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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside D/A Wandler Verstärker

FiiO K9 Pro ESS im Test

Das chinesische Unternehmen FiiO glänzte bereits in der Vergangenheit mit hervorragenden Produkten, ein paar wenige davon durften wir bereits unter die Lupe nehmen. So haben wir hier ein Review des FiiO K5 Pro ESS veröffentlicht, der unseren P/L-Award einheimsen konnte. Heute widmen wir uns dem D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker-Flaggschiff, dem FiiO K9 Pro ESS. Dieses Modell ersetzt die Version „FiiO K9 Pro“. Der einzelne und momentan kaum erhältliche AK4499 DAC Chip wurde durch zwei ESS 9038 PRO ersetzt, was ein hochauflösendes und maximal transparentes Klangbild verspricht. Zusätzlich wurden einige technische Änderungen durchgeführt, damit die vorhandene Technik mit den zwei neuen Wandlern harmonisiert und um einige Verbesserungen zu erzielen. Der K9 Pro ESS kann durch seine Vielzahl an Anschlüssen entsprechend flexibel eingesetzt werden, auch Bluetooth als Eingang steht zur Auswahl. Ob sich dieses Gesamtpaket so gut schlägt, wie es die eingesetzte Technik vermuten lässt, werden wir in diesem Test herausfinden.

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

FiiO-typisch wird auch der K9 Pro ESS in einem schwarzen Karton geliefert. Auf der Front befindet sich eine spiegelnde Abbildung des darin befindlichen DAC/AMPs. Da hochauflösende Audioformate wie FLAC unterstützt werden, wurde ebenfalls ein „Hi-Res Audio“-Logo aufgedruckt. Ebenfalls bei FiiO üblich ist der auf der Verpackung angebrachte Sticker, über welchen der Käufer die Echtheit des Produktes überprüfen kann. Der unter der Oberfläche befindliche Code wird dazu auf einer Website des Herstellers eingegeben.

Inhalt

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Der FiiO K9 Pro ESS wird bestens geschützt durch angepasste Schaumstoffmatten, damit die sensible Technik durch den Versand nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Neben dem D/A-Wandler und Verstärker befinden sich ein Stromkabel, ein USB-B auf USB-A Kabel sowie eine hinten zu befestigende Antenne im Lieferumfang, damit Bluetooth genutzt werden kann. Die Anleitung liegt ausgedruckt bei, kann aber auch digital über die Website oder in der App eingesehen werden. Hilfreich sind die mitgelieferten Gummifüße, die der Nutzer selbst anzubringen hat. Da der K9 Pro ESS auch hochkant positioniert werden kann, liegt ein dazu notwendiger Fuß aus Aluminium bei, dessen Innenseite gummiert ist. Der obligatorische 6,35 mm Klinkenadapter fehlt natürlich auch nicht.

Daten

Technische Daten – FiiO K9 Pro ESS  
Kopfhörerausgang: Balance: XLR-4;4,4 mm; Einseitig: 6,35 mm/3,5 mm
Digitale Eingangsschnittstelle USB; Optisch; Koaxial; Bluetooth
Analoge Eingangsschnittstelle RCA;4,4 mm symmetrischer Eingang
USB: USB B; Typ C
Gain-Einstellung: High / Medium / Low
Bluetooth codec SBC: blau, AAC: cyan, aptX HD: gelb, aptX: lila, aptX LL: lila, LDAC: weiß, atpX Adaptive: grün
Farbe: Schwarz
Abmessungen: 200 x 224.5 x 72 mm
Gewicht ≈ 2700 g
Empfohlene Kopfhörerimpedanz: 16 – 600 Ω
Ausgangsleistung: 6,35 mm Analog/Headphone: (≥1.1W (16 Ω)), (≥2.1W(32 Ω), (≥281 mW (300 Ω))
XLR Analog/Balanced Headphone Outputs: (≥1.1W (16 Ω)), (≥2.1W(32 Ω), (≥1.1 W (300 Ω))
4.4 mm Analog/Balanced Headphone Outputs: (≥1.1W (16 Ω)), (≥2.1W(32Ω), (≥1.1W (300Ω))
Frequenzgang: Single-ended : 20 Hz~50 kHz (-1.5 dB)
6,35 mm Analog/Headphone: 20 Hz~50kHz (-1.5 dB)
XLR Analog/Balanced Headphone Outputs: 20 Hz~50 kHz (-3 dB)
4.4 mm Analog/Balanced Headphone Outputs: 20 Hz~50 kHz (-3 dB)
THD+N (~ Klirrfaktor): 6,35 mm Analog/Headphone Outputs: <0.00033% (1 kHz/32Ω/dbA)
XLR Analog/Balanced Headphone Outputs: <0.0003% (1 kHz/32Ω/dbA)
4.4 mm Analog/Balanced Headphone Outputs: <0.0003% (1 kHz/32Ω/dbA)
SNR (Signal-Rausch-Verhältnis): Single-ended : ≥128 dB (dbA)
6,35 mm Analog/Headphone Outputs: ≥129 dB (dbA)
XLR Analog/Balanced Headphone Outputs: ≥123 dB (dbA)
4.4 mm Analog/Balanced Headphone Outputs: ≥123 dB (dbA)
Max. Ausgangsspannung: 6,35 mm Analog/Headphone Outputs: >26 Vp-p
XLR Analog/Balanced Headphone Outputs: >52 Vp-p
4.4 mm Analog/Balanced Headphone Outputs: >52 Vp-p
Ausgangsimpedanz: 6,35 mm Analog/Headphone Outputs: <1 Ω (32 Ω)
XLR Analog/Balanced Headphone Outputs: <1 Ω (32 Ω)
4.4 mm Analog/Balanced Headphone Outputs: <1 Ω (32 Ω)
Übersprechen: RCA Analog/Line Outputs: ≥ 110 dB (1 kHz, 10 kHz)
XLR Analog/Line: ≥ 123 dB (1 kHz, 10 kHz)
6,35 mm Analog/Headphone Outputs: ≥ 75 dB (1 kHz, 32-Ohm Load)
XLR Analog/Balanced Headphone Outputs: ≥ 114 dB (1 kHz)
4.4 mm Analog/Balanced Headphone Outputs: ≥ 114 dB (1 kHz)
Auflösung: TOSLINK Optical S/PDIF Inputs: Bis zu 96 KHz-24bit
Coaxial S/PDIF Inputs: Bis zu 192 kHz-24bit
USB Inputs: Bis zu 384 kHz-32 bit/DSD256
Digitale Filter 7
D/A-Wandler: 2x ES9038PRO
Verstärker-Chip THX AAA-788+

 

Details

Gehäuse und Anschlüsse

Mit seinen 200 x 220 x 70 mm ist der FiiO K9 Pro ESS ganz sicher nicht als klein zu bezeichnen. Das macht sich auch im Gewicht bemerkbar, denn das Gerät bringt fast 3 kg auf die Waage. In Anbetracht der Menge an Technik die beherbergt werden muss, ist das auch kaum verwunderlich. Unüblich ist das für Geräte dieser Preisklasse sowieso nicht. Das aus Aluminium gefräste Gehäuse hinterlässt einen überragenden Eindruck. Es wirkt elegant und zeitlos zugleich. Auch haptisch überzeugt die sandgestrahlte und mattschwarze Oberfläche. Der vorderseitig und mittig angebrachte Drehschalter ist das optische Schmankerl des K9 Pro ESS. Dahinter verbirgt sich ein LED-Ring, der das aktuell eingehende Audioformat farblich erkenntlich macht.

Um das Gerät herum befinden sich ausgefräste Bahnen, die der besseren Kühlung dienen sollen. Da der DAC/AMP zwei ES9038-Chips und das THX-Verstärkermodul befeuern muss, ist das auch zwingend nötig. Zudem befindet sich auf der linken Seite ein USB-C Port, über den der K9 Pro ESS mit Audiodateien beliefert werden kann. Dieser Anschluss ist OTG (On-The-Go)-fähig, so lassen sich kompatible Geräte (wie bspw. Smartphones) direkt als Quelle einsetzen. Die rückseitig zu montierende Antenne für Bluetooth 5.0 muss selbst verschraubt werden. Diese kann in verschiedenen Stufen nach hinten geneigt und flexibel zur Seite gedreht werden. Das garantiert auch im vertikalen Stand einen bestmöglichen Empfang.

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Auf der Rückseite findet der Nutzer eine unüblich große Menge an potentiellen Anschlüssen. Ganz links befindet sich der IEC C13-Netzstecker, über den das Gerät mit Strom versorgt werden kann. Dieser weist eine Besonderheit auf – es kann zwischen 110 und 220 V gewechselt werden, da es international Unterschiede gibt. Als digitale Inputs stehen uns Bluetooth 5.0, ein USB-B Eingang, ein koaxialer sowie optischer Eingang zur Verfügung. Weiter geht es mit einem 4,4 mm-Eingang, der sonst nur in hochpreisigen Geräten zu finden ist. Die unsymmetrischen Cinch-Ein- und Ausgänge sowie die symmetrischen XLR-Ausgänge erweitern die vorhandenen Möglichkeiten. FiiO war es offenbar wichtig, dem Nutzer mit ihrem DAC & AMP Flaggschiff möglichst viele Optionen an die Hand zu geben. Die Anschlüsse sind von sehr hoher Qualität, auch wurden die Cinch- und XLR-Buchsen vergoldet.

Am gesamten Gerät finden wir nicht einen Schönheitsmakel oder Unvollkommenheit, weder Fräsfehler noch unsauber aufeinander montierte Teile. Die rückseitigen Anschlüsse werden, wo es sich anbietet, mit einer Abdeckung vor Staub geschützt.

Vordere Eingänge und Schalter

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Sollte der vorderseitig oben links eingelassene XLR-Eingang keine Verwendung finden, kann die vormontierte Abdeckung eingesteckt werden lassen. Darunter befinden sich die zwei Klinkenbuchsen, ein 6,35 mm Ausgang und ein 4,4 mm Ausgang. Die 4,4 mm Klinkenbuchse schimpft sich auf den Namen „Pentaconn“. Das ist ein vor nicht allzulanger Zeit neu eingeführter Standard der Japan Electronics und Information Technology Industries Association (JEITA). Der Anschluss setzt auf 5 Kontakte und soll sich durch seine verringerte Größe auch besser für den mobilen Einsatz eignen, im Vergleich zum bereits bekannten 6,35 mm Klinkenanschluss. Es gibt bereits Geräte die diesen Standard für sich nutzen, unter anderem der Sennheiser HD 820 oder unsere In-Ears FiiO FD5.

Auf der rechten Seite befinden sich 4 Buttons, mit denen sich der K9 Pro ESS bedienen lässt. Von links nach rechts wären das ein Schalter zum Auswählen des Ausgangs, einer der Gain in 3 Stufen regelt, ein Schalter für die Wahl des richtigen Eingangs sowie ein Power/Standby-Button. Darüber wurden 5 Status-LEDs positioniert, die den aktiv genutzten Eingang anzeigen. Der mittig platzierte Drehregler ist farbcodiert und zeigt Informationen über den Energiestatus, Pairing und die gerade genutzt Samplerate an.

Spannungs-Switch und Standfuß

Wie bereits erwähnt, kann das Gerät mit 110 oder 220 Volt betrieben werden. FiiO liefert eine Übersicht mit, mithilfe derer sich der Käufer entsprechend informieren kann. Der dazu nötige Switch befindet sich auf der Unterseite, in unserem Fall war bereits die richtige Spannung gewählt. Der mitgelieferte Standfuß ermöglicht eine hochkante Positionierung, damit sich der FiiO K9 Pro ESS leichter auf dem Schreibtisch einsetzen lässt. Dazu wird dieser Standfuß auf den Tisch gestellt und der DAC/AMP in die Führung gelegt. Um Kratzer zu vermeiden, sollten vorher auf der hinteren Unterseite Gummifüße montiert werden. Am Fuß selbst muss nichts verändert werden, dieser ist bereits beidseitig gummiert. Der K9 Pro ESS steht sehr stabil und droht nicht direkt umzufallen, es sollte dennoch mit etwas Vorsicht vorgegangen werden.

Verstärker-Chips „THX AAA-788+“

FiiO wollte ursprünglich auf den THX-AAA-788 als Verstärker-Chip setzen, dieser überhitzte in diversen Testverfahren jedoch. Daher hat man sich kurzerhand überlegt, mit THX einen verbesserten Chip zu entwickeln. Aufgrund dessen hat die Entwicklungszeit nach der ersten Erwähnung des neuen Flaggschiffs in den Medien 20 Monate gedauert. Aufgrund des Wechsels von einem AKM AK4499 zu zwei ES9038PRO und dem Upgrade der Verstärker-Chips musste die Technik neu aufeinander abgestimmt werden. Der neue Chip von THX bleibt nicht nur deutlich kühler und wurde speziell auf das PCB des K9 Pro angepasst, sondern bietet auch eine geringere Ausgangsimpedanz und eine 50 % höhere Ausgangsleistung im Vergleich zur ursprünglichen Version. Wer mehr über die Weiterentwicklung des THX AAA-788 durch FiiO und THX erfahren möchte, kann das hier nachlesen.

 

Praxis

Software

Mit FiiO Control bietet der chinesische Hersteller eine App für iOS und Android, mit der diverse Einstellungen getätigt werden können. So kann die Eingangsquelle nicht nur am Gerät selbst, sondern auch in der Software eingestellt werden. Weiterhin ist ein Equalizer integriert, der standardmäßig deaktiviert ist. Darüber kann der Nutzer den Klang seinen Vorlieben entsprechend anpassen. Mit dem Lowpass-Filter lassen sich alle Klanganteile oberhalb des voreingestellten Frequenz-Schwellenwertes absenken, um den Klang weiter zu beeinflussen. Ein mögliches Firmware-Update kann direkt über die Software erfolgen, statt über ein zusätzliches Programm am Computer. Für den hier getesteten FiiO K5 Pro ESS mussten wir noch eine Verbindung zum Computer aufbauen, um das Update durchzuführen – was an der mangelnden Bluetooth-Konnektivität liegt.

Natürlich ist es auch hier wie beim BTA30 Pro möglich, die verwendeten Bluetooth-Codecs manuell an- und abzuwählen. FiiO-typisch ist auch ein umfangreicher Guide enthalten, der die einzelnen Schalter des K9 Pro ESS näher bringt und die Bedienung entsprechend erleichtert.

Verwendete Technik

Für diesen Test nutzen wir als Zuspieler einen USB-C Port unseres MSI MEG Z690 ACE. Den Test dazu findet ihr hier. Um den Soundcheck durchzuführen, setzen wir auf unsere hochauflösenden Beyerdynamic DT990 Pro X. Der Kopfhörer setzt nativ auf einen 6,35 mm Klinken-Anschluss. Testweise setzen wir auch ein unsere FiiO FD5 ein. Die Bluetooth-Verbindung wird natürlich auch getestet, dazu muss unser Mainboard als Zuspieler herhalten.

Soundcheck

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Klang ist subjektiv, daher versuchen wir an dieser Stelle knackig und nachvollziehbar zu formulieren. Wir setzen nach wie vor unter anderem auf folgende Lieder unterschiedlicher Genres, um dem Verstärker eine hohe Leistung abzufordern.

Eivør – Trollabundin
Eivør – Mín Móðir Live
Imany – Don’t be Shy – Live
Isaac Chambers – Confidence of Equals
Billie Eilish – bury a friend
Helium Vola – Witwenklage

Nach dem ersten Austesten wurde uns klar, dass wir bei den DT990 Pro X vollständig auf Gain verzichten können. Das liegt daran, dass der FiiO K9 Pro ESS massiv Leistung bereitstellt. Stellt man den Drehregler auf 2/3 der maximalen Lautstärke, vibrieren bereits unsere Trommelfelle und bleibende Schäden sind zu erwarten. Der DAC/Kopfhörerverstärker sollte also durchaus in der Lage sein, nahezu jedes Kopfhörer-Modell auf dem Markt spielend mit Leistung zu versorgen. Unsere DT 880 Edition (600 Ω) kamen auch problemlos auf besorgniserregende Lautstärken. Der Klang ist glasklar, frei von Rauschen und Störgeräuschen. Die ES9038PRO werden allgemein als charakteristisch flach, farblos, linear und sehr detailliert bezeichnet. Damit unterscheiden sie sich zu den AKM AK4499 insofern, als dass der AKM einen etwas wärmeren Klang produzieren können soll. Vollkommen unabhängig des gewählten Songs, des Genres oder der gewählten Lautstärke, die Beschreibung trifft durchgängig zu. Der Detailgrad den die zwei ES9038PRO zu erzeugen in der Lage sind, ist geradezu erschreckend. Es werden Details wahrgenommen, die vorher als nicht existent abgestempelt worden wären. Die tonale Ausgewogenheit, Auflösung und technische Fähigkeiten sind als absolut hervorragend zu bezeichnen.

Als komplex einzustufende Songs wie „Helium Vola – Witwenklage“ oder mit Höhen glänzende Lieder wie „Eivør – Trollabundin“ werden mühelos über den Kopfhörer in die Ohrkanäle befördert. Der Bass ist dezent zurückhaltend, weil wir auf offene Kopfhörer setzen. Das Bild wandelt sich mit den In-Ears FiiO FD5, der Bass ist klar definiert und knackig, erzeugt dabei trotz neutraler Spielweise einen hohen Spaß beim mit Sound berieseln lassen. Die gesamte Bühne fühlt sich sehr sauber an, Tiefe wie Breite. Dadurch ist es dem Hörer leichter möglich, sich dem Song hinzugeben und bei einem Schlagzeug-Solo die Hände mitspielen zu lassen. Was der FiiO K9 Pro ESS anderen vergleichbar hochwertig klingenden Verstärkern wie dem Topping D70 voraus hat, ist die großzügige Ausstattung und die daraus resultierenden Möglichkeiten, die dem Nutzer damit zur Verfügung stehen.

Leistung Wireless

Für die Bluetooth-Verbindung wird ein QCC5124 von Qualcomm eingesetzt, ein durch seine Zuverlässigkeit bekannter und oftmals gelobter Chipsatz. Die Sound-Qualität ist dabei kaum wahrnehmbar schlechter als über eine direkte Verbindung via USB-C. Das spielt weniger eine Rolle, wenn nur Spotify oder vergleichbare Streaming-Dienste zum Einsatz kommen. Die Verbindung ist stabil und reicht für unsere ganze Wohnung durch mehrere Wände hindurch. Eine beeindruckend gute Leistung und damit ein passender Chip für den K9 Pro ESS. Die hinten montierte Antenne leistet offenbar eine ebenso überzeugende Leistung.

 

Fazit

Für 850 € UVP bekommt der Käufer eine mehr als überzeugende Leistung und Ausstattung. Es gibt DAC/AMP-Geräte mit vergleichbar gutem Klangbild für etwas weniger Geld, die aber auf deutlich weniger Features setzen. Das macht den FiiO K9 Pro ESS zu einem relativ günstigen Gerät in Anbetracht des beachtlichen Gesamtpaketes. Der durch die zwei ES9038PRO erzeugte Klang ist unglaublich detailliert, aber auch linear und dadurch etwas farblos. Das ist persönliche Geschmackssache, das Klangbild kann aber mithilfe eines Equalizers angepasst werden.

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FiiO ist es mit jahrelanger Entwicklung gelungen, einen mehr als konkurrenzfähigen High-End DAC/AMP auf den Markt zu bringen. Die Möglichkeiten die sich dem Nutzer ergeben, sprechen für sich. Es wurde an jede Kleinigkeit gedacht, so wurde auch der neue 4,4 mm Standard verbaut. Nicht ganz optimal gelöst ist die Beschriftung der vorderseitig aufzufindenden Tasten, weil sich diese nicht lesen lässt. Im Lieferumfang befindet sich allerdings ein farblich passender Aufkleber, der für Abhilfe sorgt. Sollte sich der Nutzer nicht vorher bereits die Belegung der vier Tasten gemerkt haben. Aufgrund der bereits erwähnt überzeugenden Leistung und der Fülle an Features, vergeben wir dem FiiO K9 Pro ESS unseren High-End Award. Er spielt in der oberen Leistungsklasse dieses Preisbereichs mit und hat sich daher diese Auszeichnung ohne Frage verdient.

Pro:
+ Neutrales Klangbild
+ Sehr hohe Leistung
+ Hervorragende Technik
+ Flexible Einsatzmöglichkeiten
+ Sehr gute Verarbeitung
+ Bluetooth 5.0

Kontra:
– N/A

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside D/A Wandler Soundkarte Verstärker

Qudelix-5K im Test

Im heutigen Test befassen wir uns mit einem besonderen D/A-Wandler und Verstärker, der auch ausschließlich via Bluetooth arbeiten kann – dem Qudelix-5K. Nicht jedes Smartphone setzt auf den gleichen Anschluss und gerade bei hochpreisigen Geräten mangelt es oft an einer 3,5-mm-Klinkenbuchse. Apple verzichtet bereits seit einigen Generationen auf den doch sinnvollen Ausgang. Noch dazu kommt die Problematik der schwankenden Soundqualität, bedingt durch verschieden gute Wandler, die in den Geräten zum Einsatz kommen. All diese Probleme und Schwachstellen lassen sich mit dem Qudelix-5K lösen, da dieser nicht nur Sound anständig wandeln können soll, sondern auch mithilfe der modernsten Bluetooth-Codecs mit dem Handy verbunden werden kann. Noch dazu lassen sich auch die Kopfhörer via Bluetooth ansprechen. Komfortable Nutzung halten wir bereits für gewährleistet, ob sich der Bluetooth-DAC und Verstärker auch technisch gut schlagen kann, wissen wir zum Ende des Tests. Vielen Dank an Qudelix für die Bereitstellung des Samples, eine Beeinflussung fand nicht statt.

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

Der Karton ist wie der darin befindliche Qudelix-5K klein und schlicht gehalten. Neben einer Produktabbildung und dem Logo, befinden sich lediglich wenige Informationen zum Gerät auf der Verpackung.

 

Inhalt

Sollten die aufgedruckten Bedienungshinweise nicht ausreichen, kann eine Anleitung im Internet heruntergeladen werden. In Papierform liegt nämlich kein Handbuch bei. Neben dem Qudelix-5K liegen zwei USB-Kabel bei, einmal USB-C auf USB-A und einmal beidseitig USB-C.

 

Daten

Technische Daten – Qudelix-5K
 
Ausgang 3,5 mm und 2,5 mm Klinke, Bluetooth 5.0
Eingang USB-C, Bluetooth 5.0
Bluetooth-Codecs: aptX Adaptive, LDAC, AAC, aptX-HD, aptX, SBC
Farbe: Schwarz
Abmessungen: 53 x 26 x 15 mm
Gewicht 26 g
Maximale Ausgangsspannung 2 V RMS
Auflösung: 96 KHz/24-Bit-USB-Audiostreaming
Wandler: 2x ES9219C SABRE HiFi® DAC
Laufzeit: 6 bis 20 Stunden (500mA Akku)

Details

Der Ersteindruck der entsteht, hält man den Qudelix-5K das erste Mal in den Händen? Wie winzig der DAC/Verstärker doch ist! Mit seinen Abmessungen von nur 53 x 26 x 15 mm ist eine 9V Batterie ein passendes Vergleichsobjekt. Die Verarbeitung ist sehr gut, an der Stelle gibt es nichts zu kritisieren. Auch die 26 g entsprechen der Größe, diese sind in der Tasche oder an der Klamotte befestigt kaum bis nicht wahrnehmbar.

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Für die Befestigung an der Kleidung oder am Gürtel steht am Gerät eine Klemme zur Verfügung. Diese schließt fest genug, sodass auch bei sportlicher Betätigung ein sicherer Halt gewährleistet wird. An den Seiten ist jeweils ein Button eingelassen, auf der Unterseite befindet sich der USB-C Port zum Verbinden oder Aufladen. Die Buttons leuchten in verschiedenen Farben, einer blau, der andere rot. Beide Schalter können oben und unten gedrückt werden und lösen verschiedene Befehle aus. Mit dem blau leuchtenden Schalter kann das Gerät eingeschaltet/abgeschaltet, der nächste oder vorherige Song abgespielt oder ein Anruf angenommen werden. Pausieren ist ebenfalls möglich. Die digitale Anleitung oder verfügbare App geben schnell Aufschluss über die Funktionen. Der rot leuchtende Button ermöglicht die Anpassung der Lautstärke in 0,5 dB-Schritten. Beide Schalter haben klar definierte Druckpunkte und geben ein akustisches wie haptisches Signal von sich.

 

Praxis

Testverfahren und Laufzeiten

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Für diesen Test setzen wir auf die FiiO FD3 und FD5 In-Ear Kopfhörer, beide Modelle bieten kein integriertes Mikrofon. Umso besser, dass der Qudelix-5K eines spendiert bekommen hat. Steckt man den DAC/Verstärker oben an das Kleidungsstück unterhalb des Kinns, kann so darüber telefoniert werden. Der Bluetooth-DAC/Verstärker ist in der Lage beidseitig ohne Kabelverbindung zu arbeiten, also Sound kabellos empfangen und gleichzeitig weitergeben. Diese spezielle Funktionalität haben wir mit den apple AirPods 1.Gen ausgetestet.

Im praktischen Einsatz ist uns eine Sache aufgefallen, die die Bedienung etwas erschwert. Dadurch, dass beide Buttons sich nur dann farblich unterscheiden, wenn man diese betätigt, ist ein Auseinanderhalten kaum möglich. Die Schwere des Problems nimmt mit der Zeit ab, wenn man den Qudelix-5K nur lange genug einsetzt. Das hätte man aber wirklich besser lösen können. Als Ausgang stehen ein 3,5 mm und 2,5 mm Klinkenanschluss zur Verfügung. Der USB-C Anschluss dient nicht nur der Aufladung, es lässt sich darüber auch eine Verbindung zum Endgerät aufbauen.

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Sobald eine Verbindung mit dem Smartphone hergestellt wurde, kann der DAC/Verstärker eingesetzt werden. Qudelix liefert eine App, die auf Geräten mit iOS und Android installiert werden kann. Diese Thematik behandeln wir im nächsten Kapitel. Die angegebene Akkulaufzeit von 6 – 20 Stunden ist wenig aussagekräftig. Immerhin hat der Verbrauch der Kopfhörer und die Art der Verbindung ganz maßgeblichen Einfluss auf die möglichen Laufzeiten. In unserem Fall, Qudelix-5K via Bluetooth mit einem Apple iPhone 11 Pro Max verbunden und die FD3/FD5 von FiiO per Kabel eingesteckt, konnten wir ohne Probleme bereits die 10 Stunden knacken. Verbaut wurde ein QCC5100 der Low-Power-Bluetooth-SoC-Serie von Qualcomm.

Natürlich hat auch die Lautstärke immensen Einfluss auf den Verbrauch der Kopfhörer. Wir haben während des Testes mit angenehm hoher Lautstärke Musik genossen, ohne dass die Trommelfelle nachhaltig beschädigt werden. Leider kann der verwendete 500mA Lithium-Polymer-Akku nicht ausgetauscht werden. Wir haben darauf verzichtet den Bluetooth-DAC am Computer verbunden zu testen, da es dafür deutlich größere und auch leistungsstärkere Hardware gibt – hier ist unser Test des FiiO K5 Pro ESS.

Die Stabilität des Qudelix-5K sucht seinesgleichen, während unseres doch ausgiebigen Testes konnten wir keinerlei Stabilitätsprobleme oder qualitative Schwankungen im bereitgestellten Sound feststellen. Auch die Latenz ist sehr gut. Die Reichweite des eingesetzten Bluetooth-Chips können wir ebenfalls nicht kritisieren. Der DAC/Verstärker hat auch durch mehrere Wände hindurch eine stabile Verbindung zum verwendeten Endgerät, was eine flexible Nutzung innerhalb der eigenen vier Wände ermöglicht.

 

Software

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Sein volles Potenzial spielt der Qudelix-5K erst mit Verwendung der Software aus. Die App lässt sich unter dem Namen „Qudelix“ im App-Store finden und ist etwa 23 MB groß. Es steht auch ein Plug-in für Google Chrome zur Verfügung.

Auf den ersten Seiten der App können wir grundlegende Einstellungen tätigen, wie das Gerät in den Pairing-Status zu versetzen oder alle Einstellungen zurückzusetzen. Auch wird die aktuelle Firmware und Restgarantie angezeigt. Viel interessanter ist die Übersicht über die verbleibende Restlaufzeit. Neben der verbleibenden Menge Akku lässt sich auch die vorhandene Spannung anzeigen, das Ladelimit kann manuell auf 80 oder 100 % gesetzt werden. Sehr hilfreich ist hier die Erklärung zur Sicherheit des verwendeten Lithium-Polymer-Akkus. Unter „Power“ kann unter anderem das Ein- und Ausschaltverhalten beeinflusst werden. So könnte man den Qudelix-5K automatisch abschalten lassen, wird dieser mit einem Ladegerät verbunden.



Was diesen Bluetooth-DAC/Verstärker technisch so gut macht, ist der mögliche Einfluss auf die verwendeten Codecs. Die verwendete Frequenz kann ebenfalls eingestellt werden. Unter „USB“ gibt es weitere Optionen, die einen funktionsgemäßen Betrieb an einer PlayStation 4/5 und Nintendo Switch ermöglichen. Im Grunde kann beim Qudelix-5K nahezu jede Kleinigkeit den eigenen Vorstellungen nach angepasst werden. Die App läuft stabil, folglich sind keine Abstürze oder anderweitige Probleme aufgetreten.

 

Klang und Mikrofon

Ganz klar ist, dass der Qudelix-5K nicht mit stationär verwendeten Audio-Lösungen mithalten kann. Dennoch liefert er ein gutes und qualitativ ansprechendes Klangbild. Die zwei verbauten ES9219C SABRE HiFi® DAC Chips leisten gewohnt gute Arbeit, diese werden auch in preislich gehobenen Music Playern eingesetzt. Es treten keine Störgeräusche oder Rauschen auf, auch nicht bei sehr hohen Lautstärken. Die Leistung reicht aus, um auch unseren Beyerdynamic DT 900 Pro X zu befeuern. Insgesamt überzeugt uns der DAC/Verstärker auch klanglich. Das Optimum an Sound erreicht man durch Nutzung des Balanced 2,5 mm Anschlusses. Unser FiiO FD5 hat ein anpassbares Kabel und eine 2,5 symmetrische Klinke, womit wir auch diesen Ausgang testen konnten. Natürlich lässt sich das Klangbild über den in der App integrierten Equalizer den eigenen Vorstellungen entsprechend anpassen.

Das integrierte Mikrofon ist gut genug für reine Telefonie, für etwaige Meetings ist dieses aber nicht geeignet. Wird der Qudelix-5K am T-Shirt befestigt, werden auch Störgeräusche aufgenommen. Die richtige Positionierung muss also bedacht werden, notfalls muss der DAC/Verstärker für das Telefonat in die Hand genommen werden. Immer noch komfortabler für uns, als die in diesem Test verwendeten In-Ears aus dem Ohr zu nehmen, das Gerät zu trennen und dann das Handy ans Ohr zu halten.

 

Fazit

Der Qudelix-5K kostet momentan 130 € im Preisvergleich. Dafür bekommt der Käufer eine große Menge an Features und ein beeindruckend kleines, wie auch potentes Gerät geliefert. Die umfangreiche App überzeugt vollends, nur bei der Bedienung hapert es etwas. Dadurch, dass die Tasten schlecht voneinander zu unterscheiden sind, muss mit einer gewissen Eingewöhnungsphase gerechnet werden. Hat man diese überstanden, lassen sich auch hochwertige Kopfhörer kabellos mit dem Smartphone verbinden und einfach bedienen. Davon ab gibt es nichts zu kritisieren, daher bekommt das Gerät unsere Empfehlung. Aufgrund der überaus guten Leistung vergeben wir unseren Preis/Leistungsaward. Für mögliche Garantiefälle bietet es sich an, das Produkt bei einem deutschen Händler zu erwerben.

Pro:

+ Klein und leicht
+ Sehr guter Klang
+ Gute Akkulaufzeit
+ Umfangreiche App
+ Integrierter Kleiderclip

Kontra:

– Bedienung anfangs verwirrend durch gleiche Tasten

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FiiO K5 Pro ESS im Test

Mit dem FiiO K5 Pro ESS testen wir heute einen DAC und Kopfhörerverstärker, mit dem sich auch leistungshungrige Kopfhörer betreiben lassen sollen. Die Qualität der auf Mainboards verlöteten Audio-Chips unterliegt starken Schwankungen. Damit variiert auch der zu den Kopfhörern weitergereichte Sound. Um das zu umgehen und dauerhaft gleichbleibend hohe Audioqualität geliefert zu bekommen, bietet der Hersteller FiiO ein solches Gerät an. Wie gut dieser Klang wirklich ist, was der K5 Pro ESS sonst zu bieten hat und für wen wir eine Empfehlung aussprechen können, erfahrt ihr in diesem Test. Vielen Dank an FiiO für die Bereitstellung des Samples, eine Beeinflussung fand nicht statt.


Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung


 


Das FiiO K5 Pro ESS wird umhüllt von einem schwarzen Karton, auf dessen Vorderseite spiegelnd der DAC/Kopfhörerverstärker aufgedruckt wurde. Ebenfalls wurde ein „Hi-Res Audio“-Logo aufgedruckt, was darauf schließen lässt, dass der K5 Pro ESS auch mit hochauflösenden Audioformaten wie FLAC gut umgehen können sollte. Auf der Rückseite beschränkt sich FiiO darauf, nur grundlegene Angaben zum Produkt und Hersteller zu machen. Seitlich aufgeklebt befindet sich ein Sticker, mit dessen Hilfe die Echtheit des Produktes gewährleistet werden kann. Dazu kann die Oberfläche mit einem Fingernagel beiseite geschoben und der dortige Code auf der Website von FiiO geprüft werden.


Inhalt

Der FiiO K5 Pro ESS wird vorne und hinten mit einer angepassten Schaumstoffmatte vor Stößen geschützt. Ein aus zwei Teilen bestehendes Netzteil und ein USB-B auf USB-DAC Kabel liegen bei, mit Letzterem wird die Verbindung zum Endgerät hergestellt. Austauschbare Füße aus Gummi, ein 6,35 mm Klinken-Adapter sowie das obligatorische Handbuch, runden das Paket ab. Ein kleiner, weißer Zettel gibt Aufschluss darüber, wie sich die Echtheit des Produktes prüfen lässt. Handbuch und Hinweiszettel sind beide auch in deutscher Sprache abgedruckt.


Daten

Technische Daten FiiO K5 Pro ESS
 
Kopfhörerausgang: 6,35 mm Klinke
Line-Ausgang: Stereo-RCA
Line-Eingang: Stereo-RCA
USB: USB-B USB-DAC
Gain-Einstellung: 0 dB/6 dB/10 dB
Farbe: Schwarz
Abmessungen: 120,5 mm x 130 mm x 55 mm
Empfholene Kopfhörerimpedanz: 16 – 300 Ω
Ausgangsleistung: 1.650 mW (16 Ω), 1.500 mW (16 Ω)
Frequenzgang: 20 Hz – 80 kHz
THD+N (~ Klirrfaktor): > 0,004%
SNR (Signal-Rausch-Verhältnis): > 115 dB
Max Ausgangsspannung: 19,68 Vp-p
Max Ausgangsstrom: 500 mA
Ausgangsimpedanz: < 1,2 Ω
Übersprechen: > 75 dB
Auflösung: 32 Bit/768 kHz und DSD512 (USB), 24 Bit/192 kHz (Koax), 24 Bit/192 kHz (Optisch)
Wandler: ESS ES9038Q2M

 

Details


 

Der FiiO K5 Pro ESS ist hochwertig verarbeitet und mit 480 g schwerer als erwartet. Das Gehäuse gibt es nur mit schwarzem Body zu kaufen. Die Aluminium-Oberfläche fühlt sich gut an, hat sich aber als anfällig für Fingerabdrücke erwiesen. Der aus Kunststoff gefertigte Button hinterlässt auch einen guten Eindruck. Um diesen herum ist ein LED-Ring eingelassen, der den jeweiligen Status des DAC/Kopfhörerverstärkers anzeigt. Rechts neben diesem befindet sich der 6,35 mm Klinken-Ausgang, über welchen Kopfhörer eingesteckt werden. Der dazu passende Adapter ist hier hilfreich, da viele Kopfhörer auf 3,5 mm Klinkenstecker setzen.

Neben dem Drehschalter befinden sich zwei Kippschalter. Über den linken Schalter lässt sich der Input verändern. Der rechte Schalter dagegen ist ein Gain-Regler, mit welchem der Eingangspegel um bis zu 10 dB angehoben wird, um auch hochohmige Kopfhörer mit hoher Lautstärke beschallen zu können. FiiO gibt hier als maximal mögliche Kopfhörerimpedanz 300 Ω an.



 

Auf der Rückseite liefert der FiiO K5 Pro ESS eine gute Menge Anschlüsse. Es lassen sich Music-Player, Smartphones und weitere Geräte an den Cinch-Eingängen, koaxial oder optisch verbinden. Ebenso wird hier das Kabel eingesteckt, das zum Netzteil führt. FiiO lässt uns nichts vermissen, das Gerät kann also maximal flexibel eingesetzt werden. Ob der K5 Pro ESS nun als reiner DAC/Kopfhörerverstärker am Computer genutzt wird oder doch lieber die Soundspur einer Konsole verarbeiten soll – der Freiheit sind kaum Grenzen gesetzt. Das im Lieferumfang befindliche USB-B auf USB-DAC Kabel ist 120 cm lang.



Auf der Unterseite sind bereits Gummifüße vormontiert (-geklebt), die im Lieferumfang befindlichen Füße sind also als Ersatz zu betrachten. Das ist natürlich vorbildlich, doch solange der DAC/Kopfhörerverstärker nicht ohne anheben über den Tisch gezogen wird, sollten die Füße auch nicht verrutschen oder abfallen.


Praxis

Sound

Kommen wir jetzt zum schwierigsten Teil des Reviews, dem Soundcheck. Schwierig insofern, als dass der Klang subjektiv ist und klangliche Unterschiede teils nur marginal vorhanden sind. Wir versuchen uns an dieser Stelle kurz zu halten und nicht, wie oft in diesem Bereich anzutreffen, in inhaltslosen und teils unverständliche Aussagen zu verlieren. Als Zuspieler haben wir einen Computer mit dem MSI X570 Tomahawk WiFi wechselnd via TOSLINK und USB verwendet. Dem DAC/Kopfhörerverstärker liegt ein 6,35 mm auf 3,5 mm Adapter bei, damit die Kopfhörer auch am 6,35 mm Ausgang verwendet werden können. In diesem Review setzen wir unter anderem auf folgende Lieder unterschiedlicher Genres, um das Klangbild zu ermitteln.

Eivør – Trollabundin
Eivør – Mín Móðir Live
Imany – Don’t be Shy – Live
Isaac Chambers – Confidence of Equals
Billie Eilish – bury a friend
Helium Vola – Witwenklage

 

full


Als Referenz-Kopfhörer nutzen wir einen Beyerdynamic DT 880 Edition (600 Ω). Der erste Eindruck nach einstecken der Kopfhörer – der hier getestete FiiO K5 Pro ESS baut massiv Druck auf. Er hat also keinerlei Probleme, den 600 Ohm DT 880 mit Klang zu versorgen. Sogar so laut, dass vor Erreichen der maximalen Lautstärke unsere Ohren kapitulieren würden. Gain haben wir auf die mittlere Position gestellt und damit den Sound um 6 dB angehoben. Insgesamt stehen 3 Stufen zur Anpassung des Verstärkungsfaktors zur Verfügung – 0, 6 und 10 Dezibel. Der in den DT 880 Edition ankommende Sound ist frei von rauschen, kein Mucks ist zu hören – egal auf welcher Lautstärkeeinstellung.

In keinem der verwendeten Songs hatten wir den Eindruck, dass die Kopfhörer beschnitten werden. Die Höhen etwa mittig von „Eivør – Trollabundin“ werden glasklar dargestellt, der doch sehr komplexe Track „Helium Vola – Witwenklage“ wird mit Bravour wiedergegeben. Auch der Bass klingt so knackig und definiert, wie wir ihn von unseren DT 880 bereits gewohnt sind. Der K5 Pro ESS spielt äußerst neutral und ist damit die optimale Ergänzung der DT 880 Edition, die ebenfalls für ihren neutralen Klang bekannt sind. Der DAC/Kopfhörerverstärker limitiert also nicht und leistet das, was von ihm erwartet wird. Sehr interessant ist der hinter dem Drehregler angebrachte LED-Ring. Dieser leuchtet je nach Qualität des eingehenden Sounds in unterschiedlichen Farben. Blau steht für Samples bis zu 48 kHz, Gelb über 48 kHz und Grün für das spezielle DSD-Format. Etwas nachteilig ist, dass die Beleuchtung weder gedimmt noch abgeschaltet werden kann. Das ist aber bei dem aufgerufenen Preis sicherlich zu verschmerzen.


Verwendungsmöglichkeiten

Durch die große Zahl an Anschlüssen lässt sich der FiiO K5 Pro ESS in vielen Szenarien einsetzen. Ein Großteil der Nutzer wird vermutlich den USB-Port nutzen, mit welchem die Verbindung zum Computer hergestellt wird. Über den Line-Out lässt sich der K5 Pro ESS als Vorverstärker einsetzen, die Boxen werden einfach via Cinch angeschlossen. Über Koax kann ein Fernseher oder Receiver verbunden werden, über den Line-In kann der FiiO als reiner Verstärker verwendet werden, zusätzlich zu einem separaten DAC. Mit einem FiiO BTA30 (Pro) kann der K5 Pro ESS um Bluetooth erweitert werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und nicht auf die erwähnten Optionen beschränkt.


Fazit

Der FiiO K5 Pro ESS hat genug Power, hochklassige und auch hochohmige Kopfhörer mit Sound zu versorgen. Die zum Einsatz kommende Technik überzeugt. Die Verarbeitung des Gehäuses ist erstklassig, auch wenn der Drehschalter aus Kunststoff nicht ganz mithalten kann. Die Vielzahl an Anschlüssen ermöglicht dutzende Einsatzszenarien, was den FiiO K5 Pro ESS zu einem flexiblen Begleiter macht. Unsere Kopfhörer spielen so, wie es von ihnen erwartet wird. Der Sound ist erstklassig neutral, es werden also keine Frequenzen verschoben, die das Klangbild verfälschen. Es gibt quasi nichts zu bemängeln, weder an der verbauten Technik noch an der gelieferten Leistung. Wir vergeben guten Gewissens unseren Preis/Leistungs-Award, der FiiO K5 Pro ESS hat eine UVP von 199 € und wird momentan auch zu diesem Preis gehandelt.

Pro:
+ Neutrales Klangbild
+ Hohe Leistung
+ Verbaute Technik
+ Flexible Einsatzmöglichkeiten
+ Sehr gute Verarbeitung

Kontra:
– N/A

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Cambridge Audio DacMagic Plus im Test


Heute im Test – der Cambridge Audio DacMagic Plus

Auf dem Weg zum fertigen Klang muss das digitale Musikstück einige wichtige Stationen passieren. Das digitale Signal muss zunächst dekodiert und in ein analoges umgewandelt werden, bevor es verstärkt und schließlich vom Lautsprecher in Schall umgesetzt wird. Während besonders Lautsprechern und auch dem Verstärker eine wichtige Rolle zugeschrieben wird, sehen viele die Digital/Analog-Wandlung als Nebensache.

Ob das den Tatsachen entspricht oder ein guter D/A-Wandler doch den Klanggenuss fördert, testen wir mit dem Cambridge Audio DacMagic Plus. Die kleine Metallbox bietet für 400€ ein elegantes Design mit vielen digitalen Eingängen, symmetrischen & unsymmetrischen Ausgängen und eigenem Vorverstärker. Über einen zusätzlichen Stick wird sogar Bluetooth aptx möglich. Ob wir einen Unterschied hören konnten, erfahrt ihr in diesem Test. Das Gerät wurde uns durch Cambridge Audio bereits gestellt.

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

 

Der DacMagic Plus kommt in einer weißen Schachtel, auf deren Front besonders das Firmenlogo ins Auge sticht, während der Produktname fast in der gedruckten Grafik verschwindet. Auf der Rückseite werden die technischen Möglichkeiten und Anschlüsse aufgeführt. Dazu zählen das 24bit/384kHz Upsampling, DSP für weniger Jitter, hochwertige DAC-Chips in doppelter Ausführung, Lautstärkeregler, optionaler Vorverstärker und verschiedene Filter.

Inhalt

 

Im Innern ist der DacMagic Plus in zwei Styroporschalen eingepasst und wird durch eine zusätzliche Gewebetasche vor Kratzern geschützt. Das Netzteil mit drei Steckeraufsätzen ist in einer eigenen Schachtel, während USB-Kabel, Klebefüße und Standhilfe eingetütet sind. Außerdem liegen eine mehrsprachige Schnellanleitung und die Sicherheitshinweise bei.

Technische Daten
Technische Daten – Cambridge Audio DacMagic Plus  
Maße
Gewicht
52 x 215 x 191mm (H x B x L)
1,2 kg
D/A-Wandler Duale Wolfson WM8740 24 Bit DACs
Digital-Filter Analog Devices ADSP21261 DSP mit Upsampling auf 24 Bit / 384 kHz
Analog-Filter Zwei vollsymmetrische 2-Pol-Bessel-Filter
Doppelte Virtuelle-Masse-Symmetrierung
Frequenzgang 20 Hz – 20 kHz (+/-0,1 dB) (Lautsprecher)
10 Hz – 100 kHz (Kopfhörer)
Ausgangsimpedanz < 50 Ohm
Empfohlene Kopfhörer-Impedanz 32 – 600 Ohm
Max. Ausgangsspannung (asym.) 2,1 V QMW
Max. Ausgangsspannung (sym.) 4,2 V QMW (2,1 V pro Leiter)
Unterstützte Signaltiefen 16-24 Bit
Unterstützte Abtastraten 32 kHz, 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz, 96 kHz, 176.4 kHz, 192 kHz
Upsampling fest bei 24 Bit / 384 kHz

Details

In seinem schwarzen Alu-Gehäuse fühlt sich der DacMagic Plus wertig an und überzeugt auch optisch. Lediglich das abgehobene Cambridge Audio Logo auf der Oberseite stört etwas. Je nach Bedarf kann man den DAC waagerecht auf die vier Klebefüße legen oder senkrecht mit leichter Neigung nach vorne oder hinten in den beiliegenden Schuh stellen.

Vorderseite

 

Die Front zeigt sich matt-schwarz mit unauffälliger grauer Beschriftung. Das auffälligste sind hier die kleinen Status-LEDs, die im Betrieb blau leuchten. Links sitzt der gefederte Power-Schalter gefolgt von dem Knopf zum Durchschalten der vier Quellen. Die werden gleich rechts daneben jeweils mit einer eigenen LED als USB, Digital 1, Digital 2 und Extern angezeigt. Als nächstes folgt das Drehrad zur Regelung der Lautstärke, das beim Drücken auch stumm schaltet. Rechts davon sitzen die LED-Anzeigen für die drei Filter Lin., Min. und Steep, die mit dem Knopf weiter rechts durchgeschaltet werden. Es folgen fünf LEDs zur Anzeige der eingehenden Sample Rate (44,1, 48, 88,2, 96 oder 192kHz) und schließlich der 6,3mm-Kopfhöreranschluss.

Rückseite

 

Auf der Rückseite sitzen ganz links die beiden analogen Cinch-Ausgänge. Hat man etwa aktive Studio-Lautsprecher oder einen hochwertigen Verstärker, lassen sich diese auch symmetrisch über die beiden analogen XLR-Ausgänge rechts davon anschließen. Diese Technik bietet den Vorteil, dass auf dem Kabelweg eingestreute Störsignale vom Empfänger herausgefiltert werden können. Es folgt die digitale Output-Gruppe, die das unveränderte Eingangssignal per TosLink oder Coax-Kabel an weitere Geräte durchschleifen kann. Im Betrieb wird das Signal auf allen Ausgängen (Kopfhörer, Cinch, XLR & digital) ausgegeben. Die beiden digitalen Input-Gruppen weiter rechts verfügen ebenfalls über jeweils TosLink und Coax, wobei nur eins von beidem angeschlossen werden darf. Es folgt ein kleiner Ground-Lift-Schalter zur Vermeidung eventueller Masseschleifen und der USB-Typ-B-Anschluss für die PC-Anbindung direkt darunter. Ganz rechts finden sich der USB-A-Anschluss für den optionalen Bluetooth-Stick und der Anschluss für das 12V-Netzteil.

USB Stick für Bluetooth

 

 

Drahtlose Übertragung per Bluetooth mit aptx ermöglicht der separate BT-100 Stick, der für 99€ erhältlich ist. Dieser wirkt in seinem grauen Kunststoffgehäuse nicht so hochwertig wie der DAC. Im Betrieb leistet sich der Stick aber keine Schwächen und empfängt die Bluetooth-Signale von Smartphone & Co. tadellos.

Funktion

Die Vorgänge im DAC hängen sehr stark mit der Signal-Theorie zusammen. An dieser Stelle möchte ich das schwierige Thema möglichst simpel und anschaulich erklären.

Sample Rate

Wie mehrfach auf der Verpackung und dem Gerät selbst vermerkt, handelt es sich bei dem DacMagic Plus um einen Oversampling DAC. Er unterstützt nicht nur Eingangssignale bis zu 24bit/192kHz, sondern rechnet jede Eingabe auf 24bit/384kHz hoch. Dafür wird der Signalverlauf aus den vorhandenen Datenpunkten geschätzt (Interpolation) und weitere Punkte aus diesem Verlauf hinzugenommen. Wie viele sicherlich wissen, erkennt unser Gehör nur Frequenzen bis maximal 22kHz (eher 20kHz). Möchte man die vollständig erfassen, muss in jeder möglichen Schwingung mindestens zwei Mal gemessen werden (Niquist-Theorem). Das entspricht dem Doppelten von 22,05kHz, also 44,1kHz (CD-Standard). Warum also mit 192kHz oder gar 384kHz Datenpunkte samplen? Das hat nichts mit den hörbaren Frequenzen, sondern mit der Rekonstruktion der Signalkurve zu tun.

Signal

 

Gespeichert haben wir lediglich eine Folge von Datenpunkten auf der ursprünglichen Signalkurve. Zwischen diesen Punkten kennen wir nur eine waagerechte Linie bis zum nächsten Punkt, etwa so, als würde man eine Kurve auf Kästchenpapier in Stufen nachzeichnen.




Im Oversampling-Schritt werden jetzt weitere Punkte auf der Kurve digital berechnet, sodass die Stufen feiner werden.




Um die Stufen jetzt ganz loszuwerden, eliminiert ein analoger Tiefpass-Filter alle Frequenzen über der Hörgrenze. Diese Stufen sind aus Frequenz-Sicht nämlich nichts anderes als störende Spiegelfrequenzen (richtige Frequenz gespiegelt in 22,05kHz-Schritten). Entfernt man diese Spiegelfrequenzen oberhalb der Hörgrenze, glättet man damit die Stufen der Kurve. So erhält man das ursprüngliche, auf maximal 22,05kHz begrenzte Signal als fertige Spannungskurve.

Filter

Der nötige Tiefpass-Filter lässt sich technisch leider nicht als gerader Schnitt, sondern nur als möglichst steiler Abfall konstruieren. Da er direkt über 22kHz alles löschen soll, ragt er zwangsweise etwas in den hörbaren 20kHz-Bereich hinein und sorgt hier für eine leichte Dämpfung. Das Oversampling hilft dabei, diese Dämpfung möglichst weit aus dem hörbaren Bereich zu entfernen. Die Filter haben dennoch minimal negative Auswirkungen, weshalb der DacMagic Plus drei verschiedene anbietet.

Linearer Filter: verzögert beim Filtern alle Frequenzen gleich stark, aber erzeugt leichte Schwingung vor scharfen Anschlägen wie Schlagzeug (Pre-Ringing)
Minimaler Filter: eliminiert Pre-Ringing, aber leicht abweichende Verzögerung der Frequenzbänder
Steiler Filter: eliminiert Frequenzen über 22kHz besser, aber hat mehr Pre-Ringing und etwas mehr Dämpfung im 20kHz-Bereich.

Praxis

Inbetriebnahme

 

Die Aufstellung des DacMagic Plus kann wie gewohnt waagerecht auf den Klebefüßen oder mit dem beiliegenden Schuh auch senkrecht erfolgen. Der Schuh ist dabei so intelligent geschnitten, dass man ihn entweder für eine leichte Neigung nach unten an der Vorderkante oder für eine leichte Neigung nach oben an der Hinterkante aufstecken kann. Dabei ist es außerdem möglich, die Kopfhörerbuchse oben oder unten zu platzieren. Kleiner Tipp: Klebt man die Gummifüße mit 2cm Abstand zur Seitenkante, lässt sich der DAC weiterhin auch mit dem Schuh aufstellen. Ein- und Ausgänge lassen sich bequem verkabeln und das Netzteil hat auf unserer Steckerleiste genug Platz zu den benachbarten Buchsen.

Beim Einschalten lassen sich zwei Einstellungen treffen. Zum einen lässt sich der zugeschaltete Vorverstärker abschalten, indem man bei Starten das Drehrad gedrückt hält. Im Anschluss reguliert das Drehrad nur noch den Kopfhörer-Ausgang, während Cinch und XLR mit Standard-Lautstärke betrieben werden. Die zweite Einstellung wechselt den USB-Modus durch Gedrückt-Halten der Source-Taste von USB 1.1 zu USB 2.0. USB 1.1 läuft treiberlos unter Windows, Mac und Linux und unterstützt dabei bis zu 16bit/96Hz Sampling-Rate. Wer 24bit/192Hz einspielen möchte, muss dazu auf USB 2.0 wechseln und den Treiber von der Herstellerseite installieren. Dieser zeigt neben der anliegenden Sample-Rate auch Versionsnummern des Geräts und der Software an.

Klang

 

Ein guter DAC sollte den Klang nicht verändern, sondern so störungsfrei wie möglich umsetzen. Das schafft der DacMagic Plus problemlos durch alle wiedergegebenen Formate und Samplingraten hinweg. Während unsere interne Essence STX II Soundkarte bei Sampling-Raten oberhalb von 44,1 kHz hörbares Aliasing produziert, herrscht beim DacMagic Plus Totenstille. Die Bit-perfekte Musikwiedergabe über Foobar2000 mit WASAPI- oder ASIO-Plugin wird korrekt erkannt und die entsprechende Bitrate per LED angezeigt.

Klanglich wirkt alles klar, ausbalanciert und präzise. Allerdings muss auch gesagt werden, dass nur geübte Ohren die feinen Unterschiede zu etwas günstigeren Wandlern (etwa Audio-Interfaces) vernehmen. Unter den nicht-mobilen DACs hingegen ist der DacMagic Plus selbst eins der günstigsten Geräte. Ob man in höheren Preislagen abgesehen vom beruhigten HiFi-Gewissen noch Verbesserungen hören kann, das sollte man persönlich im Blindtest ausprobieren.

Die verschiedenen Filterstufen offenbaren überraschenderweise im Bassbereich die größten Unterschiede. Besonders bei hoher Lautstärke klingt der Steep-Modus hier zu aufgebläht. Der Minimal-Phase-Modus macht sich am besten mit gut abgegrenzten und wuchtigen Tieftönen. Die Linear-Phase-Modus klingt im Vergleich wieder leicht verwaschener, bleibt aber im Rahmen.

Der integrierte Kopfhörerverstärker betreibt unseren hochohmigen Sennheiser HD800 auch bei hoher Lautstärke ohne Übersteuern. Das Klangbild des Verstärkers ist gut, wobei es im Bassbereich etwas kräftiger sein könnte. Das klingt besser, wenn zwischen DAC und Kopfhörer noch unser Violectric HPA V200 Verstärker mitspielt. Erwähnenswert ist, dass die hinteren Ausgänge stumm geschaltet werden, sobald ein Kopfhörer angeschlossen ist. Ein Parallelbetrieb zum Monitoring ist also nicht möglich.

Stromverbrauch

Der DacMagic Plus benötigt im eingeschalteten Zustand bei Verwendung der hinteren Ausgänge 8,4W mit USB bzw. 8.2W mit TosLink oder Coax. Das kann bei hohen Pegeln oder Sample-Raten bis zu 8,9W ansteigen. Sobald man einen Kopfhörer oder auch nur dessen Adapter einsteckt, werden die hinteren Ausgänge stummgeschaltet und der Verbrauch sinkt auf 8,0W. Das Drücken des Power-Schalters deaktiviert das Gerät vollständig, sodass kein Standby-Strom verbraucht wird. Nutzt man das Gerät täglich 2 Stunden, kommen im Jahr weniger als 2€ Stromkosten zustande (20€ bei always on).

Fazit

Cambridge Audio liefert mit dem DacMagic Plus einen starken D/A-Wandler. Neben der tadellosen Umsetzung digitaler Musik in analoge Signale begeistert vor allem die große Anschlussvielfalt. Für die Eingabe stehen neben USB zwei Mal Coax & TosLink bereit und sogar Bluetooth (auch aptx) ist mit separatem Dongle möglich. Für die Ausgabe ist neben dem gewöhnlichen RCA ist sogar symmetrische Ausgabe per XLR und auch ein brauchbarer Kopfhörer-Verstärker mit 6,35mm-Klingenbuchse an Bord. Außerdem kann das unveränderte Eingangssignal wieder per TosLink oder Coax ausgegeben werden. Weiterhin beherbergt das hübsche Metall-Gehäuse wählbare analoge Filter, L/R-Balance und eine optionale Abschaltung des Vorverstärkers für die hinteren Ausgänge. Ein zusätzlicher Bonus sind die rutschfesten Standfüße für waagerechte oder senkrechte Aufstellung.

Die Kritikpunkte halten sich stark in Grenzen. Zum einen wäre da das Lautstärkedrehrad, dass sehr langsam durch die diskreten Lautstärkestufen spult und dabei auch keine befriedigende Haptik bietet. Außerdem hätten wir uns eine Möglichkeit zur Fernsteuerung gewünscht.

Der Cambridge Audio DacMagic Plus liefert unterm Strich ein durchdachtes wie qualitatives DAC-Erlebnis. Daher sprechen wir ihm unsere HardwareInside-Empfehlung aus. Der Preis von 400€ mag Nutzern aus dem Consumer-Bereich ziemlich hoch erscheinen, doch im Vergleich zu ähnlichen Geräten und auch dem restlichen Portfolio von Cambridge Audio befindet man sich hier in der unteren Preiskategorie. Der DAC eignet sich besonders für versiertere Musikhörer, die den Sprung vom internen PC-Sound machen möchten und das entsprechende Budget haben.


Pro:
+ tadellose D/A-Wandlung mit verschiedenen Filtern
+ zahlreiche Aus- und Eingänge (Bluetooth mit extra Dongle)
+ optionaler Vorverstärker
+ guter Kopfhörerverstärker
+ waagerechte & senkrechte Aufstellung
+ wertige Optik


Kontra:
– lange Drehwege am Lautstärkerad ohne haptisches Feedback
– keine Möglichkeit zur Fernbedienung

 



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Sennheiser Amplifier GSX 1200 PRO im Test

Soundlösungen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Umso wichtiger ist es, dass sich Unternehmen durch auffälliges Design und ebenso grandiosen Features von der Masse abheben. Sennheiser greift mit seiner GSX 1200 Pro erfolgreich an und überzeugt beim ersten Kontakt mit dem Design. Was diese externe Soundlösung, welche speziell auf Gamer im eSport abzielt, kann, das zeigen wir euch im folgenden Beitrag.


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Wir bedanken uns bei Sennheiser für das Vertrauen und das Sample, welches uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde


Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung:

 

Die Sennheiser GSX 1200 Pro wird in einer überwiegend weißen Umverpackung geliefert. Der Schuber wird über einem schwarzen Karton geschoben. Er weißt auf die Features der GSX 1200 Pro hin und erklärt die Anschlussmöglichkeiten. Die Vorderseite zeigt uns die Touch-Funktion genauer und lässt uns einen kleinen Einblick erhaschen.

Lieferumfang:


 

Im Lieferumfang liegt die GSX 1200 PRO in einem Schaumstoffbett. Darunter befindet sich ein Hohlraum mit zwei Anschlusskabeln und der Bedienungsanleitung. Weiteres Zubehör finden wir nicht.

Technische Daten:


Hersteller, Modell Sennheiser GSX 1200 PRO
Art Externer Audioverstärker mit USB-Anschluss
Klirrfaktor bei 1kHz 0.005% THD
Audioausgang Kopfhörer: DC gekoppelt und Dual-Rail Stromversorgung
Anschlussstecker 3.5 mm Kopfhörer-Buchse, 3.5 mm Mikrofon-Buchse,
3.5 mm Lautsprecher-Buchse, mini-USB Anschluss,
2.5 mm chat interface socket A, 2.5 mm chat interface socket B
Audio-Übertragungsbereich (Hörer) 0 – 48.0 kHz
Maße (L x W x H) 143 x 70 x 139 mm
Kabellänge USB-Kabel: 120 cm, Chat-Kabel: 200 cm
Garantie 2 Jahre
Besonderheit Touch Bedienung, Profilspeicherung ohne Software

Im Detail

 


Der Audioverstärker Sennheiser GSX 1200 Pro ist die bessere Version des Gegenstück GSX 1000. Er besitzt mehr Anschlüsse, seitliche Knöpfe und sieht ansonsten gleich aus. Die Funktion erweitert sich durch den Tournament Mode und das 8 Player Chat Link System. Um euch einen Eindruck der Größe zu liefern, haben wir unsere Hand mit abgebildet. Das Gehäuse ist überwiegend schwarz und mit dem Sennheiser Logo beschriftet. Unter der kleinen Klappe, um das Gerät schräg zu stellen, befindet sich eine Device -ID, ein kleines Siegel-Logo für die Echtheit und der dazu passende QR Code. Die europäischen Sicherheitsmerkmale fehlen, trotz des Produktionsland China, nicht. Die Schräge und am unteren Teil der GSX 1200 Pro befindet sich ein Gummi, damit die Soundkarte auch nicht verrutscht. Das restliche Gehäuse ist glatt und matt.

 

Seitlich befindet sich jeweils ein Knopf am GSX 1200 Pro. Beschriftet mit einem In oder Out, erlauben diese unsere Mikrofon Stärke und das Hören der Chatmitglieder zu verändern. Die Lautstärkerädchen sind geriffelt und gummiert. Beide verfügen über eine Mitte mit Rasterung, welche uns dies mitteilt.

 

Auf der Rückseite befinden sich die Ein- und Ausgänge. A und B vernetzen uns mit anderen GSX 1200 Pro Nutzern via Kabel. Dies ist ein entscheidender Unterschied zum ehemals getesteten Sennheiser GSX 1000. Über ein USB-Kabel wird das GSX 1200 Pro mit Spannung versorgt. Kopfhörer, Mikrofon und Lautsprecher Klinke-Anschlüsse vervollständigen die Konnektivität.



 

Auf dem Bedienfeld liegt eine Schutzfolie auf. Diese können wir einfach entfernen und uns wird ein glänzender Screen gezeigt. Dies ist ein kleiner Nachteil für die Sicht bei starker Deckenbeleuchtung und vielen Lichtquellen bei Events. Eine matte Schutzfolie vermissen wir, denn vor Kratzern ist diese Scheibe nicht geschützt. Auch die Fingerabdrücke bleiben bis zur Reinigung auf der Kontaktfläche. Der silberne Ring erlaubt uns die Höhe der Verstärkung im Ausgang für unseren Ton zu regulieren. Er lässt sich um 360° drehen und ist aus Aluminium. Sollten sich Cola oder Krümel in die Ritze verirren, können wir keinen Weg finden, um den Ring für eine Reinigung zu entfernen. Kleine Direkt-Touch-Streifen in den vier Ecken erlauben uns das Wechseln des Profils und seinen Voreinstellungen.

Praxistest 

 

Durch das Anschließen des USB-Kabels an einen beliebigen USB 2.0-Port eures Mainboards startet die GSX 1200 Pro. Dies dauert nicht mehr als ein paar Sekunden. Als Erstes schauen wir uns die Lautstärkekontrolle an. Den silbernen Ring drehen wir nach rechts bis die Zahl in der Mitte mit 99 sich nicht weiter erhöht. Dabei müssen wir aufpassen, dass unsere Hand nicht die vier kleinen Streifen in den Ecken berührt. Aus der Blickrichtung von unserem Bürostuhl auf das Display kommen wir um ein Schrägstellen nicht herum. Mit direkter Lichtbestrahlung sind die Zahlen nicht schwer zu erkennen. Aber die Symbole drumherum schon.



 

Somit drehen wir das Licht einfach mal weg und drehen den silbernen Ring, welcher für die Lautstärke ist, zur linken Seite. Er findet keinen Anschlag, aber das Display zeigt eine Deaktivierung der Verstärkung. Auf dem Display sehen wir das Movie-Symbol neben 2.0 und Lautsprecher. So hören wir einen aktuellen Film über Netflix mit unseren 2.0 Tisch-Lautsprechern.


 

Wir beachten den Finger, dieser zeigt auf die jeweiligen leuchtenden Ecken. Wir aktivieren eine der beiden Ecken, hier die Linke. Diese Ecke ist unser Profil 1 und die rechte Ecke unser Profil 2. Wenn wir jetzt Einstellungen tätigen die uns genau dafür passend erscheinen, dann halten wir den Finger ca. 3 bis 4 Sekunden auf einen der Streifen und das Profil wird dort gespeichert. Verändern wir die Einstellungen, wird das blaue oder auch weiße Licht wieder Rot. Dies ist eine sehr schöne und schnelle Technik. Ist euch aufgefallen, dass wir nicht auf eine Software eingehen? Richtig, wir brauchen keine, denn diese Soundlösung arbeitet ohne externe Software. Wobei wir für ein Firmwareupdate ein Programm brauchen, welches bei Sennheiser unter Treiber zu finden ist. Kleinere Einstellungen können wir unter Windows 10 in den Soundeinstellungen tätigen, damit der Ausgang auch richtig bestimmt wird. Selbiges gilt auch für den MAC, denn damit ist die GSX 1200 Pro auch kompatibel.

 

Gehen wir genauer auf die Symbole und deren Möglichkeiten ein. Das Kopfhörer oder Lautsprechersymbol lässt uns zwischen den Ausgängen der hinteren beiden Ports wechseln. Rechts daneben ist der Equalizerbutton. Dieser wechselt zwischen vier voreingestellten Profilen. Deaktiviert, Musik, Film oder eSport welches aber eher auf Shooter optimiert ist. Die Optimierung bezieht sich auf die Intensität der Tiefen oder Höhen für mehr Aktion oder Verständnis. Bei Shootern wie Overwatch und CS merken wir ganz klar den Vorteil der Höhen für besseres Selektieren der Schritte und Schüsse aus der Soundkulisse. Movie oder Film ist für uns nicht vorteilhaft, wir empfinden die Einstellung zu flach, eher dumpf. Die knackigen Szenen sind uns zu einseitig. Weiter haben wir ein kleines Symbol rechts für die Surround Amplifikation und darunter den Soundmode. Stereo oder 7.1 Surround Sound stehen zur Verfügung. Es funktionieren auch 2.1 Systeme. Sidetone Level für die exakte Lautstärke der eigenen Stimme. Reverb ist für den Soundeindruck nicht unerheblich. Sie bieten die Veränderung des Eindrucks der räumlichen Tiefe.

Fazit

Sennheiser möchte den Gamern für den eSport eine alternative Soundkarte mit Verknüpfung der Geräte bieten. Ohne Software und vielen Einstellungen bietet das GSX 1200 Pro viel. Der UVP von Sennheiser steht bei 249 Euro, hat sich aber auf unter 190 Euro eingependelt. Mit Angeboten und zum passenden Zeitpunkt ist sie auch für 149€ zu bekommen. Der Sound ist keine Spitzenleistung aber akzeptabel für den möglichen Einkaufspreis. eSport als Kaufgrund ist für uns eine mögliche Hürde, die ein normaler Kaufinteressent nicht versteht. Lan-Partys und aktive eSports Events werden weniger von den Käufern gemacht. Daher sind die wichtigsten Features das problemlose Benutzen und die Qualität des GSX 1200 Pro. Die Funktionen sind einwandfrei und es läuft rund. Das Lautstärkerad, die Button für die Profile und das Touch-Display sind perfekt integriert. Das Display spiegelt und jede Berührung hinterlässt Fingerabdrücke. Für uns ist sie ganz klar eine Empfehlung wert und erreicht 8.9 von 10 Punkten in der Bewertung.


PRO
+ Viele Features
+ Virtuelles 7.1 Surround
+ Touch
+ Design
+ Reibungslose Funktion
+ Keine Software nötig
+ Ummanteltes USB-Kabel
+ Audioprofile Speichern
+ Monitoring für Sprachlautstärke Anpassung

KONTRA
– Säuberung des silbernen Rings und seiner Vertiefung schwierig
– Display glänzend
– Equalizer-Voreinstellungen mit Optimierungsbedarf

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Wertung: 8.9/10

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