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Yamaha HPH-MT8 – Studio-Kopfhörer im Test

Paradox.DeltaVon Paradox.Delta21. August 2018Updated:14. Dezember 2023Keine Kommentare8 Mins Read
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[nextpage title=“Einleitung“ ]

Der Trend ist omnipräsent: Kopfhörer als Lifestyle-Produkt. Während viele Hersteller am Design schrauben und ein wuchtiges Klangbild präsentieren, behalten andere den Fokus auf sauberer HiFi-Qualität. Einer davon ist Yamaha, der im Musik- und Studio-Bereich traditionell gut aufgestellt ist und jüngst seine Studio-Kopfhörer modernisiert hat

Nachdem wir das kleine Modell HPH-MT5 bereits testen konnten, ist nun das neue Top-Modell HPH-MT8 an der Reihe. Der verspricht hervorragende Wiedergabetreue, tadellose Isolation und ein schlichtes wie funktionales Design. Ob der Kopfhörer sich im hart umkämpften Feld unterhalb der 200€-Marke durchsetzen kann und die Werbeversprechen einlöst, lest ihr im nachfolgenden Test. Viel Spaß!

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Für die Bereitstellung des Testsamples geht unser herzlicher Dank an Yamaha.​

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[nextpage title=“Verpackung, Inhalt, Daten“ ]

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung:
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Der MT8 ist in einem stabilen Karton im schlichten Schwarz-Weiß-Design verstaut. Die Front zeigt den Kopfhörer von schräg unten, dazu die Produktbezeichnung und ein kleiner Schriftzug „Studio Monitor Headphones“. Damit wären der Einsatzzweck und das verhältnismäßig unauffällige Design schonmal erklärt. Die technischen Daten befinden sich auf der linken Kartonseite, während hinten besondere Features am Kopfhörer aufgezeigt werden. Konkret sind das die Ohrpolster aus Memory Foam, die großen 45mm-Membranen, die vernickelten Alu-Muschelhalter, die kompakte Ausführung und die beiden modularen Klinkenkabel.

Inhalt:
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Löst man die Lasche an der Unterkante, lässt sich die Front aufklappen und gibt den Blick auf eine schwarze Abdeckung mit Yamaha-Schriftzug frei. Darunter befindet sich der Kopfhörer in einer stabilen Pappschale, beide Muscheln in schützenden Tüten. Dazu erhält man die beiden Klinkenkabel (ein langes glattes und ein kurzes mit Spiralkabel), einen schraubbaren 3,5mm-zu-6,3mm-Klinkenadapter, eine Transporttasche aus glattem Kunstleder und die mehrsprachige Gebrauchsanleitung plus Entsorgungshinweise.

Technische Daten:

  • Bauart: geschlossen, ohrenumschließend
  • Treiber: 45mm, dynamisch, verkupferte Alu-Spulen (CCAW)
  • Frequenzgang: 15Hz – 28kHz
  • Schalldruckpegel: 102dB/mW
  • Impendanz: 37Ohm bei 1kHz
  • Max. Eingangsleistung: 1600mW bei 1kHz
  • Anschluss: 3,5mm Klinke mit 6,3mm-Adapter
  • Kabellänge: 3m Kabel & 1,2m Spiralkabel
  • Maße: 161 x 214 x 89mm, 350g

 

[/nextpage]

[nextpage title=“Details“ ]Im Detail

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Nimmt man den HPH-MT8 das erste Mal in Hand, beeindrucken besonders das moderate Gewicht und die augenscheinlich stabile Bauweise. Die komplette Oberfläche fühlt sich angenehm an und die Optik besticht durch schlichte Eleganz. Er verzichtet auf auffällige Elemente und genehmigt sich mit den silbernen Logos nur dezente Spotlights. Es herrscht durchweg „Arbeitstier“-Feeling für den Studio-Einsatz.

Kopfbügel:
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Der Kopfbügel ist rundum mit schwarzem Kunstleder bespannt und hat einen schwarz-glänzenden Yamaha-Schriftzug auf der Oberseite. Auf der Unterseite verbirgt der MT8 ein Schaumpolster, was für unseren Geschmack ein paar Millimeter dicker sein könnte. Die Biegbarkeit stellt im Vergleich zum kleinen MT5 ein echtes Upgrade dar. Der Bügel besitzt mittig ein flexibles Element, wodurch man die Ohrmuscheln aneinander vorbei biegen kann. Die Seiten laufen dann in stabile Kunststoffhalter für das Raster der Größenverstellung aus. Die ist beidseitig als 3,5cm lange Metallschiene mit präzisen Rasterstufen ausgeführt und lässt sich auch auf dem Kopf tadellos verstellen.

Ohrmuscheln:
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Die geschlossenen Ohrmuscheln aus matt-schwarzem Kunststoff verwenden wieder das rechteckige Design der MT5 und nicht das kreisförmige wie bei den MT7. Ihre Halter haben etwas Spielraum für Drehungen nach links und rechts, sodass die Muscheln im optimalen Winkel an Kopf anliegen. Mit Hilfe der vernickelten Alu-Halter lassen sie sich nach oben drehen und auch nahezu 180° nach unten wegdrehen, falls man ein Ohr freilegen möchte. Außerdem lassen sich die Halter auch nach innen klappen, wodurch sich der MT8 schön kompakt in der beiliegenden Tasche verstauen lässt. Innerhalb der Ohrmuscheln verbergen sich die Membranen unter einem Plastikgitter mit schwarzem Stoffbezug. Umrahmt wird das Ganze von den Kunstleder-bespannten Polstern aus Memory-Foam, die für mehr Tragekomfort sorgen sollen. Der Aufbau umschließt das Ohr vollständig, liegt aber an den Rändern und der Fläche leicht auf. Das ist für uns weniger störend, kann aber bei Menschen mit sensiblen Ohren problematisch sein.

Kabel:
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Die Kabel kommen in zwei verschiedenen Varianten. Ein glattes Kabel mit 3m Länge zum Überbrücken großer Entfernungen und ein kurzes 1,2m-Kabel mit praktischer Spirale zum Verhindern von Kabelsalat. Beide Kabel haben einen stabilen Gummimantel und laufen an den Enden in vergoldeten 3,5mm-Klinkensteckern aus. Dabei verfügt der Stecker am unteren Kabelende über ein Gewinde, auf das sich der ebenfalls vergoldete 6,3mm-Klinkenadapter aufschrauben lässt. Der Stecker am oberen Kabelende verfügt hingegen über eine kleine Nut, mit der man ihn per Drehung in der linken Ohrmuschel einrasten kann. Das sorgt für sicheren Halt und rundet den auch sonst sehr wertigen Eindruck der Kabel ab.[/nextpage]

[nextpage title=“Praxis“ ]Praxis

Tragekomfort:
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Wie die gute Haptik schon vermuten ließ, sitzt der MT8 sehr angenehm und trotzdem fest auf dem Kopf. Erst nach drei Stunden durchgehendem Tragen spüren wir ein störendes Drücken. Das macht sich wider Erwarten nicht am dünnen Kopfpolster, sondern an den fest anliegenden Ohrpolstern bemerkbar. Die sorgen im Gegenzug für eine optimale Isolation. Wenn man den Kopfhörer nicht trägt und die Muscheln miteinander abschließen, dringt bei normaler Lautstärke kaum ein Geräusch nach draußen. Umgekehrt dringen Außengeräusche nur schwach ins Innere, wenn man den Kopfhörer trägt. Möchte man die Außenwelt dennoch wahrnehmen, kann man eine der beiden Ohrmuscheln nach außen klappen, während die andere weiterhin fest aufliegt. Das trägt sich auf Dauer unbequem, vorübergehend ist es aber eine akzeptable Lösung. Die beiden Kabel sind von der Länge sehr gut und halten durch die Arretierung bombenfest. Abzug gibt es allerdings für die Geräusche, die sich bei Kabelberührung deutlich auf die Ohrmuschel übertragen.

Musik:
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Kommen wir nun zur Paradedisziplin eines guten HiFi-Kopfhörers. Getestet wurde der Kopfhörer an einem Violectric HPA V200 Kopfhörerverstärker, wobei der Sennheiser HD800 als Referenz diente und der Yamaha HPH-MT5 ebenfalls verglichen wurde.

Beim anspruchsvollen Intro von „Drive“ von R.E.M. erwartet uns gleich eine mittelgroße Überraschung. Während der MT5 sich durch seinen verhältnismäßigen drückenden, halligen Bassbereich noch klar als geschlossener Kopfhörer auszeichnet, ist beim ebenfalls geschlossenen MT8 das genaue Gegenteil der Fall. Hier liegt der Fokus deutlich mehr auf ausgewogenen Mitten und Höhen mit vielen Details und er klingt heller als MT5 und auch HD800. Der Bass ist dagegen zurückgenommen und könnte für unseren Geschmack mehr Nachdruck haben.

Bei „Trains“ von Porcupine Tree kommt die Stimme schön glatt und die Akustik-Gitarre steht klar im Mittelpunkt, was besonders im Vergleich zum MT5 auffällt. Hier passt die Abstimmung des MT8 perfekt rein und das Stück macht Spaß. Für geschlossene Kopfhörer eine bemerkenswerte Transparenz, knackige Perscussions und viel Energie (was zum Beispiel beim HD800 durch die riesige Bühne etwas verschluckt wird). Auf hoher Lautstärker neigen die Höhen zum Schrillen, was beim dumpferen MT5 nicht ins Gewicht fällt.

Kommen wir zu „Get Lucky“ von Daft Punk. Hier kommt der MT8 besser mit dem prägnanten Akustikbass zurecht. Das Stück wirkt dynamisch und lebhaft. Ein wenig mehr Bühne wäre schön, ist bei der verwendeten Bauweise aber grundsätzlich schwächer ausgeprägt.

Um die Räumlichkeit zu beurteilen, kommt „Crystals“ von M.O.O.N. zum Einsatz. Hier könnte der Stereo-Effekt etwas ausgedehnter sein, der Surround-Effekt klingt in Anbetracht der geschlossenen Bauweise aber ordentlich. Wenn der Sennheiser HD800 das Maximum an Bühne darstellt, würde ich den MT8 auf etwa die halbe Ausdehnung schätzen und den MT5 noch etwas weniger.

Filme & Games:
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Bei Dialogen sowie der oft Orchester-lastigen Filmmusik punktet der MT8 mit seinem klaren Klang. Da hier eher wuchtige Bässe vorzufinden sind, kommt er damit gut zurecht und liefert ein befriedigendes Maß an Räumlichkeit. So macht die unterirdische Motorrad-Verfolgungsjagd in „The Dark Knight“ Spaß und auch Eves Rundflug am Anfang von „Wall-E“ bleibt ein visuelles wie akustisches Erlebnis.

In Spielen wie Ego-Shootern, wo es auf eine möglichst genaue räumliche Ortung des Gegners ankommt, schalten wir die Dolby Headphones Surround-Simulation unserer Soundkarte zu. Hier genügt die Räumlichkeit zur fehlerlosen Ortung aus allen Richtungen, wobei die Auflösung bei größeren Entfernungen abnimmt.[/nextpage]
[nextpage title=“Fazit“ ]

Fazit

Yamaha liefert mit dem HPH-MT8, was versprochen wurde: Ein robuster Studio-Kopfhörer im schlicht-eleganten Look. Der Sound überzeugt mit satten Mitten und Höhen plus viele Details. Außerdem gefällt uns die sehr gute Isolation von Außengeräuschen sowie der Tragekomfort. Dazu liefert der Kopfhörer praktische Features wie das faltbare Design, nach außen drehbare Ohrmuscheln und zwei modulare Kabel mit und ohne Spirale plus einen 6,3mm-Klinkenadapter. Die Räumlichkeit hinkt bauartbedingt offenen Kopfhörern hinterher, war für den täglichen Einsatz aber befriedigend und taugt auch für Filme und Spiele.

Hier und dort machen sich aber auch kleine Kritikpunkte bemerkbar. Der Größte davon ist das deutliche Geräusch, das sich beim Antippen der Kabel auf den Hörer überträgt. Entsprechend eignet sich der Kopfhörer eher für Szenarien mit wenig Bewegung. Außerdem sei erwähnt, dass kräftige Bässe gut rüberkommen, leichtere Akustikbässe aber hier und da den Nachdruck vermissen lassen.

Der Yamaha HPH-MT8 ist derzeit für 180€ zu haben und siedelt sich damit preislich im oberen Mittelfeld an. Er hat uns beim Test überzeugt und sichert sich verdient eine HardwareInside-Empfehlung. Im Vergleich zum kleineren MT5 erkauft man sich eine klarere, detailreichere Wiedergabe und eine stabilere Ausführung mit mehr Zubehör. Im Vergleich zur absoluten High-End-Klasse steht die Räumlichkeit und Transparenz etwas zurück. So eignet sich der MT8 gut für durchschnittlich anspruchsvolle Studio-Arbeiten und den heimischen Einsatz an der Stereo-Anlage. Durch die gute Isolation kann er auch unterwegs getragen werden, wenn man das Kabel dabei nicht zu viel bewegt.

Pro:
+ klarer, detailreicher Sound
+ sehr gute Abschirmung
+ wertige & robuste Bauweise
+ 2 Kabel + 6,3mm-Adapter
+ komfortabel
+ faltbar mit kompakter Tasche

Kontra:
– bauartbedingt kleinere Bühne
– Kabelbewegungen hörbar
– leichte Bässe etwas schwach

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Wertung: 8.8/10

Produktlink

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