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Corsair Crystal Series 460X RGB – Gehäuse mit viel Glas

Wenn man als PC-Modder die eigene Kreation gekonnt in Szene setzen will, verwendet man für gewöhnlich Gehäusewände aus wertigem Echtglas. Weniger versierte Privatanwender mit ähnlichen Ansprüchen blieb dafür lange Zeit nur der Griff zu Gehäusen mit Plexiglas von der Stange. Inzwischen ist der „Tempered Glass“-Trend aber voll im Mainstream angekommen und wir testen heute ein besonders durchsichtiges Modell.

Auf unserer Testbank haben wir das Crystal Series 460X RGB von Corsair. Dabei handelt es sich um einen kompakten Midi-Tower mit nur 46cm Länge, bei dem linke Seite und die Front komplett mit Glas verkleidet sind. Dahinter drehen drei steuerbare RGB-Lüfter der SP120 RGB Serie, wodurch das Gehäuse zu seinem vielversprechenden Namen kommt.

Ob das 150€ teure Gehäuse nicht nur gut aussieht, sondern auch sonst alles kann, was ein gutes Gehäuse können muss, zeigen wir auf den folgenden Seiten. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

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Autor: Kim​

Für die freundliche Bereitstellung des Samples geht unser herzlicher Dank an Corsair. Wir hoffen auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit.

Verpackung und technische Daten

Verpackung außen:
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Wie von Gehäusen gewohnt wird das Corsair Crystal 460X RGB in einem großen braunen Karton geliefert. Auf dessen Vorderseite sieht man eine schematische Zeichnung des Gehäuses, die auf der Rückseite in expandierter Form die modulare Bauweise verdeutlicht.

Verpackung innen:
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Öffnet man den Karton nach oben hin, sieht man das Gehäuse eingerahmt von drei großen Schaumstoffelementen. Was uns an dieser Stelle besonders gut gefällt, sind die beiden zusätzlichen Pappscheiben an der langen und kurzen Gehäusekante. Zieht man diese heraus, rutscht das Gehäuse im Anschluss gleich viel einfacher aus dem Karton. Das erspart die nervige Schüttelei. Hat man die Schaumstoffelemente abgezogen, erblickt man das Gehäuse mit den beiden Glasseiten, die noch mit Schutzfolie beklebt sind. Der kleine Karton mit dem Zubehör befindet sich relativ versteckt in einem der 3,5-Zoll-Schächte, zu denen man nur über die Gehäuserückseite gelangt. An Zubehör finden sich eine mehrsprachige Installationsanleitung für das Gehäuse und für die beleuchteten Lüfter, eine Garantie-Karte, vier kleine Kabelbinder und der Schraubensatz. Letzterer besteht aus 16 Mainboard-Schrauben, 16 flachen SSD-Schrauben, 16 dicken Lüfter-Schrauben, vier langen Radiatorschrauben, vier SSD-Schrauben mit rundem Kopf und einem zusätzlichen Abstandhalter. Das Zubehör beschränkt sich also eher auf das Nötige, weiß qualitativ aber zu überzeugen.

Technische Daten:

  • Abmessungen: Midi-Tower, 440 x 220 x 464mm
  • Gewicht: 8kg, Stahl-Chassis
  • Formfaktor: ATX, mATX, Mini-ITX
  • Platz: Grafikkarte max. 370mm, CPU-Kühler max. 170mm, Netzteil max. 200mm
  • Laufwerke: 2x 3,5 Zoll, 3x 2,5 Zoll
  • Frontpanel: 2x USB 3.0, Kopfhörer- und Mic-Anschluss
  • Lüftermounts: Front: 3x 12cm oder 2x 14cm, Top: 2x 12cm/14cm, Hinten: 1x 12cm
  • Vorinstallierte Lüfter: 3x 12cm SP120 RGB LED Lüfter
  • Radiatormounts: Front: 120, 240, 280, 360 Top: 240, Hinten: 120

Gehäuse-Äußeres

Vom ersten Moment an beeindruckt das Gehäuse mit seiner kräftigen aber auch gläsern-eleganten Optik. Das Gehäuse ist für einen ATX-Tower relativ kompakt und auch mit Glas nicht wirklich übertrieben schwer.

Top und Front:
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Auf der Gehäuse-Oberseite sitzt ganz vorne das linear angeordnete Frontpanel bestehend aus Power- und kleinem Reset-Schalter, zwei USB-3.0-Anschlüssen, zwei Klinkenbuchsen und drei zusätzlichen Knöpfen zur Steuerung der Beleuchtung. Alle Knöpfe klicken beim Drücken sofort hörbar und haben keinen nennenswerten Hub nach unten. Der Rest der Oberseite wird von einem dunkelgrauen Staubgitter eingenommen, das in die Decke eingepasst ist und magnetisch am Gehäuse haftet. Darunter befindet sich ein perforierter Durchlass, unter dem zusätzliche Lüfter oder ein Radiator angebracht werden können.

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Die Oberseite geht über eine elegante Abrundung in die Front des Gehäuses über. Die ist komplett verglast, hat ein graues Corsair-Logo und wird von vier massiven Schrauben gehalten, die tief bis zur Metall-Chassis reichen. Die Scheibe gibt den Blick auf die drei vorinstallierten 12cm-Lüfter hinter einem feinmaschigen Staubschutz frei. Damit diese auch Luft zum Ansaugen haben, sorgt hinter dem Glas ein Kunststoffgitter auf der rechten und linken Seite für einen 2cm breiten Luftschlitz

Rechte und linke Seite:
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Auf der linken Gehäuseseite sitzt die größte Glasscheibe des 460X. Hier hat man einen vollständigen Einblick ins Rechner-Innere und die Scheibe wird von vier gummierten Schrauben gehalten, die sich mit den Fingern lösen lassen. Für eine gute Führung der Scheibe sorgen die abstehende Kante der Füße unten und die Kante des Tops oben. Die rechte Seite gegenüber ist traditionell aus schwarz lackiertem Metall gefertigt und wird an der Rückseite von zwei Fingerschrauben gehalten. Die Seitentür greift nur vorne und oben in die Chassis, während nach unten ein kleiner Spalt existiert.

Rückseite und Boden:
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Auf der schwarz lackierten Rückseite gibt es wie gewohnt die Aussparung für das Backpanel und sieben Slots für Erweiterungskarten. Oberhalb sitzt ein Mount für einen 12cm-Lüfter und unten ist die Aussparung für ein Netzteil nach ATX-Standard. Wirft man einen Blick unter das Gehäuse, erblickt man die vier großen Kunststoff-Füße mit dämpfender Gummi-Unterlage. Dazwischen sitzt der Lufteinlass für das Netzteil, das über ein Staubgitter mit Schubladen-Justierung verfügt.

Gehäuse-Inneres

Hebt man die Scheibe von der linken Gehäuseseite, hat man das aufgeräumte Gehäuse-Innenleben vor sich. Zu der schwarz lackierten Chassis gesellen sich einige dunkelgraue Kunststoff-Teile.

Mainboard-Tray:
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Den größten Platz nimmt traditionell das links angeordnete Mainboard-Tray ein. Die neun Abstandhalter sind bereits im ATX-Layout vormontiert. Der mittlere Abstandhalter hat kein Schraubloch, sondern einen kleinen Pin, der beim Einbau in die Mainboard-Bohrung greift und es so in Position hält. Die verwendeten Abstandhalter sind alle rund und lassen sich dementsprechend nicht so einfach wie ihre sechseckigen Verwandten herausdrehen und ersetzen. Rechts neben dem Tray gibt es drei große, gummierte Kabeldurchlässe, aus denen der gebündelte Kabelbaum des Frontpanels hervorschaut.

Kühlvorrichtungen:
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Das Gehäuse verfügt in der Front über drei vorinstallierte 12cm-Lüfter der Corsair SP120 RGB Serie, die sich in sieben kräftigen Farben (Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Lila, Weiß) beleuchten lassen. An dieser Stelle können alternativ auch zwei 14cm-Lüfter verbaut werden oder Slim-Radiatoren im 36cm- oder 28cm-Format plus Lüfter. Unter der Gehäusedecke findet sich ein Mount, auf den zwei 12cm- oder zwei 14cm-Lüfter oder ein 24cm-Slim-Radiator plus Lüfter passen. In der Gehäuserückseite sitz ein Mount für einen einzelnen 12cm-Lüfter oder 12cm-Radiator. Auf der Unterseite des Gehäuses gibt es nur eine Öffnung für den Netzteil-Lüfter. Radiatoren mit mehr als 3cm Höhe plus Lüfter passen lediglich hinten oder in der Front, wenn man den Festplattenkäfig und seine Abdeckung ausbaut. Lässt man sie eingebaut, passt so ein Radiator nur auf den oberen beiden Front-Mounts. Zur Not lässt er sich aber auch außen auf der Gehäuse-Oberseite mit den Lüftern im Innern anbringen, da ein Schlauchdurchlass eingeplant ist. Alle Lufteinlässe sind durch einen Staubfilter geschützt. Zur Reinigung des großen Filters in der Front muss leider die Frontverkleidung abgeschraubt werden, während der magnetische Filter auf dem Top sich einfach abheben lässt. Der Filter unter dem Netzteil lässt sich als Schublade nach hinten herausziehen.

Tray-Rückseite:
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Hinter der rechten Gehäusewand findet sich ein etwa 1cm breiter Raum zur Verlegung der Kabel. Zu deren Führung gibt es vorgegebene Bahnen mit zahlreichen Ösen für Kabelbinder. Der Hub für die LED-Steuerung der SP120-RGB-Lüfter und ein internes Kontrollelement sind bereits verlegt, wobei der Hub sich am hinteren Ende des Gehäuses befindet und unnötig lange Kabelwege entstehen. Hinter der CPU ist das Mainboard-Tray großzügig ausgeschnitten, um die Montage von CPU-Kühler-Backplates ohne Mainboard-Ausbau möglich zu machen. Direkt unter diesem Ausschnitt sitzt ein modularer, grauer Kunststoffrahmen mit drei Slots für 2,5-Zoll-Laufwerke wie SSDs. Hier lassen sich die SSDs einfach von oben werkzeuglos einschieben und ein Plastikclip verhindert das Herausrutschen. Für 3,5-Zoll-Laufwerke steht auf dem Gehäuseboden ein modularer Metallkäfig mit zwei Kunststoffschubladen vor dem Netzteil-Tray. Der Metallkäfig wird nur an der Oberkante von zwei Schrauben gehalten und lässt sich dadurch ein wenig nach oben wackeln. So ist es aber möglich, ihn 2cm weiter in Richtung Front zu versetzen, falls das Netzteil zu lang ist. Dadurch ragen die Festplatten allerdings 2cm vor der Abdeckung heraus und es passt nur noch ein Lüfter oder ein Slim-Radiator ohne Lüfter an den untersten Mount in der Front. Alternativ kann man den Käfig und den vorderen Teil der Abdeckung auch ganz ausbauen und erhält so wie beschrieben Platz für einen dicken 36cm-Radiator. Neben den Schrauben zur Halterung des 3,5-Zoll-Schachts sitzen die zwei Fingerschrauben, die die beiden separaten Kunststoffteile der Netzteil-Abdeckung fixieren.

Gehäuseboden:
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Der untere Abschnitt des Gehäuses wird zur einsehbaren Seite hin von einer zweiteiligen Kunststoffabdeckung versteckt, die über eine kleine Kabelöffnung zur Mainboard-Unterkante hin verfügt. Die etwas klapprig wirkende Abdeckung ist mit mehreren Nasen in Boden und Tray verankert und wird zusätzlich von den beiden erwähnten Fingerschrauben auf der Rückseite gehalten. Löst man die Schrauben, lassen sich die beiden Teile nacheinander zur Front hin herausdrücken. Darunter befindet sich an der Rückwand das Netzteil-Tray mit Luftdurchlass im Boden und davor sitzt mit ziemlich knappem Abstand der erwähnte Festplattenkäfig.

Einbau

Hardware:
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Der Einbau ist in der beiliegenden Schnellanleitung verständlich illustriert. Zunächst drückt man die Mainboard-Blende in den vorgesehenen Schacht und setzt dann das Mainboard von oben dagegen. Der mittlere Abstandhalter mit der Nase hilft hier beim Finden der richtigen Position. Dadurch, dass vom Mainboardrand zu den Kabeldurchlässen noch gut 3cm Platz sind, fasst dieses kompakte Gehäuse sogar unser extra breites Asus Maximus VIII Extreme. Das haben wir gleich mit vormontierter CPU, Kühler und RAM verbaut. Als Nächstes wird das Netzteil eingesetzt. Dafür muss wie beschrieben die Abdeckung hinter dem Tray losgeschraubt werden. Die maximale Länge für Netzteile ist für das Gehäuse mit 20cm angegeben, was genau der Länge unseres be quiet! Dark Power Pro P10 650W entspricht. Damit es passt, mussten wir allerdings den Festplattenkäfig nach vorne setzen, wodurch er unter der Abdeckung hervorschaut und den Einbau eines Radiators mit drei Lüftern in der Front verhindert. Für ein normal langes Netzteil wie das be quiet! ist das ein unschöner Mehraufwand. Die Festplatten und SSDs lassen sich durch die werkzeuglosen Klicksysteme schnell anbringen. Dabei werden die SSDs von einem Clip gehalten, der allerdings nachgibt, wenn man zu sehr an den Kabeln zieht. Unsere beiden Erweiterungskarten in Form einer GTX980 und einer Asus Essence STX II Soundkarte lassen sich ohne Probleme einpassen. Die Schrauben für die Schächte werden dabei durch runde Bohrungen in dem Chassis von oben angenehm erreichbar gemacht.

Verkabelung:
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Zum Schluss folgt noch das Verlegen der Kabel. Das ist an dieser Stelle mit Schwierigkeiten verbunden, da der Platz hinter dem Tray begrenzt ist. Wir mussten die bereits verlegten Kabel der LED-Steuerung ablösen, da sie auf den wichtigen Bahnen zu dicke Knoten gebildet haben. So konnten wir mit viel Fummelarbeit alle Kabel auf die Bahn bekommen, ohne dass sie zu stark gegen die Gehäusewand drückten. Durch die räumliche Trennung von SSDs und Festplatten ist es nicht möglich, beide über dasselbe Stromkabel anzubinden. Außerdem benötigt die LED-Steuerung der Lüfter einen eigenen SATA-Stromanschluss. Schwierig war auch die Kabelführung durch die Öffnung in der Netzteilabdeckung, weil darunter wenig Platz zum Verlegen war. Trotz der erwähnten Schwierigkeiten ließ sich in dem Gehäuse durch die Bahnen mit Kabelbinder-Ösen und die großen Öffnungen eine hübsche und auch hinter dem Tray einigermaßen aufgeräumte Kabelführung realisieren.

Praxis

Inbetriebnahme:
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Beim ersten Start des PCs lassen sich die kräftig leuchtenden Lüfter hinter den leicht abgedunkelten Glaswänden bewundern. Die Beleuchtung der Lüfter wird über die drei Knöpfe im Top gesteuert, wobei die Farbe, die Art des Pulses und seine Geschwindigkeit angepasst werden. Das wird in der beiliegenden Kurzanleitung für die SP120 RGB Lüfter illustriert. Der rechte Knopf schaltet durch die Modi „Statisch“, „Pulsen“, „Flimmern“ und „Pulsen und Flimmern“. Während im ersten Modus die Farbe konstant leuchtet, wird sie beim Pulsen sanft ein- und wieder abgeschaltet und beim Flimmern hart an- und abgeschaltet. Das Flimmern in Rein- und Mischform wirkt auf uns eher störend, während statisch und Pulsen für eine angenehme Beleuchtung sorgen. Der mittlere Knopf regelt die Abstände des Pulsens und Flimmerns in drei Geschwindigkeiten. Der Knopf ganz links schaltet die sieben Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Lila, Weiß und die automatische Farbrotation durch. Uns gefällt das Pulsen in der langsamsten Geschwindigkeit mit Farbwechsel am besten.

Alltag:
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Durch das viele Glas ist bei diesem Gehäuse an eine Geräuschdämmung nicht zu denken. Da die SP120-RGB-Lüfter nur mit 3-Pin-Stecker ausgestattet sind, unterstützen sie kein PWM zur Steuerung der Drehgeschwindigkeit. Dementsprechend drehen sie beim ersten Einschalten konstant mit 1500 U/min und sind hörbar laut. Viele moderne Mainboards wie auch unser Asus Maximus VIII Extreme unterstützen aber die automatische Steuerung normaler Lüfter über die anliegende Spannung. Aktiviert man diese, fallen die Lüfter im 2D-Betrieb auf eine angenehme, kaum wahrnehmbare Lautstärke zurück. Unter Last drehen sie dann wieder hörbar auf, wobei die Lautstärke hier aber hauptsächlich von CPU und Grafikkarte erzeugt wird. Besonders gut gefällt uns die Festplatten-Entkopplung, die unseren Massenspeicher nahezu unhörbar macht.

Leistung:
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Um Kühlung und Lautstärke ins Verhältnis setzen zu können, haben wir unser Testsystem zunächst in einem relativ geschlossenen Gehäuse mit extra-leisen Silent Wings 2 Lüftern von be quiet! im Idle und unter Last gemessen und das Ganze danach im Corsair Crystal Series 460X RGB wiederholt. Unser Testsystem setzt sich wie folgt zusammen:

  • CPU: Intel Core i7 6700K
  • CPU-Kühler: Cryorig R1 Ultimate
  • RAM: GEIL 16GB DDR4-RAM 3000MHz
  • Mainboard: Asus Maximus VIII Extreme
  • GPU: MSI GTX 980 GAMING
  • Soundkarte: Asus Xonar Essence STX II
  • SSD: Samsung 840 Evo 240 GB, Crucial MX300 525GB
  • Festplatte: Western Digital Red 2TB
  • PSU: Be quiet! Dark Power Pro 650W

Im direkten Vergleich zu unserem leisen Testgehäuse macht sich die offenere Auslegung des 460X im Idle und unter Last bemerkbar. Während das alte Testsystem im Idle mit 34 dBa am Sitzplatz nicht hörbar und 5cm vor der Front mit 35 dBa kaum lauter war, messen wir beim 460X am Platz leicht hörbare 36,5 dBa am Platz und 38,5 dBa an der Gehäuse-Front. Unter Volllast mit Prime95 und Furmark kommt unser leises System auf normal laute 38 dBa am Platz und 44dBa an der Gehäuse-Front. Auch hier ist das 460X mit 39 dBa am Platz und 44,5 dBa an der Gehäusefront etwas lauter.

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Bei den Temperaturen kann sich das 460X im Vergleich zum anderen System durch seinen höheren Luftfluss knapp an die Spitze setzen. Im alten Gehäuse lag die CPU-Temperatur im Idle bei 22°C und die GPU bei 37°C. Das 460X hat im Idle ebenfalls eine CPU-Temperatur von 22°C und die GPU ist bei deutlich besseren 33°C. Unter Last messen wir im leisen Gehäuse 64°C für die CPU und 72°C für die GPU. Beim 460X ist hier die CPU mit 65°C etwa gleichauf, die GPU bleibt dafür bei 68°C.

Fazit

Das Corsair Crystal Series 460X RGB ist ein kompaktes und dennoch sehr gut ausgestattetes Gehäuse für optisch versierte Anwender. Die beiden Seiten aus getöntem Hartglas verleihen zusammen mit den steuerbaren LED-Lüftern eine großartige Optik, die auch für Nicht-Modder erschwinglich ist. Trotz der kompakten Seitenmaße bietet das Gehäuse ein großes Mainboard-Tray, Platz für mehrere Radiatoren und eine Abdeckung für Netzteil und Festplatten. Die modularen Laufwerksschächte für zwei Festplatten und drei SSDs sollten den meisten Anwender genügen und ihre Entkopplung ist ausgezeichnet. Beim Verhältnis Kühlung/Lautstärke ist das 460X relativ mittig angeordnet. Es bietet eine gute Kühlung bei akzeptabler Lautstärke.

Die Kritikpunkte, die wir an dem Gehäuse ausmachen konnten, sind im Wesentlichen der kompakten Auslegung geschuldet. So hätten wir uns ein paar Zentimeter mehr für das Netzteil gewünscht, ohne den Festplattenkäfig dafür nach vorne setzen zu müssen. Für das Verlegen der Kabel hätten wir uns außerdem über 5mm mehr hinter dem Tray gefreut. Durch die Auslegung muss außerdem auf ein optisches Laufwerk verzichtet werden. Die verbauten Kunststoffteile im Gehäuse wie die Netzteil-Abdeckung und die SSD-Halterung verunsichern mit ihrer klapprigen Haptik, haben in der Praxis aber ihre Aufgabe zufriedenstellend erfüllt.

Das Corsair Crystal Series 460X RGB wird derzeit für 154€ gehandelt. Damit liegt es merkbar oberhalb guter Mittelklasse-Gehäuse, gleicht das durch seine starke Glas-Optik aber mehr als aus. Somit verdient sich das 460X unseren HardwareInside-Gold-Award und für die gelungene Optik gibt es den Design-Award. Anwender, die ihre Hardware ansprechend in Szene setzen wollen und für ein kompaktes Gehäuse mit etwas fummeliger Kabelführung leben können, liegen mit diesem Gehäuse goldrichtig.

Wer keinen Wert auf RGB legt oder eigene Lüfter verbauen möchte, kann auch zum 120€-teuren Crystal Series 460X schwarz greifen. (Als Vergleich: Ein 3er-Satz SP120-RGB-Lüfter kostet ohne Gehäuse 54€). Für 185€ gibt es von Corsair das vollverglaste 570X RGB mit mehr Platz.

Pro:
+ sehr gute Optik mit Glas und LED-Lüftern
+ viel Platz für Mainboard und Radiatoren
+ ordentlicher Kompromiss aus Kühlung und Lautstärke
+ kompakte Auslegung und modulare Laufwerkskäfige
+ abnehmbare Staubfilter vor allen Lufteinlässen
+ angemessener Preis

Contra:

– Platz für Netzteile sehr knapp (außer man verzichten auf 3,5-Zoll-Laufwerke)
– Platz zur Kabelführung relativ knapp
– kein Schacht für optische Laufwerke
– klapprig wirkende Kunststoffteile im Innern

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1 Kommentar
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clove31
clove31
7 Jahre zuvor

danke für den test