ASUS hat kürzlich die BIOS-Versionen 3003 und 1401 für seine Mainboards der Serien X670, X870 und B650 veröffentlicht, um einen Fehler zu beheben, bei dem die SoC-Spannung auf 1,2 V fixiert blieb, wenn bestimmte RAM-Module verwendet wurden. Statt sich dynamisch an die Auslastung anzupassen, verharrte die Spannung – wie ein Wasserhahn, der sich nicht mehr zudrehen lässt – konstant auf diesem Wert. Das führte bei Ryzen-9000-Prozessoren zu erheblicher Belastung. Einige Experten berichteten sogar von degradierten oder vollständig ausgefallenen Kernen beim Ryzen 7 9800X3D.
Anfangs gaben AMD und andere Hersteller Entwarnung, doch die BIOS-Updates bestätigen, dass tatsächlich ein Problem in der Spannungsregelung durch die Mainboard-Firmware vorlag. ASUS veröffentlichte die Updates stillschweigend – ohne große Ankündigung oder Warnung – als unscheinbare Optimierungen. Tatsächlich wurde eine AGESA-Routine überarbeitet, sodass der integrierte Speichercontroller wieder korrekt mit dem Spannungsregler (VRM) kommuniziert. Dadurch kann die Spannung nun wieder je nach Auslastung flexibel geregelt werden, anstatt dauerhaft auf 1,2 V zu verharren. Man könnte sagen: Es ist, als hätte man die Ampelschaltung optimiert, damit der Verkehrsfluss (die Spannung) wieder reibungslos funktioniert, anstatt im Stau zu stehen.
Ein ähnliches Problem trat bereits bei der Ryzen-7000X3D-Serie auf, als BIOS-Updates die Spannung auf 1,3 V begrenzten, um Überhitzung und Schäden zu vermeiden.
Gerade bei hochwertigen Mainboards mit schnellen RAM-Modulen ist eine präzise Steuerung der SoC-Spannung und Speicherlatenzen entscheidend. Wenn diese Kontrolle ausfällt, kann der Prozessor überhitzen oder übermäßig belastet werden – noch bevor er an seine offiziellen Spezifikationsgrenzen kommt. Wer eines der betroffenen ASUS-Modelle besitzt, sollte das BIOS-Update umgehend einspielen und die SoC-Spannung mit einem Tool wie HWInfo64 beobachten – sowohl im Leerlauf als auch unter Last, z. B. beim Spielen oder Rendern. Wichtig ist, dass der Spannungswert dynamisch schwankt und nicht dauerhaft bei 1,2 V bleibt.
Diese Korrektur ist zwar essenziell, zeigt aber auch, wie wichtig transparente Firmware-Hinweise sind. Solange ASUS oder AMD keine detaillierte Fehleranalyse liefern, könnten Randfälle – etwa ungewöhnliche RAM-Taktraten oder Dual-Channel-Konfigurationen – weiterhin betroffen sein. In den kommenden Wochen wird die Community sicherlich Testergebnisse und Spannungsprotokolle in Technikforen teilen – ein Blick dorthin lohnt sich.
Quelle: Guru3D