ASUS hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Mainboard-Spezialisten zum einem der größten Player im PC-Ökosystem entwickelt – von Grafikkarten über Monitore bis hin zu Komplett-Systemen und Gehäusen. Bekannt ist die Marke für ein klares Produktversprechen: solide Verarbeitung, durchdachte Details und eine Qualität, die Profi- und Anwenderansprüche gleichermaßen bedient. Dieses Qualitätsverständnis zieht sich durch die gesamte Produktpalette und zeigt sich besonders dort, wo Design auf Funktion trifft.

Genau hier möchte das ASUS PRIME AP202 punkten. Das Gehäuse verfolgt einen modernen, aufgeräumten Look: gebogene Hartglasscheiben sorgen für eine elegante Präsentation der Komponenten, während integrierte ARGB-Elemente und ein dezentes Lichtband für den visuellen Akzent sorgen – ohne ins Kitschige abzudriften. Technisch setzt das Prime AP202 auf pragmatische Vielseitigkeit: Micro-ATX-Boards finden genauso Platz wie üppige Grafikkarten, und Radiator-Support sowie mehrere vorinstallierte ARGB-Lüfter deuten an, dass ASUS hier nicht nur Show, sondern auch Kühlleistung liefern will.

In diesem Review schauen wir uns genau an, ob ASUS sein Qualitätsversprechen beim Prime AP202 hält: Wie gut ist die Verarbeitungsqualität? Wie effektiv ist der Airflow trotz der Glasflächen? Lohnt sich der Kauf für Liebhaber, die Wert auf Optik legen, oder stolpert das Gehäuse bei praktischen Alltagsdetails? Wenn du wissen willst, ob das AP202 eher „schickes Schaufenster“ oder tatsächlich durchdachtes Alltagsgehäuse ist, bleib dran, wir zerlegen es Punkt für Punkt.

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

Das ASUS PRIME AP202 kommt in einem stabilen Karton mit klaren Angaben zu Abmessungen, Mainboard-Kompatibilität und Features. Schaumstoffpolster schützen das Gehäuse und die Glasflächen zuverlässig. Zubehör wie Schrauben und Kabelbinder sind übersichtlich in Tüten verstaut, was den Aufbau erleichtert. Insgesamt eine praktische und sichere Verpackung, die einen guten ersten Eindruck vermittelt.

Inhalt

Im Lieferumfang des ASUS PRIME AP202 finden sich alle notwendigen Komponenten für den sofortigen Einbau: Schrauben für Mainboard, Laufwerke und Lüfter, Kabelbinder sowie Montageschienen für HDDs. Dazu gibt es eine kurze Anleitung, die den Aufbau übersichtlich erklärt. Zubehör und Dokumentation sind praktisch verpackt, sodass beim Aufbau alles griffbereit ist.

Daten

Technische Daten – ASUS PRIME CASE AP202
Formfaktor / Mainboard-Kompatibilität Micro-ATX, Mini-ITX
Maße (B x T x H) ~ 236 mm × 441 mm × 460 mm
Gewicht 9 kg
Max CPU-Höhe 175 mm
Max GPU-Länge 420 mm
Max NPU-Länge 200 mm
Lüfter-Unterstützung Oben: 3x 120 mm / 2x 140 mm
Rückseite: 1x 120 mm
Hinten: 2x 120 mm
Unten: 2x 120 mm
Radiator-Unterstützung 280 mm / 360 mm
Vorinstallierte Lüfter 3x ARGB 120 mm
Staubfilter oben / unten
I/O-Panel vorne 2x USB-A (3.2 Gen1)
1x USB-C (3.2 Gen2x2)
1x Audioklinke für Kopfhörer/Mikrofon
Beleuchtung / Extras ARGB-Lüfter, Seitenfenster als Panoramaverglasung, gebogenes Hartglas
Preis UVP 109,90 €
Preis

Details

Das auffälligste Merkmal des ASUS PRIME AP202 ist zweifellos das gebogene Glaselement, das Front- und Seitenpartie zu einer fließenden Einheit verschmelzen lässt. ASUS setzt hier nicht auf zwei separate Paneele, sondern auf eine durchgehende Glasfläche, die sanft um die vordere Gehäusekante herumgeführt wird. Dadurch entsteht eine Art Panoramafenster, das einen fast ununterbrochenen Blick auf das Innenleben erlaubt – vom Kühler bis hin zur Grafikkarte. Das Glas selbst ist gehärtet, was nicht nur Stabilität, sondern auch Kratzfestigkeit und eine gewisse Sicherheit bei der Handhabung bietet.

In Kombination mit dem darunterliegenden Belüftungsschlitz entsteht eine optisch wie funktional interessante Lösung: Der Luftstrom kann weiterhin arbeiten, während das Gehäuse wie ein Präsentationsrahmen wirkt. Damit hebt sich das Prime AP202 deutlich von konventionellen Micro-ATX-Gehäusen ab, die meist eine schlichte Seitenverglasung ohne dynamische Kontur bieten.

Das Panoramafenster verleiht dem Gehäuse eine elegante, fast skulpturale Erscheinung, die sofort ins Auge fällt. ASUS verfolgt hier klar die Idee, Technik nicht zu verstecken, sondern bewusst zur Schau zu stellen. Wer also Wert auf eine saubere Kabelführung, hochwertige Komponenten oder ein durchdachtes RGB-Setup legt, findet in diesem Design das perfekte Schaufenster. Besonders in dunklen Setups, bei denen das Innenlicht auf die gebogene Glasfläche trifft, entsteht eine tiefenräumliche Lichtwirkung, die man sonst eher aus High-End-Showbuilds kennt. Für potenzielle Käufer bedeutet das: Das AP202 richtet sich nicht in erster Linie an Minimalisten oder Silent-Fans, sondern an Nutzer, die ästhetische Präsentation und technische Inszenierung schätzen – etwa Gamer, Streamer oder Hardware-Enthusiasten, die ihr System als Teil des Raumdesigns verstehen.

Das verwendete Glas vermittelt beim ersten Kontakt einen massiven, stabilen Eindruck, ohne übermäßig schwer zu wirken. ASUS hat die Kanten fein abgeschliffen und die Krümmung gleichmäßig ausgeführt, sodass keine sichtbaren Übergänge oder Spannungen entstehen – ein Indiz für saubere Fertigung und hohe Qualitätskontrolle. Das Glas sitzt passgenau im Rahmen und schließt bündig mit dem Gehäuse ab, was nicht nur visuell überzeugt, sondern auch in puncto Staubschutz und Resonanzverhalten vorteilhaft ist. Ergänzt wird das Ganze durch eine mattierte, schwarz pulverbeschichtete Stahlstruktur, die dem Gehäuse Festigkeit verleiht und dem Glas den nötigen Kontrast gibt. In der Haptik zeigt sich ASUS’ Anspruch deutlich: keine scharfen Kanten, kein Wackeln, sondern ein solider, präzise verarbeiteter Gesamteindruck, wie man ihn von einer Marke mit jahrzehntelanger Erfahrung im Premiumsegment erwarten darf.

Das ASUS PRIME AP202 setzt beim Front-I/O auf eine funktionale, moderne Ausstattung, die sowohl für alltägliche Nutzung als auch für High-Speed-Verbindungen ausgelegt ist. Der Power-Button ist angenehm groß, leicht vertieft und mit einem klaren Druckpunkt versehen – ein kleines, aber wichtiges Detail, das für hochwertige Haptik sorgt. Gegenüber befindet sich der kleine Reset-Button, dezent gehalten, um unbeabsichtigtes Drücken zu vermeiden – ideal für Nutzer, die das Gehäuse auf oder unter dem Schreibtisch platzieren.

Zwei USB-A-Ports (USB 3.2 Gen 1) liefern solide 5 Gbit/s-Geschwindigkeit und eignen sich perfekt für alltägliche Peripheriegeräte wie USB-Sticks, Headsets oder externe Laufwerke. Besonders erfreulich ist der USB-C-Port (USB 3.2 Gen 2×2), der Datenübertragungsraten von bis zu 20 Gbit/s unterstützt – ein klares Zeichen dafür, dass ASUS hier aktuelle Standards konsequent integriert hat. Damit ist das AP202 auch für schnelle NVMe-Gehäuse, moderne Smartphones oder Audiointerfaces bestens gerüstet.

Abgerundet wird das I/O-Panel durch eine kombinierte 3,5-mm-Audiobuchse für Headset- oder Mikrofonbetrieb. Die Buchse sitzt fest im Gehäuse, wirkt hochwertig und liefert – je nach verwendetem Mainboard – saubere Signalqualität. Insgesamt zeigt sich das Front-I/O-Panel als durchdachte Schnittstelle zwischen Eleganz und Funktion: schlicht, modern, mit genau den Anschlüssen, die man im Alltag wirklich nutzt.

Ein Blick auf die Oberseite des ASUS PRIME AP202 zeigt, dass ASUS nicht nur Wert auf Optik, sondern auch auf praktische Alltagstauglichkeit gelegt hat. Der großflächige Luftfilter lässt sich werkzeuglos und mit einer Hand abnehmen — praktisch, wenn man das Gehäuse schnell reinigen möchte. Anders als bei magnetischen Filtern wird der AP202-Filter durch drei kleine Haken gehalten; der Mechanismus ist jedoch so durchdacht, dass das Abnehmen und Aufsetzen leicht und sicher vonstattengeht. Der Filter besteht aus einem feinmaschigen, stabilen Material, das Schmutz zuverlässig abhält und bei Bedarf gereinigt werden kann. Darunter zeigt sich der stabile Stahlrahmen, der die Oberseite strukturell verstärkt. ASUS verwendet präzise gestanztes, entgratetes und pulverbeschichtetes Blech, das sich hochwertig anfühlt und Vibrationen minimiert — das Gehäuse wirkt dadurch insgesamt sehr solide und verwindungssteif.

Funktional ist die Oberseite vielseitig nutzbar: Es lassen sich bis zu drei 120-mm-Lüfter oder alternativ ein 360-mm-Radiator montieren — eine Möglichkeit, die in der Micro-ATX-Klasse nicht selbstverständlich ist und das AP202 auch für leistungsstarke Luft- oder Wasserkühlungs-Setups interessant macht. Insgesamt kombiniert die Deckelkonstruktion einfache Wartung mit echter technischer Flexibilität.

Die Rückseite des ASUS PRIME AP202 präsentiert sich – typisch für ASUS – zurückhaltend, aber mit feinen Designdetails, die den hochwertigen Anspruch des Gehäuses unterstreichen. Der dezent eingeprägte ASUS-PRIME-Schriftzug ist unaufdringlich in das Metall integriert und wirkt eher wie ein stilvolles Markenzeichen als wie ein plakatives Branding. Diese subtile Signatur passt perfekt zur klaren Formensprache des Gehäuses und vermittelt: Hier steht Funktionalität im Vordergrund, aber mit einem Auge fürs Detail.

Besonders ins Auge fällt die präzise Linienführung rund um die Montageplätze der 120-mm-Lüfter. ASUS hat hier mit feinen Konturen gearbeitet, die den Bereich visuell strukturieren, ohne überladen zu wirken. Dadurch entsteht eine harmonische Geometrie, die optisch ansprechend ist. Die werksseitig installierten 120-mm-ARGB-Lüfter fügt sich dabei nahtlos ein und werden durch diese Linien subtil akzentuiert, was dem sonst schlichten Heck eine gewisse visuelle Tiefe verleiht. Da die Lüfter nach außen blasen, ist hier nicht unbedingt ein Staubschutz vonnöten.

Die hintere Unterseite des Gehäuses zeigt sich funktional und aufgeräumt. Hier finden sich vier PCIe-Slots, was dem Micro-ATX-Standard entspricht und ausreichend Platz für typische Konfigurationen bietet – etwa eine leistungsstarke Grafikkarte und zusätzliche Erweiterungskarten wie Capture- oder Soundkarten. ASUS bleibt hier seiner Linie treu: robust, logisch aufgebaut und ohne überflüssige Experimente. Wichtig zu erwähnen ist, dass eine vertikale bzw. seitliche GPU-Montage beim PRIME AP202 nicht vorgesehen ist. ASUS konzentriert sich hier klar auf den klassischen horizontalen Einbau, um Kompatibilität, Airflow und Stabilität zu gewährleisten. Das ist in dieser Preisklasse durchaus nachvollziehbar – schließlich liegt der Fokus des AP202 eher auf Präsentation durch das Panoramafenster als auf Show-Builds mit speziellen Halterungen. Insgesamt wirkt die Rück- und Hinterseite somit wie der Rest des Gehäuses: durchdacht, strukturiert und wertig, ohne den funktionalen Anspruch aus den Augen zu verlieren.

Die Unterseite des ASUS PRIME AP202 ist funktional. Besonders auffällig ist der großflächige Netzteil-Staubfilter, der sich einfach herausnehmen und reinigen lässt. Er schützt das Netzteil zuverlässig vor Staubablagerungen und trägt somit zu einem stabilen Airflow sowie einer längeren Lebensdauer der verbauten Komponenten bei.

Die Standfüße sind großzügig dimensioniert und mit rutschfestem Material versehen, sodass das Gehäuse sicher auf unterschiedlichen Oberflächen steht. Durch die erhöhte Positionierung wird zudem die Luftzufuhr von unten erleichtert, was gerade bei leistungsstarken GPUs und Netzteilen die Kühlleistung unterstützt. Insgesamt zeigt sich auch die Unterseite als gelungenes Zusammenspiel aus praktischer Funktionalität, einfacher Wartung und stabiler, hochwertiger Bauweise – ein weiterer Hinweis auf ASUS’ konsequent hohen Qualitätsanspruch.

Der Innenraum des ASUS PRIME AP202 vermittelt sofort einen hochwertigen Eindruck. Verarbeitung und Passgenauigkeit sind durchweg sauber: Die Stahlbleche sind präzise gestanzt, alle Kanten sauber entgratet, und die Panels sitzen satt ohne Spiel oder Wackeln. Das Gehäuse zeigt eine hohe Steifigkeit, wodurch es sich auch bei voller Bestückung mit großen Grafikkarten oder Radiatoren kaum verwindet – ein Zeichen für solide Konstruktion und ASUS-typische Qualitätskontrolle.

Besonders hervorzuheben ist die Montagefreundlichkeit, die stark vom Panoramafenster profitiert: Durch das gebogene Glas lässt sich das Mainboard klar einsehen, und die offenen Bereiche erleichtern das Einsetzen von Komponenten deutlich. Lüfter, Radiatoren und Kabel lassen sich so intuitiv und ohne unnötiges Fummeln installieren.

Die Kabeldurchführungen sind sinnvoll platziert, sodass ein aufgeräumtes Kabelmanagement gut möglich ist und die Sicht auf die Komponenten nicht durch Kabelsalat gestört wird. Allerdings gibt es einen kleinen Wermutstropfen: Gummierte Applikationen an den Kabeldurchführungen fehlen. Das bedeutet, dass Kabel beim Einführen direkten Kontakt zum Stahlblech haben, was zwar funktional ist, aber nicht den Komfort und die Schutzwirkung bietet, die man von höherpreisigen Gehäusen gewohnt ist. Insgesamt überzeugt der Main-Chamber-Bereich jedoch durch präzise Verarbeitung, Steifigkeit und intuitive Montage, was gerade Einsteigern und Enthusiasten gleichermaßen zugutekommt.

Die Netzteilkammer des ASUS PRIME AP202 ist klar vom Main-Chamber getrennt, was sowohl die Luftführung als auch die optische Aufgeräumtheit positiv beeinflusst. Das Netzteil liegt auf kleinen, gummierten Polstern, die Vibrationen reduzieren und den Geräuschpegel minimieren – ein Detail, das den Wert des Gehäuses auch im Bereich Silent-Performance unterstützt.

Das Fach bietet ausreichend Platz für Standard-Netzteile, selbst längere Modelle bis etwa 200 mm können problemlos eingebaut werden, ohne dass andere Komponenten beeinträchtigt werden. Die Trennung vom Main-Chamber sorgt dafür, dass die Hitzeentwicklung des Netzteils keinen Einfluss auf CPU oder GPU hat und der Airflow innerhalb des Gehäuses insgesamt effizient bleibt.

Darüber hinaus verfügt die NPU-Chamber über einen HDD-Trail, in dem sich bis zu zwei 3,5-Zoll-Festplatten unterbringen lassen. Diese können unkompliziert installiert werden, sodass das Gehäuse trotz seines modernen Designs auch klassische Massenspeicher-Lösungen sauber integriert. Leider ist es nicht möglich, den HDD-Trail auszubauen, dies würden wir uns für die nächste Revision des AP202 wünschen. Insgesamt zeigt die NPU-Chamber, dass ASUS hier auf Funktionalität, Geräuschreduzierung und sauberes Kabelmanagement geachtet hat – ohne den begrenzten Platz in einem Micro-ATX-Gehäuse zu verschwenden.

Das ASUS PRIME AP202 kommt serienmäßig mit drei 120-mm-ARGB-Lüftern, die bereits ab Werk ein gutes Zusammenspiel aus Kühlleistung und moderater Lautstärke bieten. Die Lüfter drehen sauber, erzeugen einen kontrollierten Luftstrom und sind dabei angenehm leise, auch unter Last. Sie lassen sich über das Mainboard oder eine integrierte Steuerung in der Drehzahl regulieren, sodass man zwischen maximaler Kühlung und leisem Betrieb wählen kann.

Die integrierte ARGB-Beleuchtung erweitert die Funktionalität der Lüfter um einen optischen Mehrwert: Die Farbgebung lässt sich individuell anpassen und harmonisch auf andere Komponenten abstimmen. Die Lichtwirkung wird durch die Panoramafront und die Glasflächen noch verstärkt – die Lüfter wirken so nicht nur funktional, sondern tragen stark zur ästhetischen Präsentation bei.

Ein besonderes Highlight des Designs ist der Luftstrom-Ansatz: Anders als bei vielen Gehäusen, bei denen die Frontlüfter die Luft direkt nach innen ziehen, setzt ASUS beim AP202 auf seitliche und rückseitige Luftaufnahme. Durch den schlitzförmigen Einlass unterhalb der Front wird die Frischluft gezielt in Richtung GPU und Mainboard geführt, während die Lüfter die warme Luft nach hinten transportieren. Dieses Konzept sorgt für effizienten Airflow, reduziert Hotspots bei Grafikkarte und CPU und unterstützt gleichzeitig die Langlebigkeit der Komponenten. So entsteht eine Kombination aus optisch ansprechender Inszenierung und sinnvoller Kühlarchitektur, die das AP202 klar von Standard-Micro-ATX-Gehäusen abhebt.

Dieser Airflow kann weiterhin unterstützt werden, indem bis zu zwei weitere 120-mm-Lüfter auf der Unterseite des Mainboard-Chambers installiert werden. Auf Grundlage des mATX-Formfaktors muss sich der Nutzer jedoch entscheiden. Eine zusätzliche Erweiterungskarte wie bspw. eine Soundkarte ist dann nicht mehr drin. Ein weiterer Nachteil, hier zwei weitere Lüfter zu installieren liegt in der Verwendung eines GPU-Stativs, welches selbstverständlich nicht so einfach auf Lüftern platziert werden könnte. Auch hier könnte ASUS für eine nächste Revision oder einer „Pro“-Variante auf eine integrierte GPU-Halterung eingehen, die direkt mit der Main-Plate verbunden ist und flexibel einstellbar wäre. So würden einige User noch mehr aus dem Case herausholen können.

Bisher zeigt das ASUS PRIME AP202 eine durchgehend hochwertige Verarbeitung, gute Montagefreundlichkeit und ein cleveres Lüfter- und Airflow-Konzept. Drei kleine Einschränkungen fallen jedoch auf: Die nicht gummierten Kabeldurchführungen im Main-Chamber, der nicht modulare HDD-Trail in der NPU-Chamber und schließlich ein integriertes GPU-Stativ zur besseren Installation von Bodenlüftern. Alle drei Punkte sind funktional zwar unproblematisch, aber ein Komfort-Upgrade, wie man es von höherpreisigen Gehäusen kennt, fehlt. Angesichts des Preises von etwa 95 € sind diese Kompromisse jedoch absolut nachvollziehbar. ASUS liefert hier ein solides, gut durchdachtes Micro-ATX-Gehäuse, das Design, Kühlung und Verarbeitung stark kombiniert. Für eine zukünftige Pro-Version des AP202 könnten solche Extras wie gummierte Kabeldurchführungen und ein modularer HDD-Trail aber durchaus den Unterschied machen und das Gehäuse noch attraktiver für Enthusiasten gestalten.

Praxis

Montage

Die Installation unseres ASUS ROG STRIX B760-I Gaming WIFI Mainboards im PRIME AP202 gestaltete sich außerordentlich unkompliziert. Dank der großzügigen Aussparungen im Main-Chamber und der durchdachten Positionierung der Abstandshalter ließ sich das Mini-ITX-Board präzise und ohne Fummelei einsetzen.

Die Passgenauigkeit ist hervorragend: Alle Schraubenlöcher treffen exakt auf die vorgesehenen Montagepunkte, und das Mainboard sitzt satt, ohne zu wackeln oder nachjustiert werden zu müssen. Durch das Panoramafenster fällt zudem sofort auf, wie einfach man das Board korrekt ausrichtet – der direkte Blick ins Gehäuse erleichtert die Arbeit deutlich. Selbst Anschlüsse wie USB-Header, Stromversorgung oder Front-I/O lassen sich ohne Einschränkungen erreichen.

Insgesamt zeigt sich, dass ASUS beim AP202 nicht nur auf Optik, sondern auch auf praktische Montagefreundlichkeit Wert gelegt hat. Einsteiger wie erfahrene Systembauer profitieren gleichermaßen von der präzisen Fertigung und den klar strukturierten Installationspunkten.

Der Einbau unserer AiO-Wasserkühlung verlief im ASUS PRIME AP202 erstaunlich einfach. Dank des großzügigen Platzes im Main-Chamber ließ sich die Pumpe problemlos platzieren, ohne dass andere Komponenten beeinträchtigt wurden. Die Aussparungen für Schläuche und Kabel sind gut positioniert, sodass eine ordentliche Kabelführung problemlos möglich ist. Insgesamt können wir hier auf eine Bauhöhe von 175 mm setzen

Auch der Einbau der GPU ist selbst in diesem kompakten Micro-ATX-Gehäuse kein Problem: Mit bis zu 420 mm Grafikkartenlänge bleibt ausreichend Platz für leistungsstarke High-End-Modelle. Selbst breite Modelle mit doppelter oder dreifacher Slot-Breite lassen sich problemlos installieren, ohne dass die Luftzirkulation oder andere Komponenten eingeschränkt werden.

Dieses Zusammenspiel aus kompakter Bauform und großzügigen Innenmaßen zeigt, dass ASUS beim PRIME AP202 bewusst auf Flexibilität für moderne, leistungsstarke Hardware setzt. Selbst in einem relativ kleinen Gehäuse bleibt genügend Raum für Top-Komponenten und ein übersichtliches Kabelmanagement, wodurch das AP202 deutlich über dem Standardniveau klassischer Micro-ATX-Gehäuse liegt.

Der Einbau eines 360-mm-Radiators auf der Oberseite des ASUS PRIME AP202 verlief absolut problemlos. ASUS hat die Montagelöcher und die Befestigungsschienen so gestaltet, dass sowohl 360-mm- als auch 280-mm-Radiatoren ohne Anpassungen montiert werden können. Selbst mit drei 120-mm-Lüftern bestückt, bleibt der Radiator stabil und vibrationsfrei in Position – die solide Stahlkonstruktion des Deckels zahlt sich hier deutlich aus. Bemerkenswert ist, dass auch nach der Installation des 360er Radiators noch ausreichend Platz über dem Mainboard bleibt, um nachträgliche Arbeiten vorzunehmen. Anschlüsse für CPU-Strom, Lüfter oder RGB-Kabel lassen sich weiterhin bequem erreichen, ohne dass man den Radiator wieder demontieren müsste.

Damit beweist das AP202 eindrucksvoll, dass ein Micro-ATX-Gehäuse keineswegs beengt wirken muss: Trotz kompakter Außenmaße bietet es genügend Raum für leistungsstarke Kühlungslösungen und eine saubere, stressfreie Montage – ein klarer Pluspunkt für Nutzer, die Wert auf Performance und Wartungsfreundlichkeit legen.

Der Einbau des Netzteils in die separat gestaltete NPU-Chamber des ASUS PRIME AP202 gestaltet sich unkompliziert. Das Netzteil wird einfach auf den gummierten Polstern platziert, die Vibrationen reduzieren und für einen leisen Betrieb sorgen.

Trotz der kompakten Bauweise bleibt zwischen dem HDD-Trail und dem Netzteil ausreichend Platz, um Kabel sauber zu verlegen. Dies erleichtert das Kabelmanagement deutlich: Stromkabel lassen sich ordentlich hinterführen, ohne dass sie geknickt oder gedrängt werden müssen. Somit unterstützt das AP202 auch bei engen Platzverhältnissen eine saubere, übersichtliche Verlegung der Anschlüsse.

Das ASUS PRIME AP202 überzeugt im Bereich Kabelmanagement mit praktischer Vorinstallation und cleveren Details. Besonders hervorzuheben sind die Klettverschlüsse mit der „Prime“-Aufschrift, die ASUS gezielt für die größten Kabelstränge vorgesehen hat. Diese bündeln Kabel wie den 24-Pin-Mainboardanschluss oder den CPU-Strom sauber zusammen und führen sie entlang der vorgesehenen Kanäle, sodass sie von der Frontansicht vollständig unsichtbar bleiben. Die Positionierung der Kabeldurchführungen ist logisch und unterstützt ein aufgeräumtes Layout: Stromkabel für GPU, Mainboard und Laufwerke lassen sich leicht hinterführen, ohne dass sie in den Main-Chamber hineinragen. Auch nachträgliche Arbeiten an Anschlüssen oder Lüftern bleiben problemlos möglich, da ausreichend Platz hinter den Trennwänden vorhanden ist. Neben den clever platzierten Klettverschlüssen bietet das ASUS PRIME AP202 etwa 30 mm Freiraum hinter dem Mainboard-Tray für die Kabelführung. Dieser Abstand ermöglicht es, selbst dickere Kabelstränge problemlos zu verlegen, ohne dass die Rückwand beim Schließen des Seitenteils Druck ausübt.

Insgesamt zeigt sich, dass ASUS hier ein cleveres System aus festen Kanälen, Klettbändern und großzügigen Abständen geschaffen hat, das selbst Einsteigern ermöglicht, den Innenraum sauber und aufgeräumt zu halten – ein wichtiger Faktor für Optik und Luftzirkulation gleichermaßen.

Beleuchtung

Das ASUS PRIME AP202 setzt auf ein durchdachtes ARGB-Beleuchtungskonzept, das die Hardware wirkungsvoll in Szene setzt. Die drei vorinstallierten 120-mm-Lüfter verfügen über radiale Beleuchtungselemente um die Rotorblätter sowie eine quadratische Beleuchtung entlang der Lüfterkante, wodurch ein facettenreicher Lichteffekt entsteht, der die Bewegung der Lüfter dynamisch betont.

Besonders effektiv ist die Wirkung des Panoramaglases: Die reflektierende Oberfläche verstärkt die Lichtstrahlen und sorgt für einen tiefen, räumlichen Eindruck, der das Innenleben optisch größer wirken lässt. Ergänzt wird dies durch den LED-Streifen am Lufteinlass unter dem Mainboard-Tray, der das Licht der Lüfter harmonisch aufnimmt und nach unten ausstrahlt. So entsteht ein gleichmäßiges, stimmiges Beleuchtungsszenario, das die Komponenten sauber betont, ohne überladen zu wirken, und die Präsentation des Systems auf ein hochwertiges Niveau hebt.

Temperaturen und Lautstärke

Die vorinstallierten Lüfter des ASUS PRIME AP202 sind praktisch unhörbar und werden selbst von den Lüftern der GPU oder der AiO-Pumpe deutlich übertönt. Im Idle-Betrieb entsteht so eine absolut unauffällige Geräuschkulisse, wodurch das System sehr angenehm und unaufdringlich wirkt.

Temperaturtechnisch überzeugt das Gehäuse durch einen gut durchdachten Airflow: Unsere 360-mm-AiO wird effizient unterstützt, und selbst unter Last erreicht das Gehäuseinnere nie mehr als 56 °C. Ein kleiner Hinweis zur Aufstellung: Damit der Airflow optimal funktioniert, sollte das Case nicht direkt mit der geschlossenen Seite oder der Rückseite an einer Wand stehen. Ideal ist ein freier Standort, der die Luftzufuhr von allen Seiten ermöglicht und die Kühlleistung voll ausschöpft.

Fazit

Das ASUS PRIME AP202 hinterlässt einen durchweg positiven Eindruck und zeigt eindrucksvoll, wie ein modernes Micro-ATX-Gehäuse Ästhetik, Funktion und Flexibilität miteinander verbinden kann. Für einen Preis von rund 95 € liefert ASUS ein Paket, das in Verarbeitung, Montagefreundlichkeit und Kühlleistung klar über dem Durchschnitt liegt.

Die verarbeitete Qualität ist tadellos: Das gebogene Panoramaglas wirkt stabil und hochwertig, der Stahlrahmen ist solide und verwindungssteif, und die vorinstallierten ARGB-Lüfter setzen das System optisch gelungen in Szene. Auch die Montage von Mainboard, GPU, AiO und Radiator ist dank durchdachter Platzierung und großzügiger Innenmaße unkompliziert, selbst High-End-Komponenten finden problemlos ihren Platz. Kabelmanagement und Klettbänder sorgen für Ordnung, der 30 mm Freiraum hinter dem Mainboard-Tray unterstützt sauberes Verlegen und hinterlässt eine aufgeräumte Frontansicht.

Kritisch betrachtet gibt es dennoch ein paar kleine Abstriche: Die nicht gummierten Kabeldurchführungen, der nicht modulare HDD-Trail und das fehlende GPU-Stativ für die Bodenlüfter sind Details, die den Komfort erhöhen würden, aber funktional keine echten Einschränkungen darstellen. Für den Preis von 95 € wären solche Features ohnehin kaum zu erwarten – sie wären eher in einer „Pro“-Variante gerechtfertigt.

Der Airflow ist trotz der Glasfront sehr effizient, die Temperaturen bleiben niedrig, und die Lüfter sind im Idle-Betrieb unhörbar. Das Beleuchtungskonzept harmoniert mit dem Panoramaglas und dem LED-Streifen am Lufteinlass und erzeugt eine stimmige, hochwertige Präsentation des Systems.

Insgesamt zeigt das ASUS PRIME AP202, dass ein Micro-ATX-Gehäuse nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend und durchdacht sein kann, ohne den Geldbeutel zu sprengen. Für alle, die ein kompaktes, flexibles und stylishes Gehäuse suchen, das High-End-Komponenten problemlos aufnimmt, ist das AP202 eine klare Empfehlung. Kritische Details sind überschaubar und für den Preis absolut verzeihlich – ein gelungenes Paket, das Design, Praxisnutzen und Preis-Leistungs-Verhältnis in Einklang bringt.

Pro:
+ Hochwertige Verarbeitung
+ Panoramafenster macht das Case sehr elegant
+ Flexibles Innenraumdesign
+ Effizienter Airflow
+ Gutes Kabelmanagement
+ Sehr schöne ARGB-Beleuchtung
+ Moderne Front-I/O

Kontra:
– HDD-Trail nicht modular

Herstellerseite
Preisvergleich

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