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MSI X370 Krait Gaming im Test

Seit Erscheinen von AMDs neuen Prozessoren der Ryzen-Serie gibt es Lieferschwierigkeiten bei den Sockel-AM4-Hauptplatinen. Mittlerweile bessert sich die Lage und immer mehr Mainboards sind verfügbar. MSI hat elf Mainboards vorgestellt und eines dieser Modelle haben wir zur Verfügung gestellt bekommen. Es handelt sich um das X370 Krait Gaming, das vor allem Spieler ansprechen soll und zahlreiche Features bietet. Welche das sind und wie sich das Krait Gaming schlägt, könnt ihr jetzt in unserem Test nachlesen.

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Vielen Dank an unseren Partner MSI für das in uns gesetzte Vertrauen und die Bereitstellung des Samples.

Verpackung und Lieferumfang:

Zuerst betrachten wir die Verpackung, in der das Mainboard mit X370 Chipsatz auf uns wartet.

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MSI liefert das X370 Krait Gaming in einem schwarz-grauen Karton, auf dem Schuppen und drei tiefe Kratzspuren zu sehen sind, die anmuten lassen, dass dort ein Reptil am Werk war. Auffällig ist hier auch die in Weiß abgebildete Mainboard-Bezeichnung „Krait Gaming“. Auf dem Karton ist zu erkennen, dass hier ein X370 Chipsatz von AMD mit AM4 Sockel zum Einsatz kommt. In der linken unteren Ecke ist nicht zu übersehen, dass das Mainboard Ryzen-geeignet ist.
Auf der Rückseite geht der Hersteller näher auf die Details des Mainboards ein. Hier wirbt er mit DDR4 Boost, was für eine 1,6-fache Leistung sorgen soll, Steel Armor PCI Express x16 Steckplätze in Schwarz-Weiß, Turbo M.2 mit 32Gb/s Geschwindigkeit und einem Mystic Light Anschluss. Neben diesen Features bewirbt MSI auch noch VR Boost, Lightning USB, Audio Boost, Gaming Lan, Lan Protect und XBoost.

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Da wir uns nun die Verpackung ausreichend angeschaut haben, kommen wir zum Inhalt. Als erstes holen wir das Mainboard heraus. Das ist in Schwarz-Weiß gehalten und drei weiße Kratzspuren verlaufen diagonal über das Krait. Auf der Blende, die über dem I/O Shield sitzt, ist die Bezeichnung der Hauptplatine zu erkennen. In der unteren rechten Ecke ist auf dem Chipsatz-Kühler zu sehen, dass es sich hier um die Gaming-Serie handelt. Auf Näheres gehen wir dann in den Details ein.

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Im Lieferumfang befindet sich:
-User Guide
-Quick Installation Guide
-Anleitung zur Montage des CPU-Kühlers
-Label für die SATA-Kabel
-Karte zur Produktregistrierung
-Treiber-CD
-schwarz-weißes I/O Shield
-zwei SATA-Kabel
-SLI-Brücke

Details:
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Nun schauen wir uns die Hauptplatine etwas genauer an. Dazu betrachten wir erstmal die vorhandene Stromversorgung für die CPU und den Arbeitsspeicher.

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MSI setzt bei der CPU-Spannungsversorgung auf acht Phasen und beim Speicher auf zwei Phasen. Ob es uns dabei hilft, die CPU weiter zu übertakten wie mit dem Asus Prime X370-Pro, sehen wir im weiteren Verlauf des Tests.

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Das Krait Gaming bietet den von MSI bekannten Audio Boost. Hier setzt MSI Premium Audio Komponenten ein, wie zum Beispiel Chemi-Con Kondensatoren, die in Kombination mit der Nahimic 2 Technology für eine gute Sound-Qualität sorgen sollen. Um den Spielgenuss in VR noch etwas zu verfeinern, nutzt MSI hier die VR Boost Technology, bei der mit Hilfe eines Beschleunigungschips die Latenzen der USB-Ports verbessert werden sollen. Mit Hilfe der Gaming App lässt sich der VR Boost aktivieren und es werden alle unnötigen Anwendungen geschlossen, um die maximale Leistung für das VR-Erlebnis zu gewährleisten.

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Es werden sechs gewinkelte SATA-Anschlüsse geboten und sogar ein gewinkelter USB 3.0-Anschluss für das Frontpanel. Ein weiterer USB 3.0-Anschluss befindet sich neben den zwei USB 2.0-Anschlüssen.

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In der Mitte befindet sich zwischen zwei PCI Express x16 Slots der M.2 Slot. Dieser bietet mit der PCI Express x4 Anbindung eine maximale Bandbreite von 32Gb/s.

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Am I/O finden wir einen PS2-Anschluss für eine Maus oder Tastatur, was besonders für Übertakter, die mit Windows XP alles aus ihrer CPU holen wollen, interessant ist. Neben diesem finden wir zwei USB 2.0-Anschlüsse. Es werden des weiteren vier USB 3.1 Gen1 Type-A, ein USB 3.1 Gen2 Type-A und ein USB 3.1 Gen2 Type-C geboten. Neben dem LAN-Anschluss und den sechs 3,5mm-Klinkenanschlüssen werden auch ein DVI-D- und HDMI 1.4-Anschluss bereitgestellt. Diese sind aber mit einer Ryzen CPU nicht nutzbar und sind für die AM4 APUs Bristol Ridge(z.B. A12-9800) und Raven Ridge gedacht.

Praxis:
BIOS:

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Nachdem wir das Mainboard erfolgreich in unser Testsystem verbaut haben, schauen wir uns als erstes das BIOS im Advanced Mode an. Hier ist alles sehr übersichtlich gestaltet und unserer Meinung nach besser als bei manch anderem Hersteller. Auch werden hier genug Optionen für das Übertakten geboten. Wir kontrollieren im OC Menü, ob die Taktraten und Timings der Speicher richtig eingestellt sind. Beim Krait Gaming trifft das zu, beim Asus Prime X370-Pro war dies nicht der Fall. Wie in dem rechten Bild zu sehen ist, zeigt das BIOS in Rot an, wenn die gewählte Spannung in den kritischen Bereich geht. Da wir unsere OC Einstellungen zum Erreichen von 4GHz kennen und eine Wasserkühlung zum Einsatz kommt, haben wir hier keine Bedenken. Für den Alltag sollte man hier trotz Wasserkühlung vorsichtig sein, da zu viel CPU Spannung zu Elektronenmigration führen kann und die Lebensdauer der CPU verkürzt wird. Mit dem neu erschienenen BIOS Update 1.1 (vorher 1.0) erhöht MSI die Stabilität und hebt die CPU Spannung an. Was das für Auswirkungen auf den Stromverbrauch hat, sehen wir später.

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Das MSI BIOS bietet auch eine sehr gut konfigurierbare Lüftersteuerung unter „Hardware Monitor“ an. Hier können der CPU Lüfter, die Pumpe/Lüfter oder die Gehäuselüfter eingestellt werden. Entweder kann der Lüfter über PWM (falls der Lüfter dieses bietet) oder über die Spannung gesteuert werden. Bei beiden Optionen kann eine Lüfterkurve erstellt werden, die je nach CPU Temperatur dafür sorgt, dass die Lüfter sich schneller drehen. Statt der CPU Temperatur kann hier auch die Systemtemperatur als Richtwert genommen werden. Die Einstellungen können auch so getroffen werden, dass sich die Lüfter ab einer bestimmten Temperatur komplett abschalten.

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Die Lüfter, hier die ein Systemlüfter, können auch so eingestellt werden, dass sie bei einer gewünschten konstanten Spannung laufen. Wir haben hier testweise 7.2 Volt eingestellt. Damit bietet uns die Lüftersteuerung von MSI die Option, ein sehr leises System konfigurieren zu können.

Tools:
MSI bietet einige gute Tools für das X370 Krait Gaming. Die Gaming App, die leider bei uns nicht starten wollte, das Command Center, Live Update und MSI XBOOST. Über die Gaming App lässt sich der VR Boost aktivieren, die LEDs auf dem Mainboard steuern (falls RGB vorhanden) und noch einige weitere Sachen.

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Mit dem Live Update ist es möglich, Treiber und Software immer auf dem aktuellen Stand zu halten. So muss nicht extra die MSI Homepage besucht werden.

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Der MSI XBOOST soll das System auf einen bestimmten Anwendungsbereich optimieren. Dazu kann ausgewählt werden, wozu man den Rechner benötigt, zum Beispiel zum Spielen oder für Office-Arbeiten. Auch können Optimierungen für die USB Ports und die Festplatten/SSDs aktiviert werden.

Das für uns beste Tool von MSI ist das Command Center. Hier kann fast alles eingestellt werden, was auch im BIOS möglich ist. Es bietet einige Optionen zum Übertakten, es können die Spannungen verändert werden, die Timings der Speicher geändert und der CPU Takt erhöht werden. Auch ist es hier möglich die Lüftersteuerung zu konfigurieren. Es lässt somit keine Wünsche offen und ist sehr nützlich.

Übertakten, Benchmarks und Stromverbrauch:


Übertakten:
Natürlich übertakten wir unser Testsystem, in dem ein AMD Ryzen7 1700X verbaut ist. Dazu legen wir im BIOS die dafür wichtigen Einstellungen fest. Da die ausgelesenen Spannungen sich von Mainboard zu Mainboard unterscheiden und wir den Prozessor vorher schon im Asus Prime X370-Pro verbaut hatten, probieren wir aus, ob hier die von uns gewählten 4 Gigahertz auch mit weniger Spannung laufen. Dabei stellt sich heraus, dass es hier keinen Unterschied gibt. Auch hier benötigten wir 1,416 Volt für 4 Gigahertz. Während wir den Prozessor mit Prime95 auf Stabilität prüfen, messen wir mit einem Infrarot-Temperaturmessgerät die Oberflächentemperatur der Spannungswandler-Kühler. Der Kühler, der für die Spannungswandler vom Prozessor zuständig ist, liegt bei 63°C und der Kühler für die Spannungswandler für den Arbeitsspeicher liegt bei maximal 39,6°C. Damit sollte deutlich sein, das hier ein Kühler für die Spannungswandler sinnvoll ist.

Benchmarks:
Da wir zwei AM4-Mainboards zur Verfügung haben, möchten wir gerne testen, inwiefern diese sich in der Leistung in Spielen und Anwendungen unterscheiden. Dazu benchen wir den 1700X mit den Standard-Taktraten und mit 4Ghz. Später messen wir auch noch, wo der Stromverbrauch mit den zwei Mainboards liegt.

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Wie testen wir:
F1 2016 – Ein Durchlauf, interner Benchmark
Mafia 3 – Ein Durchlauf, eine Runde am Gefängnis direkt am Anfang des Spiels
War Thunder – Vier Durchläufe und bester Wert, interner Benchmark Panzerschlacht
Grid 2 – Drei Durchläufe, Grid 2 hat große Abweichungen, interner Benchmark
Cinebench R15 – Ein Durchlauf
x265 Benchmark – Vier Durchläufe, Durchschnitt wird errechnet

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Als erstes testen wir das Spiel F1 2016. Hier sind keine großartigen Unterschiede zu erkennen. Die Unterschiede bewegen sich in der Messtoleranz.

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In Mafia3 sticht bei den Max FPS das MSI X370 Krait Gaming mit den Standard-Taktraten heraus. Diese 3 Bilder pro Sekunde beruhen auf einer Schwankung, da sich bei den Min FPS und Durchschnittlichen FPS nichts geändert hat. Das Spiel spricht nicht auf eine höhere Taktfrequenz an, da es sich im GPU Limit befindet.

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Bei War Thunder sieht das Ergebnis schon deutlicher aus. Hier bringt die höhere CPU-Frequenz mehr Bilder in der Sekunde. Das Krait Gaming setzt sich hier mit OC bei den Min FPS deutlich vom Asus Prime ab, obwohl die Taktraten gleich sind.

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Grid 2 schwankt sehr. Hier gibt es bei jedem Durchlauf andere Werte. Hier liegen trotz der teilweise unterschiedlichen Ergebnisse beide Konkurrenten nah beieinander.

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In dem Cinebench R15 Benchmark sind die Ergebnisse sehr deutlich. Hier gibt es zwischen den Boards keinen Leistungsunterschied.

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In dem nächsten Benchmark sehen die Ergebnisse schon anders aus. Hier liegt das Krait Gaming etwas vor dem Asus Board.

Stromverbrauch:
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Mit Hilfe unseres Energiemessgeräts konnten wir prüfen, ob es Unterschiede beim Verbrauch gibt. Hier liegt das MSI X370 Krait Gaming mit der BIOS Version 1.0 deutlich vor dem Asus Board. Leider ändert sich das mit der BIOS Version 1.1. Hier wurde die Spannung von 1,192 Volt auf 1,256 Volt angehoben. MSI schreibt, dass die Stabilität mit dem BIOS 1.1 verbessert wurde und anscheinend wurde dazu die CPU-Spannung angehoben. In dem Spiel War Thunder unterscheiden die verschieden Konfigurationen sich nicht, bis auf den kleinen Ausreißer des Asus Boards mit OC des Ryzen. Dies fällt auch unter Prime95 auf, wo sich der Ryzen7 mit 4Ghz beim Asus Board 8 Watt mehr genehmigt als das MSI Board mit gleicher CPU-Frequenz.

Fazit:


Das MSI X370 Krait Gaming ist ein sehr solides Gaming-Mainboard. Es liefert alles, was das Gamer-Herz begehrt. Es bietet ein sehr umfangreiches BIOS, in dem mit etwas Verständnis vom Übertakten noch mehr Leistung aus dem System herausgeholt werden kann. Für all diejenigen die keine OC-Erfahrung haben, bietet MSI den Game Boost. Hier wird der Prozessor automatisch übertaktet. Für das Übertakten bietet das Mainboard auch genügend Phasen, sodass mit Schwankungen nicht gerechnet werden muss und einem stabilen System nichts im Wege steht. In Kombination mit der sehr umfangreichen Lüftersteuerung kann so ein Gaming-System mit geringer Lautstärke und genügend Leistung realisiert werden. Es geht sogar so weit, dass die Lüfter bei einer niedrigen CPU-Temperatur komplett ausgeschaltet werden können. Diese Option bieten nicht alle Hersteller. Optisch spricht das Krait Gaming auch eine deutliche Sprache. Hier gefällt uns sehr das dunkelschwarze PCB, das mit weißen Kratzspuren verziert ist. Wir geben dem MSI X370 Krait Gaming 9 von 10 Punkten. Damit erhält es den Gold-Award. Außerdem verleihen wir den Silent-Award für die Möglichkeit, dass alle Lüfter abgestellt werden können und den Design-Award für die starke Optik.

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Pro:
+ Umfangreiche Lüftersteuerung
+ Spannungsversorgung
+ Spannungswandlerkühler
+ Genügend USB-Anschlüsse am I/O und für Frontpanel
+ Auffälliges Mainboard-Design
+ Umfangreiche Tools
+ 6 Lüfter-Anschlüsse

Contra:
– Mit BIOS Update höheren Stromverbrauch, dafür soll Stabilität gestiegen sein

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10 Kommentare
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MCFly
MCFly
7 Jahre zuvor

bin zwar intel fan boy.. aber das Board ist mal nice

S
Scarecrow1976
7 Jahre zuvor

Sehr geiles Board. Danke für den Test 🙂 TOP !

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Budaii
Budaii
7 Jahre zuvor
MCFly

bin zwar intel fan boy..

Für Intel Fanboys gibt es das MSI Z270 Krait Gaming 🙂

Ist der Typ C Port an den Chipsatz angebunden oder läuft der wie bei den anderen MSI Boards für Intel auch über den ASMedia Controller?

haligia
haligia
7 Jahre zuvor

Ist bei meinem Z170A MPower Gaming Titanium genau so. Gen 1 Ports -> Chipsatz , Gen 2 Ports -> ASMedia Controller. Macht MSI absichtlich um den Chipsatz nicht voll auszulasten. Hat sich bei den KabyLake Boards von MSI auch nicht geändert…

S
Scarecrow1976
7 Jahre zuvor

Sonst sind die Lanes für die verbauten Anschlüsse schon.verblasen. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum hier nicht nachgebessert wird.

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S
Scarecrow1976
7 Jahre zuvor

Vielleicht ist das ein weiterer Grund für den ASMedia Chip.

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