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ULTRASONE P840 – Der Wolf im Schafspelz

Unter Gamern sind Headsets der Hersteller SteelSeries, Razer oder auch Cougar sehr beliebt und allseits bekannt. JBL, Sennheiser und Teufel sind darüber hinaus meist als Allrounder zu bezeichnen und stammen ursprünglich aus dem professionellen Hifi-Bereich. Doch wer von euch hat schon etwas von ULTRASONE gehört, geschweige denn, ist in den Genuss gekommen, Produkte dieses Herstellers sein Eigen nennen zu dürfen. ULTRASONE, eine Manufaktur aus Bayern mit beachtlichen High-End-Kopfhörern bis 2000€ setzt aber auch in erschwinglichen Preisbereichen an und offeriert uns eines seiner Performance-Series-Headsets mit der Bezeichnung P840. Warum wir uns derart auf diese Kopfhörer gefreut haben, verrät uns CEO Michael Willberg, denn er spricht uns aus der Seele: „Die Arbeit mit den eigenen Händen genießt einen hohen Stellenwert. Nicht weil wir Menschen es besser könnten als Maschinen, sondern weil in Handarbeit immer ein Stück Leidenschaft steckt.“

Bei dem Ausdruck „Handarbeit“ klingeln bei den meisten Lesern selbstverständlich nun die Alarmglocken, denn es stellt sich die Frage:
“Wie viel Geld bin ich bereit, für ein Headset auszugeben?”

Unsere Tests geben euch einen Indikator darüber, was ihr für euer Investment erwarten könnt.
So kann ein extrem gutes Headset auch “nur” einen Silber-Award erhalten, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht angemessen kalkuliert wurde. Dieses Review wird sich mit dem ULTRASONE P840 befassen. Es ist unter der Produktlinie der Headsets im Mittelfeld eingegliedert und liegt preislich bei knapp 215€. Wir möchten in diesem Test herausstellen, wo die Vorteile des Geräts liegen und welche Features den Produktpreis beeinflussen.

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Wir freuen uns jetzt schon auf die Testphase, danken ULTRASONE für die freundliche Bereitstellung des Testsamples und wünschen uns für die Zukunft eine weiterhin enge und gewinnbringende Zusammenarbeit.​

 

 

Verpackung und Lieferumfang

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Bei der Verpackung handelt es sich um eine größtenteils silberne Kartonage. Die Front besticht mit einer nahezu originalgroßen Abbildung des Kopfhörers. Warme Farbtöne dominieren die Schriftzüge. ULTRASONE legt wert darauf, das Einsatzgebiet „studio & home & mobile use“ mittig auf der Front zu illustrieren. Die Seiten der Verpackung bringen erstmals die S-LOGIC PLUS Technologie zu Wort. Was diese Entwicklung im Bereich der Akustik für uns bereithält, bleibt abzuwarten. Die Rückseite der Verpackung trägt das Neoprencase als Wasserzeichen hinter Mehrsprachigen Produktbeschreibungen. Nun wird auch beschrieben, wozu S-LOGIC konzipiert ist. Die Technologie soll einen natürlichen Surround Sound vermitteln und einen räumlichen Klangeindruck darstellen können. Die technischen Daten werden ebenfalls auf der Rückseite beschrieben und folgend zusammengefasst:

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Nun wird es Zeit die Verpackung zu öffnen und uns dem Zubehör zu widmen. Beim öffnen fällt auf, dass der Deckel von innen mit Schaumstoff isoliert wurde. Die Neoprentasche liegt nun vor uns. Unter der Tasche liegt ein zweiter Boden aus dicker Pappe. Unter ihm finden wir ein Usermanual, und einen Zipperbeutel mit zwei Kabeln vor. Auf den ersten Blick wird klar, dass es sich hier um ein professionelles Hifi-Kabel handelt und auch ein Kabel für den mobilen Gebrauch beiliegt. Jenes Kabel hat ein integriertes Mikrophon mit Druckknopf. Die Qualitätsunterschiede beider Kabel sind sofort durch die Dicke bemerkbar. Dazu aber mehr im nächsten Kapitel.

 

Erster Eindruck der Verarbeitung

Es wird endlich Zeit den Kopfhörer aus der Tasche zu nehmen. Er liegt angeschmiegt an einem Schaumstoffsockel und die Tasche macht auch einen weich gepolsterten Eindruck, sodass bei einem Sturz die Kopfhörer ausreichend gut in der Tasche geschützt sind. Das Futter im Inneren der Tasche ist aus einem Mikrofaserstoff gefertigt. Schade dass die Tasche keinen Griff oder eine Öse bereithält um sie bspw. an einen Rucksack zu befestigen oder aufzuhängen.

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Die Verarbeitung des Kopfhörers ist ausgezeichnet. Selbst bei genauster Überprüfung finden wir keine ungewollten Spalten oder Graten. Das Polster ist sehr feinfühlig und sauber eingesetzt und das Kunstleder am Bügel ist faltenfrei. Wir erkennen auf der Innenseite des Bügels, dass die kabeltragende Seite ans linke Ohr gehört und das wird sogar für Menschen mit Handicap deutlich, denn die entsprechenden Markierungen werden auch in Blindenschrift gekennzeichnet. Auch die Gesamtheit der Kabel weist keinerlei Mängel in der Verarbeitung auf.

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Das Material der Kopfhörer ist größtenteils aus Kunststoffen. Lediglich die ausfahrbaren Teile des Bügels und des Scharniers sind aus Aluminium. Einerseits tragen leichte Materialien zum Tragekomfort bei, andererseits sind Kopfhörer aus Metallteilen resistenter gegen Stürze und weisen einen geringeren Verschleiß auf. Das macht beispielsweise Roland mit seinen M100 Aira anders und das Resultat sind nahezu „unkaputtbare“ Kopfhörer.

Trotzdem meckern wir hier auf höchstem Niveau denn alles passt, sitzt und hat Platz. Der Gesamteindruck der Verarbeitung ist jedenfalls hervorragend.

 

 

Die Kopfhörer im Detail

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Die Aufschriften wirken aus dünnem Metall gefräst. Die Bügelaufschrift ist wahrscheinlich mit einem Laser graviert.

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Die Höhenverstellbarkeit des Bügels geht Stufenweise von der Hand. Wir erkennen sogar das Maß der Verstellung, was es uns erleichtert, immer die optimale Passform zu erhalten. Die Bügelweite ist auch für Kinder und Jugendliche angenehm. Ohne Verstellung passen die Kopfhörer auch noch Kindern zwischen 1,40 und 1,60m Körpergröße. Aber auch für Erwachsene ist mehr als genügend Platz unterm Bügel vorhanden.

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Die Polsterungen sind aus Kunstleder, sehr angenehm weich und sauber vernäht

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Die Außenmuschel ist sauber verarbeitet. Ein teils beschichteter Kunststoff lässt hässliche Fingerabdrücke nicht zu.

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Innenmuschel wird von einem Nylongewebe verdeckt (sehr angenehm). Alles macht einen sehr hochwertig verarbeiteten Eindruck. Die Größe der Muschel ist überaus angenehm und bietet auch Personen mit großen Ohren immer noch überdurchschnittlich viel Platz. An die Treiber können wir leider nicht vordringen ohne eine Beschädigung an den Kopfhörern auszuschließen. Wir erkennen jedoch fünf Treiber pro Muschel. Wahrscheinlich vier Hochtöner und einen Tief/Mitteltöner. Die Anordnung ist radial, passend zur Form der Ohren.

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Die Büchse für die Auxkabel bietet einen Drehverschluss, damit das Hörerlebnis nicht versehentlich abgebrochen werden könnte. Auswechselbare Kabel haben immer den Vorteil, dass jene meist das schwächste Glied des Produktes sind und somit nicht den Kopfhörer in Mitleidenschaft reißen würden. Die Hifi-Kabel bestehen aus einem hochwertigeren 2-Poligen Klinke-Kabel und einem 3-Poligen Klinke-Kabel mit Mikrofon für unterwegs. Beide Kabel bieten vergoldete Enden. Auf uns machen die Kabel einen hochwertigen Eindruck. Wir hätten uns jedoch gesleevte Kabel gewünscht und Stecker aus Metall und nicht aus einem Kunststoffguss (zumindest bei dem hochwertigen Kabel)

 

 

Praxistest und Klang

Damit ihr einen Gesamteindruck von dem Headset erhaltet, testen wir es unter den folgenden Bedingungen bzw. Anwendungen:

  • Game unter XBOX ONE
  • Film unter Windows 10 (Star Wars Episode III)
  • Musik unter MAC OSX Yosemite (diverse)
  • Mikrofontest

 

Räumliche Klangvielfalt und ortbare Signale lassen sich am besten unter der Einflussnahme von Egoshootern wie Halo 5 oder auch Titanfall demonstrieren. Gerade bei den Spielmodi des Typs SWAT bei Halo 5 ist es essentiell das Gehör als Signalquelle mit einzubeziehen, ein Treffer genügt nämlich um das Zeitliche zu segnen. Dementsprechend spitzen wir die Ohren und achten aus welcher Richtung Schritte zu hören sind. Professionell wird es, da wir anhand der Lautstärke der Schritte sogar feststellen können, wie nah ein Gegner an uns herantritt. Im Multiplayer Game haben wir sehr gute Karten, denn die Darstellung der Signalquelle funktioniert hervorragend. Auch bei Dark Souls III ist die Ortbarkeit von Geräuschen extrem wichtig. Wir tasten uns langsam im Kerker von Irithyll voran. Um uns herum lauert es von sehr starken Gegnern. Bei genauem Hinhören vernehmen wir Atemgeräusche rechts und unter uns. Auch schritte und ein knisterndes Feuer hören wir aus dem Quergang vor uns heraus. Die Schritte kommen näher, denn der Hall aus den Fluren wird intensiv, wir bewegen uns nicht und verschanzen uns hinter einer Tür und warten darauf, bis der Hall der Schritte wieder etwas lauer wird. Nun kommen wir aus unserer Deckung hervor und rammen dem Zellenaufseher unser Schwert in den Rücken. Auch eine Eigenschaft, welche über Sieg und Niederlage entscheidet, ist herauszuhören. Wir sind wieder im Ego-Shooter und spielen eine große Party Infinity Showdown. Von welcher Richtung wird geschossen? Das P840 verrät es uns. Wir positionieren uns auf einem Hügel gut getarnt und überblicken das gesamte Schlachtfeld. Vor uns tobt ein Kampf zwischen einem Scorpion-Panzer und einem Mantis. Viele Gegner und Verbündete liefern sich ein hitziges Gefecht. Wir ziehen die Sniper und erzielen einige ordentliche Treffer. Bei aktiviertem Zoom fällt jedoch unser Radar aus und wir sind Blind für unsere nähere Umgebung. Wir spitzen also die Ohren ob auf uns geschossen wird, wir Schritte in unserer Umgebung wahrnehmen und vor allen Dingen, von wo genau die Signalquellen entstehen. Nach einiger Zeit werden wir entdeckt. Vorwiegend ertönt eine sich aufladend hohe Frequenz; das kann nur ein Spartenlaser sein. Uns kommt es so vor, als wenn der Ton aus Richtung zwei Uhr erstrahlt. Wir deaktivieren den Zoom und schauen auf die gegenüberliegende Seite des Wasserfalls und wir sehen schon den roten Strahl auf uns zukommen. Zwar sterben wir an dieser Stelle, doch ist es beachtlich, aus welcher Entfernung wie den Ton und die Richtung wahrnehmen konnten. Währe ein Feind in näherer Umgebung aufgetaucht, hätte das Klangbild der Kopfhörer uns das Leben gerettet. Die tieferen Frequenzen erleben wir als sehr realistisches Klangbild der DMR, dem Kampfgewehr und auch bei Granatenexplosionen. Schön aufgelöst sind auch bei Big-Team Kämpfen die Geräuschdetails von Fahrzeugen. Der Skorpion-Panzer, welcher das Schlachtfeld dominiert, fährt von rechts an uns vorbei. Die rechte Ohrmuschel spielt demnach etwas lauter auf als die linke. Interessanterweise erzeugen Plasmawaffen ein feines Echo, welches nur dann auffällt, wenn wir ganz genau hinhören. Bisher ist es uns noch nie aufgefallen. Zu keiner Zeit sind uns übersteuerte Signale oder Hintergrundrauschen und -kratzen auffallen. Insgesamt liegt das P840 in dieser Kategorie exorbitant weit vorne, obwohl sehr dicht gefolgt von Rolands M100 Aira. Preistechnisch liegen beide Kopfhörer jedoch nahezu gleich auf. Klangtechnisch spielen die ULTRASONE marginal präziser auf und bieten einen sehr neutralen, plastischen Klang. Die M100 bieten eine bessere Materialwahl und sind im Tiefton kräftiger, ja sogar schon zu kräftig.

Selbstverständlich ist unsere Referenzszene im Film die Schlacht über Coruscant als Blu-Ray in der Complete Saga Edition. Sie bietet uns satte Effekte, Musik, Sprache und beansprucht die Klangbalance. Unser Testsystem besteht aus:

  • dem YAMAHA RX-V 577
  • den Jamo S 626 5.2 Surrond-System (als Soundreferenz)
  • wir setzen natürlich das hochwertige Kabel der P840 ein

 

Während die Paukenschläge anfangs tollen und dröhnen erinnert uns nur ein leichter Druck auf dem Kopf und auf den Ohren, dass wir Kopfhörer tragen. Der Klang ist absolut präsent und hervorragend. Noch besser sieht es bei den visuellen Effekten und der Soundbalance aus, welche von den P840 detailgetreu wiedergegeben werden. Dies lässt sich sehr gut anhand der Szene mit den Buzz Droiden nachweisen. Der Crash am rechten Flügel sollte beispielsweise einen knallenden Effekt an der rechten Ohrmuschel hervorrufen und die Verfolgungsjagd mit den Suchraketen sollte ein Balanceakt darstellen. Doch die P840 bleiben weiterhin unbeeindruckt und geben uns eine erstaunliche Vorführung ihrer üppigen Fähigkeiten. Nun kommen wir zum „Kopfhörerkiller“: Ein Kommandoschiff der Handelsföderation explodiert und reißt in zwei Teile. Anakin und Obi Wan fliegen mitten durch den Krisenherd. Erwartungsvoll hoffen wir auf ein Feuerwerk knackiger Tieftöne und Bassgetrommel. Das bekommen wir auch nahezu entsprechend unserer Erwartungshaltung geboten, vernehmen aber erstmals ein leichtes Kratzen auf beiden Muscheln. Insgesamt spielen die P840 phänomenal gut auf. Selbst die komplexeste Tonszenarie wird noch angenehm aufgeboten (wo andere Kopfhörer schon längst schlapp machen). Das lässt sich auch sehr gut an der Notlandung des Flaggschiffs von General Grievous auf Coruscant nachweisen, denn diese Szene vermischt erneut einen Ansturm der tieferen Frequenzen. Die gleichpreisigen M100 Aira sahnen ihre Lorbeeren gerade in basshaltigen Szenen ab, geben Stimmen jedoch zu tieftönig wider. Insgesamt leistet das S-LOGIC PLUS erstaunliche Arbeit. Wir sind total verblüfft und möchten diese Kopfhörer im Game und im Film nicht mehr missen, denn sie versetzen uns mitten in die Schlacht.

In der Sparte des reinen Musikgenusses, steigen wir mit elektronischer Musik ein und bahnen uns den Weg über Hip Hop, Jazz und Pop bis hin zu gefühlvolle Balladen. Bei allen Titeln beträgt die Bitrate 320 kBit/s und die Abtastet 48,000 kHZ.

Beginnen werden wir mit einem Titel von Major Lager „Leon On“. Anfangs baut sich die Grundstimmung des Liedes langsam auf. Die ersten 10 Sekunden klingen schon so harmonisch, dass wir kaum den Einsatz der Stimme erwarten können. Da ist sie auch schon, eine minimal rauchige Frauenstimme setzt glasklar ein und wird anschließend von sauberen kurzknackigen Bässen verfolgt. Das Lied wird von sanften elektronischen Hintergrundtönen und eine präsenten Stimme und knackigen Bässen dominiert. Jedoch kommen trotz der Dominanz die Hats und Crshes vor jedem Refrain optimal zur Geltung. Die indischen Einflüsse liegen meist im Hochtonbereich: Das Gesamtspiel aus elektronischen Sounds und klassischem Gesang ist hervorragend.
Machen wir es etwas derber und bleiben im gleichen Album. Der nächste Titel ist rein elektronisch, was auch verzerrte Stimme und schranzige Sounds beinhaltet. Ein tiefer Bass darf nicht fehlen. Kurz und knapp: Uns bleibt die Spucke weg! Jetzt wollen wir es wissen und versuchen die Grenze des Machbaren auszureizen. „Rock The Beat II“ von LMFAO ist und bleibt da unser treuster Track. Unsere Jamo Stereo Lautsprecher bringen das ganze Haus zum beben. Die Kopfhörer sind leider nicht so präsent wie wir es erwartet hätten. Das liegt an den extrem schnellen und tiefen Bassschlägen und dem noch tieferen Nachhall dieser. Das ist definitiv die Grenze des Machbaren im Bereich elektronischer Musik.

Obwohl Kendrick Lamar als sehr explizit gilt, möchten wir es trotzdem mit „m.A.A.d city“ versuchen. Unser erwarten wieder Bässe, aber auch High-Hats, präsente Stimme und Synthesizer-Sounds. Der Klang ist objektiv gesehen sehr gut, aber leider reist er uns subjektiv gesehen nicht mit.

Wir probieren es mit den absoluten Stärken des P840 und schweifen um auf akustische Instrumente und unverwechselbare Stimmen: Gregory Porter wird uns behilflich sein. Einen konkreten Track benötigen wir nicht und bleiben einfach beim Album „Liquid Spirit“, denn sein Sound spiegelt in allen Tracks Percussions, High-Hats, Hand-Claps, Kontrabass und Trompeten wieder. Und ja, der Sound ist der absolute Wahnsinn. Wir behaupten, dass uns nicht eine einzige Klangnuance verloren geht. Gerade „Hey Laura“ und „Brown Grass“ versprühen einen solch waren Klang, dass wir uns selbst im tiefsten Winter geborgen fühlen würden.

Wir könnten ewig weiter den vielen tollen Interpreten und Titeln lauschen, jedoch möchten wir einen letzten Eindruck sammeln und genießen das Duett zwischen Xavier Naidoo und Yvonne Betz „Woman in Chains“ auf dem Unplugged Album „Wettsingen in Schwetzingen“:
Das Schlagzeug spielt trocken und knackig auf, das Klavier sanftmütig und hallig. Es hat den Anschein, dass das Schlagzeug mehrspurig aufgenommen wurde, denn wir hören exakt heraus, welche Schlagzeugelemente wo zu verorten sind. Xaviers Stimme setzt ein. Im Hintergrund sind Beckenwirbel zu vernehmen. Es baut sich so langsam eine wohlige Stimmung auf und wir erkennen an den höchsten Frequenzen die Akustik einer Konzerthalle. Machen wir die Augen zu, fangen wir an ein Bild im Geiste zu malen. Xavier steht vor uns, wenige Meter dahinter das Schlagzeug, der Flügel steht links daneben, erstrahlt aber in alle Richtungen. Yvonne betritt den Raum: Ihre Stimme ist etwas präsenter, denn es wird höher und wärmer. Xavier bringt erneut eine rauchige Klangfarbe ins Spiel während Yvonne gesanglich in den Hintergrund rückt. Das gleiche passiert nun umgekehrt und Yvonne setzt zum Streich an. Ein stimmliches Starkes Crescendo tritt ein, während Xavier es ihr gleichtut. Beide Stimmen harmonieren perfekt. Nun ertönt die Trompete und wir werden zu Stein, weil wir einen solchen Sound nicht gewohnt sind. Langsam tauen wir auf und ergeben uns der Klangvielfalt, welche auf höchstem Niveau zu unseren Ohren dringt. Wir bekommen eine kleine Atempause, denn das Instrumentensolo setzt ein und überflutet uns mit einer Frequenzvielfalt aller vorhandenen Instrumente. Besonders die Trompeten kommen langsam aus dem Hintergrund hervor. Nun übernimmt das Schlagzeug die Instrumentenpräsens und der Sound rückt von Ohrmuschel zu Ohrmuschel und wieder zurück. Es ist ein faszinierendes Klangerlebnis, dass uns in der letzten Minute von Stein zu Butter werden lässt.

Das ist der blanke Wahnsinn, was diese Kopfhörer in ihrem Kerngebiet auf die Ohren bringen. Wir sind beeindruckt.

Kommen wir nun zum Mikrofon, entdecken wir letztlich das, was wir schon längst wissen. Bei den P840 handelt es sich nicht um einen klassischen Gaming-Kopfhörer. Sondern um einen Hifi-Kopfhörer mit klaren Präferenzen. Nichts desto trotz

 

 

Fazit und Entscheidungshilfe

Die ULTRASONE PERFORMANCE 840 spielen nicht nur Töne ab, sondern sind in der Lage, uns ein Bild zu malen. Kaum schließen wir die Augen und drücken auf Play, schwingen die P840 den Pinsel und wir sind mitten drin. Ob es nun der Spaziergänger ist, dessen Schritte wir ausbalanciert an uns vorbeigehen hören oder der Schuss der uns knapp das Leben gekostet hätte. Wir können den Pinselstrich mit unseren Ohren verfolgen und wissen genau wie sich die Umwelt um uns herum aufbaut.

Kleinste Abzüge gibt es in der Auswahl der Materialien und im Design der Tragetasche. Denn wer offen mit einer mobilen Nutzung wirbt, sollte auch die Transportmöglichkeit optimieren. Wir ignorieren sogar die Auswahl der Materialien fast völlig, denn wenn eine Firma 5 Jahre Garantie auf ihre Produkte gewährt, dann ist sie sich der Materialqualität bewusst und das Meckern hat sich erledigt.

Im Anbetracht zur Leistung und des Garantiezeitraums dieser Kopfhörer ist der Ladenpreis absolut gerechtfertigt. Wir haben jedenfalls ein Hochleistungsprodukt für knappe 215€ erhalten. Nicht auszumalen, welche Leistung ULTRASONE mit seinen EDITION 5 Kopfhörern abrufen kann.

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Pro:
+ Gewicht
+ Tragekomfort
+ Bauart (schön Flach für Overear)
+ Ortbarkeit dank S-Logic
+ Präzision und Klangvolumen
+ Details wie Blindenschrift oder Maßeinheiten am Bügel
+ Garantiezeitraum von 5 Jahren
+ Mitgeliefertes Zubehör
+ Konstruktion und Verarbeitung der Materialien

Kontra:
– Mikrofon nicht wirklich integriert
– Materialauswahl (nur marginal zu berücksichtigen)

Wir vergeben jedenfalls eine Bewertung von 9,5 von 10 Punkten und unseren Gold- sowie High-End-Award

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