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Lian Li PC-T70X Test Bench mit T70-1X Abdeckung im Test


Über Caseking wurde uns ein Lian Li PC-T70X Test-Bench zur Verfügung gestellt. Lian Li ist bekannt für eine hochwertige und flexible Verarbeitung und so verwundert es uns nicht, dass das T70 auch aus Aluminium ist. Allerdings gibt es ein Erweiterungs-Kit für das T70. Das X steht für Schwarz, ein W steht für Weiß. Dieses Kit besteht aus Stahl-Seitenteilen und einem magnetisch haltenden Acryl-Deckel. Wie gut das Set harmonisiert und wie uns das Ganze gefällt, das seht ihr im folgenden Test.


Wir bedanken uns bei Lian Li und Caseking für das entgegengebrachte Vertrauen und die jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit



Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

 

Äußerlich scheint die Verpackung keine Besonderheiten aufzuweisen. Beide Kartons sind mit dem Typenschild und Namen des Inhalts bedruckt. Im Inneren sieht es dann schon anders aus. Die Acrylglas-Scheibe ist gebogen und dadurch am Rand mit direktem Kontakt zum Karton verpackt. Um Sie bei dem Transport nicht zu beschädigen, wäre eine zusätzliche Polsterung schön gewesen. So drückt der Karton direkt auf das Kunststoff und dies könnte zu Versandschäden führen. Das Gehäuse selbst ist zwischen zwei Schaumstoffpolstern sicher verpackt. Sämtliche Bauteile sind in Tüten eingehüllt. Die Scheibe wird von einer Folie bedeckt und die zusätzlichen Seitenteile der Abdeckung liegen in einem Karton.


Lieferumfang

 

Der Lieferumfang besteht aus dem Gehäuse und der Anbauteile, welche zusätzlich oder im Set erhältlich zu erwerben sind.


– Seitenteile
– Stange aus Aluminium
– Gebogene Acrylglas-Scheibe
– Montageschrauben
– Vormontiertes I/O Panel
– Magnetisch haltender Staubschutz-Mesh


Technische Daten

Hersteller, Modell Lian Li PC-T70X
Material Aluminium
Mainboard bis E-ATX
Netzteil ATX
CPU-Kühler unbegrenzt
Grafikkarten unbegrenzt
Farbe Schwarz oder weiß
Abmessungen (BxHxT) 432 x 316 x 416 mm (B x H x T)
Gewicht 2.95 kg
Front I/O 2x USB-A 3.0, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

 

Hersteller, Modell Lian Li T70-1 Radiator Fan Mounting Kit
Material Stahl / Acryl
Lüfter insgesamt möglich 5x 120 mm / 2x 140 mm + 1x 120 mm
Radiator-Mountings 2x 240 mm / 2x 280 mm
Filter Ja
Farbe Schwarz oder weiß
Abmessungen (BxHxT) 432 x 200 x 300 mm (B x H x T)
Gewicht 1.93 kg


Im Detail



Im Lieferumfang des Lian Li PC-T70X liegt eine Blende für die PCI-Slots und die I/O-Blende des Mainboards bei. Schön ist, dass diese einfach zu demontieren ist und für professionelle Overclocker kein Hindernis darstellt. Ein Lüfter-Arm fehlt im Lieferumfang. Dieser wird gerne für die zusätzliche Kühlung benutzt. Doch da kommt das Lian Li T70-1 Radiator Fan Mounting-Kit ins Spiel. Gummis und Schrauben für die Laufwerk-, Mainboard- und Netzteilmontage finden wir in kleinen Tütchen. Zwei Schlauchklemmen aus Kunststoff sind ebenso dabei.

 

Im linken Bild sehen wir die verpackten Seitenteile der Oberseite. Diese bieten jeweils ein Meshfilter, um vor Staub zu schützen und ausreichen Platz für Lüfter und Radiatoren. Rechts im Bild ist die Rückwand für die Oberseite. Diese wird mit der Blende aus dem Lieferumfang des Test-Bench T70X verbunden. Wir sind auf die Stabilität gespannt. Im Gegensatz zu dem Test-Bench sind diese Teile komplett aus Stahl. Und hier beginnt das Problem mit der Potenzialdifferenz. Die Kontaktkorrosion mit Wasser zwischen Aluminium und Stahl, wenn Wasser mit ins Spiel kommt. Der Hauptbestandteil von Stahl ist Eisen und besitzt -0.5 V, Aluminium besitzt hingegen -1,5 V. Die Potenzialdifferenz von -1,0 V ist schon ordentlich und bedeutet eine Kontaktkorrosion. Natürlich nur, wenn Wasser zwischen die Bauteile, sofern diese dort angekratzt sind und die Beschichtung beschädigt ist, kommt. Wie wir das verhindern können? Ein schmaler Kunststoffstreifen von 90μm zwischen die Bauteile legen.

 

Die Polymethylmethacrylat (Acryl) -Scheibe steckt im Karton mit direktem Kontakt an der Kartonwand. Sie ist mit einer Tüte und einer Folie ummantelt. Zwischen der längsten Seite und der Kartonseite der anderen Seite sind zwei große Styropor-Polster. Zwischen diesen ist der Karton mit den beiden Stahlteilen und die einzelne Rückwand ist in einer Tüte direkt im Kontakt zur Acryl-Scheibe. Diese Art der Verpackung ist kurios, könnte besser sein, zumal die riesen Styroporteile auch genügen Platz für die Bauteile bieten. Sollte bei einer Bestellung der Karton beschädigt sein, dann auch die Scheibe. Mit zwei schwarzen Zierstreifen werden bei beiden Magnetstreifen an den Seiten verdeckt. Die Magnetstreifen halten die Acryl-Abdeckung an ihrem Platz. Die Scheibe besitzt durch die Verformung mit Folie, eingeschmolzene Punkte an der Biegekante. Dies ist mit ca. 8 Schmelzflecken doch sehr ärgerlich.

 

Die Front des T70 ist sehr großzügig mit einem feinen Gitter versehen. In der Mitte ist die I/O Frontblende mit 2x 3.0 USB A und Klinke In/Out für den Sound. Sofern wir dies nachvollziehen können, gab es eine Gehäuse-Version, wo diese Anschlüsse fehlten. Diese konnte man damals Nachkaufen, wir sind aber froh, dass sie inklusive sind. Rechts befindet sich der Power und Reset-Button, wobei der Power-Button blau beleuchtet ist. Die Aluminiumkante ist nicht gelasert, sondern per Stanzverfahren hergestellt, den die Kanten, welche scharfkantig sind weisen diverse kleine Grade auf. Dies ist aber auch der einzige kleine Makel bei der Verarbeitung.

 

Die Oberfläche ist in einem Zug durchgehend schwarz gehalten und das Aluminium ist an den wichtigsten Stellen für den Lüfter und Radiatorsupport einwandfrei verarbeitet. Im Gegensatz zu dem Abdeckungskit, ist das Aluminium des Grundkorpus nicht magnetisch und nicht lackiert. Sowohl 120 mm als auch 140 mm Lüfter finden hier ihren Platz. Ein magnetisch haltendendes Mesh ist nicht vorhanden, es würde nicht halten. Somit ist ein wenig Eigeninitiative gefragt, es gibt einige Staubfilter käuflich zu erwerben. Ebenso können wir einen 360er oder 280 mm Radiator dort montieren. Dies gestaltet sich mit AIOs schwerer, wenn die Abdeckung obendrauf sitzt.

 

Im inneren Bereich befindet sich massig Platz für diverse Tools von Aqua Computer oder Ausgleichsbehälter Pumpen und Mods. Das Netzteil wird mittig an einen Rahmen montiert, während daneben ein kleiner SSD-Laufwerkskäfig ist. Generell sind genügend Haltelöcher im Boden integriert um insgesamt 2x 3,5 & 1x 2,5 Zoll / 1x 3,5 & 5x 2,5 Zoll Laufwerke unter zu bringen. Dies ist aber nur eine generelle Aussage, da das Gehäuse ja frei belegbar ist und insgesamt wohl viel mehr Laufwerke reingehen. Der Boden ist glatt und sauber verarbeitet, die Verbindung des Laufwerkskäfigs zum Boden ist mit Gummi-Abstandshalter versehen. Dies hilft bei kleinen 2,5″ HDDs die Schwingungen zu absorbieren. Auch für das Netzteil sind vier kleine Bumper aus Gummi dabei, diese können wir unter ein ATX Netzteil kleben. Aktuell benutzen wir aber ein SFX 450 von Corsair.

 

Die Kontaktfläche zum Mainboard ist frei von allen Anbauten. Keine Abstandshalter und keine Gummis sind vormontiert. Die Abstandshalter liegen, ebenso wie die Gummis und Schrauben für die Laufwerks- und Netzteilmontage in einer extra Tüte. Die Öffnungen sind gut verarbeitet, aber eine bessere Abrundung der Kanten wäre von Vorteil. Zwei Gummis für die aktuell benutzten Durchgänge würden auch die Kabel schützen.

 

Das Gehäuse Lian Li T70X steht elegant und stabil auf dem Tisch. Trotz fehlender Seitenteile wackelt es nur minimal. Klar sehen wir die Kabel im Praxisteil unschön unten durchhängen, aber eine vorinstallierte Halterung für das Kabelmanagement gibt es nicht. Hier heißt es Bündeln und Kabelbinder benutzen. Wir empfehlen einen ganzen Meter Klettkabelbinder von Caseking für 0.99 Euro. Der Umwelt zuliebe mehrfach verwendbar und sicher in der Verwendung.


Praxistest 

Verbautes Test-System  
Prozessor AMD Ryzen 7 1700 @Stock
Mainboard Gigabyte AORUS B450I ITX WIFI
Grafikkarte KFA2 RTX 2060 SUPER 8GB EX
Arbeitsspeicher 2x 8 GB DDR4 G.Skill 3000
Laufwerke M.2 Adata Sata SSD 128 GB
Netzteil Corsair SF Serie 450 Watt 80+ Gold
Wärmeleitpaste Cooler Master Mastergel Maker


 

In der Praxis bauen wir die Bauteile erst einmal zusammen. Dazu nehmen wir die umfangreiche und detaillierte Bedienungsanleitung zur Hand. Demnach müssen wir erst mal die Schrauben sortieren und richtig zuordnen. Der Zusammenbau ist aber nicht schwer.

 

Kleine Senkkopfschrauben kommen in die I/O und PCI-Blende und verbinden die Rückseite mit dieser. Die Lackierung der Abdeckungsseiten ist ziemlich glatt und Fingerabdrücke lassen nicht lange auf sich warten. Für Schläuche sind über den PCI-Blenden zwei Löcher vorhanden. Das gefällt uns sehr gut, aber auch dort vermissen wir einen Gummiring, die Löcher sind aber nicht scharfkantig. Für einen 120 mm Lüfter ist ebenso Platz, wobei ein Radiator dort auch passt.

 

Die seitlichen Anbauteile sind mit jeweils einem magnetischen Staubfilter versehen. Die untere Seite haben wir von innen mit zwei 120 mm RGB-Lüfter von Touchaqua ausgestattet. Das Mesh hält von außen den Staub fern. Mit drei Schrauben von innen und zwei Schrauben von hinten werden die Teile zusammengehalten. Selbst mit nur zwei Schrauben ist die Stabilität überragend. Leider wird bei der ersten Montage sofort der Lack beschädigt. Dies ist selten zu verhindern, eine Pulverbeschichtung wäre vorteilhaft gegen Fingerabdrücke und Lackabplatzern. Eine silberne Stange verbindet die oberen äußeren Kanten der Seitenteil elegant mit zwei weiteren Senkkopfschrauben.

 

Die Installation der Radiatoren und Lüfter kann verwirrend sein, den das Installieren eines Radiators samt Lüfter wird an der Mainboard Oberseite knapp. Die ID-Cooling AURAFLOW X 240 mm ist 54 mm dick, 26 mm Lüfter und 28 mm der Radiator. Der Platz im Inneren ist aber nur 40 mm und dann in direktem Kontakt zum Arbeitsspeicher und CPU oder Kühler der Wandler. Somit fällt das Mesh an der Seite weg. Die Bohrungen in dem Mainboardtray für die Kabel sind perfekt positioniert. Die Seitenteile haben Ausfräsungen an den Seiten, um eventuelle Kabel oder sogar einen Schlauch hindurch zu legen. Einen Lautstärke-Test und einen Temperaturen-Test sparen wir uns, da es keinerlei Airflow Hindernisse oder Lüfter im Lieferumfang gibt.

 

In der Zeit des Testens ist viel mit dem T70X passiert. Wir haben diverse Konfigurationen ausprobiert und uns die Eigenschaften angeschaut. Auch die Lüfter scheinen perfekt in das Bild zu passen. Wenn die Schläuche länger als 500 mm wären, könnten wir eine AIO auch unten, unter der Grafikkarte, anbringen. Eine ITX-Grafikkarte könnte hier von Vorteil sein.

 

Die Alphacool Eisbaer Extrem 280 Black Edition passt leider nicht in das Gehäuse. So, in dieser Konfiguration, benötigt sie mehr Platz. Die Schläuche sind aufgrund der Schnellverbinder, in der Mitte der Schläuche, zu starr. Eine AIO von ID-Cooling haben wir mal hochkant montiert und die Deepcool Gammaxx L240 passt perfekt in das Gehäuse. Durch das offene Design gibt es keinerlei Airflow-Behinderungen und wer den Deckel weglässt der kann alles verbauen, was er will, sofern die Schläuche lang genug sind. Dies sehr ihr in der Zukunft bei Hardwareinside.

 

Fazit

Das Lian Li PC-T70X Test Bench mit T70-1X Abdeckung, ist ein Ausnahmegehäuse, für willige Tester und Benchmark-Jäger. Die Aluminiumgrundbasis besitzt ein schlüssiges und aufregendes Design mit einigen Raffinessen und ordentlichem Management. Die leichten Mängel sind nicht von belangen, da es sich um ein Gehäuse für eine arbeitsintensive Beschäftigung ist. Da ist es aber doch schade, dass das Mounting-Kit der Oberseite nicht Pulver beschichtet ist. Der matte und glatte Lack lässt Fingerabdrücke sichtbar werden, aber lässt Wärmeleitpaste und Flüssigkeiten sowie Frost einfacher entfernen. Ebenso halten geklebte Verbinder für Schläuche und Kabel einfacher und sicherer auf glattem Lack. Sollte doch der Schraubenzieher einmal Kontakt mit der Oberfläche bekommen, entsteht ein Kratzer. Die Balance zwischen gut, günstig, hochwertig und funktionell hat Lian Li mit dem PC-T70X Test Bench samt T70-1X Abdeckung erfolgreich gemeistert. Ein Hardware Begeisteter Tüfftler, Übertakter, Benchmark-Jäger oder Tester wird die Seitenteile jeder Zeit neu Beschichten können, das gelingt mit glattem Lack einfacher, als mit einer Pulverbeschichtung. Wo gearbeitet wird, fallen Späne. Dies gilt auch für die intensive Nutzung eines Bench-Tables. Für uns gibt es eine klare Kaufempfehlung und 8.5 von 10 Punkten.


PRO
+ Leicht
+ Schönes Design
+ Sehr leichte Montage der Hardware
+ Stabil
+ Vielfältige Radiatoren und Lüftermontage
+ Entkoppelte Laufwerksmontage
+ Staubfilter
+ Für professionelles Testen geeignet

NEUTRAL
– Acryl-Scheibe

KONTRA
– Leicht scharfe Kanten der Front
– Glatter Lack, Fingerabdruck anfällig
– Keine Gummis für die Durchführung
– Scheibe besitzt durch die Verformung mit Folie, eingeschmolzene Punkte an der Biegekante

Wertung: 8.5/10

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3 Kommentare
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clove31
clove31
4 Jahre zuvor

schöner Test

A
Asus Freak
4 Jahre zuvor

Ein schicker Benchtable