Die Nintendo Switch 2 verfügt über ein 7,9 Zoll großes LCD mit einer Auflösung von 1080p und einer Bildwiederholrate von 120 Hz. Was auf dem Papier vielversprechend klingt, entpuppt sich laut ersten Tests des chinesischen Technik-Reviewers Chimolog als potenzielles Problemfeld – insbesondere im Hinblick auf die Reaktionszeit der Pixel.
Demnach liegt die durchschnittliche Reaktionszeit des Displays bei etwa 17 Millisekunden – ein vergleichsweise träger Wert, der insbesondere bei 60 Bildern pro Sekunde (FPS) zu unscharfen Bewegungen und Schlieren führen kann. Genaue Details zur Messmethode fehlen jedoch, weshalb die Ergebnisse mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten sind.
Die Reaktionszeit gibt an, wie schnell ein Pixel seinen Farbwert ändern kann. Langsame Reaktionszeiten führen bei schnellen Bewegungen zu verschwommenen Bildern – was die Spielerfahrung merklich beeinträchtigt. Laut Chimolog schwankten die gemessenen Werte zwischen schnellen 8,88 ms und sehr langsamen 27,46 ms. Im Durchschnitt sind 17 ms jedoch zu langsam, um Bewegungen bei 60 Hz flüssig und klar darzustellen.
Zum Vergleich: Der Innocn M2U 27 Mini-LED-Monitor mit 60/75 Hz erreicht eine Reaktionszeit von nur 11,06 ms – rund 65 % schneller als das Display der Switch 2. Unter mehreren getesteten 60- und 75-Hz-Monitoren schnitt die Switch 2 in dieser Disziplin am schlechtesten ab. Das wirft Zweifel auf, ob die Konsole schnelle Spielszenen ohne Bewegungsunschärfe darstellen kann.
Dennoch überzeugt das Display der Switch 2 in anderen Bereichen: Es bietet ein Kontrastverhältnis von 1309:1, was für tiefe Schwarztöne und gute Differenzierung bei dunklen Inhalten sorgt. Die maximale Helligkeit liegt bei 303 cd/m², mit einer sehr gleichmäßigen Ausleuchtung (Helligkeitsunterschied nur 1,54 %). Auch die Farbwiedergabe ist stark: Das Panel deckt 100 % des sRGB-Farbraums ab, 99,6 % von DCI-P3, 97,9 % von Adobe RGB sowie 71,9 % von Rec. 2020 – ideal für lebendige und akkurate Farbdarstellung.
Es handelt sich vermutlich um ein IPS-Panel, bekannt für seine stabilen Blickwinkel und die konsistente Farbwiedergabe. Allerdings weist der Tester auf ein mögliches Manko hin: Die Switch 2 nutzt ein spezielles RGB-Diodenlayout in Wellenform, das bei Textdarstellung zu Unschärfen führen kann – ähnlich wie bei einigen OLED-Bildschirmen. Das könnte die Lesbarkeit von Texten insbesondere bei naher Betrachtung beeinträchtigen.
Ein weiterer Kritikpunkt: Der Tester konnte die Reaktionszeiten des Displays bei voller 120-Hz-Ausnutzung nicht zuverlässig messen. Da Displays bei höheren Bildwiederholraten oft auch schnellere Reaktionszeiten zeigen, könnte die Switch 2 bei 120 Hz theoretisch besser abschneiden als bei 60 Hz. Ob das jedoch ausreicht, um tatsächlich flüssiges Gaming mit 120 FPS zu ermöglichen, bleibt fraglich.
Quelle: Chimolog