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EpicGear MELODIOUZ im Test

Seit dem Jahr 2011 liefert uns EpicGear als Tochtergesellschaft der bekannteren Golden Emperor International Ltd. (besser bekannt als GeiL) eine ganze Bandbreite an Peripheriegeräten wie Maus, Keyboard und Headsets. Unter dem Beinamen MelodiouZ verbirgt sich ein ganz besonderes Exemplar der Headset-Produktlinie – und zwar ein analoges In-Ear-Gaming-Headset, welches uns freundlicherweise von EpicGear zur Verfügung gestellt wurde.

Darum bedankt sich das Team von HardwareInside bei EpicGear für die Bereitstellung des Testsamples und für das entgegengebrachte Vertrauen. Wir wünschen und hoffen auf eine weiterhin beidseitig gewinnbringende Zusammenarbeit für Uns, Sie und unsere Leser.

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Autor: Phil

 
Auf den nun folgenden Seiten möchten wir euch einen Eindruck über das Headset geben. Wir klären für euch alle Fragen zur Produktqualität, -optik und -haptik, versetzen die kleinen Kopfhörer aber auch unter verschiedene Testsituationen und bewerten wie diese unter den gegebenen Voraussetzungen abschneiden. Doch bevor es damit losgeht, betrachten wir die Verpackung, geben eine Einführung in die technischen Daten, Lieferumfang und Hardfacts:

Verpackung

Die Verpackung ist halb durchsichtig gestaltet, sodass auf den ersten Blick das Wesentliche zum Vorschein kommt. Das sind zum einen natürlich die Kopfhörer samt Kabelfernbedienung, welche sowohl frontal als auch seitlich fixiert sind, das wahlweise ansteckbare Mikrofon und zwei zusätzliche Silikon-Ohrpolster. Unterhalb des Sichtfensters befindet sich auf schwarzem Hintergrund Marke und Modellbezeichnung des Kopfhörers, gefolgt von fünf Bemerkungen der Features, auf jene wir später zu sprechen kommen. Die Rückseite bildet die Kopfhörer in vollem Umfang ab und gibt eine bildliche Einführung über Kopfhörer und Fernbedienung. Weitere Features sind anschließend aufgelistet. Die Verpackungsseiten listen die technischen Spezifikationen, die Kompatibilität zu PC/Mac/Mobile devices, den Verpackungsinhalt und den Garantiezeitraum von einem Jahr.

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Im Großen und Ganzen weist die äußere Verpackung einen hochwertigen Verarbeitungsgrad auf. Die einzelnen Komponenten sind fest und übersichtlich in einem Plastiktreiber untergebracht. Hinzu kommt, dass EpicGear an eine kleine Transporttasche mit einem zusätzlichen Fach gedacht hat, damit sind die Kopfhörer auch in Zukunft und auf Reisen sicher verstaut.

Somit werden die Verpackungsmerkmale zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt.

Technische Daten

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Lieferumfang

Mit im „Boot“ sind neben den Kopfhörern und dem Mikrofon zwei zusätzliche Ohrpolster aus Silikon in verschiedenen Größen. Ein Adapter bzw. Splitter für Audio-In und Audio-Out Signale falls euere Audioquelle nicht über einen dreipoligen Klinke-Anschluss verfügt und selbstverständlich eine Bedienungsanleitung, welche auf den Seiten 3 und 4 dem Benutzer alles Wissenswerte vermittelt. Den praktischen Tragebeutel dürfen wir in unserer Aufzählung natürlich auch nicht vergessen.

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Detailansichten

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Als erstes fällt und das Kabel ins Auge, dass wider Erwarten deutlicher ins Neon-Orange fällt, als es die Website https://www.epicgear.com/de/products/headsets/melodiouz suggeriert. Also gilt, dass für all jene, für die auch die Farbe ausschlaggebend für einen Kauf ist, deutlich heller ist und ins Orangene fällt. Hinzu können die anderen Bilder auf der Website die Irritation hervorrufen, dass die MelodiouZ einen Leuchteffekt mit sich bringen – dem ist nicht so.

Zurück zum Kabel: Es hat eine Länge von 125cm und hat eine flache Prägung, was zum Vorteil hat, dass ihr nicht mehr oder deutlich seltener mit Verhedderungen zu Kämpfen habt.
Der 3,5mm Klinke-Anschluss scheint vergoldet oder aus Messing zu sein (wobei wir bei dem Preis eher zum Messing tendieren).

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Uns stört die Bauweise zwischen Kabel und Klinkenstecker, da keinerlei Knickschutz bzw. Kabelführung oder Puffer eingebaut wurde. Aus Erfahrung wissen wir, dass hier die typischen „Bruchstellen“ sind. Andererseits ist das Kabel EXTREM flexibel und kann nahezu punktuell zusammengeknickt werden, ohne dass sich der Anschein erhebt, es könne etwas reißen. Als Nächstes betrachten wir uns die Fernbedienung: Sie ist in Anthrazit gehalten und liegt 15cm unter dem linken Hörer. Sie vereint auf zwei Seiten einen sehr empfindlichen Schieberegler für die Lautstärke und ein Mikrophon ON/OFF-Schalter, sowie rückseitig Tasten zum Scipping, Play und Pause.Die Knöpfe sind alle übersichtlich und intuitiv auf der schmalen Fernbedienung angeordnet, machen aber einen nicht all zu hochwertig verarbeiteten Eindruck. Leichtes Plastik und gummierte, straffe Kabelübergänge runden die Verarbeitungsqualität als Musterbeispiel für die gesamte Verarbeitungsqualität ab.

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Ähnlich verhält es sich nämlich auch mit den Hörern. Das Material ist wie schon angenommen aus leichtem Plastik, was andererseits seine Vorteile in Punkto Gewicht und Ergonomie hat Die Kehrseite der Medaille betrifft demnach Lebensdauer und Verarbeitungsqualität. Das Headset bringt ein Gewicht von 32g auf die Waage.

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Nun das Besondere: EpicGear verspricht eine ideale Passform für Gamer durch Dynamic-Firm-Fit. Um das Fachchinesisch einmal auf den Punkt zu bringen handelt es sich hierbei um die drei Silikon-Ohrpolster unterschiedlicher Durchmesser und jeweils einer abnehmbaren Silikon-Stütze, welche sich der Innenohrstruktur anpasst und für wirkliche Stabilität sorgt. Keine noch so extreme Kopfbewegung erschüttert den Halt am Ohr. Da sind wir sehr positiv überrascht. Habt ihr erst einmal den Dreh raus, die Kopfhörer ins Ohrloch einzudrehen werdet ihr mit einem stabilen und komfortablen Einsatz belohnt. Nach etwa 90 Minuten tun sich auch bei uns so langsam erste Druckerscheinungen am Ohrloch auf. Doch wie bei den meisten Kopfhörern legt sich diese Erscheinung mit der Zeit, da das Ohr bzw. Gehör immer eine Weile benötigt, sich an der neuen Situation anzupassen. Jeden Tag auf’s Neue ließen sich die Kopfhörer etwas länger tragen ohne einen unangenehmen Druck spüren zu müssen.

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Das Mikrophon hat eine Länge von 11cm und ist komplett in schwarz gehalten. Es macht einen hochwertigeren Eindruck als die Fernbedienung und kann dank des metallischen Sets sehr flexibel in alle Richtungen gebogen werden. Mit der Verarbeitungsqualität sind wir auch zufrieden.

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Zu guter Letzt möchten wir uns die mitgelieferten Gadgets anschauen bevor es endlich zum Praxistest kommt: Der Audio/Mic-Splitter weicht vom Design der MelodiouZ ab und scheint ein Standardfabrikat zu sein, welches in dieser Form schon oft von uns gesehen wurde. Immerhin verfügt der Splitter über einen einen Knickschutz an jedem Kabelende und ist an den Klinkensteckern gekennzeichnet, welchen Zweck der jeweilige Klinkenstecker erfüllen soll.

Über die Tragetasche gibt es nicht viel zu sagen. Sie ist seidenmatt schwarz mit Logo-Schild und verfügt über ein Innenfach. Es ist ausreichend groß für Kopfhörer und das gesamte Zubehör.

Praxistest
Um im Praxistest überzeugen zu können, müssen sich die MelodiouZ vier Herausforderungen stellen. Als erstes überprüfen wir selbstverständlich das Haupteinsatzgebiet als Gaming-Headset, Es folgt ein Szenario aus verschiedenen Musikgenres und anschießend werden die Kopfhörer auf ihre Tauglichkeit im Film überprüft. Die letzte Herausforderung stellt lediglich eine kleine Testaufnahme des Mikrophons dar, damit ihr auch etwas „Handfestes“ bekommt und selbst entscheiden könnt, ob euch die Audioqualität des Mikros gefällt.

Wir fassen zusammen:

  • Online-Game unter Windows 10 (Titanfall)
  • Musik unter MAC OSX Yosemite (diverse)
  • Film unter Windows 10 (Star Wars Episode VII „Das Erwachen der Macht)
  • Mikrofontest unter „Wohnzimmerbedingungen“ mit LogicProX

 

Wir spielen wieder einmal Titanfall auf der Map OVERLOOK. Das Ziel ist es die Hardpoints „A“, „B“ und „C“ einzunehmen und dafür Punkte zu erhalten. Das bedeutet im Klartext, dass sich Kämpfe oft auf diese Punkte konzentrieren. OVERLOOK haben wir gewählt, da es eine recht verwinkelte Map ist, aber auch Plateaus bietet und einige verschiedene Höhenebenen zur Verfügung stellt woran wir die Räumlichkeit der Kopfhörer festmachen können.

Wie immer kommen wir bei Titanfall direkt in die Action rein. Schüsse fallen, Granaten explodieren und Titans fallen vom Himmel. Erwartungsgemäß rechnen wir mit einem bassgeladenen Kriegsgebietspektakel und sind von der Grundeinstellung sowohl etwas enttäuscht, als auch positiv überrascht. Überrascht sind wir über die Sprachausgabe, da sie sehr präsent im Vordergrund, klar und deutlich zu verstehen ist, auch gekreische, gegröhle von mehreren Mitspielern zur gleichen Zeit ist ist klar den einzelnen Spielern zuzuordnen. Zugleich rücken aber Umgebungsgeräusche absolut in den Hintergrund. Evtl. müsst ihr da noch einmal an den Equalizereinstellungen arbeiten. Als kleines Fazit sei vermerkt, dass wir mit dem Headset im Bereich Gaming zufrieden sind, da wir die Priorität auf Sprachwiedergabe legen. Ist die Sprachausgabe für euch nur zweitrangig und ihr wollt es Explodieren und Krachen hören, dann sind die MelodiouZ als günstige und mobile Alternative zu bezeichnen. Verlangt ihr jedoch zudem auch noch einen räumlichen Klang zur Ortung eurer Feinde, solltet ihr bestenfalls in ein USB Headset mit virtuelle 7.1. Kanälen investieren. Falls euer Spiele-Geschmack in Richtung Strategie und Aufbau geht, bekommt ihr mit den MelodiouZ wirklich tolle und günstige Kopfhörer, beispielsweise Anno-Spieler profitieren von der Klangfarbe der Kopfhörer. Die Charakteransprache ist sehr deutlich wahrzunehmen und auch im Multiplayer zeigen die MelodiouZ ihre Stärken. Die Hintergrundmusik, welche meist aus Pianoklängen besteht, wird ebenfalls ordentlich ans Ohr getragen

Im musikalischen Bereich werden wir Emeli Sandes „Mountains“ auflegen. Den Song zeichnen tiefe Bässe aber auch akustische Klänge wie die von Geigen, Cello und Piano aus. Im Hintergrund verbirgt sich ein leises Rascheln. Die MelodiouZ spielen aber nicht alle Klangnuancen fein auf, beispielsweise verschwindet die Bassgitarre anfangs komplett und die Akustikgitarre spielt deutlich leiser auf als gewohnt. Was jedoch nicht ungewöhnlich für ein Headset ist, da hier der Entwicklerfokus auf den unteren Höhen im Bereich zwischen 2000-3500Hz liegt. Das bedeutet, dass Stimmen im Vordergrund verarbeitet werden sollen. In diesem Bereich bekommen Stimmen und Instrumente ihre „Klangfarbe“ was unserem Gehör ermöglicht zwischen Stimmen zu unterscheiden. Die mittleren Höhen sind unserer Ansicht nach etwas zu stark vertreten. Das merken wir besonders im Bereich des Gamings, wenn das Klangbild nicht im Studio gemustert wurde. Es kommt sehr häufig zu überprononcierten Sibilanten (S- bzw. Zuschaute der Stimme), welche von uns und den meisten Menschen als überaus unangenehm empfunden wird. Das kommt jedoch der Musik, besonders im Bereich des Orchesters zu Gute. Es garantiert ein sauberes Aufspielt von Flöten und Geigen. Um uns den Bereich vom Mittleren Bass bis zum Grundtonbereich anzuschauen, hören wir uns von LMFAO den Track „Rock The Beat II“ an. Die Stimme soll in den Hintergrund rücken, da der Song starke Synthesizer-Rhythmen enthält, für seine tiefen Bässe bekannt ist und die Frequenzen zwischen 40 bis 400 stark zur Geltung bringt. Das soll die MelodiouZ an ihre Grenzen bringen:

Und tatsächlich liefern die MelodiouZ kein gutes Ergebnis ab. Die Höhen werden viel zu hoch aufgespielt und liegen an unserer Schmerzgrenze bei aufgedrehter Lautstärke. Danach setzen die Kick-Bässe ein, wobei die kleinen Kopfhörer es nur Kicken lassen, vom Tiefton-Bass ist keine Spur. Nun setzt der Synthie ein und wer von euch auf elektronische Musik abfährt sollte Gänsehaut bekommen, was bei den MelodiouZ völlig ausbleibt, da die 13,5 mm Treiber wahrscheinlich völlig überfordert mit der Klangfülle sind und nur noch ein übersteuertes Gewimmel abliefern. Auch wenn die Soundballance ihre Priorität von links nach rechts und umgekehrt wechselt, bleibt der Effekt bei den MelodiouZ aus. Auch Räumlichkeit ist nicht die Stärke des Mini-Headsets. Möglicherweise erhalten wir einen besseren Eindruck über die Räumlichkeit, wenn wir uns einen neuzeitlichen Blockbuster wie „Das Erwachen der Macht“ zu Gemüte führen.

Hier haben wir in so manche Szenen reingeschaut, welche besonders die Soundballance beanspruchen und zur Räumlichkeit beitragen. Darunter zählen die Flucht mit dem Millennium Falcon aus Jakku, sowie die beiden Angriffe der X-Wing-Flotte auf die Sternen-Zerstörer-Basis und auf dem Planeten Takodana. Alle drei Szenen können von den MelodiouZ zwar räumlich wiedergegeben werden, aber es hapert beträchtlich an dem Sound der Triebwerke, der Lasergeschosse und der daraus resultierenden Explosionen.

Bevor es nun zum Fazit geht, möchten wir euch die Sprachqualität des Mikrophons demonstrieren, damit ihr euch euer eigenes Bild von der Aufnahmequalität machen könnt:

 

Fazit

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 49,99 € darf man keine Klangwunder erwarten. Trotzdem können wir davon ausgehen, dass das Kerngeschäft des EpicGear MelodiouZ, nämlich Online-Gaming zufriedenstellend realisiert wird und dass das Produkt einen Einsatz von zwei bis drei Jahren überlebt.

Und genau das bekommen wir auch. Für’s genießbare Musikhören oder gar Filmschauen sind die Kopfhörer ganz und gar nicht geeignet. Wer jedoch das Headset zum Online-Gaming einsetzt und dabei eher das Teamgespräch in den Vordergrund stellt bekommt einen zufrieden stellenden Kopfhörer. Besonders geeignet für Strategiespieler oder als zweit bzw. mobiles Headset ist und bleibt das MelodiouZ ein treuer Weggefährte. Wer von euch mehr Wert auf In-Game-Sound, Räumlichkeit und Richtcharakteristik legt, sollte auf ein Over-Dar-Headset zugreifen. Wir würden dann auch eine Mehrinvestition von insgesamt ca. 120 – 150€ für Sinnvoll erachten.
Gerne könnt ihr euch dazu die folgenden beiden Testberichte zu Gemüte führen:

Für ein Over-Ear von EpicGear mit dem Gold Award und massivem Design klickt hier
Für ein Over-Ear von SteelSeries mit dem Silber und Design Award klickt hier

Zusammengefasst muss festgehalten werden:

Pro
+ Gute Soundeigenschaften bei Strategiespielen
+ Gute Soundeigenschaften bei Vokals
+ Gute Passform garantiert stabilen Sitz im/am Ohr
+ Verhedderungsfreies Kabel
+ Gute Zubehörbeigaben
+ Niedriges Gewicht
+ Hochwertige Verpackung
+ Günstiger und kompakter Begleiter für Unterwegs
+ Preis von knapp 50€ ist gerechtfertigt

Kontra
– Soundeigenschaften bei Shootern nur im unteren Mittelfeld
– Unzureichende räumliche Darstellung
– Zu 90% aus Plastik und 10% aus Silikon —> Materialauswahl könnte besser sein

Wir vergeben aus den oben genannten Gründen 6,8 von 10 Punkten als Gesamteindruck.

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Gamer von Strategiespielen kommen voll auf ihre Kosten.
Gamer von Shootern werden ausreichend versorgt.
Musik und Filmliebhabern raten wir von den Kopfhörern ab.

 

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