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Klipsch The One II im Test

Seit einiger Zeit ist der Retro-Look wieder in allermunde und so ist es nicht verwunderlich, dass auch Klipsch mit seinen Produktlinien „THE ONE“, „THE THREE“ und „Heritage Groove“ eine Hommage an die 50er Jahre veröffentlichen. Wir möchten heute für euch den „THE ONE II“ reviewen, ein Bluetooth-Regallautsprecher mit extrem schicker Optik, welchen wir in der Farbausführung „Matte Black“ erhalten haben. Ob der Klang mit der Optik mithalten kann, erfahrt ihr nun im Review.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

 

Die Verpackung des THE ONE II zeigt den Lautsprecher auf weißem Grund und gibt dem potenziellen Käufer den Hinweis, dass es sich hier um einen Bluetooth-Lautsprecher handelt. Eine Tabelle oder Liste der technischen Daten suchen wir vergeblich, denn im Fokus der Verpackungsbeschreibungen stehen Beschreibungen zur Optik und zur Materialqualität.

 

Inhalt



Im Lieferumfang des Klipsch THE ONE II befinden sich neben dem eigentlichen Lautsprecher ein Netzteil mit austauschbaren Steckern, ein 1,20 m langes Klinkenkabel und die Bedienungsanleitung. Eine Smartphone-App wird nicht zur Verfügung gestellt.

 

Daten

Klipsch THE ONE II  
Prinzip Geschlossen
Frequenzbereich 56 Hz – 20.000 kHz
Maximallautstärke 203 dB
Hochtöner 2.25″
Subwoofer 4.5″
Leistungsaufnahme 60 Watt
Inputs Bluetooth
3.5 mm Klinke
Outputs
Größe (WxHxD) 32,2 x 15,56 x 13,3 cm
Gewicht 3,86 kg
Steuerungsmöglichkeit Main Volume +/-, Eingangsauswahl

 

Details


 

Der Klipsch THE ONE II zeigt einen Lautsprecher im denkbar hübschesten Gewandt. Dies wird von dem schwarz/weiß/goldenen Gewebe der Mantelfläche betont aber auch durch die filigrane schwarze Linienführung der beiden Holzflächen oben und unten. Abgerundet wird die quadratische Form im wahrsten Sinne durch das Klipsch-Emblem an der oberen rechten Ecke.


 

Diese Designsprache führt Klipsch mit einer moderneren Interpretation in Form von gebürstetem Aluminium auf der Ober- und Rückseite des Lautsprechers fort. Der Schriftzug „the One“ ergänzt den 50er Jahre Look, sowie der Kippschalter, welcher der Heritage-Serie einen einmaligen Wiedererkennungswert liefert.


 

Der Korpus des Lautsprechers besteht vollständig aus MDF-Platten und nicht, wie auf der Klipsch-Website beschrieben, aus Echtholz. So schön und hochwertig auch das Äußere arrangiert wurde, so stellen wir einige Mängel im Inneren des Lautsprechers fest. Beispielsweise ist der Korpus mit der unteren Platte verschraubt, was ohne Entkoppelung zu Störgeräuschen führen wird. Darüber hinaus fehlt des dem Korpus an einem Bassreflexrohr damit der Druck aus dem Inneren entweichen kann. Anderenfalls führt dies zu ungewollten Vibrationen im Innenraum.


 

Neben den wunderschönen Bedienelementen steht eine sichtlich einfache Bedienung im Vordergrund. Das hat jedoch seine Schattenseiten. Klipsch ermöglicht es dem User beispielsweise nicht einzelne Tracks zu überspringen. Lediglich die Lautstärke und die Auswahl der Quellen ist möglich. Leider besteht nicht die Möglichkeit, den Klang über einen Equalizer zu verändern. Einen App-Zugriff hat Klipsch ebenfalls nicht implementiert.




Was die Konnektivität des Klipsch THE ONE II angeht, so lässt sich das Gerät über Bluetooth oder analog über Klinke verbinden. Die 60 Watt Leistung werden über den DC-In bezogen. Interessant ist hier jedoch, dass dieser auf dem Lautsprecher nur mit 50 Watt beschriftet ist, im Gegensatz zu den Herstellerangaben von 60 W.

 

Praxis

Allgemein



Um zwischen den Quellen auswählen zu können, stellt Klipsch dem Nutzer einen einfach handzuhabenden Drehknopf zur Verfügung. Hier kann zwischen AUX und Bluetooth gewählt werden, oder bei einem Kruck auf den Drehknopf die Verbindung zu einem Device hergestellt werden. Eine Fernbedienung gibt uns Klipsch nicht an die Hand.

 

Soundcheck

Der Frequenzgang des THE ONE II kann bestenfalls als durchschnittlich bezeichnet werden. Obwohl alle Frequenzen bei mittlerer bis niedriger Lautstärke vorhanden sind, denn die Defizite werden erst bei höheren Lautstärken offenbart. Wird die Lautstärke langsam erhöht scheint der Klang anfangs wuchtig genug zu sein. Aber je länger wir zuhören und am Volume drehen, umso mehr registrieren wir, dass der Korpus des Lautsprechers stark Tieftonvibrationen unterliegt, die den Klang maßgeblich negativ beeinflussen.

Nichts desto trotz lassen wir es uns nicht nehmen, euch einen etwas detaillierteren Eindruck je nach Musikgenre zu geben. Auf das Folgende könnt ihr euch also nun freuen:

  • Masked Wolf – Astronauts in the ocean
  • Foo Fighters – The Pretender
  • Metallica – Enter Sandman
  • Öwnboss, Sevek – Move Your Body



Beginnen wir nun mit Masked Wolfs „Astronauts in the ocean“, was viele von euch zum Trainieren oder für die nötige Ladung Energie im Alltag verwenden. Wir hören bei 70 prozentiger Lautstärke und es wird schon lange vor Erreichen dieser Lautstärke klar, dass er verzerrt und die Tieftöne weder knackig noch dynamisch wiedergibt. Jeder Tieftonkick wird von Vibrationen begleitet, die wir so nicht beheben können, selbst wenn, wir den Boden mit Schaumstoff vom Korpus entkoppeln.



Weiter gehts mit „The Pretender“ von den Foo Fighters. Bei den mittleren und hohen Frequenzen sieht es nicht viel besser aus. Es entsteht eine Unruhe, die auch durch noch so viel Lautstärke- und Klangoptimierung nicht behoben werden kann. Außerdem kann dies nur extern am Eingabegerät erfolgen, da es am One II keine Klangregler gibt.

Außerdem scheinen die mittleren Frequenzen zurückgezogen zu sein. Das bedeutet, dass die wichtigsten Elemente in den meisten Liedern zurückgenommen und schwach klingen, wie beispielsweise im Gitarrensolo der Bridge.



Die Klangbühne des One II ist zwar besser als der Frequenzgang, kommt aber immer noch nicht an die Spitzenlautsprecher seiner Klasse heran.

Der One II kann Stereoinhalte wiedergeben, ohne auf Mono heruntergemischt zu werden. Aber die Trennung zwischen links und rechts scheint selbst bei höheren Pegeln nicht sehr ausgeprägt zu sein. Folglich scheint es wenig bis keine Direktionalität zu geben. Das liegt an der Bauweise des Lautsprechers, in der die Stereolautsprecher nicht weiter als 20 cm auseinanderliegen.



Die Dynamik ist ein weiteres zweischneidiges Schwert, das im One II steckt. Er ist ein leistungsstarker, kleiner Bluetooth-Lautsprecher, der fast 100 dB erreichen kann. Das ist ausreichend laut, um die meisten Räume zu beschallen, in denen man eine Party feiern könnte.

Leider ist der Klang aufgrund der starken Kompression und des niedrigen Pegels, bei dem er einsetzt, ab etwa 60 % aufwärts schrecklich, was besonders bei Hip Hop und elektronischer Musik ins Gewicht fällt.

 

Fazit

Wenn ihr auf der Suche nach einem Bluetooth-Lautsprecher für den Schreibtisch seid, den ihr bei niedriger bis mittlerer Lautstärke hören möchtet, könnte der One II eine gute Wahl sein. Da gehört er aber leider nicht hin, er will gesehen und bewundert werden. Gleichzeitig enttäuscht er in Punkto Klang, was wir von Klipsch nicht gewohnt sind, was bspw. das Klipsch ProMedia 2.1 BT beweist und gleichzeitig ein klangtechnisches Meisterstück ist.

Als praktischer Bluetooth-Lautsprecher erhält er aufgrund des geringen Funktionsumfangs und des insgesamt enttäuschenden Klangs keine Empfehlung unsererseits.

Für einen Preis von knapp 300 € liefert der Markt wesentlich bessere, kompaktere und günstigere Bluetooth-Lautsprecher, die dem THE ONE II allerdings optisch nicht das Wasser reichen können.


Pro:
+ Sehr schönes Design
+ Gute Verarbeitung der äußeren Komponenten

Kontra:
– Tieftonbereich verzerrt
– Konstruktion erzeugt Vibrationen
– Kein Equalizer
– Keine Skip-Funktion
– Keine Fernbedienung




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