AMD bereitet derzeit die nächste Generation seiner Radeon-Grafikkarten vor, die den neuen HDMI-2.2-Standard unterstützen werden. Diese kommenden GPUs basieren auf der neuen UDNA-Architektur und ermöglichen Bandbreiten von 64 bis 80 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) über HDMI-Verbindungen. Die maximale HDMI-2.2-Bandbreite von 96 Gbit/s – auch als „Ultra96“ bekannt – wird jedoch voraussichtlich erst mit einer späteren GPU-Generation eingeführt und ist für die erste Implementierungswelle noch nicht vorgesehen.
Der HDMI-2.2-Standard selbst wurde Anfang dieses Jahres offiziell vom HDMI Forum verabschiedet. Kompatible Kabel sollen im dritten oder vierten Quartal 2025 auf den Markt kommen. Trotz der Einführung des neuen Standards wird AMDs kommende GFX13-GPU-Generation zunächst nicht alle Funktionen von HDMI 2.2 vollständig ausschöpfen.
Eine der bedeutendsten Neuerungen von HDMI 2.2 ist die Implementierung der Fixed Rate Link (FRL)-Technologie, die die maximale Datenübertragungsrate auf bis zu 96 Gbit/s steigert. Diese erhöhte Bandbreite erlaubt die Übertragung unkomprimierter Videodaten in sehr hohen Auflösungen und Bildwiederholraten, beispielsweise 4K bei 240 Hz oder 8K bei 60 Hz mit vollständigem 4:4:4-Chroma-Sampling. Darüber hinaus werden auch ultrahohe Auflösungen wie 10K und 12K bei 120 Hz möglich – zunehmend relevant in professionellen und spezialisierten Bereichen wie High-End-Entertainment oder medizinischer Visualisierung.
HDMI 2.2 unterstützt außerdem visuell verlustfreie Kompression, mit der große Datenmengen effizient und ohne sichtbaren Qualitätsverlust übertragen werden können. Auch fortschrittliche Verfahren zur Farbraumabtastung sind Bestandteil des Standards.
Diese erweiterte Leistungsfähigkeit trägt den wachsenden Anforderungen an immersive audiovisuelle Inhalte Rechnung – insbesondere vor dem Hintergrund von Next-Gen-Gaming, Virtual und Augmented Reality, professionellen Displays, medizinischer Bildgebung und maschinellem Sehen.
Um das volle Potenzial von HDMI 2.2 ausschöpfen zu können, wird das Ultra96-HDMI-Kabel entwickelt, das sämtliche Funktionen des neuen Standards unterstützt. Eine besonders wichtige Ergänzung ist das Latency Indication Protocol, das zur präzisen Synchronisation von Audio- und Videosignalen beiträgt. Dies ist insbesondere in komplexen Systemen mit mehreren Geräten von Vorteil, etwa wenn das Signal Receiver, Soundbars oder andere Audiokomponenten durchläuft – so wird eine exakte Lippen-Synchronisation gewährleistet und Verzögerungen minimiert.
Die Fortschritte mit HDMI 2.2 verdoppeln die effektive Datenrate nahezu alle zwei bis drei Jahre – ein notwendiger Schritt, um mit dem rasanten Fortschritt moderner Display-Technologie und wachsender Anforderungen an Multimedia-Inhalte Schritt zu halten.
AMDs Entscheidung, HDMI 2.2 in die neue Radeon-Generation zu integrieren, verdeutlicht den branchenseitigen Fokus auf höhere Auflösungen und Bildwiederholraten sowie auf verbesserte Signalqualität und Synchronisation. Auch wenn die vollständige Leistungsfähigkeit des HDMI-2.2-Standards noch nicht sofort mit den neuen GPUs ausgeschöpft wird, legt AMD damit den Grundstein für zukünftige Hardwaregenerationen, die das volle Ultra96-Potenzial nutzen können.
Quelle: @Kepler_L2 / X, HDMI Forum