trotz ihrer mechanischen Auslegung beim Herausheben erstaunlich leicht an. Die schwarzen Tastenkappen heben sich hübsch über der mattschwarzen Alu-Oberfläche ab. Besonders stechen dabei die minimalistischen LED-Leiste und das strukturierte Metallrad in der Ecke oben rechts hervor. Nicht so gut gefallen hingegen das unnötig eckige Schriftbild und der völlig unpassende, knallrote Knickschutz am oberen Ende.

Seitenflächen:
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An der Vorderkante steht die Metallfläche ein Stück über, sodass die Handballenablagen hier greifen können. Die Seitenflächen links und rechts verfügen über zwei Aussparungen, in die Module wie das Makrotastenfeld passen. Auf der Hinterkante prangt das rote Gummistück zur Kabelführung. Es lässt sich herausziehen, um hier später das USB-Hub-Modul anstecken zu können.

Rückseite:
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Auf der Tastatur-Rückseite findet sich ein hübscher DeFiant-Schriftzug als Prägung in der Plastikschale und der übliche Aufkleber mit Modellnummer und Zertifikaten. Nach unten hin sitzen drei und nach oben hin zwei kleine Gummifüße, um Rutschen zu verhindern. Außerdem lässt sich die Tastatur hinten mit zwei Beinchen hochstellen, die einigermaßen stabil aussehen und am Ende auch über eine Gummierung verfügen.

Kabel:
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Das Kabel ist mit schwarz-rotem Kunststoffgeflecht umwickelt und vergleichsweise steif. Es lässt sich bei Bedarf sogar hinbiegen, legt sich aber nur langsam. Es endet in einem vergoldeten USB-Stecker mit futuristischem Knickschutz. Der hat rudimentäre Griffmulden, die aber etwas tiefer ausfallen könnten.

Einrichtung

Ersteinrichtung mit Funktionstasten:
Auf dem Schreibtisch platziert sieht die Tastatur mit ihrer wertigen Alu-Oberfläche schon mal ziemlich gut aus. Nachdem das USB-Kabel eingesteckt ist, funktioniert die Eingabe und alle Tasten werden weiß ausgeleuchtet. Mit Fn-Taste und Nummernblock lässt sich die Beleuchtung anpassen. Fn+Num1 beleuchtet alle Tasten, Num2 schaltet die Beleuchtung ab. Num3 aktiviert einer sehr stockende „Pulsieren“-Animation und Num4 deaktiviert für kurze Zeit das Licht gedrückter Tasten bei voller Beleuchtung, während Num5 es genau andersherum macht. Num6-9 sind anpassbare Profile, die man auswählt und dann nach dem Drücken von Fn+F11 alle Tasten drückt, die beleuchtet werden sollen. Ein erneutes Drücken von Fn+F11 speichert die Auswahl. Mit Fn+F12 lässt sich die Helligkeit der Beleuchtung durch vier Stufen schalten. Die letzten beiden Kombinationen sind in der Kurzanleitung irrtümlich als Num11 und Num12 bezeichnet. Durch Kombination von FN-Taste + F5-F8 lassen sich die Multimedia-Funktionen Play/Pause, Stopp, Zurück und Vorwärts aufrufen. Das Lautstärkerad hat uns zu Anfang noch Probleme bereitet, da es beim Drehen nur unregelmäßig reguliert hat und das Stummschalten per Klick auf dem Rad auch nur manchmal funktionierte. Diese Probleme konnten wir beseitigen, indem wir die aktuelle Software und Firmware von der Herstellerseite heruntergeladen und installiert haben.

Software:
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Die DeFiant GUI fällt eher rudimentär aus. Im ersten Reiter lassen sich einzelne Tasten mit Sonderfunktionen oder Makros belegen und die USB-Polling-Rate auf 125, 250, 500 oder 1000Hz setzen. Die getroffenen Einstellungen kann man in eins der vier Profile speichern, die sich on the fly mit Fn+1-4 auswählen lassen. Im zweiten Reiter kann man eigene Makros mit beliebig vielen Schritten und millisekundengenauer Verzögerung aufzeichnen. Außerdem lassen sind Sonderfunktionen wie „Kopieren“ oder „Fenster schließen“ einfügen. Im letzten Reiter erhält man Links zur aktuellen Software- und Firmware-Version und zum Kundensupport. Die Software hat keinen Autostart und sollte nach dem Treffen der Einstellungen geschlossen werden, weil die Tastatur Eingaben falsch erkennt, solange die GUI geöffnet ist.

EG MMS-Schalter wechseln:
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Möchte man die Schalter wechseln, zieht man zunächst mit der kleineren C-Seite des Tastenhebers die Tastenkappe ab und dann schiebt man die größere S-Seite bis zum Einrasten über den Schalter und zieht ihn heraus, zumindest in der Theorie. In der Praxis fällt die S-Seite von beiden Tastenhebern, die wir erhalten haben, aber so groß aus, dass sie nicht eng genug greift. Man muss daher die beigen Greifarme mit den Fingern zusammenpressen, um unter den Schalter zu kommen und damit das gelingt, müssen auch die Tastenkappen oberhalb und unterhalb des zu wechselnden Schalters abgezogen werden. Das ist reichlich umständlich und wird hoffentlich bei der nächsten Generation des Tastenhebers verbessert. Den neuen Schalter drückt man dann einfach mit dem Lichtdurchlass nach oben gerichtet in die Aussparung und seine beiden Kupferbeinchen stellen dann den Kontakt mit der Matrix her.

Praxis

Alltag:
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Im Alltag machen sich besonders die EG MMS Purple Switches bemerkbar, mit der unser Testsample bestückt ist. Sie sollen eine ähnliche taktile Charakteristik mit Klick wie die beliebten Cherry MX Blue haben und früher auslösen. In der Praxis fühlt sich der Klickpunkt für uns aber etwas schwerer an, was ein schnelleres Ermüden beim Tippen zur Folge hat. Auf dem Rückweg lässt der Gegendruck dann kurz vor der Klick-Stufe extrem nach und besonders bei der Leertaste hatten wir hin und wieder die (bisher unbegründete) Sorge, ob sie nicht hängen bleibt. Auch der Klick ist etwas lauter als bei Cherry und wird von eventuellen Kollegen im gleichen Zimmer nicht unbedingt wohlwollend aufgenommen werden. Dafür lösen die Schalter etwas schneller als die normalen Cherrys aus und ihr Anschlag ist präzise und vermittelt ein gutes Feedback. Ansonsten erfreut sich besonders das Lautstärkerad mit Stummschalt-Klick reger Nutzung. Die Rutschfestigkeit ist bei dieser Tastatur sehr gut und wir hatten in allen Situationen mit und ohne ausgeklappten Hinterbeinen keine Probleme. Die Tastenbeleuchtung hilft bei der Tastenfindung im Dunkeln, leuchtet aber Sonderzeichen und die Enter-Taste nicht gut aus. Das liegt daran, dass die Schaltersockel nicht vollständig transparent sind, sondern nur einen kleinen Lichtdurchlass haben. Außerdem sind die LEDs von Bild-auf- und Bild-ab-Tasten bei unserem Exemplar fehlerhaft verschaltet, sodass die eine doppelt hell und die andere gar nicht beleuchtet wird. Wir tippen mal auf Montagsgerät.

Office:
Die lila Schalter eignen sich besonders für Vielschreiber, da sie ein haptisches und hörbares Feedback beim Tastenanschlag erhalten. Das erspart das Nachschauen auf dem Monitor, ob das Zeichen auch wirklich geschrieben wurde. In einigen Anwendungen helfen auch die programmierbaren Makros, etwa zum Einfügen einer Briefsignatur oder für Tastenfolgen in Photoshop. Nicht so hilfreich ist hingegen das eckige Schriftbild, unter dem die Ablesbarkeit leidet. Hier sind uns klassische oder zumindest nicht so ausgefallene Schriftbilder lieber.

Games:
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Die Schalter-Charakteristik eignet sich besonders für Spiele, in denen Tasten häufig angeschlagen und nicht lange gedrückt gehalten wie in MOBAs oder Strategiespielen. Hier erhält man ein präzises Feedback, ob die Taste ausgelöst wurde. In Shootern und Rollenspielen, wo man Tasten normalerweise durchgängig gedrückt hält, sind uns lineare Schalter lieber, da das Geklicker manchmal stört und der Gegendruckabfall vor dem Klick beim Loslassen irrtümlich eine losgelassene Taste suggeriert. Aber hier kann man bei dieser Tastatur je nach Belieben die Schalter austauschen. Durchweg sehr gut war das schnelle und präzise Auslösen der EG MMS Schalter. Die verfügen theoretisch über ein N-Key-Rollover, allerdings hatten wir in Aquas Keytest immer wieder das Problem, dass bei sehr vielen gedrückten Tasten (50+) das Loslassen nicht erkannt wurde und die Tasten als dauerhaft gedrückt erkannt wurden. Dieses Problem ließ sich in Word aber nicht reproduzieren. Da aber kaum jemand so viele Tasten gleichzeitig drückt, ist es praktisch auch nicht von Belang. Die Programmierbarkeit der Tasten ist besonders in MMOs nützlich, da man sich hier Kombos vereinfachen kann. Mit den personalisierbaren Beleuchtungsprofilen ist es möglich, sich nur die Tasten zu auszuleuchten, die man für ein bestimmtes Spiel braucht. Man merkt der DeFiant also ihre Auslegung fürs Gaming an, sie kränkelt aber hier und da noch an den beschriebenen Problemen.

Zusatzmodule

Neben der Tastatur erhielten wir auch zwei Handballenablagen, einen Satz Wechselschalter und verschiedenfarbige Plastikstifte zur Änderung der Beleuchtung. Modulares Makrotastenfeld und USB-Hub waren zum Zeitpunkt des Tests leider noch nicht verfügbar.

Ergonomic Wrist-Rest:
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Die Ergonomic Wrist-Rest erstreckt sich über die volle Breite der Tastatur und rastet praktisch mit Magneten unter deren Rand ein. Sie besteht aus angenehmen, nicht zu weichem Gummi und passt optisch gut zum Rest der Tastatur. Leider fällt sie wie bei vielen Konkurrenten so kurz und flach aus, dass wir sie bei normaler Handstellung gar nicht berühren. Um mit ihr in Kontakt zu kommen, muss man die Handgelenke unnatürlich nahe und steil vor der Tastatur platzieren, was nicht wirklich ergonomisch ist.

Tournament Palm-Rest:
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Deutlich besser macht sich die Tournament Palm-Rest. Wie der Name vermuten lässt, richtet sie sich an Spieler und nicht an Schreiber. Dementsprechend deckt sie nur den Tastaturabschnitt unterhalb von WASD ab, ist dafür aber deutlich länger und höher, sodass man eine Handfläche bequem auf dem festen Gummi positionieren kann. Auch sie greift mit Magneten unter die Metallschale, hat aber eine zusätzliche Nase, sodass sie nur an zwei Stellen, entweder bei WASD oder bei den Pfeiltasten richtig passt.

EG MMS Switch Set:
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Das uns zur Verfügung gestellte Set besitzt jeweils acht graue (linear), orange (taktil) und lila (taktil + Klick) Schalter und den gleichen Tastenheber mit zu großer S-Seite wie auch im Tastaturzubehör. Den Wechselvorgang haben wir ja bereits in dem Abschnitt über die Einrichtung beschrieben, also kommen wir zur Schalter-Charakteristik. Die EG MMS Gray sind linear und orientieren sich stark an den Cherry MX Red. Ihr Anschlag ist relativ dumpf, fast schon in Richtung Cherry MX Silent. Sie lösen ziemlich schnell aus, kommen aber an die MX Speed nicht heran. Insgesamt sind wir mit ihnen zufriedener, als mit den übertrieben lauten Purples. Die EG MMS Orange sind taktil aber ohne Klick und orientieren sich an den Cherry MX Brown. Die taktile Stufe ist hier weniger scharf, als bei seinem lila Bruder und liefert keinerlei hörbare Geräusche. Hier würden wir uns etwas mehr Präzision wünschen, sind im Großen und Ganzen aber zufrieden. Beim Ausprobieren konnten wir auch feststellen, dass die lila Wechselschalter aus dem Kit hörbar weniger laut klicken, als die lila Schalter, die ursprünglich auf der Tastatur saßen. Also ist für kommende Chargen der DeFiant eventuell auch mit weniger nervig lautem Geklicker zu rechnen. Der Auslösedruck aller Schalter aus Tastatur und Kit lag zwischen 40 und 50g.

Tastenbeleuchtung:
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Ohne eigene Verpackung nur in einer Plastiktüte erreichten uns auch einige bunte Plastikstifte ohne offensichtlichen Verwendungszweck. Wie wir beim Umstecken herausgefunden haben, handelt es sich bei ihnen um EpicGears relativ unorthodoxe Realisierung einer farbigen Beleuchtung. An Stelle von RGB-LEDs benutzt die Tastatur billige einfarbige, aber man kann den Lichtdurchlass im Tastensockel ersetzen. So zieht man den ursprünglich transparenten Stift heraus und kann ihn durch einen in transparentem Rot, Gelb, Grün oder Türkis ersetzen. Wegen der ansonsten aber lichtundurchlässigen Schaltersockel wird die Ausleuchtung besonders bei den Sonderzeichen und am linken Rand des Enter-Schriftzuges sehr unregelmäßig, was nicht gut aussieht. Cherrys transparente Schaltersockel lassen im Vergleich deutlich mehr Licht durch. Insgesamt haut uns diese Anpassung der Beleuchtung nicht aus den Socken, ist aber besser als gar keine.

Fazit

Mit der DeFiant hat EpicGear ein paar gute Ideen für mehr Personalisierbarkeit von Tastaturen in die Tat umgesetzt. Die mechanischen Schalter sind hier nicht mehr fest verlötet, sondern lassen sich über ein Steck-System austauschen, etwa, wenn man sich von bestimmten Tasten(gruppen) ein besonderes Feedback wünscht oder gleich die ganze Tastatur umrüsten will. Außerdem lassen sich zwei verschiedene Handballenablagen, Makrotastenfeld und USB-Hub separat erwerben und mit der Tastatur verbinden, da sie nicht von allen Spielern benötigt werden. Wertigkeit und Optik werden durch eine schöne mattschwarze Metalloberfläche betont und individuelle Tastenprogrammierung und -beleuchtung sind gegeben. Auch eine Änderung der Beleuchtungsfarbe ist mit farbigen Plastikstiften zwar gewöhnungsbedürftig umgesetzt aber immerhin vorhanden. Weitere Pluspunkte sind die sehr gute Rutschfestigkeit, sowie das schnelle Auslösen und gute Feedback der EG MMS-Schalter.

Allerdings gibt es wie so oft bei innovativen Produkten einige Baustellen. Die augenscheinlichste war die Fehlschaltung der LEDs von Bild-auf- und Bild-ab-Taste, durch die eine gar nicht und die andere doppelt intensiv ausgeleuchtet wird. Die weiße Beleuchtung allgemein wirkt wegen nicht-transparenter Schalterhüllen sehr unregelmäßig und sieht oft schmutzig aus. Die Software scheint noch nicht wirklich ausgereift und führt zu Fehleingaben, solange sie geöffnet ist. Mit den Tastenhebern hatten wir das Problem, dass die Seite zum Greifen der Switches zu groß war. Man musste sie mit den Fingern zusammenpressen und konnten die Schalter so nur schwer aus der Schale ziehen. Und auch die größtenteils gute Optik musste wegen der knallroten Gummi-Kabelführung und dem übertrieben eckigen Schriftbild leichte Abstriche hinnehmen.

Trotz ihrer guten und innovativen Ansätze hatte die EpicGear DeFiant zu viele kleine Probleme, um ihr eine wirkliche Empfehlung aussprechen zu können. So zeichnen wir die 90€ teure Tastatur für die Zusatzmodule und die Wechselschalter mit unserem Bronze-Award aus und halten die Augen nach einem guten Nachfolgerprodukt offen, das die Schwächen dieses Modells behebt. So ist die Tastatur momentan vor allem etwas für Bastler und Nutzer, die sich mehr Personalisierungsspielraum wünschen und dafür kleinere Macken in Kauf nehmen.

Pro:
+ Wechselbare mechanische Schalter
+ Schnelles Auslösen und präziser Anschlag der EG MMS Schalter
+ Erweiterbarkeit durch Zusatzmodule
+ Pro-Tasten-Beleuchtung mit wechselbarem Lichtdurchlass
+ Alle Tasten frei programmier- und beleuchtbar
+ Wertige Metall-Oberschale
+ Lautstärkerad mit Stummschaltfunktion
+ Sehr rutschfest

Contra:
– Zwei LEDs falsch geschaltet
– Software mit Verbesserungsbedarf
– Tastenheber passt nicht gut auf die Switches
– Unregelmäßige Beleuchtung
– EG MMS Purple klicken zu laut
– EG MMS Orange Klickstufe zu schwammig

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Score: 6,5/10

Produktlink
Software
Preisvergleich DeFiant Tastatur 90€
Preisvergleich MorphA Wechselschalter 50€
Preisvergleich DeFiant Tastatur + MorphA Wechselschalter 100€
Preisvergleich Ergonomic Wrist-Rest: Nicht verfügbar
Preisvergleich Tournament Palm-Rest: Nicht verfügbar

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Komponenten Mäuse

Corsair M65 Pro RGB – Bekannte Maus, neuer Sensor

Knapp zwei Jahre ist es jetzt her, dass wir die frisch veröffentliche Vengeance M65 RGB Maus von Corsair auf der Testbank liegen hatten. Sie beeindruckte mit ihrer hochwertigen Verarbeitung inklusive Alu-Skelett, der griffigen, ergonomischen Oberschale und ihrer tadellosen Performance. Wie kann man so ein Gerät noch verbessern? Darüber hat sich Corsair Gedanken gemacht und die Corsair M65 Pro RGB entwickelt. Dabei berücksichtigt man den Trend von Laser- zurück zu optischen Sensoren, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Während der Rest der Maus beim Alten bleibt, findet sich an der Unterseite jetzt anstatt des ADNS-9800 ein optischer Pixart PMW336x mit sage und schreibe 12.000DPI, während herkömmliche Sensoren ohne Laser kaum die 4.000DPI-Marke überschreiten. Vergleichbares findet sich bisher nur in Logitechs High-End-Sparte in Form des eng verwandten PMW3366-Sensors.

Ob die Verbesserung des 65€ teuren Nagers gelungen ist, oder ob es sich nur um hübsche Marketing-Zahlen handelt, haben wir für euch auf den folgenden Seiten zusammengefasst. Als kleinen Bonus findet ihr auch einen Test zu einem bisher unveröffentlichten Mauspad von MSI. Wir wünschen wie immer viel Spaß beim Lesen!

Autor: Kim

Für die freundliche Bereitstellung der Testsamples geht unser besonderer Dank an Corsair und MSI. Wir hoffen auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit.

Verpackung und technische Daten

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Wie von Corsair gewohnt, erhalten wir die M65 Pro in einem detailliert bedruckten Karton mit gelber Akzentfarbe auf schwarzem Hintergrund. Auf der Front präsentiert sich die Maus aus der Schräge und die 12.000DPI-Auflösung und 3-Zonen-RGB-Beleuchtung werden besonders betont. Der Deckel lässt sich zurückklappen und man erhält einen ersten Blick auf die Maus unter einer transparenten Schale, während daneben die drei beleuchteten Zonen ausgewiesen werden. Auf der Rückseite des Kartons findet man die Maus in drei verschiedenen Ansichten, an denen die acht programmierbaren Tasten mit Hochpräzisionsschaltern, das massive Scrollrad, die modifizierbare Gewichtsverteilung, die großen Gleitpads und der zusätzliche Sniper-Button ausgewiesen werden.

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Öffnet man den Karton oben, lässt sich etwas umständlich die Maus in der gelben Pappschale herausziehen. Aus dieser muss man nun noch Kabel und Zubehör befreien und kann dann die Maus zwischen den Lagen herausnehmen. Wie bei Mäusen gewohnt, fällt das Zubehör sehr sparsam aus. Neben der Maus finden sich lediglich Garantie-Bestimmungen und eine Kurzanleitung.

Technische Daten:

  • Tasten: 8 programmierbare Tasten, Omron-Switches
  • Sensor: Optischer Pixart PMW336x, 100-12.000DPI
  • Beleuchtung: 3-Zonen-RGB-Beleuchtung, CUE-Link kompatibel
  • Steuerung: Corsair Utility Engine, integrierter Profilspeicher
  • Kabel: 1,8m USB-2.0-Kabel
  • Maße: 118 x 72 x 39mm, 115g (mit Gewichten 135g)

Erster Eindruck

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Im Vergleich zu der auf Leichtigkeit getrimmten Corsair Sabre Laser RGB fällt bei der M65 Pro zunächst das hohe Gewicht und die ungewöhnlich rauen Seitenflächen auf. Während die Oberfläche gewohnt mit matter Soft-Touch-Oberfläche gestaltet wurde, sind die Seitenflächen separat verbunden und haben eine andere Oberflächenstruktur.

Oberseite:
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Wie gehabt finden sich oben linke und rechte Maustaste als die zentralen Elemente. Sie sind symmetrisch und nicht von der Handballenauflage getrennt. Ihre Schalter klicken präzise, aber ein kleines Bisschen weniger scharf, als die der Corsair Sabre. Vorne auf der linken Taste findet sich ein dezenter Corsair-Schriftzug. Zwischen den beiden Haupttasten sitzt das massive Mausrad, das wie versprochen über eine sehr satte und präzise Rasterung in beide Richtungen verfügt. Es klickt schön scharf, braucht aber auch etwas Kraft. Dahinter finden sich zwei Tasten zur DPI-Umschaltung mit einem LED-Indikator in der Mitte. Sie klicken deutlich dumpfer, als die anderen Tasten, sind aber dennoch präzise und während der Benutzung relativ gut zu erreichen. Der LED-Indikator hat ein auffälliges Muster mit einem Ring um einen Punkt, die aber immer in derselben Farbe leuchten. Weiter hinten findet der Buckel der Maus seinen Höhepunkt und fällt dann relativ sanft ab. Ganz hinten sitzt das beleuchtete Segel-Logo von Corsair. Durch die Trennung von Oberseite und Seitenflächen sind beide an dieser Stelle nicht mehr verbunden und es entsteht ein kleiner Abstand, durch den das Licht scheint. Dadurch liegt der Handballen nicht vollständig auf, was einige Nutzer stört.

Seitenflächen:
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Die rechte Seite ist ergonomisch nach innen geschwungen und unten etwas ausladender, sodass eine kleine Ablage entsteht. Die raue Strukturierung ist sehr griffig und fühlt sich trotzdem angenehm an. Mittig in dem Schwung sitzt die große Sniper-Taste, die im gedrückten Zustand die Auflösung der Maus für besseres Zielen verringert. Ihre glatte Oberfläche hebt sich gut von der rauen Schale ab und sie lässt sich hervorragend treffen. Leider ist ihr Auslösedruck so hoch, dass man beim Drücken die Maus leicht zwei Millimeter verschiebt oder versehentlich eine der Haupttasten auslöst. Am oberen Rand der rechten Seite sitzen die beiden Daumentasten für Vor und Zurück. Trotz ihrer kleinen Dimensionierung heben sie sich deutlich ab und liegen gut in Daumen-Reichweite. Ihr Klick ist identisch zu dem der beiden Haupttasten. Die linke Seite der Maus ist passend zu Ring- und Zeigefinger geschwungen und ermöglich so eine gute Positionierung. Für Linkshänder wird die Maus dadurch aber ungeeignet.

Unterseite:
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Auf der Unterseite kann man das Skelett aus gebürstetem Aluminium bewundern. Zu den Rändern hin finden sich die fünf Gleitpads. Sie haben eine gute Dicke und die Fläche ist ebenfalls zufriedenstellend. Außerdem finden sich drei versenkte Messing-Schrauben, unter denen sich die modularen Gewichte befinden. Durch ihre Positionierung lässt sich steuern, zu welcher Seite hin die Maus schwerer oder leichter wird. Wer einen kräftigen Daumennagel hat, kann sie damit öffnen, alle anderen müssen zum Schraubenzieher greifen. Die Gewichte stecken dabei als Ringe auf der Schraube und jede Schraube fasst einen Ring. Das ist eine gute Idee, die Umsetzung ist aber ziemlich fummelig. Leider bietet Corsair in der Verpackung keine Unterbringung für die Ringe, die man nicht verwenden möchte. Mittig sitzt der neue optische Pixart PMW336x Sensor.

Kabel:
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Aus der Front entspringt das USB-Kabel aus einem einfachen Knickschutz. Es ist mit relativ weichem Geflecht ummantelt, braucht aber doch seine Zeit, bis sich die Knicke legen. Für ein aufgeräumtes Kabellayout gibt es eine Klett-Schlaufe, mit der das Kabel wieder zusammengefasst werden kann. Am Ende klemmt der gleiche futuristische Stecker mit Griffmulden, wie bei der Corsair K70, der eine Spur dünner ausfallen könnte.

Einrichtung

Sobald die Maus per USB verbunden wurde, stehen alle rudimentären Funktionen bereit. Möchte man Zugriff auf die Tasten-Programmierung und die Beleuchtung haben, muss man sich die Corsair Utility Engine von der Herstellerseite herunterladen.

Corsair Utility Engine:
Ist die Software installiert, erscheint automatisch bei jedem Start ein kleines Corsair-Logo im Tray, über das die Nutzeroberfläche aufgerufen werden kann. Wie auch bei unserem letzten Test wirkt die Software futuristisch und bietet sehr viele Funktionen. Gerade als neuer Nutzer ist man mit dem übervollen Layout aber schnell überfordert. Ist die Verwendung eines Tabs nicht sofort ersichtlich, empfiehlt es sich meistens, am oberen Tab-Rand auf das relativ unauffällige „Neu“ zu klicken. Erst beim Anlegen eines neuen Eintrags werden viele Funktionen nutzbar.

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Profile:
Im ersten Reiter „Profile“ lassen sich Tasten belegen und beleuchten. Man kann neue Profile anlegen, benennen und an Executables binden. Sie lassen sich auf den Computer exportieren und in den Gerätespeicher legen. Innerhalb eines Profils lassen sich außerdem mehrere „Modes“ mit jeweils eigenen Settings festlegen. So kann man sich zum Beispiel ein League of Legends Profil anlegen und an die Exe des Spiels koppeln. Wird das Spiel gestartet, wird auch das Profil automatisch aktiv. Im Profil kann man für jede Klasse einen eigenen Mode definieren, sodass man die entsprechenden Makros als Jungler, Supporter, AD-Carry usw. mit einer eigenen Beleuchtungsfarbe hat. Hat man mehrere Corsair RGB-Geräte, so lässt sich unterhalb des Mode-Fensters die CUE-Link-Leiste benutzen. Hier stehen einige vorgefertigte Beleuchtungsanimationen zur Auswahl, die geräteübergreifend funktionieren. So wird zum Beispiel der bunte „Spiralregenbogen“ mit aktivem CUE-Link auf die eigene Corsair K70 RGB Tastatur und das Corsair Void RGB Headset ausgeweitet. Die Darstellung wirkt bei der neuen K70 deutlich flüssiger, als bei dem alten Modell. Welches Corsair-Gerät man gerade verwaltet, kann übrigens am unteren Rand der Oberfläche ausgewählt werden, wo die angeschlossenen Geräte aufgelistet sind.

Die Tastenbelegung im ersten Reiter erfolgt im Unterreiter „Zuweisung“. Hier kann man die einzelnen Tasten anwählen und mit den Standard-Klicks, Steuer-Funktionen oder eigenen Makros belegen. Im Unterreiter „Beleuchtung“ lassen sich den separaten Zonen feste Farbwerte oder selbstdefinierte Farbverläufe zuweisen. Im dritten Unterreiter „Leistung und DPI“ lassen sich die DPI-Stufen und ihre Index-Farbe definieren, sowie Angle Snapping und Mausbeschleunigung steuern.

Aktionen & Beleuchtung:
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In den folgenden beiden Hauptreitern „Aktionen“ und „Beleuchtung“ lassen sich eigene Funktionen, Makros und Farbverläufe festlegen. An Aktionen hat man die Wahl zwischen aufgezeichneten Makros mit millisekundengenauer Anschlagsverzögerung ohne Obergrenze, eingegebenen Texten, Programm-Verknüpfungen, Multimedia-Funktionen und sogar Mausklicks und DPI-Änderungen. Bei der Beleuchtung wird je nach Animationsmodus die Farbe über einer Zeitachse dargestellt. Hier kann man Farben ändern und hinzufügen und dadurch Verläufe erzeugen oder das Licht dimmen oder pulsieren lassen.

Einstellungen:
Der letzte Reiter „Einstellungen“ ermöglicht Software- und Firmware-Updates. Außerdem lassen sich einige Einstellungen zur Nutzeroberfläche treffen und die unterstützten Mediaplayer verwalten. Im letzten Untertab bekommt man einige Links für diverse Supportforen und Kontakte, sowie eine kurze Systeminformation.

Praxis

Nachdem die alte M65 schon Hervorragendes leistete, erwarten wir von der neuen M65 Pro RGB nicht weniger. Besonderes Augenmerk liegt dabei natürlich auf dem neuen optischen 12.000 DPI-Sensor von Pixart.

Alltag:
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Im Alltag arbeitet es sich mit der M65 Pro so unbeschwert, dass man schnell vergisst, dass man eine neue Maus in der Hand hat. Obwohl ich eigentlich kein Freund von unterbrochenen Mausrücken bin, liegt die der neue Corsair-Nager sanft an der Handfläche, während die rauen Seiten sogar bei schwitzigen Fingern einen sicheren Griff bieten. Die Tasten und Mausrad bedienen sich angenehm und sind gut positioniert. Die Gleiteigenschaften geben keinen Grund zur Beanstandung und das leichte Kabel verhindert Nachziehen. So bedient es sich unbeschwert beim Arbeiten oder in der Freizeit und wir wollten die Maus bald nicht mehr aus der Hand geben. Da Low-Sense-Nutzer die Maus häufiger umsetzen müssen, ist für sie die Lift-Off-Distanz von großer Bedeutung. Hier schlägt sich die M65 nicht ganz so gut, wie die Referenz von Zowie. Diese misst schon bei knapp 2mm über dem Boden keine Bewegung mehr, während die Corsair eher bei knapp 3mm stillsteht. Das ist im Praxis-Gebrauch aber nicht bedenklich.

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Die drei beworbenen Beleuchtungszonen bestehen aus einem Lichtstrahl vorne auf den Boden, der DPI-Anzeige und dem Corsair-Logo mit zusätzlicher Bodenbeleuchtung am hinteren Ende. Die Farben sind nicht ganz so kräftig, wie bei der Corsair Sabre, sehen aber hübsch aus und die Animationen sind flüssig. Durch die Bodenbeleuchtung sieht man die Farben auch, wenn man die Maus in der Hand hat.

Games:
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In Spielen macht die Maus eine ebenso tadellose Figur. Auch nach Stunden liegt sie noch angenehm in der Hand, man trifft die richtigen Tasten und kein Reiben oder Ziehen trübt den Spielspaß. Durch den zusätzlichen Sniper-Button kann man beim Zielen die Auflösung reduzieren und so genauer anvisieren. Wer die Maus stärker spüren will, kann ihr Gewicht mit den drei modularen Gewichten anpassen und sie sogar zu einer bestimmten Seite hin positionieren. Wir als Fans von leichten Mäusen lassen sie aber am liebsten weg. Während alledem bleibt der neue Sensor frei von Angle Snapping und der verhassten Zeigerbeschleunigung, die bei Lasersensoren bauartbedingt nie ganz wegzukriegen ist. Im Gegensatz zum hier verwendeten optischen Sensor erkennen Lasersensoren nämlich viel mehr Details in der Struktur der Unterlage. Durch Sensorrauschen liefern schnelle Bewegungen so andere Ergebnisse als langsame. Die daraus resultierenden, unintuitiven Schwankungen der Zeigergeschwindigkeit sind der Grund für die aktuelle Rückbesinnung auf optische Sensoren. Optisch erreichte man bisher aber nur 4.000DPI, was einigen High-Sense-Spielern ein Dorn im Auge war. Die hier maximal möglich 12.000DPI sind hingegen so hoch, dass es für sie nicht mal ein Preset gibt. Die fünf vordefinierten DPI-Stufen liegen bei 800(rot), 1.500(weiß), 3.000(grün), 6.000(gelb) und 9.000DPI(türkis), sodass von Low- bis High-Sense-Nutzern für jeden etwas dabei ist. Diese Stufen können alternativ in 100DPI-Schritten angepasst und mit anderen Index-Farben belegt werden. Insofern betrachten wir die Verbesserung der alten M65 definitiv als gelungen, obwohl es außer dem Sensor nichts Neues gibt. Einziger Wehrmutstropfen bleibt der hohe Auslösedruck der Sniper-Taste. Durch den Druck verwackelt man die Maus beim Zielen zur Seite und es braucht viel Übung, um die Taste sicher benutzen zu können. Die Lösung von Cougar mit der Daumentaste im 45°-Winkel gefällt uns besser.

MSI Mauspad

Erster Eindruck:
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Parallel zu diesem Test hat uns MSI freundlicherweise ein Mauspad in Überbreite zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um eine Sonderedition, die noch nicht im Handel erhältlich ist. Wir erhielten es aufgerollt in einem schlichten braunen Pappkarton mit ausgeschnittenem Fenster, durch das man die Textiloberfläche befühlen kann.

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Das Pad ist 30cm hoch und ganze 89cm breit, wodurch es problemlos unter Tastatur und Maus passt. Die textile Oberfläche ist schwarz mit zwei MSI Logos links und rechts unten und sehr dicht gewebt. Sie ist abwischbar, reibt aber zumindest an der Hand recht stark. Ihr Rand ist leider nicht mit der Unterseite vernäht, sodass hier auf Dauer mit Verschleißerscheinungen zu rechnen ist. Die Unterseite besteht aus dämpfendem Schaumstoff mit rutschhemmendem Boden und macht einen guten Eindruck.

Praxis:
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Im Praxiseinsatz schlägt sich das Pad ordentlich. An der Maus ist keine starke Reibung zu spüren und als Unterlage für Tastatur und Maus sieht es gut aus und man kann alles parallel verschieben. Hat man die Tastatur gerne weiter hinten als die Maus, ist das Pad natürlich unvorteilhaft. Leider war bei dem aufgerollten Mauspad der rechte Rand am stärksten gekrümmt, sodass er sich auch zwei Wochen später noch minimal vom Boden abhebt. Das stört zum Glück nicht bei der Benutzung, aber die Optik leidet ein wenig. Hätte man das Pad andersherum gerollt, wäre der abgehobene Rand unter der Tastatur nicht aufgefallen. Alles in allem erhalten wir von MSI ein gutes extra-breites Pad, das angenehm bespielbar ist, nicht verrutscht und gut aussieht. Ein Ticken weniger Reibung und ein besseres Legen am Rand würden es aber für die Oberklasse qualifizieren.

Fazit

Die Corsair M65 Pro RGB ist wie ihr Vorgänger eine exzellente Maus. Sie liegt angenehm und sicher in der Hand, Tasten und Mausrad sind ein Genuss und sie macht vom ersten Moment an Spaß. Mit dem neuen optischen Sensor setzt man noch einen drauf und räumt einen der wenigen Kritikpunkte der alten M65 aus. Dabei bietet bisher nur Logitech einen vergleichbaren Sensor mit sagenhaften 12.000DPI. Hier können also nun auch High-Sense-Spieler auf Laser verzichten und auf die natürlichere Abtastung des optischen Sensors setzen. Die Corsair Utility Engine liefert wie gewohnt Unmengen an Einstellungsmöglichkeiten und Alu-Skelet und RGB-Beleuchtung sind hübsch anzusehen.

Die negativen Punkte halten sich dabei sehr in Grenzen. Neben der wie üblich unintuitiven Software-Oberfläche ist uns eigentlich nur der hohe Auslösedruck des Sniper-Buttons unangenehm aufgefallen. Nur mit Übung lässt er sich problemlos verwenden. Kleinigkeiten wie die fummeligen Gewichte ohne Aufbewahrungsbeutel oder die etwas höhere Lift-Off-Distanz sind nicht der Rede wert.

Mit der Corsair M65 Pro RGB erhält man eine der besten Mäuse, die derzeit zu haben sind. Performance, Wertigkeit und Optik überzeugen absolut und somit sichert sich die Maus unseren High-End- und Design-Award. Wer die 65€ übrig hat, kann bedenkenlos zugreifen und diejenigen, denen das zu teuer ist, sollten trotzdem einen Blick riskieren.

Pro:
+ Sehr gutes Bediengefühl
+ Wertigkeit und Optik
+ Optischer Sensor mit 12.000DPI
+ Alle Tasten frei programmierbar und viele Einstellmöglichkeiten
+ Zusätzlicher Sniper-Button
+ Positionierbare Zusatzgewichte

Contra:
– Zu hoher Auslösedruck der Sniper-Taste
– 5€ über der Konkurrenz
– Unintuitive Software

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Score: 9,2/10
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Corsair K70 RGB Rapidfire – Nobeltastatur mit neuen Switches

Die fast schon legendäre K70 von Corsair hat das Segment der mechanischen Gaming-Tastaturen maßgeblich geprägt. Von vielen nachgeahmt aber nie wirklich erreicht, ist die 2013 erschienene Tastatur mit der markanten Alu-Oberfläche auch heute noch eine Referenz, an der sich die Konkurrenten zu messen haben. In den drei Jahren seit der Veröffentlichung ist die Zeit bei Corsair natürlich nicht stehengeblieben und neben den Schwestermodellen K65 und K95 wurde auch eine RGB-Variante der K70 entwickelt.

Der neuste Meilenstein hört auf den Namen Corsair K70 RGB Rapidfire und kommt nun als erste Tastatur überhaupt mit den neuen MX-Speed Switches unter den Tastenkappen. Die neuen Switches wurden gemeinsam von Cherry und Corsair entwickelt und versprechen die Charakteristik der beliebten MX-Red mit noch geringerer Auslöseverzögerung. Außerdem wurden die Verbesserungen der kürzlich von uns getesteten Corsair STRAFE RGB übertragen und die neue K70 erhält so flüssigere LED-Animation, eine größere Tastenbeschriftung und zehn Wechseltastenkappen mit besonderer Oberfläche. Entsteht aus dieser Fusion die perfekte Gaming-Tastatur? Das erfahrt ihr auf den kommenden Seiten.

 

Autor: Kim

Für die freundliche Bereitstellung des Samples und das uns damit entgegengebrachte Vertrauen geht unser besonderer Dank an Corsair. Wir hoffen auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit.

Verpackung und technische Daten

Verpackung außen:

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Die neue K70 wird in einem hochglanzbedruckten Karton ausgeliefert, der schon durch die doppelte Höhe normaler Keyboardkartons auf sich aufmerksam macht. Auf der Oberseite präsentiert Corsair stolz eine Abbildung der Tastatur nebst den Kernfeatures in Akzentfarbe auf dunklem Hintergrund. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommen die neuen Cherry MX-Speed Schalter, die unmittelbar über dem Produktnamen beschrieben werden. Auf der Rückseite ist die Tastatur noch einmal von oben bebildert und die wichtigen Features sind am Rand beschrieben. Dazu gehören die neuen Cherry MX-Speed Schalter aus Deutschland, die bereits ab 1,2mm Tastenweg auslösen, N-Key-Rollover, vollständige Programmierbarkeit, integrierter USB-Anschluss, modulare gepolsterte Handballenablage und gerätübergreifende RGB-Animation mit Corsair Link.

Verpackung innen & Zubehör:

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Aus der äußeren Schale lässt sich seitlich ein stabiler Pappkarton ziehen. In diesem findet man zu oberst die Tastatur in einer transparenten Folientüte. Darunter liegen die Handballenablage, sowie eingeschweißte Wechselkappen mit Tool zum Abziehen und eine Kurzanleitung. Das fest verbaute USB-Kabel findet in einem eigenen Schacht Platz.

Technische Daten:

  • Oberflächenmaterial: Gebürstetes Aluminium
  • Schalter: Cherry MX-Speed
  • Beleuchtung: RGB-LEDs in jeder Taste
  • Speicher: Integrierter Profilspeicher
  • Anschluss: USB 2.0, mit integriertem USB-Hub
  • Maße: 436 x 165 x 38mm
  • Gewicht: 1,2kg

Erster Eindruck

Oberseite:

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Es gab für mich bisher nur wenige Produkte, die schon beim ersten Auspacken begeistert haben. Die K70 RGB Rapidfire ist definitiv eins davon. Das schwarz eloxierte, gebürstete Aluminium macht deutlich mehr her, als das gewohnte Plastik als Oberschale. Die matt-schwarzen Tasten fügen sich ins Gesamtbild ein und Spotlights wie das herausgearbeitete Corsair-Logo und das massive Metallrad zur Lautstärkeregelung geben den letzten Schliff. Diese Tastatur ist selbst ausgeschaltet ein Augenschmaus. Das kleine, seriöse Schriftbild auf den Tastenkappen der alten K70 wurde durch das große, breite Schriftbild der Corsair STRAFE ersetzt.

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Neben allen Standard-Tasten und zweien für die Beleuchtung und die Windows-Keys gibt es anders als bei der STRAFE aber rechts oben vier Multimedia-Tasten plus Lautstärke-Rad und Stummschalt-Taste. Unabhängig von ihrer vorgesehenen Funktion können alle Tasten frei belegt werden. Durch den tief liegenden Boden schauen unter den Tastenkappen, die am vorderen Rand liegen, die Plastiksockel der Schalter hervor, was aber auch den einzigen optischen Makel darstellt.

Seiten und Kabel:

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Die Seiten der Tastatur bekommen durch die überstehenden Kanten der Alu-Oberfläche eine sportliche Linie verliehen. Sie sind im Gegensatz zur STRAFE nicht extra beleuchtet. Aus der Hinterseite entspringt das besonders dicke, geflechtummantelte USB-Kabel aus seinem Knickschutz. Es ist relativ steif und läuft in einen Y-Stecker mit zwei USB-Enden aus. Die USB-Stecker verfügen über den bekannten futuristischen Steckerschutz mit praktischen Griffmulden. Sie sind allerdings so dick, dass sie sich leicht zur Seite drücken, wenn sie nebeneinander angesteckt werden. Das Kabel ist deshalb so dick, weil der USB-Port an der Tastaturrückseite separat angebunden ist, um höhere Latenzen auf der Hauptleitung zu vermeiden.

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Zwischen Kabelausgang und USB-Port befindet sich ein kleiner Schieberegler, der die Polling-Rate der USB-Verbindung auf 125, 250, 500 oder 1000Hz festlegt. Außerdem ist noch eine „BIOS“ betitelte Stufe vorhanden, die die Tastatur in den Legacy-Mode schickt, in dem alle Sonderfunktionen deaktiviert sind. Da man diese Einstellungen in aller Regel nur einmal trifft, ist der Schalter dort gut aufgehoben.

Unterseite:

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Die Unterseite ist wie gewohnt schlicht gehalten. Ein Aufkleber in der Mitte verrät Produktnamen und Gütesiegel. An allen vier Ecken finden sich kleine Gummifüßchen, die das Rutschen zwar ausbremsen aber nicht ganz verhindern. Nach oben hin sitzen wie gewohnt zwei Beinchen zum Ausklappen, die leider ohne Gummi-Unterseite auskommen und die Tastatur so noch etwas rutschiger werden lassen.

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Aber auch zur unteren Seite hin finden sich bei diesem Modell zwei Beinchen, mit denen man die Tastatur an allen vier Enden hochstellen kann, sodass nur die Handballenablage aufliegt. Für die gibt es direkt neben den beiden Vorderfüßen zwei Mulden, in die ihre Stifte greifen. Das sieht etwas stabiler aus, als bei der klapprigen Ablage der Corsair STRAFE. Anders als bei dieser freuen sich die Handgelenke hier auch über ein dünnes aber immerhin vorhandenes Polster auf der Ablage.

Einrichtung

Verbindung:
Direkt nach dem Verbinden des USB-Steckers mit Tastatur-Symbol funktionieren alle Tasten und die Tastatur erstrahlt in roter Hintergrundbeleuchtung mit weißen WASD- und Pfeiltasten. Steckt man den zweiten Stecker mit USB-Passthrough-Symbol an, wird auch das an die Tastatur angesteckte Gerät verbunden. Um Zugriff auf die volle Funktionalität wie programmierbare Makros oder die Tastenbeleuchtung zu haben, muss man sich die Corsair Utility Engine von der Herstellerseite herunterladen. Diese Software wurde von uns schon häufig für ihren großen Funktionsumfang gelobt, selbiger führt aber auch gerne zu Verwirrungen.

Corsair Utility Engine:
Ist die Software installiert, erscheint automatisch bei jedem Start ein kleines Corsair-Logo im Tray, über das die Nutzeroberfläche aufgerufen werden kann. Wie auch bei unserem letzten Test wirkt die Software futuristisch und bietet sehr viele Funktionen. Gerade als neuer Nutzer ist man mit dem übervollen Layout aber schnell überfordert. Ist die Verwendung eines Tabs nicht sofort ersichtlich, empfiehlt es sich meistens, am oberen Tab-Rand auf das relativ unauffällige „Neu“ zu klicken. Erst beim Anlegen eines neuen Eintrags werden viele Funktionen nutzbar.

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Profile:
Im ersten Reiter „Profile“ lassen sich Tasten belegen und beleuchten. Man kann neue Profile anlegen, benennen und an Executables binden. Sie lassen sich auf den Computer exportieren und in den Gerätespeicher legen. Innerhalb eines Profils lassen sich außerdem mehrere „Modes“ mit jeweils eigenen Settings festlegen. So kann man sich zum Beispiel ein League of Legends Profil anlegen und an die Exe des Spiels koppeln. Wird das Spiel gestartet, wird auch das Profil automatisch aktiv. Im Profil kann man für jede Klasse einen eigenen Mode definieren, sodass man die entsprechenden Makros als Jungler, Supporter, AD-Carry usw. mit einer eigenen Beleuchtungsfarbe hat. Hat man mehrere Corsair RGB-Geräte, so lässt sich unterhalb des Mode-Fensters die CUE-Link-Leiste benutzen. Hier stehen einige vorgefertigte Beleuchtungsanimationen zur Auswahl, die geräteübergreifend funktionieren. So wird zum Beispiel der bunte „Spiralregenbogen“ mit aktivem CUE-Link auf die eigene Corsair Sabre Laser RGB Maus und das Corsair Void RGB Headset ausgeweitet. Die Darstellung wirkt bei der neuen K70 deutlich flüssiger, als bei dem alten Modell. Welches Corsair-Gerät man gerade verwaltet, kann übrigens am unteren Rand der Oberfläche ausgewählt werden, wo die angeschlossenen Geräte aufgelistet sind.

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Die Tastenbelegung im ersten Reiter erfolgt im Unterreiter „Zuweisung“. Hier kann man die einzelnen Tasten anwählen und mit Funktionen wie Modus-/Profil-Wechsel versehen oder eigene Makros und Funktionen zuordnen. Im Unterreiter „Beleuchtung“ lassen sich einzelnen Tasten, Tastengruppen oder allen Tasten feste Farbwerte oder selbstdefinierte Farbverläufe zuweisen. Im dritten Unterreiter „Leistung“ lassen sich für die Sperr-Taste am oberen Tastaturrand feste Tastenkombinationen wie Alt+F4 oder die Windowstaste deaktivieren.

Aktionen & Beleuchtung:

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In den folgenden beiden Hauptreitern „Aktionen“ und „Beleuchtung“ lassen sich eigene Funktionen, Makros und Farbverläufe festlegen. An Aktionen hat man die Wahl zwischen aufgezeichneten Makros mit milisekundengenauer Anschlagsverzögerung ohne Obergrenze, eingegebenen Texten, Programm-Verknüpfungen, Multimedia-Funktionen und sogar Mausklicks und DPI-Änderungen. Bei der Beleuchtung wird je nach Animationsmodus die Farbe über einer Zeitachse dargestellt. Hier kann man Farben ändern und hinzufügen und dadurch Verläufe erzeugen oder das Licht dimmen oder pulsieren lassen.

Einstellungen:
Der letzte Reiter „Einstellungen“ ermöglicht Software- und Firmware-Updates. Außerdem lassen sich einige Einstellungen zur Nutzeroberfläche treffen und die unterstützten Mediaplayer verwalten. Im letzten Untertab bekommt man einige Links für diverse Supportforen und Kontakte, sowie eine kurze Systeminformation.

Community-Profile:
Gerade das Erstellen gelungener Beleuchtungsanimationen ist sehr zeitaufwändig und in der Utility Engine nicht komfortabel umgesetzt. Zum Glück gibt es die Community, die ihre exportierten Profile zum Download anbietet. Davon lassen sich viele im Corsair-eigenen Forum finden, die man nach einer kostenlosen Registrierung herunterladen kann. Danach müssen sie in der Utility Engine importiert und als Standard-Profil gesetzt werden, um dauerhaft aktiv zu sein. Geeignete Profile für die K70 findet man in diesem Unterforum. Prinzipiell lassen sich auch die Profile der Corsair STRAFE RGB verwenden. Nach dem Download muss man diese mit einem Editor öffnen und den Abschnitt „<modelName>STRAFE RGB</modelName>“ in „<modelName>K70 RGB</modelName>“ ändern, damit der Import klappt.

Praxis mit MX-Speed

MX-Speed:

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Wie machen sich denn nun die neuen Cherry MX-Speed Schalter? Laut Datenblatt lösen sie nun nicht wie bisher nach 2mm Tastenweg aus, sondern bereits nach 1,4mm. Das hört sich nicht nach einem großen Unterschied an, funktioniert in der Praxis aber doch merkbar. Wenn sich die Taste selbst bei kleinstem Druck ein wenig nach unten bewegt, resultiert das meist schon in einem Tastenanschlag. Die Charakteristik der MX-Speed ist dabei die gleiche wie bei den beliebten Cherry MX-Red, ohne Klick und mit wenig Gegendruck. Genauso wie die Roten klacken sie auch gerne, wenn die Tasten unten aufschlagen oder zurückschnellen. Was für den Hinweg gilt, gilt übrigens auch für den Weg zurück. Erst kurz bevor die Taste wieder ganz ausgefahren ist, wird keine Eingabe mehr registriert. Das kann für einige Anwender iritierend sein, wenn selbst schwer aufliegende Finger zu einer Eingabe führen können. Wir hatten damit aber keine Probleme. Im direkten Vergleich haben wir gleichzeitig eine Taste der Rapidfire und eine der STRAFE ohne MX-Speed langsam nach unten gedrückt. Dabei löste die Rapidfire wie zu erwarten stets als erste aus. Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit den neuen Schaltern. Es muss aber auch dazu gesagt werden, dass der Geschwindigkeitsvorteil höchstens für sehr ambitionierte oder Profi-Zocker von Belang ist. Die meisten Gamer werden mit den etwas günstigeren MX-Red genau so zufrieden sein.

Alltag:

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Im Alltag schlägt sich die K70 RGB Rapidfire genau so, wie sie aussieht: Hervorragend! Eingabe und Treiber funktionieren tadellos, das neue Schriftbild ist gut lesbar und lässt viel Licht durch und die RGB-Animationen laufen butterweich. Bei der STRAFE hatten wir uns an der weniger wertigen Kunststoff-Oberschale und dem weißen Tasten-Unterboden gestört, hier gibt es dafür gebürstetes Aluminium, passend in Schwarz eloxiert. Die zusätzlichen Multimedia-Tasten bedienen sich merklich komfortabler, als irgendwelche FN+Irgendwas-Kombinationen und so lässt sich schnell im Hintergrund die Musik wechseln oder beim Spielstart die Lautstärke regulieren. Das Lautstärkerad fühlt sich dabei wunderbar massiv an, könnte aber etwas leichtgängiger sein. Wie bereits befürchtet, ist die Tastatur auf den Hinterbeinen weniger rutschfest als einige Konkurrenten. Sie verrutscht zwar nicht am laufenden Band, ein kräftiger Druck mit dem Handballen zeigt aber zu viel Wirkung. Wer auf einem glatten Tisch spielt, sollte also eine Unterlage wie ein extra-breites Mauspad in Erwägung ziehen. Hat man die Unterarme im 90°-Winkel auf dem Tisch liegen, kommen die Handballen nur leicht mit der Handballenablage in Berührung. 2cm mehr Länge hätten ihr nicht geschadet. Hier ein direkter Vergleich der K70 RGB Rapidfire (oben) und der STRAFE RGB (unten). Durch den weißen Unterboden scheint das Licht bei der STRAFE stärker zwischen den Tasten hervor, was sie aber nicht unbedingt hübscher macht.

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Gaming:

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Auch in Spielen macht Corsair mit der Rapidfire seinem guten Namen alle Ehre. Die sehr gute Performance der K70 wurde mit den MX-Speed-Switches noch mal aufgewertet. Dadurch kommt man in Spielen wie Ego-Shootern und Hack’n’Slay, in denen es auf Reaktionszeit ankommt, voll auf seine Kosten. So hatten wir in Battlefield 4, Hotline Miami und auch in allen anderen Spielen einen Riesen-Spaß. Einen gravierenden Unterschied werden zu den MX-Red werden aber nur sehr routinierte Spieler bemerken. Man muss Corsair allerdings zu Gute halten, dass man abgesehen von den fehlenden dedizierten Makro-Tasten an dieser Tastatur kaum noch etwas fürs Gaming verbessern kann. Oben drauf gibt es natürlich noch die gesonderten Tastenkappen mit schräger, gummierter Oberfläche für Shooter und MOBAs. Das Set für Shooter besteht aus W, A, S und D, das Set für MOBAs aus Q, W, E, R, D und F. Die Tasten sind jeweils zur Mitte der Tastengruppe hin abfallend und besitzen eine griffige, graue Gummi-Oberfläche mit Struktur. Auch diese Tasten sind natürlich durchscheinend beschriftet und bieten eine intuitivere Erkennung als die Standard-Kappen. In Spielen ist das definitiv ein Vorteil, während es fürs normale Tippen eine kurze Eingewöhnungszeit braucht, bis man sich an das andere Gefühl gewöhnt hat. Das N-Key-Rollover funktioniert wie auch bisher ohne Probleme, wie man auf diesem Screenshot von Aqua’s Keytest sehen kann. Alle momentan gedrückten Tasten sind grau hinterlegt.

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Fazit

Wie sich im Testverlauf bereits abgezeichnet hat, sind wir mit der Corsair K70 RGB Rapidfire mehr als zufrieden. Super-schnelle Performance gepaart mit atemberaubender Optik machen die Tastatur zu einer der besten, die Gamer sich wünschen können. Die neuen MX-Speed-Switches von Cherry halten, was der Name verspricht, die RGB-Animationen laufen wie bei der Corsair STRAFE RGB endlich flüssig und deren größeres Schriftbild ist besser lesbar als beim Vorgängermodell. Der integrierte USB-Anschluss ist dank separater Anbindung uneingeschränkt nutzbar und die dedizierten Mediaplayer-Tasten und die Extra-Tastenkappen für Shooter haben in uns begeisterte Nutzer gefunden.

Die Kritikpunkte halten sich in Grenzen. Die Rutschfestigkeit ist nicht so gut, wie bei einigen Konkurrenten, in der Praxis für uns aber auch kein nennenswertes Problem. Die Software ist wie gehabt umfangreich, dadurch aber nicht sehr intuitiv und das Kabel fällt wegen den enthaltenen zwei USB-Verbindungen ziemlich dick aus. Was wir uns noch wünschen, ist ein K95 Rapidfire-Modell mit dedizierten Makro-Tasten.

Die Corsair K70 RGB Rapidfire ist eine der besten, wenn nicht gar die beste Tastatur für Gamer, die wir bisher testen durften. Daher gibt es von uns den High-End-Award verliehen und oben drauf noch einen Design-Award für das tadellose Aussehen. Eine klare Empfehlung für Perfektionisten und kompetitive Zocker, die mit 190€ allerdings auch ihren Preis hat. Zwei genauso hübsche Alternativen sind die neue Corsair K70 LUX RGB mit roten Cherry-Schaltern für 170€ oder die kleinere K65 RGB Rapidfire ohne Nummernblock für 140€.

Pro:
+ Super-schnelle Reaktionszeit
+ Hervorragende Optik und Verarbeitung
+ Flüssige und kräftige RGB-Beleuchtung
+ Sehr umfangreiche Software (Alle Tasten programmierbar + geräteübergreifende Beleuchtung)
+ Gelungener Mix aus den Stärken der alten K70 und den neuen Elementen der STRAFE RGB
+ Besondere Tastenkappen für Shooter und MOBAs
+ Dedizierte Mediaplayer-Tasten
+ Gepolsterte Handballenablage
+ Integrierter USB-Anschluss

Contra:
– Sehr teuer
– Nicht ganz rutschfest
– Software überfordert leicht
– Kabel recht dick
– Keine dedizierten Makro-Tasten

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