Mit dem Lamptron CT625 All-In-One Controller hat der Hersteller eine sehr auffällige neue Standalone-Steuerung herausgebracht, welche RGB- wie auch ARGB-Geräte und Lüfter steuern kann. Außerdem verfügt diese Steuerung auch über Temperatursensoren und lässt sich noch um weitere Anschlüsse erweitern. Wie das Ganze funktioniert, erfahrt ihr nun in unserem Test.
Verpackung, Inhalt & Daten
Verpackung
Der Lamptron CT625 All-In-One Controller kommt in einem Karton aus brauner Pappe, nur ein großer Aufkleber auf dem Deckel informiert über den Inhalt. Der Aufkleber zeigt mehrere Abbildungen des Produkts sowie das Logo des Herstellers und die Modellbezeichnung.
Inhalt
Im Lieferumfang findet sich der folgende Inhalt:
- 1x CT625 All-In-One Controller
- 1x Fernbedienung
- 1x 4-Pin ARGB Verlängerungskabel
- 1x 4-Pin RGB Verlängerungskabel
- 1x 4-Pin PWM Lüfter Verlängerungskabel
- 1x Verbindungskabel (Controller zu Anzeige)
- 6x Thermosensorkabel
- Installations-Anleitung
Der Inhalt entspricht nahezu dem des Lamptron CT070 All-In-One Controller, welchen wir euch bereits in einem Test zeigen durften. Bis auf die Anzeige scheinen die Bauteile sowie die Kabel identisch zu sein.
Daten
Technische Daten – Lamptron CT625 All-In-One Controller | |
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Abmessungen-Controller Abmessungen-Anzeige Abmessungen Display |
120 x 20 x 73 mm (L x H x B) 220 x 37 x 68 mm (L x H x B) je 80 x 160 mm (B x H) (1,42″) |
Lüftersteuerung | Kanäle: 6 Kanäle (auf bis zu 30 Kanäle aufrüstbar) Leistung: max. 30 W je Kanal Anschluss: 4-Pin-PWM |
RGB-Steuerung | 4x 3-Pin-ARGB – 5 Volt 4x 4-Pin-RGB – 12 Volt |
Temperatursonden | 6x Temperatursonden (Fühler aus Folie) |
Stromversorgung | 1x MOLEX 1x SATA-Power 1x Netzteilanschluss |
Details
Anzeige & Displays
Lamptron geht dieses Mal einen ungewöhnlichen Weg, denn auch wenn die Hardware weitestgehend dem des CT070 All-In-One Controller entspricht, setzt man hier nicht auf ein „großes“ Display, sondern auf mehreren kleinen Displays, welche sich in einer Glaskuppel befinden. Das Design soll das von Nixie-Röhren nachahmen. Die Displays sitzen auf einem Sockel, dessen Gehäuse aus schwarz lackiertem Aluminium besteht. Für ein schöneres Design ist die Oberfläche vor der Lackierung gebürstet worden. Insgesamt wirkt diese Art der Anzeige ungewöhnlich und wertig.
Auf der Rückseite finden sich die Steuerelemente und einige Anschlüsse, welche wir nun in der Reihenfolge von links nach rechts beschreiben. Zuerst sehen wir hier einen Slot für eine microSD-Speicherkarte. Hier steckt bereits eine Speicherkarte mit einer Kapazität von 128 MB im Slot. Darauf folgen der Anschluss zur Verbindung mit dem Controller, ein 3-Pin-ARGB-Anschluss und insgesamt vier Tasten, welche entsprechend ihrer Funktion beschriftet sind. An der Seite befindet sich noch ein USB-Typ-C-Anschluss, welcher alternativ zur Stromversorgung genutzt werden kann.
Controller
Beim Controller kommt der CT630 zum Einsatz, welchen wir bereits aus dem Set mit dem Lamptron CT070-Set kennen. An der oberen Kante verfügt der Controller über sechs Ausgänge in Form von 4-Pin-PWM-Anschlüssen. Über die Anschlüsse können auch 3-Pin DC-Lüfter angesteuert werden. Jeder Anschluss stellt eine Leistung von bis zu 30 Watt bereit. Ein siebter 4-Pin PWM-Anschluss dient der Synchronisation mit dem Mainboard. Zudem findet sich hier ein Anschluss für ein Netzteil, welches nicht mitgeliefert wird.
An der unteren Kante gehen insgesamt vier 3-Pin-ARGB-Anschlüsse ab – der erste von links dient der Synchronisation mit dem Mainboard. Darauf folgen der Anschluss für das Display und ein kleinerer Anschluss zum Verlinken mit einem weiteren Controller wie dem CT630. Weiter geht es mit insgesamt sechs 2-Pin-Anschlüssen für die mitgelieferten Temperatursensoren und einem Feld mit drei Schaltern. Über die Schalter werden später die Controller konfiguriert, falls man mehrere miteinander verbindet.
An der rechten Seite finden wir insgesamt vier 4-Pin-RGB-Anschlüsse. Hier können RGB-Geräte angesteuert werden, die mit einer Spannung von 12 Volt betrieben werden. Auf der linken Seite finden wir zwei Möglichkeiten, den Controller mit Strom zu versorgen – je einen SATA- und einen MOLEX-Stromanschluss.
Fernbedienung
Die Bedienung über die Fernbedienung ist selbsterklärend, hier unsere Beschreibung von links nach rechts:
- An/Aus, Hintergrundbeleuchtung Display
- Cursor mittig Ok/Enter
- Richtungen links/rechts, oben/unten
- A/M (Alarm an/aus)
- – Hoch und + Runter
Für den Betrieb über die Fernbedienung werden zwei AAA-Batterien benötigt (diese befinden sich im Lieferumfang).
Praxis
Testaufbau
Wie euch in der Detailbetrachtung aufgefallen ist, verfügt der Controller über drei und das Teil mit den einzelnen Displays über einen eigenen Anschluss zur Stromversorgung. Das hatte uns beim Auspacken auch erst verschreckt, aber in der Praxis sieht es so aus, dass nur der Controller mit dem Netzteil verbunden werden muss. Die Stromversorgung der Displays funktioniert über das Verbindungskabel zum Controller. Wichtig ist, nur zu bedenken, dass diese Steuerung, wenn es wirklich komplett ausgereizt wird, alleine schon über die sechs Lüfteranschlüsse bis zu 180 Watt bereitstellt. Dazu kommen dann noch das Display und angeschlossene RGB- bzw. ARGB-Geräte. Somit kommt man unserer Schätzung nach auf eine Gesamtleistungsaufnahme von bis zu 240 Watt.
Ein SATA-Stromanschluss eines PC-Netzteils kann in der Regel folgende Leistungen bereitstellen:
- 12V-Schiene: Bis zu 4,5 Ampere, was etwa 54 Watt entspricht.
- 5V-Schiene: Ebenfalls bis zu 4,5 Ampere, also etwa 22,5 Watt.
- 3,3V-Schiene (falls unterstützt): Bis zu 4,5 Ampere, was etwa 14,85 Watt ergibt.
Insgesamt ergibt sich eine maximale Leistung von etwa 91 Watt, wenn alle Spannungsschienen gleichzeitig voll ausgelastet werden.
Der MOLEX-Stromanschluss hat da ein wenig mehr Möglichkeiten, denn dieser stelle die Leistung wie folgt bereit:
- 12V-Schiene: Bis zu 11 Ampere, was etwa 132 Watt entspricht.
- 5V-Schiene: Bis zu 11 Ampere, also etwa 55 Watt.
Demnach müsste man entweder jeweils einen SATA- und MOLEX-Stecker anschließen oder man findet ein passendes Netzteil für den Anschluss, was aber mindestens 200 Watt kann.
In unserem Test werden wir diese Lüftersteuerung nicht vollständig bestücken, daher nutzen wir hier ein externes Netzteil, das CDP-120ITX von CHIEFTEC. Dabei handelt es sich um ein 120 Watt Netzteil, welches wir mit einem Stecker aus dem Bereich der Wasserkühlung brücken. So können wir das Gerät im offenen Aufbau zeigen.
Lüfterkanäle & Lüfter einstellen
Direkt vom Start weg erwachen die Displays und begrüßen uns mit ihrem Inhalt, welcher auf allen sechs Displays unterschiedlich ausfällt. Mit der Fernbedienung wechseln wir direkt in das Menü der Lüfter. Hier lassen sich die Kanäle und der Modus einstellen, wählt man hier den manuellen Modus, dann kann die Lüfterdrehzahl anhand der Spannung oder anhand eines Leistungswertes in Prozent sowie in einer direkten Angabe der Ziel-Drehzahl einstellt werden. Da sich das Ganze extrem erweitern lässt, sind die Möglichkeiten nahezu endlos. Allerdings gilt das dann auch für den dadurch entstehenden Kabelsalat. Leider stimmt die Beschriftung der Fernbedienung nicht mit den tatsächlichen Funktionen überein, so muss man sich zunächst blind durch die Menüs und Einstellungen bewegen. Das ist zu Anfang frustrierend und wir wünschten uns, dass wir zumindest eine Software nutzen könnten. Ein USB-Anschluss ist ja am Anzeigegerät vorhanden.
Displays & Beleuchtung
In Sachen Beleuchtung lässt sich Lamptron nicht lumpen, denn jede Anzeige verfügt über gleich mehrere RGB-LED, welche das jeweilige Glas farbenprächtig erleuchten. Hier scheinen die Möglichkeiten, ebenfalls endlos zu sein, es gibt diverse Effekte und Farben in verschiedenen Helligkeiten und Geschwindigkeiten. Die Displays selbst zeigen entweder die Uhrzeit in verschiedenen Designs an oder zeigen welche Temperatur gerade an den angeschlossenen Temperatursensoren anliegen. Natürlich wird auch die Drehzahl neben aktueller Spannung angezeigt. Von den kleinen Displays lassen sich auch alle Beleuchtungskanäle steuern, allerdings ist die Navigation und Einstellung auf diesen kleinen Displays schwierig, da auch die Schrift klein ausfällt.
Auch Fans von Animationen kommen auf ihre Kosten, denn auf der eingelegten Speicherkarte liegen auch Animationen wie etwas weihnachtliche Grüße oder Szenen mit Manga-/Anime-Figuren. Die angezeigte Uhrzeit besteht übrigens auch nicht aus einer errechneten Anzeige, es werden einfach in Intervallen Bilder mit den jeweiligen Zahlen zu einer Uhrzeit zusammengesetzt. Auf der einen Seite spart das Entwicklungszeit und auf der anderen auch Speicherplatz.
Fazit
Der Lamptron CT625 All-In-One Controller ist derzeit für 169,90 € im Preisvergleich gelistet. Dabei sei zu erwähnen, dass es derzeit nur einen Anbieter gibt. Mit diesem All-In-One Controller richtet sich Lamptron vor allem an Enthusiasten, welche darauf Wert legen, die Temperaturen einzelner Komponenten über die zusätzlichen Sensoren auszulesen und Lüfter sowie die Beleuchtung bis ins Detail zu steuern. Noch dazu komplett ohne eine Software, welche das System in irgendeiner Weise belastet. Das ist in unseren Augen allerdings Fluch und Segen zugleich, denn auf der einen Seite wird das System nicht belastet und auf der anderen Seite ist das Einstellen der einzelnen Lüfter und Geräte über die Tasten am Gerät bzw. der Fernbedienung umständlich. In Anbetracht des außergewöhnlichen Designs und der vielen Möglichkeiten sowie der Erweiterbarkeit vergeben wir unsere Empfehlung.
Pro:
+ Außergewöhnliches Design
+ Viele Anschlüsse
+ Erweiterbarkeit
+ Funktioniert unabhängig vom PC
Kontra:
– Steuerung/Einstellung etwas umständlich
– Darstellung von Schrift sehr klein
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