Lofree ist eine designorientierte Peripheriemarke aus China mit Team in Shenzhen, gegründet von Designer Tim Chu. Mit dem Flow Lite84 stellt der Hersteller eine Low-Profile-Tastatur im 75-%-Layout (84 Tasten) vor. Zur Ausstattung zählen Tri-Mode-Konnektivität (USB-C, 2,4 GHz, Bluetooth 5.4), Gasket-Mount, ab Werk verbaute Lofree × Kailh Specter-Switches (POM, linear ca. 40 gf), PBT-Double-Shot-Keycaps mit weißer Beleuchtung, ein Lautstärkeroller sowie ausklappbare Füße mit 3°/6° Neigung. Ob die Lite-Variante damit die Balance aus flacher Bauform, Ausstattung und Tippgefühl trifft, klären wir im folgenden Test.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Das Lofree Flow Lite84 kommt in einem schlichten, zweiteiligen Karton-Sleeve (weiß/grau). Die Vorderseite zeigt nur Branding und Variante (in unserem Fall „Marble Grey“ und „ISO DE“), auf zusätzliche Feature-Grafiken verzichtet Lofree. Auf der Rückseite findet sich ein kompaktes Specs-Feld mit Materialangaben (ABS-Unibody, PBT/ABS Keycaps), dem 3,7-V/2000-mAh-Akku, den unterstützten Systemen sowie dem Packungsinhalt. Insgesamt eine zurückhaltende, designorientierte Verpackung ohne Marketing-Overlays.
Inhalt
Im Karton liegen das Flow Lite84, ein USB-C-Kabel zum Betrieb und Laden sowie eine Kurzanleitung. Der 2,4-GHz-USB-Dongle ist nicht lose beigelegt, sondern in einem Aufbewahrungsfach an der Unterseite verstaut und lässt sich bei Bedarf entnehmen. Schade: Ein Keycap- bzw. Switch-Puller liegt nicht bei, obwohl die Tastatur Hot-Swap unterstützt. Für den Sofortstart sind damit dennoch alle wesentlichen Komponenten enthalten.
Daten
Technische Daten – Lofree Flow Lite84
Layout / Tasten
75 % / 84 Tasten
Gehäusematerial
ABS
Keycaps
Double-Shot: PBT-Kappe mit PC-Legende (shine-through)
Schreibwinkel
3° oder 6° (ausklappbare Füße)
Switches
Lofree × Kailh Specter (Low-Profile, Full-POM), linear
Betätigungskraft (Switch)
≈ 40 gf
Hot-Swap
Ja
Beleuchtung
Weiß (Shine-Through-Keycaps)
Konnektivität
Tri-Mode: USB-C (kabelgebunden), 2,4 GHz, Bluetooth 5.4
Das Flow Lite84 setzt auf ein 75-%-Layout mit 84 Tasten und flacher Low-Profile-Bauform. Das Gehäuse besteht aus ABS, die Gehäusefront ist niedrig ausgeführt. Die aufklappbaren Standfüße ermöglichen 3°/6° Schreibwinkel. Oben rechts sitzt ein geriffelter Lautstärkeroller, die Beleuchtung ist weiß und auf Shine-Through-Legenden ausgelegt. Konnektivitätsseitig unterstützt das Board Tri-Mode: USB-C (kabelgebunden) sowie 2,4 GHz und Bluetooth 5.4; per 2,4 GHz/USB sind Polling-Raten bis 1.000 Hz möglich. Die Abmessungen liegen bei 316,8 × 138 × 23,5 mm, das Gewicht bei ca. 550 g. Die Flow-Lite-Reihe wird in zwei Größen (84 Tasten / 75 % und 100 Tasten / 96 %) sowie in drei Farben (Off-White, Marble, Flamingo) angeboten; unser Sample ist die 84-Tasten-Variante in Marble.
Die Rückseite führt die Anschlüsse und Schalter zusammen. USB-C-Port für Betrieb/Laden sowie ein Modus-Schieber zur Wahl von 2,4 GHz/Bluetooth/USB. Damit bleibt die Kabelführung geradlinig, während Funkprofile schnell gewechselt werden können.
Die Keycaps sind Double-Shot ausgeführt (PBT-Oberteil, PC-Einsatz für die Legende). Vorteil: dauerhaft lesbare Beschriftung mit Lichtdurchlass ohne Aufdrucke. Die Schalter heißen Lofree × Kailh Specter (Low-Profile, Full-POM, linear ~40 gf) und sind hot-swappable (Low-Profile-Sockel). Die Beleuchtung ist weiß und die Ausrichtung der LEDs sollte für eine gute Lesbarkeit der Legenden sorgen. Die Unterseite integriert einen Aufbewahrungsschacht für den 2,4-GHz-Empfänger, so ist der Dongle transportsicher verstaut. Ebenfalls unten befinden sich die Flip-Out-Füße für eine 3°/6°-Neigung. Das Board ist als Gasket-Mount aufgebaut und nutzt mehrere Dämpfungslagen. In Summe zielt die Konstruktion auf ein weiches, leises Anschlaggefühl bei flacher Handposition. Tri-Mode-Wechsel (Fn-Kombinationen), Mehrgeräte-Pairing (bis 3 BT-Hosts) und 16 Multifunktionstasten sind im Handbuch sowie auf der Produktseite dokumentiert.
Praxis
Tastenkappen und Beleuchtung
Die Keycaps bestehen aus PBT mit eingespritzter Polycarbonat-Legende (Double-Shot). Die Legenden sind damit nicht aufgedruckt, sondern Teil des Materials und sollten entsprechend abriebfest sein; zugleich können sie Licht sauber durchlassen („shine-through“). Das PBT-Top sorgt für eine matte, griffige Oberfläche, die im Alltag weniger zum Glänzen neigt als ABS. Lofree bewirbt dieses Setup explizit als „PBT + PC Double Shot“.
Die Tastatur setzt auf weiße Beleuchtung. Im Auslieferungszustand stehen schlichte Grundmodi zur Verfügung (Dauerlicht, Breathe, Aus), um das Tastenfeld bei Bedarf zu hinterleuchten; gesteuert wird per Fn-Kombinationen direkt am Board. Farbwechsel oder komplexe Effekte sind nicht vorgesehen, der Fokus liegt auf klarer Lesbarkeit der Beschriftungen statt auf RGB-Inszenierung. Für die Lesbarkeit relevant: Das LED-Design ist auf direkte Ausleuchtung der Legenden ausgelegt. Zusammen mit den shine-through-Legenden ergibt sich eine homogene, gut erkennbare Beschriftung, die auch bei niedriger Helligkeit klar bleibt. Allerdings leidet die Lesbarkeit bei abgeschalteter Beleuchtung und je nach Umgebungslicht deutlich, was für möglichen kabellosen Betrieb berücksichtigt werden sollte.
Unterm Strich liefert das Flow Lite84 bei Keycaps und Beleuchtung ein praxisnahes Setup. Langlebige Double-Shot-Beschriftungen, griffiges PBT-Feeling und eine funktionale, weiße Backlight-Umsetzung ohne Treiberzwang; passend zur Low-Profile-Ausrichtung und dem Fokus auf Alltagslesbarkeit.
Switches und Klang
Ab Werk setzt das Flow Lite84 auf Lofree × Kailh Specter Low-Profile-Schalter. Es handelt sich um lineare Full-POM-Switches mit 40 ± 10 gf Auslösekraft, 1,2 ± 0,3 mm Vorweg und 2,8 ± 0,25 mm Gesamthub; die spezifizierte Haltbarkeit liegt bei 50 Mio. Betätigungen. Das Board ist hot-swappable (Low-Profile-Sockel), sodass sich die Specter bei Bedarf ohne Löten tauschen lassen. Laut Hersteller werden alle Flow-Lite-Modelle serienmäßig mit Specter bestückt.
Das Tippgefühl ist low-profile-typisch kurzhubig und direkt; die lineare Charakteristik sorgt für einen gleichmäßigen Kraftverlauf ohne spürbaren Tastpunkt. Im Test zeigte sich ein reibungsarmer Hub. Die Gasket-Montage mit Dämpfungslagen nimmt spürbar Resonanzen aus dem Gehäuse. Akustisch wirkt das Flow Lite84 leise und gedämpft: kein störendes „Ping“, keine auffälligen Obertöne; auch die großen, stabilisierten Tasten fielen ohne Rasseln auf. Wie üblich variiert der Eindruck leicht mit Unterlage und Tischoberfläche, blieb in unserem Aufbau jedoch unaufdringlich.
Wer eine andere Abstimmung bevorzugt, kann innerhalb der Lofree-Low-Profile-Familie auf Hades/Surfer-Varianten wechseln; die Specter bleiben beim Flow Lite84 jedoch die serienmäßige Konfiguration. In der Praxis bedeutet das: ruhiges Anschlagsgeräusch, kurze Wege und ein konsistenter Linearlauf, der sich per Switch-Tausch (Hot-Swap) weiter personalisieren lässt.
Konnektivität & Akku
Der integrierte 2.000-mAh-Akku ist vom Hersteller mit bis zu 80 Stunden Laufzeit ohne Beleuchtung spezifiziert. In unserem Nutzungsprofil lag die Ausdauer ohne Backlight via 2,4 GHz grob bei rund 80 Stunden. Mit aktivierter Beleuchtung sinkt die Laufzeit deutlich; bei hoher Helligkeit über Bluetooth kamen wir auf etwa 10–14 Stunden, je nach Effekt und Nutzung. Über 2,4 GHz mit hoher Polling-Rate fällt die Laufzeit ebenfalls kürzer aus. Die Ladezeit gibt der Hersteller mit 3 Stunden via USB-C an, was wir bestätigen können.
Software
Die Flow Lite84 lässt sich vollständig ohne Zusatzsoftware bedienen. Per Fn-Kombinationen werden Backlight-Modi (Dauerlicht, Breathe, Aus), Helligkeit (Fn+F5/F6), Medienfunktionen (F7–F12), das Systemlayout (Fn+N für Windows/Android, Fn+M für macOS/iOS) sowie das Mehrgeräte-Pairing (Fn+1–3 für Bluetooth, Fn+4 für 2,4 GHz) eingestellt. Der Lautstärkeroller regelt Lautstärke und Stummschaltung direkt auf Hardwareebene. Laut Handbuch sind unter 2,4 GHz und USB einige Multimedia-Tasten in macOS/iOS nicht verfügbar, über Bluetooth funktionieren sie wie gewohnt.
Für weitergehende Anpassungen gibt es den Lofree Key Mapper für Windows und macOS (als App-Download sowie über „Set Up Online“ im Download-Center). Damit lassen sich Tasten remappen und Makros anlegen. Je nach Version/Build können zudem Beleuchtungsparameter wie Modus und Helligkeit sowie teils die Effektgeschwindigkeit eingestellt werden. Die Grundfunktionen für das Licht bleiben weiterhin per Fn erreichbar. Die Nutzung der Software ist optional; der Betrieb allein über Hardware-Shortcuts ist jederzeit möglich.
Fazit
Das Lofree Flow Lite84 richtet sich an Nutzer, die eine flache Low-Profile-Tastatur im 75-Prozent-Format mit Tri-Mode-Konnektivität suchen. Im Test zeigte das Board ein gleichmäßiges, kurzhubiges und leises Tippverhalten. Im Alltag überzeugten die flexible Verbindung per 2,4 GHz, Bluetooth und USB-C, die direkte Bedienung per Fn-Shortcuts sowie die klare Shine-Through-Beschriftung. Ohne Beleuchtung lagen wir bei rund 80 Stunden Akkulaufzeit, mit aktivem Backlight fällt die Ausdauer je nach Helligkeit deutlich kürzer aus.
Dem stehen die naturgemäßen Grenzen eines leichten Kunststoffgehäuses gegenüber, das weniger steif wirkt als Alu-Alternativen. Die Softwaretiefe ist bewusst reduziert: Remaps und Makros sind möglich, QMK/VIA und RGB-Effekte nicht. Schade ist, dass kein Werkzeug für Schalter und Keycaps beiliegt. Für Alltag, Büro, Studium und mobile Setups ist das Flow Lite84 eine stimmige Wahl. Wer maximale Gehäusesteifigkeit, offene Firmware-Anpassungen oder umfangreiche Beleuchtung wünscht, sollte höherklassige Modelle mit Alu-Chassis oder QMK/VIA in Betracht ziehen. Aufgrund der guten Leistung und einer UVP von 99 €, vergeben wir an dieser Stelle unsere Empfehlung. Für wenige Euro mehr, lässt sich bald auch eine Full Size Variante im deutschen Format bestellen.
Pro:
+ Flaches 75 % / 84-Tasten-Layout mit Tri-Mode (USB-C, 2,4 GHz, BT 5.4); bis 1.000 Hz via 2,4 GHz/USB
+ Leises, lineares Tippverhalten (Specter, Full-POM) und Gasket-Dämpfung
+ PBT-Keycaps mit PC-Legende (Double-Shot)
+ Fn-Bedienung für Licht/Medien/Layouts; Software nur optional (Key Mapper für Remaps/Makros)
+ Gute Laufzeit ohne Backlight; Dongle-Fach an der Unterseite
Kontra:
– Nur weiße Beleuchtung
– Kunststoff-Chassis: geringes Gewicht, weniger Steifigkeit als Alu-Modelle
– Software-Tiefe begrenzt
– Lesbarkeit bei abgeschalteter Beleuchtung reduziert
– Kein beiliegendes Werkzeug
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Zuletzt aktualisiert am 4. Dezember 2025 um 17:50 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
