Mit dem XBOARD QS hat Pulsar eine kompakte mechanische Tastatur im 80-%-Layout im Programm, die sich klar im High-End-Segment positioniert. Das CNC-gefräste Aluminiumgehäuse bringt 1.480 g auf die Waage. Zum Einsatz kommen Kailh Box Ice Mint V2 Switches, die linear, werkseitig geschmiert und auf bis zu 100 Millionen Anschläge ausgelegt sind. Dazu gibt es PBT-Double-Shot-Keycaps, ein Hot-Swap-PCB sowie ein integriertes 2-Port-USB-A-Hub. Über zwei USB-C-Eingänge lässt sich die Tastatur mit unterschiedlichen Geräten verbinden und per Schalter umschalten. Ob das XBOARD QS mit diesen Features überzeugen kann, wird in diesem Test untersucht.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Die Verpackung der Pulsar XBOARD QS ist in einem klaren, minimalistischen Design gehalten. Auf der Vorderseite befindet sich eine großformatige Abbildung der Tastatur, ergänzt durch den Modellnamen und das Herstellerlogo. Ein blauer Sticker weist zusätzlich auf die „Quick Switching Technology“ hin, die den schnellen Wechsel zwischen zwei angeschlossenen Geräten ermöglicht. Darüber hinaus ist die „First Edition“-Markierung gut sichtbar, es handelt sich um die erste vollständig zusammengebaute Tastatur von Pulsar. Ob und wann es eine zweite Version gibt, ist zum Zeitpunkt des Reviews nicht klar.
Die Rückseite zeigt eine Abbildung der Unterseite der Tastatur und listet die zentralen Features auf. Dazu gehören unter anderem das CNC-gefräste Aluminiumgehäuse, Gasket Mounting für optimiertes Tippgefühl, die Hot-Swap-Funktion, ein Lautstärkeknopf, integriertes USB-Passthrough sowie die Kompatibilität mit QMK und VIA. Zusätzlich wird auf die Windows- und macOS-Kompatibilität hingewiesen. Symbole und kurze Beschreibungen veranschaulichen die wichtigsten Eigenschaften, ergänzt um Angaben zur zweijährigen Herstellergarantie.
Beim Öffnen des Kartons fällt sofort das blau-weiße Innendesign ins Auge, das mit zahlreichen Grafiken und Schriftzügen spielerisch die Kernfunktionen der Tastatur darstellt. Slogans wie „Swift as Lightning“ und Abbildungen zur Quick-Switching-Funktion setzen die Produktmerkmale visuell in Szene. Die Tastatur selbst ist in einem schwarzen Stoffbeutel verstaut, der sie vor Kratzern schützt, während Kabel und Werkzeuge seitlich in separaten Schachteln untergebracht sind. Damit kombiniert Pulsar einen sicheren Schutz beim Transport mit einer auffälligen Präsentation, die den Premium-Anspruch des XBOARD QS unterstreicht.
Inhalt
Zum Lieferumfang der Pulsar XBOARD QS gehören alle wesentlichen Bestandteile, die für den sofortigen Einsatz und spätere Anpassungen erforderlich sind. Neben der Tastatur selbst liegen zwei 1,5 Meter lange USB-C auf USB-A Kabel bei, die zum Anschluss an einen PC oder andere Geräte genutzt werden. Zusätzlich legt Pulsar einen Keycap-Puller sowie einen Switch-Puller bei, praktisch in Verbindung mit der Hot-Swap-Funktion des PCBs. Eine gedruckte Kurzanleitung erläutert die wichtigsten Tastenkombinationen und gibt Hinweise zu Firmware-Updates. Darüber hinaus enthält das Paket fünf zusätzliche Kailh-Switches, einen Staubbeutel zur Aufbewahrung und einen Brand-Sticker.
Daten
| Technische Daten – Pulsar XBOARD QS | |
|---|---|
| Formfaktor | 80 % (kompakt) |
| Gehäuse | CNC-gefrästes Aluminium |
| Switches | Kailh Box Ice Mint V2 (linear, werkseitig geschmiert, Hot-Swap-fähig) |
| Betätigungskraft | 38 g ± 10 g |
| Kraft bis zum Anschlag | 50 g ± 10 g |
| Tastenweg bis zur Auslösung | 2,0 mm |
| Gesamter Tastenweg | 4,0 mm |
| Lebensdauer | bis zu 100 Millionen Anschläge |
| Keycaps | PBT Double-Shot |
| Hintergrundbeleuchtung | Per-Key-RGB |
| Anschluss | 2x USB-C für Endgerät, integriertes USB-Hub (2× USB-A) |
| USB Abfragerate | 1.000 Hz |
| Matrix | N-Key-Rollover, Anti-Ghosting |
| Medientasten | über Zweitbelegung |
| Kabel | 2x abnehmbare USB-C-Kabel |
| Abmessungen | 360 × 163 × 35 mm |
| Gewicht | 1.480 g |
| UVP | ca. 350 € |
| Preis | |
Details
Das XBOARD QS setzt auf ein TKL-Layout mit 88 Tasten: Funktionsreihe, Navigationsblock und dedizierte Pfeiltasten sind vorhanden. Das Gehäuse besteht aus CNC-gefrästem Aluminium. Oben verläuft eine durchgehende Frontleiste, in die rechts ein Drehregler sowie zwei Quick-Switch-Tasten integriert sind. Diese Tasten dienen ausschließlich dem Umschalten zwischen den beiden Host-Ports (PC1/PC2). Als Schalter kommen Kailh Box Ice Mint V2 (linear, Hot-Swap, 3-/5-Pin-kompatibel) zum Einsatz. Die RGB-LEDs sind south-facing, was die Kompatibilität mit vielen Keycap-Profilen verbessert. Laut Hersteller ist die Plate über Gaskets gelagert (Gasket Mounting). Trotz der Maße von 360 × 163 × 35 mm handelt es sich um ein Schwergewicht, satte 1.480 g bringt die Tastatur auf die Waage.
Das Aluminium-Chassis zeigt saubere Kanten und enge Spaltmaße, die Konstruktion wirkt wie aus einem Guss. Zusammen mit dem hohen Gewicht und den elastischen Gasket-Lagern ergibt sich ein sehr ruhiger, entkoppelter Aufbau. Auf der Unterseite sind großflächige Öffnungen und die Lagerpunkte der Gasket-Montage sichtbar. Zwei durchgehende Gummistreifen (oben/unten) übernehmen die Rutschhemmung. Die Verschraubung ist von außen zugänglich und erleichtert eine vollständige Demontage (z. B. für Reinigung, Stabilisatoren oder Gasket/Plate-Service). Keycap- und Switch-Tausch erfolgen dank Hot-Swap von oben, ohne das Gehäuse zu öffnen.
Alle Schnittstellen sitzen an der linken Seitenkante in einer Vertiefung: 2× USB-A (Hub) für Peripherie sowie 2× USB-C (Upstream-Eingänge) für zwei umschaltbare Hosts. Beim Umschalten über die Quick-Switch-Tasten werden die Tastatur und die am Hub angeschlossenen Geräte gemeinsam von PC1 auf PC2 (und zurück) umgeleitet; ohne Umstecken.
Der Drehregler steuert ab Werk Lautstärke und LED-Funktionen. Zusätzlich bietet das XBOARD QS N-Key-Rollover/Anti-Ghosting, QMK/VIA-Support und 44 integrierte RGB-Effekte (Per-Taste konfigurierbar via VIA/Remap bzw. vordefinierte Presets über Fn-Kombinationen). Damit lässt sich die Tastatur ohne proprietäre Zusatzsoftware umfangreich anpassen. Windows und macOS werden offiziell unterstützt. Praktisch: ein dedizierter Win/Mac-Umschaltkey ist vorhanden.
Praxis
Tastenkappen und Beleuchtung
Pulsar verbaut bei der XBOARD QS PBT-Keycaps im Double-Shot-Verfahren. PBT (Polybutylenterephthalat) ist härter und abriebfester als ABS und neigt deutlich weniger zum „Glänzen“. Beim Double-Shot entstehen Kappe und Legende aus zwei separat gespritzten Kunststoffteilen. Die Beschriftung ist damit nicht aufgedruckt und nutzt sich praktisch nicht ab. Die Zweitbelegungen sind frontseitig gekennzeichnet und lassen sich direkt über Fn-Kombinationen nutzen.
Die LEDs sitzen south-facing unter den Schaltern. Ab Werk stehen 44 RGB-Presets zur Verfügung. Ein/Aus, Helligkeit und Effektwechsel lassen sich ohne Software über Fn-Shortcuts und den Multifunktions-Drehregler steuern. Für Feintuning, etwa Per-Key-RGB, eigene Layer oder Makros unterstützt das Pulsar XBOARD QS QMK/VIA. So ist die Beleuchtung unmittelbar einsatzbereit und bei Bedarf bis auf Tastenebene konfigurierbar, ohne auf einen proprietären Treiber angewiesen zu sein.
Switches und Klang
Ab Werk setzt das XBOARD QS auf Kailh Box Ice Mint V2. Es handelt sich um lineare Schalter mit 38 ± 10 gf Auslösekraft, 50 ± 10 gf Bottom-out, 2,0 mm Vorweg und 4,0 mm Gesamthub. Die Schalter sind MX-hot-swap-fähig (3-/5-Pin), sodass sich das Tippverhalten ohne Löten anpassen lässt. Charakteristisch ist ein gleichmäßiger Linearlauf mit definiertem Rückstellverhalten. Das Box-Design der Switches reduziert seitliches Spiel und sorgt für eine präzise Führung. Die Lebensdauer gibt der Hersteller mit bis zu 100 Mio. Betätigungen an.
Akustisch profitiert das Board von Gasket-Montage und dem überaus massiven Aluminiumgehäuse. Der Grundton fällt tendenziell tiefer und kontrolliert aus, Resonanzen und Nachklingeln werden effektiv gedämpft. Auch bei schnellen Mehrfacheingaben bleibt das Geräuschbild unaufdringlich. Die großen Tasten sind stabilisiert; Rasseln oder klappernde Stabilisatoren traten im Eindruck unseres Musters nicht hervor, die Leertaste fügt sich klanglich homogen ein. Insgesamt eine mehr als überzeugende Vorstellung.
Wer eine andere Abstimmung bevorzugt, kann dank Hot-Swap unkompliziert auf alternative Linears, Tactiles oder andere Federgewichte wechseln und die Stabilisatoren bei Bedarf nachjustieren. Damit reicht das Spektrum von einem sauber nutzbaren „Stock“-Setup bis hin zu einer gezielt personalisierten Klangsignatur. Das wohlgemerkt ganz ohne Eingriff ins PCB.
Software (Steuerung über die Tastatur)
Die QS lässt sich im Alltag ohne Zusatzsoftware bedienen. Beleuchtung, Effekte und Helligkeit lassen sich direkt über Fn-Kombinationen und den Multifunktions-Drehregler steuern. Auch das Umschalten zwischen zwei Hosts erfolgt hardwareseitig mithilfe der Quick-Switch-Tasten. Angenehmer Vorteil: Ohne Software gibt es auch keinen schweren Hintergrunddienst, der das System unnötig verlangsamt. Vor allem, wenn man sowieso nur auf rudimentäre Funktionen angewiesen ist.
Für tiefere Anpassungen setzt die XBOARD QS auf eine QMK-basierte Firmware. Je nach geflashtem Build wird die Tastatur mit VIA/Remap, SignalRGB + VIA oder Vial konfiguriert. Diese Tools sind nicht parallel nutzbar. Das Firmware-Update erfolgt laut Pulsar per QMK Toolbox: Toolbox installieren, USB-Kabel trennen, die QS beim Anstecken an PC1 die „U“-Taste gedrückt halten (Bootloader-Modus), die bereitgestellte .bin öffnen und flashen. Layouts, Layer und Makros stehen anschließend im gewählten Tool bereit; Per-Key-RGB ist verfügbar, wenn der entsprechende Build dies unterstützt.
Im Vergleich zu „All-in-One“-Suiten klassischer Gaming-Peripherie erfordert dieser Open-Source-Weg etwas mehr Einarbeitung. Dafür bleibt die Lösung schlank und plattformoffen und unterstreicht den Charakter des XBOARD QS als Enthusiasten-Tastatur für Nutzer, die präzise, detailreiche Anpassung bevorzugen, ohne sich an eine proprietäre Suite zu binden.
Fazit
Das XBOARD QS positioniert sich klar im High-End-Segment. TKL-Formfaktor, massives CNC-Aluminiumgehäuse, Hot-Swap-PCB, PBT-Double-Shot-Keycaps und lineare Kailh Box Ice Mint V2 bilden ein stimmiges, technisch fokussiertes Paket. Die hardwareseitige Dual-Host-Umschaltung (2× USB-C) inklusive mitgeschaltetem USB-A-Hub funktioniert ohne Zusatzsoftware. Wer tiefer einsteigen möchte, bekommt mit QMK/VIA eine offene Konfigurationsbasis. Klanglich profitiert das Board von Gasket-Montage und Gewicht, das Tippgeräusch bleibt kontrolliert und unaufdringlich. In Summe setzt die QS weniger auf Showeffekte und mehr auf konsequente Umsetzung für Enthusiasten. Aufgrund der überzeugenden Vorstellung, vergeben wir guten Gewissens unseren Spitzenklassen-Award.
Pro:
+ CNC-Aluminiumgehäuse mit sehr hoher Verarbeitungsqualität
+ TKL (88 Tasten), Hot-Swap-PCB (3/5-Pin), PBT-Double-Shot-Keycaps
+ Gasket-Montage und hohes Gewicht; ruhiger, kontrollierter Klang
+ Dual-Host-Umschaltung (2× USB-C) inkl. mitgeschaltetem USB-A-Hub
+ Umfangreiche On-Board-Bedienung (Dial/Shortcuts), 44 RGB-Presets
+ Offene Firmware-Basis
Kontra:
– Fester Tippwinkel, da keine ausklappbaren Füße
– QMK/VIA erfordert etwas Einarbeitung
– Preis gerechtfertigt, aber sehr hoch

























