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Cambridge Audio DacMagic Plus im Test

Paradox.DeltaVon Paradox.Delta14. September 2020Updated:14. Dezember 2023Ein Kommentar10 Mins Read
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Heute im Test – der Cambridge Audio DacMagic Plus

Auf dem Weg zum fertigen Klang muss das digitale Musikstück einige wichtige Stationen passieren. Das digitale Signal muss zunächst dekodiert und in ein analoges umgewandelt werden, bevor es verstärkt und schließlich vom Lautsprecher in Schall umgesetzt wird. Während besonders Lautsprechern und auch dem Verstärker eine wichtige Rolle zugeschrieben wird, sehen viele die Digital/Analog-Wandlung als Nebensache.

Ob das den Tatsachen entspricht oder ein guter D/A-Wandler doch den Klanggenuss fördert, testen wir mit dem Cambridge Audio DacMagic Plus. Die kleine Metallbox bietet für 400€ ein elegantes Design mit vielen digitalen Eingängen, symmetrischen & unsymmetrischen Ausgängen und eigenem Vorverstärker. Über einen zusätzlichen Stick wird sogar Bluetooth aptx möglich. Ob wir einen Unterschied hören konnten, erfahrt ihr in diesem Test. Das Gerät wurde uns durch Cambridge Audio bereits gestellt.

  • Verpackung, Inhalt, Daten
    • Verpackung
    • Inhalt
    • Technische Daten
  • Details
    • Vorderseite
    • Rückseite
    • USB Stick für Bluetooth
  • Funktion
    • Sample Rate
    • Signal
    • Filter
  • Praxis
    • Inbetriebnahme
    • Klang
    • Stromverbrauch
  • Fazit

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

 

Der DacMagic Plus kommt in einer weißen Schachtel, auf deren Front besonders das Firmenlogo ins Auge sticht, während der Produktname fast in der gedruckten Grafik verschwindet. Auf der Rückseite werden die technischen Möglichkeiten und Anschlüsse aufgeführt. Dazu zählen das 24bit/384kHz Upsampling, DSP für weniger Jitter, hochwertige DAC-Chips in doppelter Ausführung, Lautstärkeregler, optionaler Vorverstärker und verschiedene Filter.

Inhalt

 

Im Innern ist der DacMagic Plus in zwei Styroporschalen eingepasst und wird durch eine zusätzliche Gewebetasche vor Kratzern geschützt. Das Netzteil mit drei Steckeraufsätzen ist in einer eigenen Schachtel, während USB-Kabel, Klebefüße und Standhilfe eingetütet sind. Außerdem liegen eine mehrsprachige Schnellanleitung und die Sicherheitshinweise bei.

Technische Daten
Technische Daten – Cambridge Audio DacMagic Plus  
Maße
Gewicht
52 x 215 x 191mm (H x B x L)
1,2 kg
D/A-Wandler Duale Wolfson WM8740 24 Bit DACs
Digital-Filter Analog Devices ADSP21261 DSP mit Upsampling auf 24 Bit / 384 kHz
Analog-Filter Zwei vollsymmetrische 2-Pol-Bessel-Filter
Doppelte Virtuelle-Masse-Symmetrierung
Frequenzgang 20 Hz – 20 kHz (+/-0,1 dB) (Lautsprecher)
10 Hz – 100 kHz (Kopfhörer)
Ausgangsimpedanz < 50 Ohm
Empfohlene Kopfhörer-Impedanz 32 – 600 Ohm
Max. Ausgangsspannung (asym.) 2,1 V QMW
Max. Ausgangsspannung (sym.) 4,2 V QMW (2,1 V pro Leiter)
Unterstützte Signaltiefen 16-24 Bit
Unterstützte Abtastraten 32 kHz, 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz, 96 kHz, 176.4 kHz, 192 kHz
Upsampling fest bei 24 Bit / 384 kHz

Details

In seinem schwarzen Alu-Gehäuse fühlt sich der DacMagic Plus wertig an und überzeugt auch optisch. Lediglich das abgehobene Cambridge Audio Logo auf der Oberseite stört etwas. Je nach Bedarf kann man den DAC waagerecht auf die vier Klebefüße legen oder senkrecht mit leichter Neigung nach vorne oder hinten in den beiliegenden Schuh stellen.

Vorderseite

 

Die Front zeigt sich matt-schwarz mit unauffälliger grauer Beschriftung. Das auffälligste sind hier die kleinen Status-LEDs, die im Betrieb blau leuchten. Links sitzt der gefederte Power-Schalter gefolgt von dem Knopf zum Durchschalten der vier Quellen. Die werden gleich rechts daneben jeweils mit einer eigenen LED als USB, Digital 1, Digital 2 und Extern angezeigt. Als nächstes folgt das Drehrad zur Regelung der Lautstärke, das beim Drücken auch stumm schaltet. Rechts davon sitzen die LED-Anzeigen für die drei Filter Lin., Min. und Steep, die mit dem Knopf weiter rechts durchgeschaltet werden. Es folgen fünf LEDs zur Anzeige der eingehenden Sample Rate (44,1, 48, 88,2, 96 oder 192kHz) und schließlich der 6,3mm-Kopfhöreranschluss.

Rückseite

 

Auf der Rückseite sitzen ganz links die beiden analogen Cinch-Ausgänge. Hat man etwa aktive Studio-Lautsprecher oder einen hochwertigen Verstärker, lassen sich diese auch symmetrisch über die beiden analogen XLR-Ausgänge rechts davon anschließen. Diese Technik bietet den Vorteil, dass auf dem Kabelweg eingestreute Störsignale vom Empfänger herausgefiltert werden können. Es folgt die digitale Output-Gruppe, die das unveränderte Eingangssignal per TosLink oder Coax-Kabel an weitere Geräte durchschleifen kann. Im Betrieb wird das Signal auf allen Ausgängen (Kopfhörer, Cinch, XLR & digital) ausgegeben. Die beiden digitalen Input-Gruppen weiter rechts verfügen ebenfalls über jeweils TosLink und Coax, wobei nur eins von beidem angeschlossen werden darf. Es folgt ein kleiner Ground-Lift-Schalter zur Vermeidung eventueller Masseschleifen und der USB-Typ-B-Anschluss für die PC-Anbindung direkt darunter. Ganz rechts finden sich der USB-A-Anschluss für den optionalen Bluetooth-Stick und der Anschluss für das 12V-Netzteil.

USB Stick für Bluetooth

 

 

Drahtlose Übertragung per Bluetooth mit aptx ermöglicht der separate BT-100 Stick, der für 99€ erhältlich ist. Dieser wirkt in seinem grauen Kunststoffgehäuse nicht so hochwertig wie der DAC. Im Betrieb leistet sich der Stick aber keine Schwächen und empfängt die Bluetooth-Signale von Smartphone & Co. tadellos.

Funktion

Die Vorgänge im DAC hängen sehr stark mit der Signal-Theorie zusammen. An dieser Stelle möchte ich das schwierige Thema möglichst simpel und anschaulich erklären.

Sample Rate

Wie mehrfach auf der Verpackung und dem Gerät selbst vermerkt, handelt es sich bei dem DacMagic Plus um einen Oversampling DAC. Er unterstützt nicht nur Eingangssignale bis zu 24bit/192kHz, sondern rechnet jede Eingabe auf 24bit/384kHz hoch. Dafür wird der Signalverlauf aus den vorhandenen Datenpunkten geschätzt (Interpolation) und weitere Punkte aus diesem Verlauf hinzugenommen. Wie viele sicherlich wissen, erkennt unser Gehör nur Frequenzen bis maximal 22kHz (eher 20kHz). Möchte man die vollständig erfassen, muss in jeder möglichen Schwingung mindestens zwei Mal gemessen werden (Niquist-Theorem). Das entspricht dem Doppelten von 22,05kHz, also 44,1kHz (CD-Standard). Warum also mit 192kHz oder gar 384kHz Datenpunkte samplen? Das hat nichts mit den hörbaren Frequenzen, sondern mit der Rekonstruktion der Signalkurve zu tun.

Signal

 

Gespeichert haben wir lediglich eine Folge von Datenpunkten auf der ursprünglichen Signalkurve. Zwischen diesen Punkten kennen wir nur eine waagerechte Linie bis zum nächsten Punkt, etwa so, als würde man eine Kurve auf Kästchenpapier in Stufen nachzeichnen.




Im Oversampling-Schritt werden jetzt weitere Punkte auf der Kurve digital berechnet, sodass die Stufen feiner werden.




Um die Stufen jetzt ganz loszuwerden, eliminiert ein analoger Tiefpass-Filter alle Frequenzen über der Hörgrenze. Diese Stufen sind aus Frequenz-Sicht nämlich nichts anderes als störende Spiegelfrequenzen (richtige Frequenz gespiegelt in 22,05kHz-Schritten). Entfernt man diese Spiegelfrequenzen oberhalb der Hörgrenze, glättet man damit die Stufen der Kurve. So erhält man das ursprüngliche, auf maximal 22,05kHz begrenzte Signal als fertige Spannungskurve.

Filter

Der nötige Tiefpass-Filter lässt sich technisch leider nicht als gerader Schnitt, sondern nur als möglichst steiler Abfall konstruieren. Da er direkt über 22kHz alles löschen soll, ragt er zwangsweise etwas in den hörbaren 20kHz-Bereich hinein und sorgt hier für eine leichte Dämpfung. Das Oversampling hilft dabei, diese Dämpfung möglichst weit aus dem hörbaren Bereich zu entfernen. Die Filter haben dennoch minimal negative Auswirkungen, weshalb der DacMagic Plus drei verschiedene anbietet.

Linearer Filter: verzögert beim Filtern alle Frequenzen gleich stark, aber erzeugt leichte Schwingung vor scharfen Anschlägen wie Schlagzeug (Pre-Ringing)
Minimaler Filter: eliminiert Pre-Ringing, aber leicht abweichende Verzögerung der Frequenzbänder
Steiler Filter: eliminiert Frequenzen über 22kHz besser, aber hat mehr Pre-Ringing und etwas mehr Dämpfung im 20kHz-Bereich.

Praxis

Inbetriebnahme

 

Die Aufstellung des DacMagic Plus kann wie gewohnt waagerecht auf den Klebefüßen oder mit dem beiliegenden Schuh auch senkrecht erfolgen. Der Schuh ist dabei so intelligent geschnitten, dass man ihn entweder für eine leichte Neigung nach unten an der Vorderkante oder für eine leichte Neigung nach oben an der Hinterkante aufstecken kann. Dabei ist es außerdem möglich, die Kopfhörerbuchse oben oder unten zu platzieren. Kleiner Tipp: Klebt man die Gummifüße mit 2cm Abstand zur Seitenkante, lässt sich der DAC weiterhin auch mit dem Schuh aufstellen. Ein- und Ausgänge lassen sich bequem verkabeln und das Netzteil hat auf unserer Steckerleiste genug Platz zu den benachbarten Buchsen.

Beim Einschalten lassen sich zwei Einstellungen treffen. Zum einen lässt sich der zugeschaltete Vorverstärker abschalten, indem man bei Starten das Drehrad gedrückt hält. Im Anschluss reguliert das Drehrad nur noch den Kopfhörer-Ausgang, während Cinch und XLR mit Standard-Lautstärke betrieben werden. Die zweite Einstellung wechselt den USB-Modus durch Gedrückt-Halten der Source-Taste von USB 1.1 zu USB 2.0. USB 1.1 läuft treiberlos unter Windows, Mac und Linux und unterstützt dabei bis zu 16bit/96Hz Sampling-Rate. Wer 24bit/192Hz einspielen möchte, muss dazu auf USB 2.0 wechseln und den Treiber von der Herstellerseite installieren. Dieser zeigt neben der anliegenden Sample-Rate auch Versionsnummern des Geräts und der Software an.

Klang

 

Ein guter DAC sollte den Klang nicht verändern, sondern so störungsfrei wie möglich umsetzen. Das schafft der DacMagic Plus problemlos durch alle wiedergegebenen Formate und Samplingraten hinweg. Während unsere interne Essence STX II Soundkarte bei Sampling-Raten oberhalb von 44,1 kHz hörbares Aliasing produziert, herrscht beim DacMagic Plus Totenstille. Die Bit-perfekte Musikwiedergabe über Foobar2000 mit WASAPI- oder ASIO-Plugin wird korrekt erkannt und die entsprechende Bitrate per LED angezeigt.

Klanglich wirkt alles klar, ausbalanciert und präzise. Allerdings muss auch gesagt werden, dass nur geübte Ohren die feinen Unterschiede zu etwas günstigeren Wandlern (etwa Audio-Interfaces) vernehmen. Unter den nicht-mobilen DACs hingegen ist der DacMagic Plus selbst eins der günstigsten Geräte. Ob man in höheren Preislagen abgesehen vom beruhigten HiFi-Gewissen noch Verbesserungen hören kann, das sollte man persönlich im Blindtest ausprobieren.

Die verschiedenen Filterstufen offenbaren überraschenderweise im Bassbereich die größten Unterschiede. Besonders bei hoher Lautstärke klingt der Steep-Modus hier zu aufgebläht. Der Minimal-Phase-Modus macht sich am besten mit gut abgegrenzten und wuchtigen Tieftönen. Die Linear-Phase-Modus klingt im Vergleich wieder leicht verwaschener, bleibt aber im Rahmen.

Der integrierte Kopfhörerverstärker betreibt unseren hochohmigen Sennheiser HD800 auch bei hoher Lautstärke ohne Übersteuern. Das Klangbild des Verstärkers ist gut, wobei es im Bassbereich etwas kräftiger sein könnte. Das klingt besser, wenn zwischen DAC und Kopfhörer noch unser Violectric HPA V200 Verstärker mitspielt. Erwähnenswert ist, dass die hinteren Ausgänge stumm geschaltet werden, sobald ein Kopfhörer angeschlossen ist. Ein Parallelbetrieb zum Monitoring ist also nicht möglich.

Stromverbrauch

Der DacMagic Plus benötigt im eingeschalteten Zustand bei Verwendung der hinteren Ausgänge 8,4W mit USB bzw. 8.2W mit TosLink oder Coax. Das kann bei hohen Pegeln oder Sample-Raten bis zu 8,9W ansteigen. Sobald man einen Kopfhörer oder auch nur dessen Adapter einsteckt, werden die hinteren Ausgänge stummgeschaltet und der Verbrauch sinkt auf 8,0W. Das Drücken des Power-Schalters deaktiviert das Gerät vollständig, sodass kein Standby-Strom verbraucht wird. Nutzt man das Gerät täglich 2 Stunden, kommen im Jahr weniger als 2€ Stromkosten zustande (20€ bei always on).

Fazit

Cambridge Audio liefert mit dem DacMagic Plus einen starken D/A-Wandler. Neben der tadellosen Umsetzung digitaler Musik in analoge Signale begeistert vor allem die große Anschlussvielfalt. Für die Eingabe stehen neben USB zwei Mal Coax & TosLink bereit und sogar Bluetooth (auch aptx) ist mit separatem Dongle möglich. Für die Ausgabe ist neben dem gewöhnlichen RCA ist sogar symmetrische Ausgabe per XLR und auch ein brauchbarer Kopfhörer-Verstärker mit 6,35mm-Klingenbuchse an Bord. Außerdem kann das unveränderte Eingangssignal wieder per TosLink oder Coax ausgegeben werden. Weiterhin beherbergt das hübsche Metall-Gehäuse wählbare analoge Filter, L/R-Balance und eine optionale Abschaltung des Vorverstärkers für die hinteren Ausgänge. Ein zusätzlicher Bonus sind die rutschfesten Standfüße für waagerechte oder senkrechte Aufstellung.

Die Kritikpunkte halten sich stark in Grenzen. Zum einen wäre da das Lautstärkedrehrad, dass sehr langsam durch die diskreten Lautstärkestufen spult und dabei auch keine befriedigende Haptik bietet. Außerdem hätten wir uns eine Möglichkeit zur Fernsteuerung gewünscht.

Der Cambridge Audio DacMagic Plus liefert unterm Strich ein durchdachtes wie qualitatives DAC-Erlebnis. Daher sprechen wir ihm unsere HardwareInside-Empfehlung aus. Der Preis von 400€ mag Nutzern aus dem Consumer-Bereich ziemlich hoch erscheinen, doch im Vergleich zu ähnlichen Geräten und auch dem restlichen Portfolio von Cambridge Audio befindet man sich hier in der unteren Preiskategorie. Der DAC eignet sich besonders für versiertere Musikhörer, die den Sprung vom internen PC-Sound machen möchten und das entsprechende Budget haben.


Pro:
+ tadellose D/A-Wandlung mit verschiedenen Filtern
+ zahlreiche Aus- und Eingänge (Bluetooth mit extra Dongle)
+ optionaler Vorverstärker
+ guter Kopfhörerverstärker
+ waagerechte & senkrechte Aufstellung
+ wertige Optik


Kontra:
– lange Drehwege am Lautstärkerad ohne haptisches Feedback
– keine Möglichkeit zur Fernbedienung

 



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Mmichel
Mmichel
4 Jahre zuvor

Ich habe den kleinen Bruder DacMagic100 und bin mit der Marke vollends zufrieden.

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