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HiFiMan Edition XS im Test

HolzbesenVon Holzbesen16. März 2023Updated:10. Juli 20232 Kommentare8 Mins Read
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HiFiMan Edition XS im Test

Die Kombination aus Komfort, herausragendem Klangbild und einer großen Bühne sind das, was wir uns vom HiFiMan Edition XS versprechen. HiFiMan selbst ist gerade in der audiophilen Szene eine nicht wegzudenkende Größe. Bei dem Nachfolger des Edition X und HE1000 handelt es sich um einen magnetostatischen, offenen Over-Ear-Kopfhörer, der einen Einstieg in das High-End Segment darstellen soll. Ob es sich auch bei diesem Modell um einen Klangboliden handelt und der aufgerufene Preis die Leistung widerspiegelt, wird im Laufe des Testes geklärt.

 

  • Verpackung, Inhalt, Daten
    • Verpackung
    • Inhalt
    • Daten
  • Details
    • Gehäuse und Kopfband
    • Kabel & Polsterung
    • Technik
  • Praxis
    • Verwendete Ausrüstung
    • Verwendete Playlist
    • HifiMan Edition XS – Klangbild
    • HifiMan Edition XS – Komfort
  • Fazit

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

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Vor

Der Karton des HiFiMan Edition XS ist wenig spektakulär, erfüllt aber seinen Zweck. Sowohl auf der Vorder- als auch der Hinterseite präsentiert sich eine Abbildung des Kopfhörers. Die wichtigsten technischen Daten lassen sich auf der Rückseite finden.

 

Inhalt

Neben dem Over-Ear-Kopfhörer, liegt das für den Einsatz notwendige Stereo-Anschlusskabel mit 3,5 mm Klinke und 6,35 mm Adapter bei. Auch auf das obligatorische Begleitheft muss nicht verzichtet werden. Allerdings hört es an dieser Stelle auch schon auf – spartanischer Lieferumfang, reicht aber vollkommen für den praktischen Einsatz. Reduziert auf ein Minimum und damit das Wesentliche.

 

Daten

Technische Daten – HiFiMan Edition XS​
 
Bauform Over-Ear
Wandlerprinzip Magnetostatisch
Frequenzumfang 8 – 50.000 Hz
Schalldruckpegel 92 dB
Impedanz 18 Ohm
Kabellänge 150 cm
Gewicht 405 g (ohne Kabel)
Konnektivität 3,5 mm Klinke

 

Details

Gehäuse und Kopfband

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Vor

Der HiFiMan Edition XS sticht optisch nicht sonderlich hervor, weiß aber gerade durch sein zurückhaltendes Design zu gefallen. Die Verarbeitung insgesamt lässt sich als hervorragend und dadurch frei von Kritik beschreiben. Daran ändert auch der vermehrt zum Einsatz kommende Kunststoff nichts. Bei diesem Over-Ear-Kopfhörer handelt es sich um ein offenes Modell, eine Blende aus Aluminium schützt die Membran vor äußerer Krafteinwirkung. Das etwas klobige Kopfband ist massiv genug um diesem eine hohe Langlebigkeit zuzuschreiben, kann optisch aber auch nicht hervorstechen.

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Vor

Dieses Kopfband sollte auch mal bei höherpreisigen Modellen wie dem HE-R10P zum Einsatz kommen, der mit über 5.000 € sicher dem High-End Segment zuzurechnen ist. Ungeachtet der Optik, wird zumindest ein sehr guter Tragekomfort geboten. Die Ear Cups lassen sich nicht nur drehen, sondern passen sich durch eine flexible Neigung auch dem Kopf an. Allerdings fällt hier etwas negativ die geringe Spannung auf, dadurch sitzt der HiFiMan Edition XS etwas locker an den Ohren. Durch die fehlende Weitenverstellung lässt sich dieses potentielle Problem auch nicht einfach lösen. Auf ruckartige Kopfbewegungen und etwaiges Headbanging sollte verzichtet werden.

 

Kabel & Polsterung

Das beigelegte 3,5 mm Stereo-Kabel ist 1,5 m lang und mit einer Kunststoffummantelung versehen. Sehr angenehm – das Kabel wird zusammen gerollt geliefert, rollt sich aber nicht wieder von selbst zusammen. Die ursprünglichen Krümmungen haben also nahezu keine Auswirkung auf den praktischen Einsatz, was insgesamt natürlich sehr angenehm ist. Zudem weist das Kabel eine hohe Flexibilität auf und überträgt nahezu keinen Körperschall. Insgesamt eine positive Überraschung. Die von HiFiMan verwendeten Ultrapads können ebenso überzeugen. Der eingesetzte feinporige Stoff fühlt sich gut auf der Haut an. Zusätzlich schmiegen sich die Polster gleichmäßig am Kopf an, da das dämpfende Material an der vorderen Kopfseite dünner gehalten ist, als an der hinteren Kopfseite.

 

Technik

HiFiMan setzt bei allen teureren Kopfhörern auf sogenannte magnetostatische Treiber. Kopfhörer mit magnetostatischem Schallwandler werden oft als orthodynamisch, isodynamisch oder planar-magnetisch bezeichnet und haben ein ähnliches Wirkprinzip wie elektrodynamische Treiber. Der wesentliche Unterschied liegt in der Verflechtung von Membran und Spule: Beim Magnetostaten gibt es keine Spule, sondern aufgedampfte oder aufgeklebte Leiterbahnen auf der extrem dünnen Membran. Dadurch wird eine hohe Auflösung und Impulstreue über einen weiten Frequenzbereich ermöglicht. Allerdings erfordert eine leistungsfähige Wiedergabe mit diesem Wandlerprinzip eine hohe magnetische Energiedichte, die den Einbau großer Magnetstäbe vor und hinter der Membran erfordert. Das macht Kopfhörer mit diesem Treiberprinzip oft opulent und schwer im Vergleich zu anderen Kopfhörern, aber sie bieten audiophile Wiedergabeeigenschaften.

Die magnetostatischen Treiber haben den Vorteil, dass sie eine sehr schnelle und präzise Reaktion auf das Signal haben, was zu einer exzellenten Detailtreue und Klangqualität führt. Sie haben jedoch auch den Nachteil, dass sie im Allgemeinen weniger effizient sind als dynamische Treiber, was bedeutet, dass sie mehr Leistung benötigen, um die gleiche Lautstärke zu erreichen. In unserem Fall setzen wir auf einen leistungsfähigen Verstärker und D/A-Wandler von FiiO.


Praxis

Verwendete Ausrüstung

Grundsätzlich benötigt ein magnetostatischer Kopfhörer eine höhere Eingangsleistung als andere Kopfhörer. Wie bereits erwähnt, verwenden wir hierfür einen FiiO K9 Pro ESS. Dieser Kopfhörerverstärker und D/A-Wandler setzt auf zwei ESS 9038Pro als Digital-Analog-Wandler, welche sich bereits bewährt haben und mit einer hohen Leistung, Transparenz, Auflösung sowie Dynamik punkten können. In Kombination mit der sehr guten Auswahl an Bitraten und Auflösungen, lässt sich eine technische Limitierung des Kopfhörers ausschließen.

Im Praxistest konnten wir problemlos die Belastungsgrenze unserer Ohren erreichen, ohne dass dabei auf das sogenannte „Gain“ zurückgegriffen werden musste. Mithilfe dieser Verstärkertechnologie lässt sich die Gesamtlautstärke deutlich erhöhen, ohne dass dabei das Klangbild verfälscht wird oder ein wahrnehmbares Grundrauschen entsteht. Letzteres ist natürlich von der Qualität des eingesetzten Verstärkers abhängig. Festzuhalten bleibt – der HiFiMan Edition XS setzte eine hohe Leistung voraus und kann ohne dedizierten (auch mobilen) Verstärker nicht sinnvoll verwendet werden.

 

Verwendete Playlist

Wie gewohnt setzen wir zur Beurteilung der Klangcharakteristik auf Lieder unterschiedlicher Genres, die unten aufgeführten bilden nur einen Teil dessen ab und die Liste wird stetig erweitert. Eine klangliche Beurteilung ohne entsprechende Messgeräte bietet gewisse Schwierigkeiten. Dennoch versuchen wir, die klanglich erzielte Leistung bestmöglich und nachvollziehbar darzustellen.

Eivør – Trollabundin
Eivør – Mín Móðir Live
Billie Eilish – bury a friend
Helium Vola – Witwenklage
Imany – Don’t be Shy – Live
Isaac Chambers – Confidence of Equals
Macklemore & Ryan Lewis – Downtown
Seiðlæti – Freyja
Seiðlæti – Gná
Igorrr – Problème d’émotion

 

HifiMan Edition XS – Klangbild

Verstärker einschalten, den HifiMan Edition XS einstecken und Lautstärke ausloten, der klangliche Ersteindruck: Was ein wahnsinniger Tiefbass. Das drückt einem richtig in den Ohrkanal, ohne aber dass die Höhen oder Mitten vernachlässigt werden. Zusätzlich beeindrucken feinste Nuancen, die man vorher nicht wahrzunehmen vermochte. Aber inhaltlich schön der Reihe nach.

Der Edition XS löst hervorragend auf und überzeugt mit detaillierten Höhen, ohne dabei wirklich anstrengend zu werden. Auch kleinste Details werden wunderbar herausgearbeitet. Die Mitten stehen dem klanglich in nichts nach. Vor allem beeindruckt die hör-, wahr- und fühlbare Differenzierung zwischen Stimmen und verschiedenen Instrumenten. Jedes Instrument lässt sich klanglich ohne Problem vom Rest des gespielten Sounds getrennt wahrnehmen, ohne dass dabei die Gesamtheit des Klangbilds negativ beeinflusst wird.

Die diversen Trommeleinlagen werden nicht nur akustisch, sondern auch physisch wahrgenommen. Der erzeugte Ton spiegelt quasi das wieder, was man sich unmittelbar vor dem Instrument an Ton erwarten würde. Hier spielt natürlich der trockene und druckvolle Bass eine wichtige Rolle. Der Hersteller hat es allerdings geschafft, dass dieser Tiefgang sich nie in den Vordergrund zu drücken versucht. Er wird also gut portioniert dort eingesetzt, wo er eben benötigt wird. Von Dröhnen fehlt jede Spur, unabhängig der Lautstärke. Anders ausgedrückt: Der HiFiMan Edition XS spielt nicht neutral, kann aber über die gesamte Frequenz hinweg überzeugen und Abstriche müssen nirgendwo gemacht werden. Im Laufe des Tests haben wir uns immer wieder dabei erwischt, die Lautstärke weiter und weiter nach oben zu schrauben. Für den Over-Ear-Kopfhörer kein Problem, für die Trommelfelle langfristig schon.

 

HifiMan Edition XS – Komfort

Der Komfort des HiFiMan Edition XS ist trotz der eingeschränkten Einstellmöglichkeiten absolut erstklassig. Kopfband und Ohrpolster liegen dabei gleichmäßig am und um den Kopf herum an. Das liegt an der Form des Bügels und den nach vorne angeschrägten Polstern, aber auch am eingesetzten Material. Auch nach stundenlangen Sessions treten keine Druckstellen oder anderweitig störende Probleme auf. Optisch hätte man beim Ohrbügel sicher eine Stufe höher setzen können, haptisch bleibt aber kein Raum für Kritik – ein langes Leben kann dem Edition XS bei guter Pflege also guten Gewissens bescheinigt werden. Die Ohrpolster lassen sich durch andere Modelle austauschen, dabei steht eine große Bandbreite an Materialien zur Auswahl – von anderen Herstellern.

Spaßeshalber haben wir uns eine Weile mit Sonnenbrille musikalisch berauschen lassen. Die eingesetzten Polster sind weich genug, dass zumindest ein einstündiger Genuss keine störenden Druckstellen erzeugt hat. Allerdings setzt die eingesetzte Brille auch auf ein relativ schmales Gestell. Brillenträger kann dadurch zumindest eine Teilentwarnung gegeben werden, je nach eingesetztem Brillengestell kann sich das aber anders verhalten.

 

Fazit

Der HiFiMan Edition XS überzeugt technisch, klanglich und haptisch auf ganzer Linie und lässt kaum Raum für greifbare Kritik. Einzig das Kopfband hätte man optisch etwas aufwerten können und der anliegende Druck der Ohrpolster dürfte gerne höher sein. Als wunderbarer Einstieg in das High-End Segment sollte ein entsprechender AMP/DAC in die Planung aufgenommen werden. Ein bestmögliches Klangbild mit maximalen Details lässt sich eben nur so erreichen. Der Kopfhörer spielt sehr ehrlich und kann klanglich leicht limitiert werden. Das erzeugte Klangbild überzeugt über die gesamte Frequenz weg, wobei wir an dieser Stelle gerne noch mal den herausragenden Bass hervorheben möchte: Trocken, druckvoll und gut portioniert, aber nie im Vordergrund. Die aufgerufene UVP von 549 € erscheint hoch, kann aber bei den klanglichen Leistungen fast als Schnäppchen bezeichnet werden. Interessierte Audiophile sollten sich zumindest den Gefallen tun, den Kopfhörer selbst mal auszutesten. Wir zeichnen den HiFiMan Edition XS wohlverdient mit unserem Spitzenklassen-Award aus.


Pro:
+ Gutes Kabel
+ Sehr gute Verarbeitung
+ Herausragende Soundqualität
+ Sehr gute Bühnendarstellung
+ Luftiges und transparentes Klangbild
+ Ordentlich Druck im Keller

Kontra:
– Geringer Anpressdruck


Herstellerseite

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Holzbesen
Autor
Holzbesen
2 Jahre zuvor

Wir haben heute einen quasi Insider-Tipp erhalten, mit dem sich der Kopfbügel enger stellen oder weiten lässt – in der Innenseite befindet sich ein Metallbügel, welcher mit etwas Druck natürlich flexibel ist. Damit kann die Weitenverstellung den eigenen Vorlieben entsprechend angepasst werden.

Disclaimer: Eigenes Risiko, weder HiFiMan noch wir haften für etwaige Schäden.

Allerdings haben wir genau das erfolgreich durchgeführt. :musik:

5
Antworten
clove31
clove31
2 Jahre zuvor

danke für den Test

0
Antworten
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