Mit dem TUF Gaming A2 hat ASUS ein SSD-/NVMe-Gehäuse im Portfolio, das drei zentrale Eigenschaften miteinander verbindet: eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 20 Gbps, ein besonders widerstandsfähiges Gehäuse nach IP68- und MIL-STD-810H-Standard sowie eine unkomplizierte, werkzeuglose Installation per Q-Latch. Damit richtet sich das Gerät an Anwender, die nicht nur Wert auf Leistung legen, sondern ihre Daten auch unterwegs zuverlässig geschützt wissen möchten.
Ihr wollt auf eine LAN-Party ohne euer gesamtes Gaming-Setup oder eure Konsolenspiele mitzuschleppen? Mit dem ASUS TUF GAMING A2 könnte dies der Vergangenheit angehören. Statt große Spielebibliotheken erneut herunterladen zu müssen, lassen sich diese bequem auf einer NVMe-SSD im TUF Gaming A2 transportieren und direkt an PC oder Konsole nutzen – schnell, robust und ohne Kompromisse. Ob diese Vorstellung auch tatsächlich in der Praxis Bestand hält, erfahrt ihr nun.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Die Verpackung des ASUS TUF GAMING A2 ist in diversen Schwarz- und Grautönen gestaltet. Nur die prominentesten Features erhalten einen goldfarbenen Rand oder Beschriftung. Obwohl es nicht auf den ersten Blick auffällt, zeigt die Front der Verpackung das NVMe-Case auf einem bewässerten Untergrund. Auf diese Resistenz deutet jedoch nicht nur das Bild hin, sondern auch die IP68-Zertifizierung. Schnell wird klar, dass hier ein vollständiger Berührungsschutz, Staubdichtigkeit und der Schutz vor dauerhaftem Untertauchen gewährleistet ist. Mit der MIL-STD 810H Zertifizierung können allerdings nur die wenigsten Leser etwas anfangen. Hierbei handelt es sich um eine US-Amerikanische technische Militärnorm, die Umwelt-Testbedingungen für militärische Ausrüstung spezifiziert. Hierbei geht es vor allen Dingen um Luftdruck, Hochtemperaturen, Niedertemperaturen, solare Einstrahlung, Stöße, Erschütterungen, uvm. Die Krux dabei ist allerdings, dass sich diese Produkte nicht tatsächlich einer Prüfung unterziehen müssen, um dieses Zertifikat zu erwerben.
Auf der Rückseite werden die technischen Spezifikationen, vor allem in Bezug auf die MIL-STD 810H Zertifizierung näher erläutert. So hält das Case bspw. einen Sturz aus 1,22 Metern aus und ist vor Temperaturen zwischen -40°C und 60°C geschützt, betriebsbereit jedoch nur zwischen 0°C und 40°C.
Seitlich illustriert die Verpackung schließlich die Kompatibilität mit MAC und Windows 11 und zeigt das Paketzubehör. Aber keine Sorge, auch für die XBOX oder PS5 ist die volle Kompatibilität gewährleistet.
Inhalt
In der Verpackung befindet sich neben dem NVMe-Case selbst ein passendes USB 3.2 Typ C Kabel und ein kleiner Schlüssel zum Öffnen des Cases (soviel zur werkzeuglosen Montage, die sich nur auf den Q-Latch-Mechanismus bezieht).
Daten
| Technische Daten – ASUS TUF GAMING A2 | |
|---|---|
| Abmessungen | 116 x 55 x 15 mm |
| Gewicht | 148 g |
| OS-Kompatibilität | ab Windows 7, Mac OS X 10.6, PS5, Xbox Series X, ROG Alley |
| Interface | USB 3.2 Gen 2 x 2 Typ C |
| Geschwindigkeit | Bis zu 20 Gbps |
| NVMe-Kompatibilität | 22x 42 mm, 22x 60 mm, 22 x 80 mm, M-Key |
| Spannung | DC 5V |
| Temperatur | Betriebstemperatur: 0°C – 40°C Speichertemperatur: -40°C – 60°C |
| Wasserresistenz | IP68 |
| Sturzresistenz | bis 1,22 Meter |
Details
Das TUF Gaming A2 präsentiert sich in einem robusten Aluminiumgehäuse, das von einer Silikon-Ummantelung geschützt wird. Optisch folgt es dem typischen TUF-Design mit kantigen Linien, mattschwarzer Oberfläche und dezenten Gaming-Akzenten, ohne dabei überladen zu wirken. In der Hand wirkt das Gehäuse kompakt, solide und mit seinen knapp 150 Gramm angenehm schwer – was Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit vermittelt. Die vom Hersteller angegebene IP68-Zertifizierung verspricht Schutz gegen Staub und dauerhaftes Untertauchen in bis zu 1,5 Meter Wassertiefe für 30 Minuten. In der Praxis ist das eher ein Sicherheitsnetz als ein Alltagsfeature – niemand wird das Gehäuse absichtlich unter Wasser betreiben, aber ein verschüttetes Getränk oder ein Regenschauer sollten problemlos abgefangen werden. Auch die Sturzfestigkeit aus 1,22 Metern Höhe nach MIL-STD-810H erscheint realistisch: Durch die Silikonummantelung werden Stöße effektiv abgefedert, sodass selbst ein Fall vom Schreibtisch oder aus der Tasche in normaler Umgebung kaum Schäden hinterlassen dürfte.
Die Kompatibilität im Alltag zeigt sich vielseitig: Das A2 funktioniert ohne Treiberinstallation an Windows-PCs, Macs, Android-Geräten und Konsolen wie der PlayStation 5 oder Xbox Series X. Voraussetzung für die volle Geschwindigkeit von 20 Gbps ist allerdings ein USB-C-Port nach Gen 2×2-Standard – auf vielen Notebooks und Macs wird die Bandbreite auf 10 Gbps limitiert. Sobald das A2 Daten verarbeitet leuchtet eine kleine LED blau auf.
In der Haptik überzeugt die Kombination aus kühlendem Metallkern und griffiger Gummihülle. Dadurch liegt das Gehäuse sicher in der Hand, auch wenn es einmal feucht oder staubig ist. Für den Alltag bedeutet das: ob im Rucksack, auf dem Schreibtisch oder unterwegs – das A2 wirkt deutlich weniger empfindlich als viele Konkurrenzprodukte aus reinem Kunststoff. Die Ergonomie und Bedienung profitieren von ASUS’ Q-Latch-System. Anstelle kleiner Schrauben lässt sich die SSD werkzeuglos einsetzen und fixieren, was den Einbau nicht nur erleichtert, sondern auch beschleunigt. Der mitgelieferte Inbusschlüssel verweist jedoch darauf, dass doch ein kleines Werkzeug benötigt wird, um das untere Verdeck zu öffnen. Da es sich um ein ultramobiles Produkt handelt, wäre es schön gewesen, wenn der Schlüssel direkt im oder am Case seinen Platz gefunden hätte.
Ein zentrales Element des TUF Gaming A2 ist das integrierte Wärmeleitpad mit einer Wärmeleitfähigkeit von K=3, das die Abwärme der verbauten NVMe-SSD an das Aluminiumgehäuse weitergeben soll. In der Praxis funktioniert dies ordentlich, für längere Transfers von großen Dateien oder beim Kopieren ganzer Spielebibliotheken kann die Temperatur der SSD jedoch spürbar ansteigen. Für den mobilen Einsatz reicht die passive Kühlung in den meisten Szenarien aus, wer jedoch häufig mit dauerhafter Maximalbelastung arbeitet, sollte die thermische Entwicklung im Auge behalten. Verglichen mit High-End-Gehäusen, die auf dickere Kühlkörper oder Kupferpads setzen, ist das A2 eher im Mittelfeld einzuordnen.
Der CON2-Anschluss für die NVMe-SSD auf dem PCB ist solide, aber nicht herausragend. Positiv fällt die stabile Führung auf, die den Einbau erleichtert und auch bei wiederholtem Wechsel der SSD keine übermäßige Abnutzung erkennen lässt. Allerdings sitzt der Steckplatz sehr nah an den seitlichen Gehäusewänden, was den Einbau minimal fummeliger macht, insbesondere bei längeren 2280er-Modulen. Hier zeigt sich, dass ASUS Wert auf Kompaktheit gelegt hat – auf Kosten etwas komfortableren Platzverhältnissen.
Das PCB selbst macht einen sauberen Eindruck: Die Lötstellen sind ordentlich ausgeführt, die Leiterbahnen klar und ohne Auffälligkeiten. Zusätzliche Abschirmungen oder aufwendige Bauteile zur Signaloptimierung fehlen allerdings – man merkt, dass es sich um ein robustes, aber funktional reduziertes Design handelt. Auffällig ist, dass ASUS die Platine dunkel gehalten hat, was optisch hochwertig wirkt und sich ins Gesamtbild einfügt.
Insgesamt ist die Verarbeitung hochwertig und auf Langlebigkeit ausgelegt. Dennoch wird klar: Das TUF Gaming A2 setzt eher auf praktische Robustheit als auf High-End-Features wie aufwendige Kühlkörper, vergoldete Kontakte oder erweiterte Signalfilterung. Für den alltäglichen Einsatz ist das absolut ausreichend, ambitionierte Power-User würden hier wohl etwas mehr erwarten wollen.
Praxis
Montage
Das TUF Gaming A2 bewirbt sich mit einer Schnittstelle nach USB 3.2 Gen 2×2 und damit einer theoretischen Übertragungsrate von 20 Gbps. In der Praxis liegt das Limit – je nach Host-System – bei rund 2 GB/s. Damit ist das Gehäuse spürbar schneller als klassische USB-3.2-Gen-2-Gehäuse (10 Gbps, ca. 1 GB/s), bleibt aber deutlich hinter Thunderbolt- oder USB4-Lösungen zurück.
Wichtig ist dabei: Der Flaschenhals liegt nicht bei der SSD, sondern an der Schnittstelle selbst. Eine High-End-NVMe wie die Samsung 980 Pro kann intern problemlos 6–7 GB/s leisten, wird im A2 aber zwangsweise auf rund 2 GB/s gedeckelt. Ein solcher Einsatz lohnt sich daher nicht – man bezahlt für Geschwindigkeit, die das Gehäuse technisch gar nicht weitergeben kann. Sinnvoller ist es, Midrange-SSDs wie eine Samsung 970 Evo Plus oder WD Black SN770 einzusetzen, die preislich attraktiver sind und ihre Leistung im A2 nahezu voll ausreizen können.
Der Einbau einer SSD in das TUF Gaming A2 gestaltet sich insgesamt unkompliziert und praxisnah. ASUS setzt auf das hauseigene Q-Latch-System, das eine werkzeuglose Montage ermöglicht. Nach dem Öffnen des Gehäuses wird die NVMe-SSD in den M.2-Slot (Key M, PCIe oder SATA) eingesetzt und leicht nach unten gedrückt, bis sie in Position einrastet. Statt einer kleinen Schraube, die leicht verloren gehen kann, fixiert der Q-Latch die SSD durch eine drehbare Kunststofflasche – ein Detail, das die Handhabung deutlich erleichtert, vor allem wenn man öfter zwischen verschiedenen Modulen wechselt. Das Gehäuse unterstützt die gängigen Formfaktoren 2242, 2260 und 2280. Besonders bei den längeren 2280er-Modulen kann es im Einbau etwas eng wirken, da der Steckplatz nah an den Gehäusekanten liegt. Mit etwas Geduld lässt sich die SSD aber auch in dieser Größe problemlos einsetzen.
Benchmarks
Um die Leistungsfähigkeit des TUF Gaming A2 praxisnah zu bewerten, haben wir das Gehäuse mit zwei unterschiedlichen NVMe-Laufwerken bestückt: als Low-Range-Variante eine Samsung 950 Pro mit PCIe-3.0-Schnittstelle und einer maximalen Transferrate von rund 2.500 MB/s , sowie eine Mid-Range-Variante in Form eines WD-Moduls mit PCIe 4.0, das unter Idealbedingungen bis zu 5.000 MB/s erreichen kann. Für die Messungen kamen die gängigen Benchmark-Tools Atto Disk Benchmark, CrystalDiskMark und 3DMark Storage zum Einsatz. Damit lässt sich nicht nur die theoretische Maximalleistung ermitteln, sondern auch die Alltagstauglichkeit beim Laden von Spielen oder großen Dateien einschätzen.
Im ATTO Disk Benchmark erkennen wir deutliche Unterschiede zwischen beiden NVMes. Während unsere Mid-Range NVMe gleichbleibend die realistisch erwarteten 1,7 bis 1,8 GB/s im Lesen und Schreiben ab einer Paketgröße von 256 KB locker meistert, leistet sich vor allen Dingen die 950 Pro im Schreiben ein peinliches Ergebnis. Die Lesegeschwindigkeit ist jedoch mit knapp 1,9 GB/s höher.
Nach diesem doch recht einfachen Test schauen wir uns die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten unter CrystalDiskMark 8 genauer an. Hier zeigen sich ganz klar die Stärken von PCIe 4.0 angebundenen Mid-Range NVMe-Speicher im Schreiben. So erreicht unsere WD-NVMe Schreibgeschwindigkeiten von 1667 MB/s bis 1923 MB/s, was auch gleichzeitig die Grenze der Schnittstelle der TUF GAMING A2 ist. Unsere Low-Range-NVMe wird durch seine sehr niedrige Schreibgeschwindigkeit zum Bottleneck in dieser Konfiguration.
Innerhalb eines realistischen Szenarios spielen diese synthetisch erzielten Ergebnisse jedoch nur eine geringere Rolle. Darum testen wir mit dem allseits bekannten 3DMARK Storage Benchmark verschiedene Praxiselemente. Darunter zählen das Laden von Battlefield V, CoD Black Ops 4 oder Overwatch. Aber auch das Aufzeichnen, Installieren, Speichern und Verschieben von Games. Zum Vergleich haben wir euch die Ergebnisse als Screenshots illustriert und kommen zu der Konklusion, dass hier tatsächlich die Samsung minimal besser abschneidet. Das liegt vor allem an der etwas höheren Lesegeschwindigkeit und an der Priorität des Benchmarks auf Lesezyklen.
Fazit
Mit dem TUF Gaming A2 liefert ASUS ein NVMe-Gehäuse, das vor allem durch seine Robustheit, die hohe Schnittstellengeschwindigkeit von bis zu 20 Gbps sowie die komfortable Montage per Q-Latch überzeugt. Im Praxistest zeigt sich jedoch klar: Das Gehäuse schöpft seine Möglichkeiten bei rund 2 GB/s aus – unabhängig davon, ob eine schnelle PCIe-4.0-SSD oder ein älteres PCIe-3.0-Modell eingesetzt wird.
Daraus ergibt sich eine entscheidende Erkenntnis: High-End-SSDs wie eine Samsung 980 Pro sind in diesem Gehäuse überdimensioniert. Sie können ihr Leistungspotenzial nicht entfalten und bieten keinen messbaren Vorteil. Stattdessen spielen günstige Mid-Range-Modelle wie eine WD SN770 oder Samsung 970 Evo Plus im TUF Gaming A2 ihre Stärken voll aus und erreichen nahezu die maximal mögliche Geschwindigkeit. Selbst solide Low-Range-NVMes wie die ältere Samsung 950 Pro, sind in der Lage, den Flaschenhals der USB-Schnittstelle effektiv auszulasten – was dieses Gehäuse auch für preisbewusste Anwender interessant macht.
Unterm Strich ist das ASUS TUF Gaming A2 ein sehr gelungenes NVMe-Gehäuse für den mobilen Einsatz, das mit hoher Alltagstauglichkeit, breiter Kompatibilität und einem überdurchschnittlich robusten Design punktet. Wer seine Daten zuverlässig und schnell transportieren möchte, bekommt hier eine stabile Lösung – sollte aber bei der Wahl der SSD auf ein sinnvolles Preis-Leistungs-Verhältnis achten. Für einen aktuellen Preis von knapp 53 € kann man guten Gewissens zuschlagen.
Pro:
+ Robustes Design
+ Angemessene Übertragungsgeschwindigkeit
+ Breite Kompatibilität
+ Effiziente passive Kühlung
+ Saubere Verarbeitung
+ Preis-Leistungs-Vorteil bei Nutzung von Mid-Range NVMes
Kontra:
– Limitierte Leistung bei 2 GB/s
– Mitgelieferter Inbusschlüssel nötig
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