SteelSeries Aerox 9 Wireless im Test

SteelSeries bringt mit der Aerox 9 Wireless eine neue, leichte Gaming-Maus auf den Markt, die sich speziell an Gamer richtet, die sowohl ein geringes Gewicht als auch viele Tasten benötigen, wie es bei MMOs oder MOBAs der Fall ist. Für reibungslose Bewegungen sorgen Gleitfüße aus PTFE. Sollte dennoch einmal eine Bewegung daneben gehen und eine Wasserflasche umkippen, schützt die IP54-Zertifizierung der Aerox 9 Wireless die internen Schaltkreise vor Staub, Schmutz und Spritzwasser aus allen Richtungen. Bevor wir weiter ins Detail gehen, werfen wir einen genaueren Blick auf die Maus in unserem Test.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

Die SteelSeries wird in einer schwarz-orangen Verpackung geliefert. Auf der Vorderseite ist neben der Abbildung der Maus oben das Logo des Herstellers und unten die Modellbezeichnung aufgedruckt. Außerdem ist eine Auszeichnung von PC Gamer für die beste „Lightweight Mouse“ abgebildet. Auf der Rückseite werden einige Eigenschaften der Aerox 9 Wireless hervorgehoben, wie die 18 programmierbaren Tasten, die lange Akkulaufzeit und die IP-54-Zertifizierung. Die technischen Daten und der Inhalt sind seitlich auf der Verpackung zu finden. Im Inneren ist die Maus sicher in einer Pappmulde untergebracht. Generell wurde bei der Verpackung auf Plastik verzichtet.

 

Inhalt

Neben der SteelSeries Aerox 9 Wireless selbst befinden sich im Lieferumfang ein 2 Meter langes USB Typ A auf Typ C Kabel mit Gewebeummantelung, ein USB Typ C Wireless Dongle, ein USB Typ C auf Typ C Adapter sowie eine Bedienungsanleitung.

 

Daten

Details

Linke & Rechte Seite

Um einen kleinen Überblick über die SteelSeries Aerox 9 Wireless zu bekommen, werfen wir zunächst einen Blick auf die Seiten. Auf der linken Seite fallen natürlich die 12 Daumentasten auf. Auf diese gehen wir weiter unten noch einmal getrennt ein. Die rechte Seite hingegen weist keine Besonderheiten auf. Im Gegensatz zur perforierten Oberseite sind die Seiten hier geschlossen. Das gesamte Gehäuse besteht aus mattschwarzem ABS-Kunststoff, der ganz leicht angeraut ist. Gummierungen oder ähnliches sind hier nicht zu finden.

 

Oberseite

Die beiden Haupttasten sind teilweise perforiert. Gerade wenn man den Palm-Grip benutzt, liegen die Fingerspitzen auf der unperforierten Fläche auf. Auf der linken Haupttaste befindet sich ein kleines SteelSeries-Logo. Der gesamte hintere Teil, auf dem unsere Handfläche aufliegt, ist hingegen komplett durchlöchert.

 

Perforiertes Design

Wenn wir durch die Löcher auf der Rückseite schauen, können wir die Hauptplatine, die Batterie und die separate Platine für die Seitentasten sehen. Wenn wir genau hinsehen, können wir auch die Schalter an der Vorderseite der Haupttasten erkennen. Am hinteren Ende der Platine erkennen wir das SteelSeries-Logo und den Schriftzug. Um die Angst vor möglichen Schäden durch Wasser oder Schmutz zu nehmen, verspricht SteelSeries eine IP-54-Zertifizierung der Aerox 9 Wireless. SteelSeries selbst bezeichnet dies als AquaBarrier-Schutz, der diverse Fremdkörper von den Schaltkreisen fernhält. Die IP-54-Zertifizierung bedeutet, dass das Gerät gegen Staub in schädlicher Menge geschützt ist und gegen Spritzwasser aus allen Richtungen resistent ist.

 

Konnektivität & Unterseite

An der Vorderseite befindet sich ein USB Typ C Anschluss, der zum Laden oder zur gleichzeitigen Nutzung verwendet werden kann. Wenn wir bei der Konnektivität bleiben, finden wir auf der Unterseite am hinteren Ende einen Schieberegler, um zwischen den verschiedenen Verbindungsmöglichkeiten zu wechseln. Wollen wir die Maus über USB betreiben, muss der Schieber auf „OFF“ stehen. Auffällig an der Unterseite sind die großen PTFE-Gleiter am vorderen und hinteren Ende. Ein weiterer kleiner Gleiter befindet sich um den Sensor.

 

Sensor

Der TrueMove Air Sensor der SteelSeries Aerox 9 Wireless wurde in Zusammenarbeit mit PixArt entwickelt. Er bietet 18000 CPI, 400 IPS und registriert Beschleunigungen von bis zu 40 G. Ein kleines Feature des Sensors ist das Tilt-Tracking, das Trackingfehler des Sensors beim Anheben und Absetzen der Maus in einem schrägen Winkel verhindert. Dies ist vor allem bei leichten Mäusen in angespannten Situationen von Vorteil, um ein Abrutschen des Mauszeigers zu verhindern.

CPI (Counts Per Inch) ist eine Maßeinheit für die Empfindlichkeit der Maus, ähnlich der häufiger verwendeten DPI (Dots Per Inch). Beide Begriffe beschreiben, wie viele Schritte oder Punkte der Sensor der Maus pro Zoll (2,54 cm) erfasst. Je höher der CPI/DPI-Wert, desto empfindlicher ist die Maus. IPS (Inches Per Second) gibt an, wie schnell die Maus bewegt werden kann, ohne die Genauigkeit der Erfassung zu beeinflussen. Ein Wert von 400 IPS bedeutet, dass Mausbewegungen bis zu einer Geschwindigkeit von 400 Zoll pro Sekunde (entspricht ca. 10,16 m/s) genau erfasst werden können.

 

Tasten

Eine Besonderheit der SteelSeries Aerox 9 Wireless sind die 12 Daumentasten. In der Vertikalen befinden sich 4 Reihen mit je 3 Tasten, die von unten nach oben nummeriert sind. Die Taste mit der „5“ hat zusätzlich eine kleine Einkerbung, ähnlich wie man sie auf Tastaturen bei den Tasten „F“ und „J“ findet, damit man auch ohne hinzuschauen schnell weiß, welche Taste man drücken möchte. Die Tasten selbst sind ergonomisch geformt, so dass die erste und letzte Reihe stärker hervorstehen und eine Art Mulde bilden, in die der Daumen passt. Beim Palm-Grip rastet der Daumen nativ auf der Taste „5“. Neben den 12 Daumentasten haben wir noch eine große Taste hinter dem Mausrad, die ab Werk zur CPI-Umschaltung dient. Aber auch das Mausrad lässt sich nicht nur einfach anklicken, sondern kann nach links oder rechts gedrückt werden um weitere Aktionen auszuführen. Somit stehen uns mit den Haupttasten 18 Tasten auf der Maus zur Verfügung.

 

Dongle

Um die Maus mit 2,4 GHz Funk betreiben zu können, benötigen wir den mitgelieferten Dongle. Dieser überträgt mit der „Quantum 2.0“-Technologie, die auf 2 Funkkanälen gleichzeitig über 40 möglichen Frequenzen kommuniziert, um mögliche Paketverluste oder Störungen zu vermeiden. Außerdem soll diese Technologie weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Funkverbindungen, was sich in einer längeren Akkulaufzeit der Maus niederschlägt. Durch die Funkverbindung wird im Vergleich zu Bluetooth eine besonders geringe Latenz erreicht. Der Dongle selbst kann nicht in der Maus verstaut werden, so dass man aufpassen muss, ihn nicht zu verlieren. Ein kleiner Bonus ist der USB-Adapter, mit dem wir die Position des Dongles ändern können, wenn der PC z. B. weiter entfernt steht. Alternativ kann die SteelSeries Aerox 9 Wireless auch über Bluetooth 5.0 oder standardmäßig über ein USB-Kabel betrieben werden.

 

Praxis

Software

Mit SteelSeries GG bzw. Engine können wir unsere Aerox 9 Wireless personalisieren. Zwar wird beim Start der Software nach einem Account gefragt, jedoch kann man diesen Schritt überspringen und auch ohne Account die Einstellungen der Maus ändern. Generell ist das Einstellungsfenster sehr kompakt gehalten und lediglich in die zwei Kategorien „Einstellungen“ und „Beleuchtung“ unterteilt. Auf der linken Seite finden wir alles Wichtige, um die Aktionen der Tasten auf der Maus zu bearbeiten. Seien es Makros, Programme öffnen oder ähnliches, hier können wir jede uns zur Verfügung stehende Taste belegen. In der Mitte ist ein Bild der Maus abgebildet, mit dessen Hilfe wir die zu bearbeitenden Tasten auswählen können. Die rechte Seite des Fensters beschäftigt sich mit den allgemeinen Einstellungen der Maus, wie der CPI oder der Abtastrate. Die CPI kann in 100er Schritten verändert und in Stufen gespeichert werden. Diese Stufen können später über die CPI-Taste an der Maus geändert werden.

Die Beleuchtung der Maus ist in drei Zonen aufgeteilt und welche auch bildlich dargestellt werden. Es stehen 3 Effekte zur Verfügung: Gleichbleibend, ColorShift und Farbwechsel. Natürlich kann man die Beleuchtung auch komplett ausschalten, was der Batterielebensdauer zugute kommt. Wir können jeder Zone einen anderen Effekt zuweisen und auch einzelne Zonen ausschalten.

Beleuchtung

Schaut man sich die Beleuchtung in der Realität an, stellt man schnell fest, dass auf der Oberseite nicht viel zu sehen ist. Standardmäßig ist die Beleuchtung ausgeschaltet, wenn sich die Maus bewegt. Da wir zu diesem Zeitpunkt ohnehin unsere Hand auf der Maus haben, ist dies eine verständliche Einstellung, um die Akkulaufzeit zu erhöhen, ohne den Benutzer direkt einzuschränken. Schaut man sich die Beleuchtung von der Unterseite an, so sieht diese schon viel lebendiger aus. Während auf der Oberseite nur der hintere Teil sichtbar beleuchtet ist, leuchten auf der Unterseite alle 3 Zonen. Während dies bei einem normalen Mousepad kaum auffällt, dürfte diese Art der Beleuchtung gerade bei Glas-Mousepads einen tollen Effekt haben.

 

Ergonomie

Die SteelSeries Aerox 9 Wireless ist nur für Rechtshänder geeignet. Da die Seitentasten fest eingebaut sind, ergibt es für Linkshänder keinen Sinn, diese Maus zu benutzen. Die Größe der Maus fällt hingegen sehr positiv auf, da sie trotz des geringen Gewichts von 89 Gramm auch in großen Händen perfekt liegt, selbst wenn man den Palm-Grip verwendet. Das Gefühl in der Hand ist sehr angenehm. Durch die leicht raue Oberfläche können wir die Maus trotz des Verzichts auf gummierte Flächen sehr gut in der Hand halten. Auch die PTFE-Gleitfüße erfüllen ihren Zweck. Auf einer Tischplatte gleiten sie zwar nicht besonders angenehm, aber auf einem normalen Mousepad bewegen sie sich geschmeidig und problemlos. Etwas negativ fallen die seitlichen Tasten auf. Gerade die erste Reihe von links ist recht schwer zu erreichen. Zwar sind die Tasten schon leicht gewölbt, um näher am Daumen zu liegen, aber man muss den Daumen doch etwas komisch ausstrecken, um an die Reihe zu kommen. Die anderen Reihen sind davon nicht betroffen.

 

Akkulaufzeit

Die SteelSeries Aerox 9 Wireless wird mit hohen Akkulaufzeiten beworben. Leider können wir diese Werte im Praxistest nicht erreichen. Im 2,4 GHz Modus mit Standardeinstellungen ohne aktives RGB kommen wir nur auf ca. 60 Stunden. Dieser Wert ergibt sich aus einer 40 Stunden Arbeitswoche und der regelmäßigen Verwendung in der Freizeit. Da die Maus zum Stromsparen auch in den Ruhemodus geht, kann dieser Wert dann je nach Intensität der Nutzung variieren. Bluetooth liefert erfahrungsgemäß längere Laufzeiten, hat aber eine höhere Latenz. SteelSeries selbst spricht von bis zu 180 Stunden mit Bluetooth und bis zu 80 Stunden mit 2,4 GHz, wobei hier nicht angegeben wird, unter welchen Bedingungen diese Zahlen erreicht werden, wie z.B. der Pollingrate.

 

Fazit

Im Preisvergleich wird die SteelSeries Aerox 9 Wireless momentan für etwas über 100 € angeboten. Die Maus ist sehr gut verarbeitet und auch das Design ist sehr ansprechend. Das Gefühl in der Hand ist super und auch für größere Hände angenehm zu halten. Durch das Gewicht von 89 g und die PTFE Gleitfüße, ist es sehr leicht die Maus hin und her zu bewegen. Durch die IP-54 Zertifizierung muss man auch keine Angst haben, dass die Maus durch die Perforierung schneller kaputt geht als herkömmliche geschlossene Mäuse, wobei wir dies nicht getestet haben. Leider gibt es auch negatives anzusprechen, wie der doch geringen Akkulaufzeit. Während mit hohen Zahlen geworben wird, erreicht man im Realfall leider nicht die selben Zahlen, ausser man hindert die Perfomance der Maus, wie einer reduzierten Pollingrate und deaktivierten RGB. Die Seitentasten erfordern etwas Kraft zum Drücken, was nicht schlecht ist, da sie dadurch ein sehr merkbaren Klick wiedergeben. Jedoch ist gerade die erste vertikale Reihe nicht leicht mit dem Daumen zu erreichen, woduch es mal dazu kommen kann, dass die Maus verrutscht während man an diese Reihe kommen möchte. Trotz der negativen Punkte sprechen wir eine Empfehlung aus, da die Maus insgesamt hochwertig ist und in der Praxis ihre Schwächen überwiegt.

Pro:
+ Verarbeitung
+ Design
+ Für große Hände geeignet
+ Konnektivität
+ IP-54 Zertifizierung
+ Anzahl der Tasten

Neutral:
• Nur für Rechtshänder
• Seitentasten fest verbaut
• Akkulaufzeit

Kontra:
– Anordnung der Seitentasten



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