Der Framework Desktop hat schon für einiges an Aufregung gesorgt. Er ist ein Mini-PC, der auf 4,5 Liter Gehäusevolumen komprimiert, was andere nur mit deutlich mehr Platz und Kabelsalat unterbringen. Zudem ist er modular, leise und überraschend kräftig. Mit Bazzite als Betriebssystem wird daraus nicht nur ein Arbeitsgerät, sondern eine veritable Gaming-Konsole.
Ein kompakter Kraftprotz mit modularer Seele
Wer braucht eigentlich einen Gaming-PC? Die Antwort fällt nicht immer eindeutig aus. Für Blockbuster-Titel in höchster Auflösung ist leistungsstarke Hardware unverzichtbar, doch es gibt ebenso Spieler, die ihren Spaß in deutlich einfacheren Genres finden.
Casual Games erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit, weil sie ohne lange Einarbeitung und oft ohne teure Ausrüstung funktionieren. Insbesondere das Glücksspiel zählt zu den am schnellsten wachsenden Subgenres und ist auch deshalb so erfolgreich, weil es kaum Hardware-Hindernisse gibt, um sein Glück im Internet auf die Probe zu stellen. Selbst die brandneuen Aviator Spiele in führenden Casinos lassen sich flüssig genießen, ohne dass ein High-End-PC zum Einsatz kommen muss. Wem diese Spielekategorien zusagen, muss nicht über den Framework Desktop nachdenken.
Aber wer mit dem Gedanken spielt, sich den Framework Desktop zuzulegen, wird aber mit Sicherheit Anhänger der AAA-Games sein, die das Flaggschiff der Spieleentwickler darstellen, aber eben auch entsprechende Ressourcen fressen. Und genau damit wird der neue Gaming-PC fertig.
Im Inneren steckt ein von Framework eigens entwickeltes Mini-ITX-Mainboard, das in diesem kompakten Gehäuse aufgeräumt und servicefreundlich sitzt. Die Montage ist so unkompliziert, dass sogar ein beiliegender Schraubendreher genügt, um den Rechner in kurzer Zeit startklar zu machen.
Die Front ist kein starres Element, sondern lässt sich mit bis zu 21 verschiedenen Tiles anpassen. USB-A, USB-C, Kartenleser oder sogar ein SSD-Modul. Jedes Frontteil lässt sich nach Geschmack und Bedarf austauschen. Auch die Kühlung ist clever gelöst: ein Cooler-Master-Kühler in Kombination mit einem hochwertigen Phasenwechsel-Pad und optionalen Noctua-Lüftern sorgt dafür, dass der Rechner selbst unter Last angenehm leise bleibt.
Bemerkenswert ist, dass Framework das Gehäuse so konstruiert hat, dass es auch in Standard-Mini-ITX-Umgebungen funktioniert. Wer also irgendwann das Mainboard in ein anderes Case setzen möchte, hat dafür die Freiheit.
Von Zen-5-Kernen bis Unified Memory
Herzstück des Systems sind die neuen AMD Ryzen AI Max APUs. In der Basisversion werkelt ein Max 385 mit acht Zen-5-Kernen und 16 Threads sowie einer integrierten Radeon-8050S-Grafik. Wer mehr Leistung will, greift zum Max+ 395 mit 16 Kernen und 32 Threads, Radeon 8060S und bis zu 128 Gigabyte LPDDR5X-RAM.
Dieser Arbeitsspeicher ist fest verlötet, was die Aufrüstbarkeit einschränkt. Dafür läuft er mit 8000 MT/s und wird sowohl von der CPU als auch der GPU genutzt. Das sogenannte Unified Memory bringt spürbare Vorteile bei der Geschwindigkeit, da keine separaten Speicherpools bedient werden müssen. Für Spiele, KI-Berechnungen oder komplexe Workflows ist das ein Segen.
Bazzite als Gaming-OS
Bazzite ist keine Linux-Distribution, die nur mit technischen Begriffen und Terminal-Kommandos beeindruckt. Sie ist für Spieler gedacht, die sofort loslegen wollen. Optisch orientiert sich Bazzite am SteamOS von Valve und bietet eine Controller-freundliche Oberfläche, die sich perfekt für den Einsatz am Fernseher eignet.
Unter der Haube steckt Fedora mit allen Vorteilen eines modernen Linux-Systems. Steam, Lutris und Heroic sind vorinstalliert, Proton sorgt für die Kompatibilität zu Windows-Spielen und atomare Updates mit Rollback-Funktion halten das System stabil.
Der Wechsel zwischen Gaming- und klassischem Desktop-Modus funktioniert ohne Unterbrechung, sodass sich der Framework Desktop sowohl im Wohnzimmer als auch am Schreibtisch zuhause fühlt.
In Tests zeigte sich, dass selbst grafisch fordernde Titel wie Horizon Zero Dawn oder Cyberpunk 2077 in WQHD mit hohen Einstellungen flüssig laufen. Dank der effizienten Kühlung bleibt die Geräuschkulisse dabei angenehm niedrig.
Konsole, Workstation oder beides?
Es ist erstaunlich, wie mühelos der Framework Desktop zwischen den Rollen wechselt. Im Wohnzimmer gestartet, bootet Bazzite direkt in den Game-Mode, ein Controller wird automatisch erkannt und es kann losgehen. Wer danach einen Videoschnitt oder eine virtuelle Maschine starten möchte, schaltet einfach in den Desktop-Modus und arbeitet weiter.
Mit 16 Zen-5-Kernen und bis zu 128 GB Unified Memory lassen sich auch anspruchsvolle Workloads bewältigen. Multi-Monitor-Setups, große Datenbanken oder rechenintensive Simulationen stellen das System vor keine unlösbaren Aufgaben. Dank 5-Gigabit-Ethernet ist der Datentransfer zu NAS-Systemen oder Servern blitzschnell erledigt.
Für KI-Entwicklung oder das Ausführen großer Sprachmodelle ist der große, schnelle Arbeitsspeicher ein Vorteil. Anwendungen, die sonst stark von der Grafikkarte abhängen, profitieren hier von der engen Verzahnung zwischen CPU und GPU.
Wenn Hardware und Betriebssystem ineinandergreifen
Framework liefert den Desktop in einer Konfiguration, bei der CPU und RAM bereits verbaut sind. SSDs und Lüfter können selbst ergänzt werden, was den DIY-Charakter erhält. Bazzite fügt sich nahtlos ein, da es speziell für Gaming-PCs optimiert ist, die ohne Windows auskommen sollen.
Der Wechsel zwischen Game- und Desktop-Umgebung ist flüssig, angeschlossene Geräte wie Controller oder Headsets werden zuverlässig erkannt. Selbst im Dauerbetrieb bleibt das System leise, was es für den Einsatz im Wohnzimmer besonders attraktiv macht.
Nicht ohne Grenzen
Auch wenn der Framework Desktop vieles richtig macht, gibt es Grenzen. Eine dedizierte Grafikkarte lässt sich nicht verbauen, da der PCIe-Slot nur für kleinere Erweiterungskarten ausgelegt ist. Wer 4K-Gaming mit maximalen Details erwartet, wird mit der integrierten Grafik an ihre physikalischen Grenzen stoßen.
Der verlötete Arbeitsspeicher bedeutet, dass die Entscheidung für 32, 64 oder 128 GB beim Kauf gut überlegt sein will. Nachträgliche Upgrades sind nicht möglich. Bazzite liefert eine hervorragende Gaming-Erfahrung, doch bestimmte Nischenfunktionen wie perfekter Nvidia-Support oder spezielles Discord-Streaming im Game-Mode sind noch in Arbeit.
Für wen lohnt sich dieser PC der Zukunft?
Der Framework Desktop mit Bazzite richtet sich an Technikliebhaber, die Wert auf kompaktes Design, leisen Betrieb und Flexibilität legen. Für Gamer, die in WQHD spielen und auf eine dedizierte GPU verzichten können, ist er eine spannende Alternative zu klassischen Konsolen.
Entwickler, die mit Containern, virtuellen Maschinen oder KI-Workloads arbeiten, profitieren von der starken APU und dem großen, schnellen Arbeitsspeicher. Wer ein langlebiges System möchte, das mit modularen Teilen erweiterbar bleibt, findet hier ebenfalls eine interessante Option.
Preislich bewegt sich das System im oberen Segment. Die Basisversion mit Max 385 und 32 GB RAM startet bei etwa 1.279 Euro, die Topausstattung mit Max+ 395 und 128 GB liegt bei rund 2.329 Euro. Die Auslieferung soll ab dem dritten Quartal 2025 beginnen.
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