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ThermalGrizzly Carbonaut im Test

Wärmeleitpasten gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Alle haben gemeinsam, dass sie flüssig sind und dementsprechend nach einer langen Nutzung austrocknen können. Des Weiteren muss diese beim Wechsel des Prozessors neu aufgetragen werden und wird auch schon mal vergessen beim Kauf des neuen Prozessors. Hier möchte Thermal Grizzly jetzt Abhilfe schaffen und bietet ab sofort ein Wärmeleitpad mit der Bezeichnung Carbonaut an. Was an diesem so besonders ist, erfahrt ihr in unserem kurzen Test.

Verpackung, Lieferumfang

Verpackung

 

Das Carbonaut Wärmeleitpad wird von Thermal Grizzly in einer sehr auffallenden Verpackung geliefert. Auf der Rückseite befinden sich einige Daten wie der Wärmeleitwert. Zu den Daten kommen wir gleich. In der Verpackung finden wir einen unscheinbaren Lieferumfang auf dem nur „thermal grizzly“ steht. Diese Verpackung ist versiegelt.

Lieferumfang




In der zweiten Verpackung wartet das Wärmeleitpad auf uns, dass es in fünf verschiedenen Größen gibt. So kann dieses sogar auf einen AMD THREADRIPPER aufgebracht werden.

Details



Thermal Grizzly gibt einen Wärmeleitwert von 62,5 W/mk an. Damit erreicht das Wärmeleitpad, welches aus Kohlefasern besteht, einen fast identischen Wert zu Flüssigmetall und ist dementsprechend auch elektrisch leitend. Daher sollte immer die richtige Größe aufgebracht werden, damit möglichst kein benachbartes, elektronisches Bauteil davon berührt wird. Der Temperaturbereich des Pads wird mit -250 bis +150 °C Celsius angegeben. Die Dicke des Carbonaut beträgt 0.2 mm – ist somit also sehr dünn.

Praxis

Testsystem  
Mainboard ASUS ROG STRIX X299-E GAMING II / MSI MEG X570 GODLIKE
Prozessor INTEL CORE i7-7800X / AMD RYZEN 7 3800X
Arbeitsspeicher 4x CORSAIR DOMINATOR PLATINUM RGB – DDR4 – 3600 MHz – 8 GB
Prozessorkühler ASUS ROG RYUJIN 360
Grafikkarte KFA2 GeForce GTX 1650
M.2-SSD / SSD / Externe SSD CRUCIAL BX250 / CORSAIR MP600 / SAMSUNG PORTABLE T5


Wir testen das Thermal Grizzly Carbonaut Wärmeleitpad auf einem Intel CORE i7-7800X. Der Prozessor wurde geköpft und zwischen DIE und Heatspreader Flüssigmetall aufgetragen. Des Weiteren testen wir das Ganze auch auf einem AMD RYZEN 7 3800X welcher auf einem MSI MEG X570 GODLIKE verbaut ist.

Aufbringen/Auftragen



Eine Wärmeleitpaste kann unterschiedlich aufgetragen werden und kostet beim Entfernen etwas Arbeit und kann das ein oder andere Bauteil versauen. Das ist beim Carbonaut anders, dieses muss einfach auf den Prozessor oder das zu kühlende Bauteil aufgelegt werden. Somit kann der Tausch eines Prozessors nicht einfacher gemacht werden. Des Weiteren kann das Wärmeleitpad auch nach dem Tausch weiter benutzt werden. Allerdings sollte man beim Entfernen vorsichtig sein, wenn das Carbonaut am Prozessor oder Kühler kleben sollte, da ansonsten das Wärmeleitpad beschädigt werden kann. Auf dem Bild liegt das Wärmeleitpad auf einen AMD RYZEN 7 3800X. Bei Skylake-X oder Cascade-Lake-X Prozessoren sieht es ähnlich aus.


Test mit Intel i7-7800X



Wie wir sehen liegt die CPU-Temperatur mit aufgelegtem Thermal Grizzly Carbonaut bei den maximalen Temperaturen um 4 °Celsius höher. Aber nicht nur die maximale CPU-Temperatur liegt höher sondern auch die durchschnittliche CPU-Temperatur. Das lässt uns auch erkennen, wie gut das Wärmeleitpad die Wärme weiterleitet. Bei den getesteten Wärmeleitpasten sieht das ganz anders aus. So liegt die Differenz bei der PHANTEKS PH-NDC vom kühlsten zum wärmsten CPU-Kern bei 9 °Celsius und bei der NOCTUA NT-H2 bei 8 °Celsius. Die Differenz bei der Carbonaut liegt bei 6 °Celsius. Uns gefällt das erste Ergebnis sehr gut, da die Temperaturen nicht so viel höher sind und uns das lästige Säubern der CPU und Auftragen der Wärmeleitpaste ersparen.

Test mit AMD RYZEN 7 3800X



Ein etwas besseres Ergebnis erreichen wir beim Test auf dem AMD RYZEN 7 3800X. Hier liegt die Differenz der Carbonaut zu der PHANTEKS PH-NDC und NOCTUA NT-H2 bei maximal 3,5 °Celsius. Bei der CCD-Temperatur sind es sogar nur 3,2 °Celsius. Auch hier finden wir das Ergebnis beeindruckend.


Fazit

Das thermal grizzly Carbonaut ist ab 9 € erhältlich, kostet aber in der von uns getesteten Variante mit 38 x 38 mm 12 €. Damit liegt der Preis in einem Bereich, in dem wir auch gute Wärmeleitpasten erwerben können. Allerdings können wir das Ganze nicht vergleichen, da Wärmeleitpaste verbraucht wird und wir das Carbonaut öfters verwenden können. Somit ist die Preis/Leistung unserer Meinung nach besser. Vor allem wenn wir betrachten, dass der Temperaturunterschied gering ist und das, obwohl wir das Thermal Grizzly Carbonaut mit zwei der aktuell besten Wärmeleitpasten auf dem Markt verglichen haben. Das Aufbringen der Carbonaut ist sehr einfach und erspart lästiges Säubern der CPU oder GPU. Des Weiteren müssen wir nichts umständlich auftragen. Letzteres kann je nach Wärmeleitpaste schon etwas stören. Was auch berücksichtigt werden sollte, ist, dass das Carbonaut nie gewechselt werden muss. Bei Wärmeleitpaste kann die enthaltene Flüssigkeit entweichen und somit kann die Wärmeübertragung schlechter werden. Da es sich bei dem Carbonaut um ein Wärmeleitpad aus Kohlefaser handelt, ist das kein Problem.
Wir vergeben 9,0 von 10 Punkten. Des Weiteren können wir unsere Preis/Leistungs- Empfehlung aussprechen, da wir das Carbonaut Wärmeleitpad auch nach dem Prozessortausch weiterverwenden können und somit nur eine einmalige Anschaffung von Nöten ist.

Pro:
+ Gute Wärmeleitfähigkeit für ein Wärmeleitpad
+ Guter Preis
+ Sehr einfach aufzubringen
+ Mehrfach verwendbar
+ Günstig, weil bis zu 50x wiederverwendbar (50x geschätzt)
+ Sauberes verbinden von Heatspreader und CPU-Kühler
+ Keine Rückstände nach höherer Temperatur
+ Greift keine Oberflächenstrukturen an

Kontra:
– Elektrisch leitend


Wertung: 9,0/10

Produktlink
Caseking Preis

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