Mit Discounty wagt sich das Indie-Studio Crinkle Cut Games an eine charmante Mischung aus Wirtschaftssimulation, Kleinstadt-Drama und skurrilem Humor. Anstelle von nüchternen Zahlenkolonnen oder endlosen Tabellen lädt das Spiel in die kleine Hafenstadt Blomkest ein. Dort übernehmen wir den einzigen Supermarkt und tun dabei weit mehr, als nur Regale aufzufüllen. Zwischen Handelsverträgen, Lagerlogistik und Kassendienst entfaltet sich ein lebendiges Gemeinschaftsgefühl, das vom Dorfklatsch ebenso lebt wie vom Preis für Tiefkühlpommes. Doch hinter der bunten Fassade verbirgt sich eine spannende Frage: Geht es hier wirklich nur ums Geschäft oder darum, wie sehr ein Supermarkt das Herz einer ganzen Stadt prägen kann?



In der Welt von Discounty erlebt man das Spielgeschehen quasi so, als würde man in Stardew Valley nicht der Farmer-Perspektive folgen, sondern aus der Sicht von Morris, dem Betreiber des Jojamarktes. In Discounty übernehmen wir die Rolle eines jungen Shopbetreibers, der auf Anweisung seiner Tante einen kleinen Laden übernimmt und zu einem großen Imperium ausbauen soll. Dabei stoßen wir schon sehr früh auf den Unmut der lokalen Bevölkerung, die sich gegen die Expansionspläne des Supermarkts wehrt. Doch das soll uns natürlich nicht aufhalten.

Gameplay

Das Spiel legt den Fokus auf die Pflichten eines Shopbetreibers: Es muss ständig neue Ware beschafft, organisiert und im Laden ansprechend präsentiert werden. Während der Öffnungszeiten kassieren wir unsere Kundschaft ab. Was zuerst noch mühselig per Taschenrechner geschieht, können wir im Verlauf des Spiels beispielsweise durch einen Strichcodescanner optimieren. Neben den Tätigkeiten im Laden müssen auch Kontakte zu lokalen Erzeugern geknüpft und Verträge geschlossen werden. Besonders die Organisation der Waren wird dabei schnell zum Balanceakt: Wenn ich die Fischstäbchen an bester Stelle mit besonders attraktiver Dekoration ausstelle, sind sie vermutlich schnell ausverkauft. Da es sich um ein Produkt eines lokalen Herstellers handelt, gibt es jedoch nur einmal pro Woche Nachschub. Wenn die Fischstäbchen hingegen zu unattraktiv präsentiert werden, finden die Kunden sie zwar noch, wenn sie danach suchen, sie können aber schnell zum Ladenhüter werden. Das Betreiben des Ladengeschäftes gefällt uns sehr. Ständig gibt es neue Produkte, und wir sind ständig dabei, die Ladenfläche umzubauen und zu optimieren.



Außerhalb des Ladens sind wir vor allem mit Nebengeschichten und Aufgaben beschäftigt. Nach und nach entfalten sich mehrere Handlungsstränge, und wir erfahren, was unsere Mitmenschen treibt und was sie beschäftigt. Die Stadt und ihre Umgebung haben einiges zu bieten: In einem Baumarkt können Auslagen oder Dekorationen gekauft werden, im Rathaus können wir Plakate drucken, die wir dann in der Stadt aufhängen. Nebenbei gibt es immer wieder kleinere Aufgaben, wie beispielsweise die Schafe des Bauern einzufangen und sie auf den Bürgermeister loszulassen. Im Grunde dreht sich alles um den Laden bzw. das Firmenimperium, das wir im Laufe der Geschichte aufbauen. Wo wir gerade bei der Story sind: Die Geschichte wird in Dialogen und Zwischensequenzen schick inszeniert und bietet abwechslungsreiche und unvorhersehbare Geschichten. Nach Angaben des Entwicklerstudios dauert die Story 20 bis 25 Stunden, darüber hinaus kann das Spiel weiter gespielt werden – wirkliche Open-End oder gar Endgame Aktivitäten bietet das Spiel allerdings nicht.

Performance

In puncto Performance zeigt sich Discounty erfreulich genügsam. Auf dem ROG Ally X mit Windows 11 sowie dem Tuxedo Sirius 16 mit Tuxedo OS (Linux) lief das Spiel stets flüssig mit über 120 FPS. Dank der geringen Hardwareanforderungen kam es weder zu Rucklern noch zu Aussetzern und die Bildrate blieb jederzeit konstant. Eine Ausnahme bildet das ROG Ally X: Die Aktivierung von AMD Fluid Motion Frames (AFMF2) führte dort zu erheblichen Stotterproblemen und einer sehr geringen Bildrate (0 FPS), die auf ein Treiberproblem zurückzuführen sind, so unsere Vermutung. Mit deaktiviertem AFMF2 lief das Spiel jedoch auch auf dem ROG Ally X absolut reibungslos.

Auch bei der Steuerung macht Discounty eine gute Figur. Unter Linux spielt es sich mit Maus und Tastatur genauso angenehm wie mit dem Controller auf dem ROG Ally X. Besonders interessant ist die Eingabe der Preise über den im Spiel integrierten Taschenrechner. Das klingt zunächst nach umständlicher Fummelei, löst sich aber dank durchdachter Tastenbelegung erstaunlich komfortabel. Mit dem Controller lässt sich der Rechner intuitiv bedienen, sodass weder Präzision noch Spielfluss darunter leiden.

 

Fazit

Mit Discounty liefert Crinkle Cut Games eine charmante und ungewöhnliche Mischung aus Wirtschaftssimulation und Kleinstadt-Drama. Das Spiel punktet vor allem durch seinen Humor und die liebevoll gezeichnete Gemeinschaft in Blomkest. Technisch überzeugt das Spiel mit stabiler Performance und niedrigen Anforderungen. Die Steuerung ist intuitiv und funktioniert sowohl mit Maus und Tastatur als auch mit Controller. Kleinere technische Probleme, wie das Treiber-Drama mit AFMF2 auf dem ROG Ally X, trüben den Gesamteindruck kaum. Wer Lust auf ein entspanntes, aber zugleich clever designtes Aufbauspiel hat, das weit mehr bietet als das Stapeln von Warenregalen, sollte Discounty unbedingt eine Chance geben.



Discounty bei Steam

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