Die PlayStation 5 steht vor einem anhaltenden technischen Problem, das insbesondere viele Geräte aus der frühen Produktionsphase betrifft. Im Zentrum dieser Schwierigkeiten steht das Flüssigmetall, das in der Kühlung der Konsole zum Einsatz kommt. Im Gegensatz zu herkömmlicher Wärmeleitpaste bietet Flüssigmetall eine deutlich bessere Wärmeleitfähigkeit – ein klarer Vorteil, um den APU (den Hauptprozessor) auch bei anspruchsvollen Spielsitzungen effektiv zu kühlen. Doch dieser Vorteil hat auch seine Schattenseiten: Flüssigmetall birgt spezifische Risiken.
Die Problematik tritt vor allem dann auf, wenn die PS5 über längere Zeit in aufrechter Position betrieben wird. Mit der Zeit kann das Flüssigmetall aus bestimmten Bereichen rund um den Prozessor austreten oder sich verlagern. In den betroffenen Regionen wird der Chip dann nicht mehr ausreichend gekühlt, was zu einer lokalen Überhitzung führen kann. Um Schäden zu vermeiden, schaltet sich die Konsole in solchen Fällen automatisch ab. Zwar handelt es sich nicht um ein flächendeckendes Problem, doch Berichte deuten darauf hin, dass etwa 3 % der Nutzer – insbesondere nach bestimmten Spiele-Updates – von unerwarteten Abschaltungen betroffen sind.
Erste Hinweise auf das Problem kamen von Spielentwicklern, nachdem Spieler über Systemabstürze und unerklärliche Abschaltungen nach Updates klagten. Was zunächst wie ein Lüftungs- oder Wartungsproblem aussah, entpuppte sich als ein tiefergehender Designfehler im Zusammenhang mit der Flüssigmetall-Kühlung. Die Diagnose gestaltet sich jedoch schwierig: Die PS5 bietet keine frei zugängliche Temperaturüberwachung, und die Abschaltungen treten oft ohne Vorwarnung auf. Das erschwert es den Entwicklern, ihre Spiele anzupassen, ohne gleichzeitig Spieler zu beeinträchtigen, die keine Probleme erleben.
Sony hat bislang kein offizielles Reparatur- oder Austauschprogramm für betroffene Konsolen angekündigt. Das stellt insbesondere Besitzer der ersten PS5-Modelle vor ein Problem – viele dieser Geräte befinden sich mittlerweile außerhalb der Garantiezeit. Für sie bleiben oft nur kostenintensive Reparaturen oder der Neukauf einer Konsole. Als Reaktion auf die Problematik hat Sony bei den neueren PS5-Modellen bauliche Änderungen vorgenommen. Sowohl die PS5 Slim als auch die kommende PS5 Pro verfügen über überarbeitete Kühlsysteme und APU-Anordnungen, die das Risiko einer Flüssigmetall-Leckage verringern sollen. Eine vollständige Lösung des Problems ist damit jedoch nicht garantiert.
Im Vergleich zu früheren großen Hardwareproblemen – wie dem berüchtigten „Red Ring of Death“ der Xbox 360 – fällt dieses Problem zwar weniger dramatisch aus, dennoch stellt es ein ernstzunehmendes Risiko für Besitzer der ersten PS5-Generation dar. Solange es keine Möglichkeit zur Temperaturüberwachung gibt und Sony keine offizielle Lösung anbietet, sind viele dieser Konsolen potenziell anfällig für Abschaltungen oder sogar bleibende Hardwareschäden.
Falls Ihr eine PS5 der ersten Generation besitzt und diese häufig in vertikaler Position betreibt, solltet ihr über eine alternative Aufstellung nachdenken. Auch eine bewusste Nutzung – etwa durch Pausen bei längeren Spielsitzungen – kann helfen, die Belastung des Systems zu verringern. Eine gute Belüftung ist in jedem Fall empfehlenswert, wenngleich sie keine absolute Sicherheit bietet.
Quelle: The Gamer











