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Der Tag im Überblick: Alle Meldungen

HTC Vive bald drahtlos nutzbar

Die „High Tech Computer Corporation“, auch besser bekannt als HTC, ist ein Pionier in der intelligenten mobilen und virtuellen Realität (VR). Nun hat sie verkündet, die Entwicklung eines Trägerlosen VR-Kits finalisiert zu haben. Dieses System soll als VR-Upgrade-Kit (Preview Edition) für VIVE VR-Systeme verwendet werden können und wird von TPCAST, einem von Vive X Accelerator verwandten Unternehmen vermarktet. Dieses Kit ermöglicht erstmals, dass Anwender von High-End-PC-VR-Systemen eine völlig unentdeckte Erfahrung ohne Kompromisse bei allen aktuellen Vive-VR-Geräten erleben können. Das Upgrade-Kit steht zwar schon für ausgewählte User zur Verfügung, wird jedoch für den allgemeinen Elektronikmarkt im ersten Quartal 2017 bereitgestellt. Die Kosten betragen derzeit 1499 Chinesische Renmibi Yuan , was in etwa 205 € entspricht.

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(Quelle: Road to VR)

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Gehäuse Komponenten

Antec S10 – Ein Gehäuse der Superlative

Groß, größer, am größten, Signature S10 – So nennt sich die Superlative im Gehäusehimmel des US-Amerikanischen Herstellers Antec. Überlegt und mit hochwertigen Materialien konstruiert ist es nicht nur ein Schwergewicht im wörtlichen Sinne sondern auch ein wahres Schwergewicht in Punkto Ausstattung und Preis, denn eine Investition von etwa 350€ sollte sehr gut überlegt und abgewogen sein. Dazu möchten wir von Hardware Inside unseren Teil beitragen und euch die Vorzüge aber auch Nachteile des S10 im Detail näher bringen.

Doch zuvor möchten wir uns in aller Form bei Antec für das Testsample bedanken und die bestehende sowie zukünftige Kooperation hervorheben und wertschätzen.

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Autor: Phil

Verpackung
Die Verpackung ist monströs und so riesig und schwer, dass uns der arme Paketlieferant Leid getan hat, denn er musste ohne Fahrstuhl in den fünften Stock. Der erste Eindruck war also trotz des verschwitzten Boten mit einem aufrichtigen „WOW“ verbunden. Eingepackt ist das wunderschöne Gehäuse in einem schwarz-weißen Karton mit gelber „Antec“-Aufschrift, wir müssen schon sagen: sogar die Kartonage hat Stil. Glücklicherweise wurde um den Karton zweilagige Luftpolsterfolie gewickelt, damit jenes Schmuckstück sicher und wohlgehütet bei uns eintrifft. Nachdem wir das Paket von der Folie befreit hatten, war es das sinnvollste, das Tape an der Unterseite Paket zu trennen und vier Plastikklemmen an den Seiten zu entfernen, damit wir die Mantelfläche einfach nur noch nach oben streifen mussten. Da niemand von uns Himan, Hulk oder Chuck-Norris heißt, wäre es sehr kraftaufwändig geworden, ein 23kg schweres Gehäuse samt Styropormantel aus dem Karton zu hieven. Für den späteren Einsatz des S10 ist es wichtig zu erwähnen, dass es für den Transport auf KEINEN FALL am Standfuß gehalten werden sollte, sondern eher unmittelbar unter dem Festplattenlüfter und an der I/O-Einbuchtung auf der Rückseite. Vergewissert euch zudem, dass alle vier äußeren Türen fest verschlossen sind, da ein plötzliches Umklappen einer Tür beim Transport das Scharnier aus der Halterung reißen kann. Denkt am besten immer daran, dass jede Komponente der Mantelfläche aus 4mm dickem Aluminium ist und jede Tür für sich schon ein beachtliches Gewicht aufweist.

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Lieferumfang
Wie bereits angekündigt ist der Lieferumfang beachtlich. Neben dem puren Gehäuse erhaltet ihr ein Paket welches vier SATA-Kabel mit 90° Winkel beinhaltet, mehrere Lüfter-Montage-Kits, 10 Kabelbinder, ein 3Pin Lüfter-Splitter für bis zu 10 Lüfter und sagenhafte fünf 120’er und zwei 140’er Lüfter. Somit ist nur noch ein Lüfterplatz für einen 120’er Lüfter an der unteren SSD-Kammer frei. Weiterhin sind sechs Festplattenschienen enthalten, mehrere kleinere Versatzschrauben und vier abwaschbare Luftfilter. Sehr cool ist auch das beiliegende Mikrofasertuch, welches, wie sich später zeigen wird, absolut notwendig ist. Aber da Bilder bekannter Weise mehr als 1000 Worte sagen, möchten wir euch eine Collage verschiedenster Eindrücke nicht vorenthalten:

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Technische Daten
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Erster Eindruck
Die Optik des S10 ist fabelhaft minimalistisch. Kein abgespacetes Raumschiff, keine farbenfrohe Disco mit Lichtparade, kein Schnickschnack – zumindest auf den ersten Blick. Wir erhalten klare Linien, schimmernd-gebürstetes Aluminium, abgerundete Kanten, ein chromfarbenes Antec-Logo auf der Front, gelöchert angewinkeltes Top mit vier unscheinbaren USB-Ports, Audio In- und Output sowie einen unscheinbaren kleinen Powerbutton. Also ein absolut Understatement-Gehäuse, welches ihr riesiges Potential unter den Platten aus Metall entfaltet und die ein oder andere Überraschung und die Liebe zum Detail bei genauerem Hinsehen entfaltet. Auch jetzt möchten wir euch einige tolle Bilder mit kleineren Kurzbeschreibungen nicht vorenthalten:

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Antec-Logo Chrom auf Anthrazit

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Gebürstetes eloxiertes Aluminium

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Trapezförmiger Korpus für bessere Luftzirkulation im Buttom-Up-Prinzip

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Verstärkte und abgeflachte Kanten an den Scharnierseiten der Türen.

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Unauffällig beschrifteter Türfunktions- und Luftfiltertaster

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Gummierte Türstopper auf der Rückseite

Gelochtes Gehäuse-Top

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Minimalistische Front I/O und Power-Button

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Geheimfach für 5,25″ Lüfterüberwachung

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Schlauchdurchlässe für externe Wasserkühlung

Nun wird es Zeit die Gehäusetüren zu öffnen und am auffälligsten erscheint das 3-Kammern-System, welches das Innenleben in Mainboard-Fach, PSU-Fach und Festplatten-Fach aufteilt. Das Mainbord-Fach wird an den äußersten Stellen von insgesamt fünf gummierten Kabelführungen begleitet.

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Das Netzteil wird auf einen Sockel aus Schaumstoff gestellt, was zur Folge haben kann, dass dadurch die Lautstärke des Lüfters gedämpft werden könnte.

Soviel nun zum ersten Eindruck des Gehäuses aber lasst uns nun ins Detail gehen: Wir möchten uns die Kühlungsmöglichkeiten, die Festplatteneinschübe und das Kabelmanagement einmal genauer anschauen und bauen dazu die folgende Hardware in unser Gehäuse:

Mainboard: Asus X99 Deluxe II
Prozessor: Intel Core i7-6850K
Arbeitsspeicher: G.Skill TridentZ CL 14
Grafikkarte: Asus Strix Gtx 1070 OC
Netzteil: Sharkoon RushPower M 600W
SSD: Samsung M.2 950 PRO
Wasserkühlung: Alpha Cool Eisbaer 280
Verlängerungskabel: Phanteks Verlängerungskabel-Set 50cm gesleeved

Montage
Die Radiator- und Lüftermontage ist in allen Fällen absolut Problemlos, da alle Lüfter bis auf den Rear-Lüfter auf Einbauregale geschraubt werden. Dazu müssen lediglich 1 bis 2 Schrauben von Hand gelöst werden, das Einbauregal entfernt werden und die neuen Lüfter angeschraubt werden

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Eine Schwierigkeit bzw. Nachteil birgt das Top-Regal beim Einbau von Radiator samt Lüfter. Und zwar verdeckt dieser bei voller Höhe zwei gummierte Kabelführungen, was es erschwert CPU- und evtl. Lüfterkabel sauber zu verlegen. Jetzt denkt ihr euch sicherlich: „Dann lässt sich der Radiator doch an der Front aufstellen“. Das funktioniert aber auch nicht aus drei Gründen:

1. Auch hier werden wieder zwei gummierte Kabelführungen verdeckt
2. Die Länge der Grafikkarte könnte ein Hindernis darstellen
3. Die Luftzirkulation würde stark beeinträchtigt werden, da die Frontlüfter ansaugend konstruiert sind und die Toplüfter aussaugend, damit die Warme läuft sofort nach oben ziehen kann.

Mit etwas Kreativität und Handwerksgeschick lässt sich jedoch diese kleine Schwäche ausmerzen.

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Die Mainboardmontage verläuft ebenfalls extrem unkompliziert. Das Gehäuse weist bereits die Schraubungen für den ATX-Formfaktor auf und so bleibt nur noch das eigentliche Einsetzen des Mainboards nachdem die I/O-Blende eingeklippt wurde. Alles sehr einfach und auch für unerfahrene PC-Bastler kein Hexenwerk. Möglicherweise müsst ihr je nach Mainboard die Konfiguration der Schrauben abändern. In diesem Fall haben wir außerdem Arbeitsspeicher, M.2 und Wasserkühlung schon an das Mainboard geschraubt, bevor wir das Mainboard an sich im Gehäuse verbaut haben. Erst nachdem das Mainboard gesessen hat, den Radiator samt Regal eingesetzt und auf die Kabel durch die Führung gelegt. Nun entfernten wir zwei PCI-Rigel und schraubten die Grafikkarte ein. Je nach Mainboard und den individuellen Platzierungen der SATA-Stecker, solltet ihr vor dem Einbau der Grafikkarte das SATA-Kabel legen. Das andere ende des SATA-Kabels trifft natürlich auf eine Hard-Disk-Drive, welche an der Gehäusefront ihren rechtmäßigen Platz findet. Wir haben testweise lediglich eine Festplatte eingebaut und den ersten Schacht unten links gewählt, da dieser am näherten zum unten liegenden Lüfter ist.

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Wie bereits erwähnt stützt sich das Netzteil auf einem Schaumstoffsockel und zieht seine Abwärme nach unten. Der SSD-Schacht wurde von uns zweckentfremdet, da an der Gehäusefront ohnehin 3 SSD’s Platz finden können. Nun dient er dem Verstauen überflüssiger oder zu langer Kabel, da dies auf der Gehäuserückseite nicht immer möglich ist.

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Bleiben wir bei der Verkabelung: An und für sich bietet das Gehäuse ausreichend Platz für die Verkabelung an der Gehäuserückseite. Aber wie viele von euch und von uns es gewohnt sind, möchten wir Kabelsalat vermeiden und auch auf der Rückseite ein schönes Kabelbild hinterlassen. Dazu ist jedoch wiederum nicht ausreichend Platz vorhanden und so manche Kabel könnten ruhig 10cm länger sein. Betrachten wir uns einmal die Gehäuse-Rückseite:

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Insgesamt fallen uns sofort zwei Dinge auf:

  1. Die Kabel für USB und Front-Audio sind ziemlich straff angelegt und zerstören etwas die Ordnung.
  2. Der Kabelbaum schlägt ganz schön in die Breite aus und sprengt nahezu die grenzen der Kabeldurchführung.

Der Platz reicht für die Kabel des 24Pin-Stromanschlusses, des 8Pin-CPU Anschluss und des 6+2Pin GPU Anschlusses. Hinzu kommen die Kabel von vier Lüftern. Unserer Einschätzung nach ist damit das Limit für ein ordentliches Verlegen erreicht. Die Kabel einer zweiten Grafikkarte beispielsweise würde die Grenzen des Kabelmanagements auf der Rückseite sprechen und verhindern, dass sich die hintere Tür magnetisch schließen lässt. Wünschenswert für einen Anschaffungspreis von 350€ wäre eine Art Riegel, damit sich die Kabel in der Führung „verankern“ lassen. Ein solcher Riegel existiert am Übergang zwischen Hauptkammer und Festplattenkammer.

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Hier würden mit Leichtigkeit drei komplette SATA-Stränge hindurch passen. Darauf zu achten ist jedoch, dass alle Kabelenden an der Festplatte einen 90° Winkel aufweisen sollten. Anderenfalls kann es wie bei unserem System zu Schwierigkeiten beim Schließen der Tür kommen. Die Kabelführungen an der Front weisen zwar ähnlich wie die Kabelführung an der Hauptkammer keinen Verschlussriegel auf, beinhalten jedoch eine Lochung, an der die Kabel mit Kabelbinder fixiert werden können.

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Kommen wir nun zu letzten Details bevor wir euch einen Eindruck über die Leistungsdaten des Gehäuseinneren vermitteln.

Detailansicht
Je nach dem wie viele Schnittstellen für Lüfter ihr an eurem Mainboard besitzt lassen sich unterschiedlich viele Lüfter direkt ansteuern. Für den Fall, dass ihr nicht die Möglichkeit habt, alle acht Lüfter am Mainboard direkt anzuschließen, stellt euch Antec einen 3Pin-Switch auf der Gehäuserückseite zur Verfügung. An diesem könnt ihr bis zu zehn Lüfter anschließen. Er bezieht seinen Strom durch einen Molexanschluss und lässt die Lüfter auf voller Drehzahl laufen. Habt ihr jedoch ein Mainboard ergattert, dass es euch ermöglicht eine Fülle an Lüftern direkt anzuschließen und anzusteuern, kommt ihr mit dem Ante S10 auf eure Kosten. Das Asus X99 Deluxe II ist ein solches Mainboard und entfaltet mit einer Asus GTX 1070 OC und einer Wasserkühlung sein volles Potential. Die Lüfterkonfiguration in unserem Testsystem ist wie folgt geschaltet:

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2 CPU Lüfter werden einzeln am Mainboard angeschlossen und sind separat angesteuert

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Die Pumpe der Wasserkühlung ist ebenfalls direkt am Mainboard angeschlossen und ermöglicht uns die Leistung zu viariieren

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Der Rear-Lüfter bekommt auch einen eigenen Anschluss am Mainboard und verändert automatisch seine Leistung, falls es im Gehäuseinneren zu heiß hergeht

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Die drei übereinander gestapelten Frontlüfter sollen M.2 und Arbeitsspeicher sowie die HUBs kühl halten und die Grafikkarte mit kühler Frischluft versorgen. Da die Grafikkarte die meiste Abwärme produziert, können zwei unterschiedliche Konfigurationen gewählt werden:

  1. Alle drei Lüfter über einen 3zu1 Adapter an der Grafikkarte anschließen und diese nach der Temperatur der GPU anpassen.
  2. Die beiden unteren Lüfter jeweils an die Lüftersteuerung der Grafikkarte anbringen und den obersten Lüfter für M.2 und DDR reservieren.

Wir haben uns, obwohl immer noch genügend Steckplätze am Mainboard frei sind, für die erste Version entschieden, da der Radiator on Top genügend Leistung aufbringt, der M.2 und dem Arbeitsspeicher die Wärme zu entziehen. Die Luftzirkulation funktioniert also wie folgt:

Kühle Luft wird von den Seiten des Gehäuses in die Gehäusefront gesaugt, nimmt die warme Abluft der Grafikkarte mit und zieht diese Abluft in die Gehäuserückseite und gleichzeitig zieht die heiße Luft aus der M.2 und dem Arbeitsspeicher direkt nach oben und wird von den Lüftern des Radiators nach außen befördert oder vermischt sich mit der kühlen Luft der Frontlüfter und wird wie die Abwärme der GPU aus dem Rear-Lüfter nach hinten befördert. Ein Wärmesensor soll die Hitzeentwicklung in der Hauptkammer im nächsten Kapitel aufzeigen. Die SSD-Kammer bekommt ihren eigenen ansaugenden Lüfter, welcher den unteren Mainboardanschluss für Lüfter bekommt und der ansaugende Festplattenlüfter erhält natürlich zu letzt auch seinen eigenen Platz am Mainboard. So können nun alle Lüfter einzeln angeschlossen werden und der Hitzeentwicklung im Inneren des Gehäuses optimal entgegengewirkt werden – nicht zuletzt leistet das Drei-Kammern-System einen bedeutenden Beitrag zur optimalen Luftzirkulation.

Viele ansaugende Lüfter haben einen Nachteil: Die Gefahr, dass Staub in das Gehäuse-Innere gelangt. Glücklicherweise verlässt das Ante S10 mit einer Armader an Staubfiltern das Werk, welche das Gehäuseinnere bestmöglich von Staub fern halten.

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Kommen wir nun zu einem neuen Thema: Dem Standfuß. Wie wir bereits erwähnt haben ist dieser aus Plastik gefertigt, wie auch das gelochte Gehäuse-Top. Daher noch einmal die ausdrückliche Warnung, das Gehäuse während des Transports NICHT an dieser Komponente festzuhalten. Darüber hinaus erfüllt die Konstruktion des Standfußes einen wichtigen Zweck in Verbindung mit der Trapezform des Gehäuses. Und zwar wird aus diesen Hohlräumen kühle Luft durch das Gehäuse gejagt, gleichzeitig sind genau diese Flächen frei von Staub, während sie von oben vom Staubfall isoliert sind. Genau wie die seitlichen Luftdurchlässe kann sich hier kaum Staub eingesaugt werden.

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Im Gehäuseinneren ist keine passive Gehäusedämmung verbaut. Antec setzt hier auf die natürliche Geräuschabsorbtion des Metalls und der Konstruktion zu Grunde liegenden Form des Gehäuses, in der Parallelen und glatte, gegenüberliegende Flächen vermieden werden. Dieser Umstand allein verhindert Frequenzschwingungen und das Gewicht des Gehäuses unterbindet zudem die übertragende Schwingung der Lüfter, vorausgesetzt alle Lüfter sind ordentlich an die Regale verschraubt und die Regale selbst wackeln nicht in ihren Positionen.
Im nächsten Kapitel folgen die sogenannten Hard-Facts zur Geräuschentwicklung innerhalb und außerhalb des Gehäuses.

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Ein paar Zentimeter über dem Powerbutton befindet sich ein kleiner unscheinbarer Schacht in Laufwerksnorm. Hier können Lüftersteuerungen oder Temperaturüberwachung eingesetzt werden. Achtet aber bitte darauf, dass dieser Schacht eine maximale Tiefe von 7,5cm aufweist.

Praxistest (Dauertest)
Nachdem der Powerbutton betätigt wurde, springen alle Lüfter kurzzeitig hörbar an. Das Mainboard ist so eingestellt, dass die Lüfter erst bei einer Temperatur von 40°c im Gehäuseinneren anspringen. Die gleiche Einstellung wurde bei der Grafikkarte getätigt:

  • So wird das Gehäuseinnere kaum wärmer als 23°c.
  • Unter Volllast liegt der Prozessor bei 32°c
  • Der Controllerhub wird niemals heißer als 40°c.
  • Die Grafikkarte bekommt eine Höchsttemperatur von 45°c.

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Die eingesetzten Materialien bewegen sich im absolut hochwertigen Bereich. In den ein oder anderen Tests oder Kundenmeinungen werdet ihr sicherlich so etwas lesen wie: „Für 350 € hätte ich mehr Aluminium erwartet“, aber das ist unserer Ansicht nach keine Option, da noch mehr Metal, das Gehäuse noch schwerfälliger machen würden, es sei denn ihr mögt 30kg schwere Gehäuse. Unserer Ansicht nach ist die Mischung aus sauber verarbeitetem Kunststoff, Aluminium und Stahl im inneren eine ausgezeichnete Mischung der Materialien. Wissen solltet ihr jedoch eines: Wer von euch oft am Gehäuse arbeitet und die Türen oft benutzt, sollte sich ein Pflegespray kaufen. Fingerberührungen hinterlassen unschöne Flecken auf dem eloxierten, gebürsteten Aluminium und glatten Kunststoffen. Wir empfehlen ein paar Spritzer aus einem für TFT-Bildschirme geeigneten Reinigungsgel. Das entfernt die Fettflecken und beschädigt beim vorsichtigen Wischen mit dem beiliegenden Mikrofasertuch nicht die natürliche Bürstung des Aluminiums.

Fazit
Wir finden das Gehäuse ist der Wahnsinn. In Verbindung mit einem potenten Mainboard lässt sich der Schwerpunkt des Gehäuses (Belüftung) optimal nutzen. Einen minimalen Abzug in der B-Note gibt es jedoch für die verdeckten gummierten Kabelführungen. Der Preis geht in Anbetracht des Materials in Ordnung. Unsere Recherchen haben ergeben, dass die Materialkosten des Aluminiums sich allein bei knapp 120€ belaufen und die sieben vorinstallierten Lüfter leisten gute Arbeit, was wiederum seinen Preis hätte.

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PRO
+ Materialauswahl hervorragend
+ Massive Konstruktion
+ Sehr durchdachtes Gehäuse
+ Toll durchlüftet
+ Fach für Lüftersteuerung
+ 3-Kammern-System
+ Sehr gute Luftzirkulation
+ Laufwerksschächte bis zum Abwinken
+ Leichter Einbau aller Komponenten und Lüfter
+ Verpackung & Lieferumfang

CONTRA
– Etwas zu wenig Platz für Radiator
– Für Perfektionisten sind die USB 3.0 Kabel zu kurz
– Extrem hohes Gewicht

Auf Grund der tollen Performance vergeben wir 9,8 von 10 Punkten und somit erhält das Antec Signature S10 den High-End-Award und da dieses Gehäuse alles andere als Mainstream ist, hat das S10 zusätzlich den Design-Award verdient.

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Komponenten Prozessoren

Intel Core i7 6950X im Test

Mit freundlicher Unterstützung von einem der wichtigsten und bekanntesten Konzerne in der Computerindustrie konnte uns Intel ermöglichen ihr neues High-End-Produkt auf Herz und Nieren zu testen. Der Intel Core i7 6950X bildet die absolute Spitze des CPU-Universums, nicht zuletzt, da dieser Prozessor zehn Rechenkerne beinhaltet.

Intel steht somit für zukunftsweisende Rechenarchitekturen und ist mit 45 Jahren Erfahrung im Bau von Mikroporzessoren zwar ein alter Hase, erfindet sich jedoch mit Produkten wie dem i7 6950X immer wieder neu und sorgt so für Begeisterung bei Enthusiasten.

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Wir bedanken uns recht herzlich bei Intel für das freundliche Bereitstellen des Testmusters und für das mitgebrachte Vertrauen. Wir freuen uns auf eine weitere und enge Zusammenarbeit und erfreuen uns auch in Zukunft an weiteren Testmustern.

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Autor: Phil

Systemvoraussetzungen
Getestet wird der Intel i7 6950X unter den folgenden Systemvoraussetzungen und -komponenten:

System-Software & Tools
Betriebssystem
: Windows 10 Education Jubiläumsedition
Beschleunigung: Turbo Boost Max 3
Überwachung: Asus Intelligent Processors 5

Test-Software & Tools:
Stresstest
: CPU-Z (8416 Punkte)
CPU Bench: CPU-Z @ 3.0 GHz (838 Punkte)
Polygonberechnung: CINEBENCH R15 (2083 cb)
Homeanwendungen: PCMark 8 (ohne OpenCL 4304 mit OpenCL 4732)
Kreativanwendungen: PCMark 8 (ohne OpenCL 4767 Punkte, mit OpenCL 5961)
Arbeitsanwendungen: PCMark 8 (ohne OopenCL 3345 Punkte, mit OpenCL 4594)

Test-Hardware
Mainboard
: Asus X99 Deluxe II
Arbeitsspeicher: G.Skill TridentZ CL 14-14-14-34
Grafikkarte: Asus ROG Strix GeForce GTX 1070-O8G-Gaming
CPUCooling: Alphacool Eisbaer 280mm

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Nachdem wir euch nun einige Hintergrundinformationen sowie eine sehr grobe Zusammenfassung über unsere Testvoraussetzungen mitgeteilt haben, kommen wir nun zu einem detaillierteren Einblick in die Testergebnisse. Doch vorab möchten wir euch die technischen Daten des i7 6950X nicht vorenthalten:

Technische Daten
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Montage und Detailansichten
Die Montage des i7 ist denkbar einfach und es sind nur drei Komponenten zur Installation notwendig: Der Prozessor, das Mainboard und Wärmeleitpaste. Im Grunde genommen gibt es nur wenige Handlungsschritte auf die wir Acht geben müssen.

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Wir möchten also nun die Kontaktstellen des Prozessors mit denen des 2011-3 Sockel verbinden und legen dazu den Prozessor so auf den Sockel, dass der Pfeil an einer Ecke des Prozessors auf eben der Ecke des Mainboards liegt, auf welcher ebenfalls ein Pfeil graviert ist.

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Anschließend werden die Bügel angezogen. Hierbei solltet ihr zwar nicht zimperlich sein, denn dies benötigt einen gewissen Kraftaufwand, jedoch mit äußerster Achtsamkeit vorgehen.

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Nachdem der Prozessor im Sockel fixiert wurde, sollte ein Klecks Wärmeleitpaste den Übergang zwischen CPU und Kühlung bilden.

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Stresstest (2 std.)

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Während des zweistündigen Stresstests unter der Version 1.73.0 von CPU-Z, überwachen wie die wichtigsten Ausgabewerte des Prozessors mit der Asus-eigenen Software des Mainboards X99 Deluxe II „Intelligent Professors 5. Während dieser Zeitspanne konnten wir die folgenden MAXIMALEN Auslesewerte beobachten:

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Frequenz Max: 4011,8 MHz (Base Clock 100.2 MHz)
Stromverbrauch Max: 142,1 Watt (meist jedoch 117W)
CPU Core Voltage: 1,277 V
Temp. Max: 50 °c
CPU fan: 1048 rpm
Water Pump: 2721 rpm

Das dazugehörige gestapelte Säulendiagramm zeigt euch, welche Leistungsreserven der Prozessor an den Tag legt, wenn er völlig ausgelastet wird. Das „+“ gibt an um welchen Betrag die jeweilige Kategorie erhöht wird. Anschließend schildern wir welche prozentuale Leistungssteigerung im Verhältnis zu den Herstellerangaben möglich sind und werden.

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Wie wir beobachten konnten liegt die Leistungssteigerung bei 233% in der maximal möglichen Frequenz. Dabei steigt der Stromverbrauch um 168% und die entstehende Abwärme steigt um 47% gegenüber den Leistungswerten im Ruhezustand der Idle.

Benchmarks
Mit diesen Werten gehen wir nun in verschiedene Beach-Applications und beginnen mit der Polygonberechnung des CINEBENCHs R15.

CINEBENCH R15 Ergebnisse

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Dieser Test nutzt sämtliche Fähigkeiten des Hauptprozessors, um eine fotorealistische Szene zu berechnen (ein Motiv aus dem Projekt „No Keyframes“ von AixSponza). Diese Szene nutzt verschiedenste Algorithmen und nutzt alle zur Verfügung stehenden Prozessorkerne. Die Testszene enthält mehr als 2.000 Objekte mit mehr als 300.000 Polygonen, nutzt scharfe und weiche Spiegelungen, Flächenlichter und -schatten, prozedurale Shader, Kantenglättung und vieles mehr. Das Testergebnis wird in Punkten angezeigt. Je höher die Punktzahl, desto schneller ist Ihr Prozessor.“ – Quelle (https://www.maxon.net/de/produkte/cinebench/)
Der i7 6950X schaffte diese Berechnungen in 20,48s und erzeugt mit dieser Geschwindigkeit einen Punktstand von 2083.

Unterziehen wir die CPU nun den speziellen Aufgabenbereichen der verschiedenen Anwendungskategorien erfahren wir mehr über das praktische Leistungsniveau des Intel-Flaggschiffs. Dabei untersuchen wir die Leistung mit dem PCMark 8 Bench-Programm und unterscheiden jeweils zwischen Homeanwendungen, Kreativanwendungen und Arbeitsanwendungen mit und ohne OpenCL, wodurch auch Leistungsreserven der Grafikkarte muteinbezogen werden würden.

Die Ergebnisse im Detail könnt ihr nun aus den folgenden Listen und dem dazugehörenden zusammenfassenden Balkendiagramm ablesen:

PCMark 8 Ergebnisse
Für Homeanwendungen ohne OpenCL

Testdauer: 37 min 03 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29823s
Web Browsing – Amazonia: 0,12378s
Writing: 5.05879s
Casual Gaming: 125,83fps
Video Chat playback 1: 29,99fps
Video Chat encoding: 33ms
Advanced Photo Editing 1: 0,30205s
Gesamt-Score: 4304

Für Homeanwendungen mit OpenCL
Testdauer: 42 min 01 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29780s
Web Browsing – Amazonia: 0,12345s
Writing: 5.10587s
Casual Gaming: 123,51fps
Video Chat playback 1: 29,99fps
Video Chat encoding: 33ms
Advanced Photo Editing 1: 0,16678s
Gesamt-Score: 4732

Für Kreativanwendungen ohne OpenCL
Für Homeanwendungen ohne OpenCL
Testdauer: 62 min 06 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29823s
Web Browsing – Amazonia: 0,12379s
Video To Go part 1: 10,56433s
Video To Go part 2: 12,45367s
Music To Go: 65,91900s
Video Editing 4K part 1: 12,28286s
Video Editing 4K part 2: 123,79339s
Mainstream Gaming part 1: 155,78fps
Mainstream Gaming part 2: 70,67fps
Video Group Chat playback 1: 29,99fps
Video Group Chat playback 2: 29,99fps
Video Group Chat playback 3: 29,99fps
Video Group encoding: 33ms
Advanced Photo Editing1: 0,30329s
Advanced Photo Editing2: 22,33664s
Gesamt-Score: 4767

Für Kreativanwendungen mit open CL
Testdauer: 65 min 11 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29808s
Web Browsing – Amazonia: 0,12345s
Video To Go part 1: 10,27367s
Video To Go part 2: 11,67133s
Music To Go: 67,77600s
Video Editing 4K part 1: 8,69103s
Video Editing 4K part 2: 15,21193s

Mainstream Gaming part 1: 156,97fps
Mainstream Gaming part 2: 72,15fps
Video Group Chat playback 1: 30,01fps
Video Group Chat playback 2: 30,02fps
Video Group Chat playback 3: 30,02fps
Video Group encoding: 33ms
Advanced Photo Editing1: 0,19356s
Advanced Photo Editing2: 20,66952s
Gesamt-Score: 5961

Für Arbeitsanwendungen ohne open CL
Testdauer: 36 min 45 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29726s
Web Browsing – Amazonia: 0,12361s
Writing: 5,09880s
Video Chat playback 1: 30,01fps
Video chat encoding: 33ms
Libra Office Calc Conventional: 15.88302s
Gesamt-Score: 3345

Für Arbeitsanwendungen mit open CL
Testdauer: 33 min 27 s
Web Browsing – JunglePin: 0,29733s
Web Browsing – Amazonia: 0,12330s
Writing: 5,15470s
Video Chat playback 1: 30,02fps
Video chat encoding: 33ms
Libra Office Calc Conventional: 3,22355s
Gesamt-Score 4594

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Neben all den Testresultaten solltet ihr anhand den rotmarkierten Werten bemerkt haben, welche Anwendungen durch OpenCL in Punkto Leistung gesteigert werden konnten und welche nicht. Dies sollte euch nun einen Überblick darüber geben, welche Anwendungen durch den Besitz und die Benutzung einer (potenten) Grafikkarte gewinnbringend ausgebaut werden konnten und wo somit die Rechenschwächen des Prozessors ausgefüllt werden. Diese liegen nämlich bei Anwendungen, welche nur wenig Kerne benötigen und ohne Multi-Therading implementiert sind. Hier geht es um die reine Frequenzabhängigkeit zwischen Core und Anwendung, welche im Maximum bei knapp 4GHz liegt. Andere, deutlich günstigere Prozessoren mit vier Kernen erledigen solche Aufgaben bei weitem besser, da sie Taktraten von 4,5GHz oder auch höhere ermöglichen.

Daher ist es unumgänglich sich die folgende Frage zu stellen:
Welche Anwendungen auf welche Ebene der Professionalität möchte ich persönlich durchführen? Je nach dem welche Anforderungen ihr an euch und euer System habt, schwankt die Wahl des Prozessors mit den mitschwingenden Kosten stark und kann zwischen 250€ und 1700€ liegen. Doch letzteren Betrag sollten nur ganz bestimmte User investieren:

Wie ihr dem letzten Balkendiagramm entnehmen könnt liefert der i7 6950X in Punkto der kreativen Anwendungen und gehört hier zu den obersten 7% und ist somit eine Arbeitsmaschine besonders im Rendern und bearbeiten von Videos in 4K. Aber auch komplexe Berechnungen in Kalkulationssoftware meistert dieser i7 mit OpenCL in Rekordzeit.
Gehört ihr also zu jener User-Kategorie und ihr arbeitet vermehrt als „Creative“ bekommt ihr mit dem Intel Core i7-6950X den Überflieger schlechthin.
Seid ihr jedoch Casual-User oder Gamer-Freunde, solltet ihr entweder zum Intel 6700K greifen oder falls ihr auf mehrere Lanes Wert legt sollte euch der i7-6800K beglücken, welcher ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Technologie und Features

Neben all den erwähnten Spezifikationen und Leistungsdaten möchten wir euch nun ein Feature vorstellen, welches auf den Namen Turbo Boot Max Technology 3.0 hört. Mit dieser Applikation auf eurem Rechner erreicht ihr zweierlei Dinge:

1. Im Gerätemanager verschwindet der ominöse fehlende Treiber, für den Windows 10 per se keine Lösung anbietet und

2. habt ihr die Möglichkeit gezielt eure Lieblingsprogramme zu beschleunigen. So ist es euch möglich verschiedene Power-Up’s auszuwählen. Mitunter könnt ihr die Leistung des vorderen Fensters an erste Stelle der Rechenpriorität setzen oder ihr fügt gezielt Programme in die Prioritätsliste des Turbo Boot’s

Auf diese Art und soll der Prozessor immer die beste Performanz für eure persönlichen Prioritäten abrufen können.

Fazit

Zwar ist der i7 6950X keine Koryphäe in allen Anwendungsbereichen und kann auch von deutlich günstigeren Prozessoren beispielsweise im Gaming geschlagen werden, doch ist er ein ohnehin potenter Wegbegleiter in realistischen Gamingsituationen und unschlagbar in der Bearbeitung von Videomaterial und komplexen Berechnungen. Es gibt nichts, dass ihr nicht mit diesem Kraftpaket machen könnt, doch hat dieser All-Rounder auch seinen Preis. Mit ca. 1700€ grenzt er an einem Kaufpreis, für welchen wir uns einen kompletten Gaming-PC zusammenbauen könnten. Darum würden wir dieses Flaggschiff nur für „Creatives“ empfehlen, welche ihr Lebensunterhalt mit dem Videoschnitt, Rendering, Animatorik oder Mathematik bestreiten.

Zusammenfassend ergeben sich folgende Vor- und Nachteile:
+ Bombastische Leistung im Rendering
+ Ebenfalls sehr gute Werte im Foto- sowie Video-Processing und -Editing
+ Berechnung von Polygonen
+ Geschwindigkeit bei Kalkulationsprogrammen
+ Hitzeentwicklung extrem niedrig
+ Übertaktbarkeit um bis zu 1GHz
+ Stromverbrauch meist geringer als Herstellerangabe
+ In Verbindung mit M.2 Speicher extrem schnelles Hochfahren möglich

– Nur „gute“ Leistung bei aktuellen Games
– Kaum Leistungsunterschiede zu 260€-Prozessoren in Sachen Web-Browsing und Homeanwendungen
– Preis

Trotz aller Diskussion handelt es sich bei diesem Leistungsmonster um ein High-End-Produkt und nimmt erstaunlich wenig Energie in Anspruch und auch die Temperaturen und somit die Lüfterdrehzahlen lassen den gesamten Computer in angenehmer Ruhe arbeiten.

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Gehäuse

Cooler Master MasterBox 5 – Liebe auf den zweiten Blick

Heute ist ein guter Tag, denn wir dürfen einen Blick auf die neue Generation der von Cooler Master entworfenen Gehäuse werfen. Wir sind sehr aufgeregt, denn wir haben es mit einem Hersteller zu tun, welcher für durchdachte und innovative Gehäuse- und Lüfterlösungen bekannt ist; man denke nur einmal an die COSMOS-Serie. In wie weit die MASTER-Serie an die Erfolge Cooler Masters anknüpfen kann, werden wir in diesem Test überprüfen.

Wir bedanken uns recht herzlich bei Cooler Master für das freundliche Bereitstellen des Testmusters und für das mitgebrachte Vertrauen. Wir freuen uns auf eine weitere und enge Zusammenarbeit.

Autor: Phil

Verpackung und Lieferumfang

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Gut und sicher eingepackt erhalten wir die ersehnte MasterBox 5 in einem, für die Größe, leichten Paket. Die MasterBox ist in einen Styroporrahmen eingefasst und umgeben von Folie. Wie wir kurze Zeit später beim Herausholen des Gehäuses feststellen, ist das Sichtfenster durch eine weitere Klebefolie geschützt. Auf der Kartonage befinden sich Darstellungen zweier verschiedener Frontblenden der MasterBox, was uns zu erkennen gibt, dass jene wohl auswechselbar sein muss und für jeweils eine Konfiguration mit zwei Laufwerken oder ohne Laufwerksschächte bestellbar ist. Später werden wir erfahren, dass dies nicht die einzige individualisierbare Eigenschaft der MasterBox darstellt. Beispielsweise können wir uns auch zwischen zwei Farben entscheiden (wie das untenstehende Bild zeigt) und zwischen einem Seitenteil mit oder ohne Sichtfenster. Für einen derzeitigen Marktpreis von günstigen 62€ (stand 09.08.16) erhalten wir ein erwachsen designtes, geradliniges, übersichtliches und wohl verarbeitetes Gehäuse mit einer überdurchschnittlich hochqualitativen Materialwahl für jenen Preis. Wir testen die schwarze Version mit Seitenfenster und ohne Laufwerksschächte.

Im Lieferumfang waren enthalten:
1 x MasterBox 5
2 x 120mm Lüfter
1 x SSD-Befestigung
1 x HDD-Schacht für 2 Festplatten
1x Molex-Adapter
10 x Kabelbinder
1 x Bedienungsanleitung
diverse Schrauben

Technische Daten

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Erster Eindruck

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Wie bereits vorab angedeutet ist der erste Eindruck unsererseits durchweg positiv.
Das Material der Mantelfläche ist zu 90 Prozent aus beschichtetem Stahlblech und auch der zentrale Teil der Frontblende ist aus einem Stahlmesh. Lediglich der Rahmen der Frontblende besteht aus Plastik. Zwei USB-Ports, Audio In- und Out befinden sich leicht zugänglich an spiegelverkehrter Position zu den USB 3.0 Ports, welche mittig durch den Powerbutton voneinander abgegrenzt werden. Am rechten Ende der Bedienelemente befindet sich ein Reset-Button und am linken Ende sitzt die Load-Anzeige. Wir können also anmerken, dass das Konzept der gradlinigen Symmetrie keinen Abbruch in den Details findet und durchgehend ein vollwertiges und abgerundetes Gesamtbild entsteht, welches zudem ihre Funktionalität beibehält.
Ob diese Eindrücke auch auf einem soliden Fundament stehen oder auf wackeligen Beinen, werden wir folgend in der Detailansicht und später im Praxistest näher erörtern.

Detailansicht und Installation
Ein deutsches Sprichwort lautet: „Der Teufel steckt im Detail“, und besagt, dass es oft die kleinen und feinen, unbewusst wahrgenommenen Dinge sind, welche unsere Entscheidung, ob wir etwas gut oder schlecht finden, beeinflussen. Die MasterBox 5 liefert einen interessanten Beitrag zu dieser Interpretation, denn wir gehen mit unseren geübten Augen für euch auf Detailsuche und möchten aufdecken, dass Cooler Master bei der MasterBox 5 nichts dem Zufall überlassen hat:

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Beispielsweise lassen sich die Frontlüfter durch das simple Abnehmen der inneren Frontblende kinderleicht einbauen. Dazu muss am unteren Rand mit einem leichten Hieb das Metallmesh aus der geklippten Halterung gezogen werden. Nach dem Einbau der Lüfter wird das es an der oberen Kante dem Kunststoffrahmen angepasst und anschließend das zurückgeklappt.

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Auch die Seitenteile sind komfortabel abnehmbar. Nach dem Lösen der jeweils beiden Schrauben pro Seitenwand genügt ein sehr leichter Zug um die Seitenstreben aus ihrer Verankerung zu ziehen. Dieser Vorgang lässt sich auf das erneute Einbauen übertragen. Dazu müssen lediglich die Seitenstreben in ihre Fassung am Gehäuse angebracht werden und mit leichtem Druck Richtung Frontblende verankert werden.

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Gerade weil die Seite des Kabelmanagements sehr viel Tiefe zur Verfügung stellt, ist die Montage der Seitenwände IMMER problemlos durchzuführen, was uns zum nächsten Detail bringt.
Die MasterBox räumt uns hinter dem Netzteil ganze 35mm und hinter dem Mainboard 25mm Tiefe ein. Das reicht sogar um einen ganzen Kabelstrang zusammengelegter Molex- oder SATA-Kabel gebündelt und ordentlich abzuklemmen.

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Darüber hinaus sind die Ausbuchtungen für das Abklemmen der Kabel quantitativ sehr ausgeprägt und befinden sich sogar an unerwarteten Positionen wie beispielsweise direkt hinter dem Netzteil um dort zu lange Kabel direkt abzuklemmen ohne sie auf der Seite des Kabelmanagements führen zu müssen.

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Jetzt fragen sich sicher einige von euch, wo denn dann die Ordnung bleibt. Dafür hat Cooler Master eine Lösung entwickelt. Und zwar handelt es sich um ein Verdeck für das Netzteil, unter dem weder das Netzteil, noch die Kabel zu sehen sind. Es bietet sogar einen Durchlass auf der oberen Seite für das GPU-Kabel.

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Ragen euch immer noch Kabel hinter dem Verdeck heraus habt ihr eine interessante Möglichkeit, mit der ihr zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnt: Versetzt doch einfach den Festplattenschacht um 25mm bis 50mm in Richtung PSU. So könnt ihr einen direkten Abschluss zur Netzteilabdeckung gewährleisten, wo alle zu langen Kabel unter Garantie nicht zu sehen sind und schafft gleichzeitig Platz an der Front um verschiedene Lüftungsmöglichkeiten zu installieren.

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Möglich sind Radiatoren bis zu 360mm oder auch bis zu drei 120mm Lüfter oder zwei 140mm Lüfter. Ein weiterer Lüfter (welcher aber auch schon installiert ist) lässt sich an der Gehäuserückseite installieren. In jedem Fall sind das ausreichend viele Möglichkeiten, euer Gehäuse ausgesprochen kühl zu halten und je nach Festplattenkonfiguration bleibt immer noch mehr als genug Platz für Pumpe und Ausgleichsbehälter.

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Insgesamt könnt ihr bis zu zwei HDD’s in die Käfige einlegen, welche durch ein Regelsystem stabil, sicher und ordentlich gelagert werden können. Darüber hinaus bietet die MasterBox euch eure SSD frei zu platzieren. Wie auch beim HDD-Käfig muss dazu nur eine Schraube gelöst werden und schon kann das SSD Panel sich einen von fünf neuen Plätzen aussuchen. Davon befinden sich drei Plätze direkt rechts neben dem Mainboard, ein Platz auf dem HDD-Käfig und ein weiterer Platz auf der Seite des Kabelmanagements direkt hinter dem Mainboard.

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Bleiben wir beim Mainboard: Um die CPU-Stromversorgung zu sichern müssen oft unschöne Kompromisse in der Kabelführung eingegangen werden. Nicht aber bei der Masterbox 5. Cooler Master hat zusätzliche Bohrungen an der oberen Kante der Trennwand durchgeführt. Nun findet ihr direkt über dem CPU-Steckplatz der Stromversorgung eine Bohrung, durch die ihr euer Stromkabel ziehen könnt. Das Ergebnis spricht Bände und ist wie bereits gewohnt ordentlich und so unsichtbar wie es nur geht.

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Als nächstes Detail möchten wir den StormGuard vorstellen. Jener ist eine Kabelführung im PCI-e Slot Format und ermöglicht es euch beispielsweise USB-Kabel vom I/O eures Mainboards in das Gehäuseinnere zu ziehen, ohne dass Kabelverwirrungen entstehen. Anfangs wussten wir nicht so ganz wie und wo dieser eingesetzt werden soll. Darum ziehen wir die Bedienungsanleitung zu Rate und müssen eingestehen, dass hier die einzige Schwachstelle der MasterBox liegt. Die Bedienungsanleitung ist leider eine Katastrophe und besteht insgesamt aus 14 deutschen Wörtern zur Erklärung und ein Dutzend piktografischen Darstellungen, welche jedoch keine Antwort auf unsere Frage liefern.

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Als letztes Detail vor dem Praxistest möchten wir den Staubfilter unter der PSU erwähnen. Dieser ist zwischen Standfuß und PSU beinahe unsichtbar und kann durch einen leichten Druck nach unten und einem einschließendem Zug sehr einfach herausgezogen werden.

Praxistest (Dauertest)
Schon beim Besichtigen des Lieferumfangs ist uns eines besonders positiv aufgefallen: Ein Werkzeugadapter von Kreuzschlitz zu Sechskantmutter. Dieses kleine und unscheinbare Hilfsmittel ist eine enorme Erleichterung, wenn es darum geht die Sechskantmuttern in die, für den jeweiligen Formfaktor relevanten Schrauben, einzudrehen. Dieser ist sogar überaus hochwertig und geht auch nicht nach mehrmaligem Benutzen kaputt.

Nachdem die I/O Blende nun angebracht wurde und das Mainboard eingeschraubt ist, verzeichnen wir, dass auch massive Grafikkarten ihren Platz im Gehäuse finden werden. Wir können Grafikkarten mit einer Gesamtlänge von bis zu 41cm und einer Tiefe von bis zu 16cm verbauen. Eben der letzte Wert gilt auch für CPU-Lüfter. Nebenbei bemerkt können sowohl ITX, mATX als auch ATX Mainboards verbaut werden.

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Nachdem nun auch noch die Festplatte im Regal seinen Platz gefunden hat, müssen nur noch die vorinstallierten Lüfter angeschlossen werden. Der hintere Lüfter kann ohne Probleme direkt an das Mainboard angeschlossen werden. Der Frontlüfter musste über Molex an das Netzteil angeschlossen werden. Dazu liegt ein passender Adapter mit ausreichender Länge bei.

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Die Lautstärke der vorinstallierten Lüfter ist extrem gering. Das heißt nur hörbar, wenn wir mit dem Ohr an die Lüfter herantreten und auch dann sind sie immer noch so leise, als dass wir nicht eimal eine Messung durchführen müssen.

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Nachdem alles seinen gewohnten Betrieb angenommen hat und der Praxistest abgeschlossen ist, möchten wir das Gehäuse leicht in seiner Position auf dem Boden verschieben, aber die Standfüße haben so viel Grip, dass dies nicht möglich ist. Das gefällt uns sogar, obwohl wir gezwungen sind, das Gehäuse nun anzugeben, sind weiche Standfüße ein besserer Kompromiss, denn diese bieten eine bessere Haftung auch auf glatten Tischen und isolieren Schallwellen und somit Geräusche die sich auf die Standfläche übertragen können.

Fazit

Der erste Eindruck zur MasterBox 5 wurde bei der späteren Überprüfung der Details und der anschließenden Installation der Komponenten bestätigt. Anfangs schwingt meist der Zweifel mit, doch wir konnten uns davon überzeugen, dass dieses Gehäuse für gerade einmal 62€ keine Veranlassung für Zweifel liefert. Wir haben dieses Gehäuse ins Herz geschlossen und können es guten Gewissens denjenigen weiterempfehlen, die keine Lust mehr auf Alien-Flaggschiffe haben, die ein ordentlich verarbeitetes und durchdachtes Gehäuse suchen mit jeder Menge Möglichkeiten zur persönlichen Gestaltung. Und das alles zu einem mehr als fair kalkulierten Preis.

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PRO

+ Kleines Gehäuse mit sehr viel Platz für alles was das Herz begehrt
+ Viel liebe zum Detail
+ Vollends durchzogenes Konzept
+ Extrem leise vorinstallierte Lüfter
+ Variable Festplattenpositionierungsmöglichkeiten
+ Von Haus aus sehr flexible Bestelloptionen
+ Netzteilverdeck
+ Kabelmanagement
+ Erwachsene Optik und durchdachte Haptik

CONTRA

– Bedienungsanleitung
– Keine gummierten Kabeldurchführungen

HardwareInside ist begeistert und vergibt aus diesem Grund 9,4 von 10 Punkten. Somit erhält die Cooler Master MasterBox 5 einen Gold-Award, einen Sildent-Award und einen Preis/Leistungs-Award.

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Intel Core „Kaby Lake“ Desktop Prozessoren – erste Details

Intel gibt die geplante Veröffentlichung der siebten CPU-Generation „Kaby Lake“ im vierten Quartal 2016 bekannt. Dessen Desktop-Varianten werden für den bereits Markteingeführten Intel Sockel 1151 bereitgestellt, welcher somit Prozessoren mit dem 14nm-Verfahren erwartet (wie zuvor schon die „Skylake“- und „Broadwell“-Architektur“. Um sicherzustellen, dass Benutzer nicht versehentlich leistungsstarke CPU’s mit leistungsschwacher Hardware kombinieren, plant Intel seine Prozessoren mit den LGA1151-Sockel in drei Kategorien zu klassifizieren.

Dabei wird es sich um LGA1151-Standard Power, LGA1151-Low-Power und LGA1151-Ultra-Low-Power Prozessoren handeln, welche durch die TDP definiert werden. Standard-Power-Chips sollen 95W TDP, Low-Power-Chips 65W TDP und Ultra-Low-Power-Chips 35W TDP Leistung bringen. Demnach könnten auch Mainboards auf den Markt geführt werden, welche dieser Kategorisierung unterliegen und Leistungslimitiert arbeiten.

Unter dem Standard-Power-Chip werden der i7-7700K und der i5-7600K geführt. Beide Prozessoren bieten einen freien Multiplikator und sind an PC-Enthusiasten gerichtet. Schließlich führt der i7-7700K mit einem Basistakt von 4,3 GHz und einem Boost-Takt von 4,5GHz bei einem L3 Cache von 8MB und Hyperthreading die „Kaby-Lake“-Spitze an. Der i5-7600K soll an zweiter Position einen Basistakt von 3,8 GHz und einen Boost-Takt von 4GHz bei 6MB L3 Cache erreichen und Traditionsgemäß kein Hyperthreading erhalten.

Tabelle
Quelle: OCaholic

Die 65W Low-Power LGA 1151 Chips werden in vier Varianten veröffentlicht, von denen jede einen Quad-Core darstellt. angeführt wird diese Kategorie vom i7-7700 (ohne K). Dieser Chip leistet geringere Taktraten als der i7-7700K und kommt auf 3,6GHz und einer noch unbekannten Boost-Frequenz, Hyperthreading und 8MB L3 Cache. Gleiches gilt für den i5-7600, welcher einen Basistakt von 3,5GHz aufweist und einen L3 Cache von 6MB besitzt. Der i5 7500 taktet mit 3,4GHz und der i5-7400 mit 3,3GHz. glücklicherweise wird Intel keine Prozessoren unterhalb von 3GHz vermarkten, wie einst den i5-6400.

Das 35-Watt Ultra-Low-Power Lineup beinhaltet den Core i7-7700T mit einer Taktung von 2,9GHz sowie 8MB L3 Cache samt Hyperthreading, den Core i5-7600T mit 2,6GHz Basistakt und 6MB L3 Cache sowie den i5-7500T mit einer Taktrate von 2,4GHz.

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PCI-Express 4.0 ermöglicht 16 GT/s pro Lane und bis zu 300W Leistung

Die Spezifikationen der PCI-Express-Technologie der vierten Generation versprechen einen gewaltigen Leistungssprung in Sachen Bandbreite und Stromversorgung für Add-On-Karten. Nach ihrem letzten Entwicklungsstand soll die Bandbreite 16 GT/s pro Lane liefern. Dies entspricht der doppelten Bandbreite, der zuvor mit 8 GT/s limitierten PCI-e 3.0 Schnittstelle. Dabei entsprechen 16 GT/s respektive 1,97 GB/s für x1-Geräte, 7,87 GB/s für x4, 15,75 GB/s für x8 und 31,5 GB/s für x16-Geräte.

Darüber hinaus soll der neue PCI-e-Standard eine Vervierfachung der Stromversorgung aus dem Steckplatz erwirken. So wird es dem Steckplatz möglich sein, 300 Watt an Leistung liefern zu können, welche ehemals bei 75W an ihre Grenzen stieß. Daraus ergeben sich wiederum neue Möglichkeiten in der Stromversorgung für Grafikkarten, da die zusätzlichen Stromanschlüsse bei einem Leistungslimit von 300W wegfielen. Wie auch immer diese Veränderungen ausfielen, würden Grafikkarten-Hersteller wahrscheinlich weiterhin auf eine Rückwertskompatibilität setzen, was die Stromanschlüsse an den Grafikkarten nicht beeinflussen wird.

Die PCI-SIG, die Interessengruppe hinter PCI-e berichtete, dass die Entwicklungsarbeiten zum neuen Standard bis zum Ende des Jahres 2016 beendet werden sollen.

Quelle: Techpowerup
Bildquelle: Tom’s Hardware

 

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SteelSeries Siberia 200 – Klang vs. Verarbeitung

[nextpage title=“Einleitung“ ]

Wie die aufmerksamsten Leser von euch sicher schon gemerkt haben, besteht zwischen SteelSeries und HardwareInside eine ausgiebige Kooperation, welche es uns ermöglicht, beinahe alle Produkte dieses Herstellers ausgiebig zu testen um euch somit einen umfangreichen und detaillierten Überblick über die Produktpalette zu geben. In der Vergangenheit konnten wir bereits das Siberia 350 ins Rampenlicht rücken und auch das Siberia 800 soll nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das begünstigt die Vorfreude und erleichtert die Kaufentscheidung im Bereich von Gaming-Headsets.

Doch eine Angelegenheit wird immer in euren Händen liegen.
„Wie viel Geld bin ich bereit, für ein Headset auszugeben?“

Unsere Tests geben euch einen Indikator darüber, was ihr für euer Investment erwarten könnt.
So kann ein extrem gutes Headset auch „nur“ einen Silber-Award erhalten, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht angemessen kalkuliert wurde.

Dieses Review wird sich mit dem Steelseries Siberia 200 befassen. Es ist unter der Produktlinie der Headsets im unteren Mittelfeld eingegliedert und liegt preislich bei knapp 60€, während das Siberia 350 im oberen Mittelfeld angesiedelt ist und stolze 60€ mehr zu Buche schlägt. Wir möchten in diesem Test herausstellen, welches Headset die bessere Wahl für preisbewusste Käufer ist, wo die Vorteile der jeweiligen Geräte liegen und welche Features den Produktpreis beeinflussen.

Doch zuvor möchten wir uns herzlichst bei SteelSeries bedanken. Zum einen für das Siberia 200, zum anderen für die beispiellose Kooperation in der vergangenen Zeit, welcher eine große Portion Respekt und Professionalität zu Grunde liegt.

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Autor: Philipp Bär

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[nextpage title=“Verpackung und Lieferumfang“ ]
Verpackung und Lieferumfang

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Die Verpackung des Siberia 200 besticht durch das typische Siberia-Design: Black-Labled mit dem überdimensional großen Produktbild und den weiß-orangen Farbakzenten. Die Rückseite der Verpackung gibt Auskunft über die nicht all zu üppigen Features auf englisch, deutsch und spanisch. Die Verarbeitung ist jedoch schlichter gehalten als beim größeren Bruder. Es handelt sich nicht um einen Schuber aus gepresstem Papier, sondern um eine gewöhnliche Papp-Kartonage als Umverpackung. Unter dem Material leidet die Aufdruckqualität ein wenig. In der Umverpackung entdecken wir eine Plastikform in der das Headset versenkt und sicher angeschnürt ist. Das Klinke-Kabel ist in Folie eingeschweißt und auch die empfindlicheren, außenliegenden, seidenmatten Ohrmuscheln sind durch transparente Klebefolien vor Kratzern geschützt. Das Siberia 350 trumpft mit einem innenliegenden Tray auf, welches zu einem hochwertigeren optischen Bild beiträgt und einem höheren Qualitätsanspruch genüge tut.

Im Lieferumfang enthalten sind außer dem Headset ein 2×2 Pol auf 1×3 Pol Steckverbinder als Komprimierungsmöglichkeit für Mobile-Devices, ein Benutzerhandbuch im Notizzettelformat und zwei SteelSeries Sticker. Da das Siberia 350 als ein USB-Headset konstruiert wurde, fällt der Adapter automatisch weg. Das Benutzerhandbuch ist jedoch in einem Umschlag, anstatt in einer Plastiktüte eingebunden und beherbergt auch pantografische Darstellungen im Gegensatz zum Handbuch des Siberia 200. Auch im Siberia 350 sind die beiden Aufkleber enthalten.

Die technischen Daten des Siberia 200 möchten wir euch nicht vorenthalten und merken an, dass sie sich nur geringfügig von denen der Siberia 350 unterscheiden.

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[nextpage title=“Datailansichten und Verarbeitung“ ]

Datailansichten und Verarbeitung

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Der erste Eindruck nach dem Auspacken ist im Vergleich zum Siberia 350 sehr ernüchternd. Der Kunststoff scheint qualitativ niederwertiger zu sein. Auch die unterschiedliche Farbbalance zwischen den Kopfpolstern und den gelb lackierten Details ist unausgewogen. Die Polster sind der Darstellung auf der Verpackung sehr ähnlich, während die Details in einem sonnenblumengelb von der Darstellung auf der Verpackung abweichen. Dieser tatsächliche Unterschied stört die Gesamtoptik des Headsets. Weitere Abzüge in der B-Note erhält das Siberia 200 bei mehreren Bauteilen mit niederen Qualitätsmerkmalen.

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Darunter zählen die Muschelgelenke die nur einen niedrigen Bewegungsspielraum zulassen, die Schnüre am Riemen erwirken keine angemessene Stabilität und halten sich im Gegenteil sogar nur sehr schlaksig und ohne Spannung auf Position. Die kopfaufliegende Seite des Riemens ist aus einem weichen Mikrofaserstoff, während die Oberseite aus einem schwarzen Kunstleder mit der SteelSeries-Aufschrift besteht. Obwohl die Bügel des Headsets sehr steif sind verrutschen die Ohrmuscheln sowohl beim kleinen als auch bei einem großen Kopf ständig. Das liegt wahrscheinlich am hohen Radius dieser.

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Das ausziehbare unidirektionale Mikrofon weist eine Montageschraube auf, welche ihr großer Bruder nicht benötigt, ansonsten gibt es hier keine optischen Unterschiede zum Mikrofon des Siberia 350. Ein weiterer zentraler Bestandteil eines Headsets ist das Kabel: Es ist fest mit der Platine, wie auch beim Siberia 350 verlötet und mit einem Abknickschutz versehen.

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Das Kabel empfinden wir als zu dünn, es scheint gar den Eindruck zu wecken, als sei es für eine Zeitspanne innerhalb des Garantiezeitraums konstruiert worden. Der Übergang zur Fernbedienung ist sauber eingefasst, die Fernbedienung selber eher spartanisch mit dem Lautstärkeregler und der mechanischen Mic-Mute-Funktion.

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Letztlich mündet das Kabel in einen Y-Splitter aus dem zwei noch dünnere Kabel hervorgehen, welche nicht ordentlich entgratet sind. Diese verlaufen wiederum in die beschrifteten, sonst jedoch herkömmlichen Klinkestecker ohne Anspruch auf herausragende Qualität. Immerhin sind diese mit „MIC“ in der Farbe rot und „HEADPHONES“ in der Farbe grün gekennzeichnet. Der Unterschied zwischen dem Siberia 200 und dem 350 ist in Sachen Kabel und Stecker gewaltig. Zum Vergleich folgen nun zwei Bilder, die stellvertretend zur Verarbeitungsqualität der gesamten Kabelführung Bände sprechen:

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[nextpage title=“Features“ ]Features
Die Features des Siberia 200 sind sehr überschaubar. Insgesamt wirbt SteelSeries mit einer ausbalancierten Klanglandschaft und einer sehr feinen Detailauflösung, mit überaus komfortablen Trageeigenschaften und einem neuen verstärkten und verlängertem Kabel. Darüber hinaus preist SteelSeries die In-line-Steuerung für Lautstärke und Mic-On/Off an.

Bei der Überprüfung dieser Angaben treten jedoch einige Kontroversen auf. Beispielsweise ist das Kabel trotz der beworbenen „Verstärkung“ immer noch zu dünn im Vergleich zum Siberia 350. Die Länge des Kabels wird von uns als angenehm empfunden, jedoch sind die Proportionen nicht adäquat zur Länge, was Abzüge in Sachen Ergonomie nach sich zieht. Die Fernbedienung liegt 60cm unter dem Kopfhörer und somit knapp hüfthoch. Dies erleichtert nicht wirklich das Stummschalten, bzw. die Veränderung der Lautstärke. Wünschenswert wäre eine Anbringung der Fernbedienung von maximal 30cm unter den Muscheln. Ein komfortables Trägergefühl am Kopf und an den Ohren ist stark von der Kopfgröße und -form abhängig. Uns ist jedoch durchgängig aufgefallen, dass die Hörermuscheln am Ohrrücken nicht ordentlich auf der Haut aufliegen und obwohl die Bügel recht stramm Druck aufbauen, rutschen die Muscheln auf Grund ihrer üppigen Radien herab. Auch das Ohrpolster könnte ruhig tiefer aufgepolstert sein, das würde bei der Ohrumschließung einen großen Beitrag leisten.
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[nextpage title=“Praxistest und Klang“ ]

Praxistest und Klang
Damit ihr einen Gesamteindruck von dem Headset erhaltet, testen wir es unter den folgenden Bedingungen bzw. Anwendungen:

  • Game unter Windows 10 (Halo 5) gestreamt über XBOX ONE
  • Film unter Windows 10 (Star Wars Episode III)
  • Musik unter MAC OSX Yosemite (diverse)
  • Mikrofontest unter Studiobedingungen

 

Obwohl das Siberia 200 keine Mehrkanalzertifizierung besitzt und somit als Stereokopfhörer klassifiziert werden muss, spielen die Siberia 200 wirklich ortbare Klangdetails auf. Das können die Siberia 350 zwar etwas besser, aber enttäuscht von der Balance sind wir ganz und gar nicht. Immerhin sprechen wir von einem Straßenpreis von rund 60€, wofür die Investitionssumme adäquat ist. Verzeichnen ließen sich diese Ergebnisse insbesondere bei Egoshootern wie Halo 5 oder auch Titanfall. Gerade bei den Spielmodi des Typs SWAT bei Halo 5 ist es essentiell das Gehör als Signalquelle mit einzubeziehen, ein Treffer genügt nämlich um das Zeitliche zu segnen. Dementsprechend spitzen wir die Ohren und achten aus welcher Richtung Schritte zu hören sind. Professionell wird es, da wir anhand der Lautstärke der Schritte sogar feststellen können, wie nah ein Gegner an uns herantritt. Auch eine Eigenschaft, welche über Sieg und Niederlage entscheidet, ist herauszuhören, von welcher Richtung geschossen wird. Da die Siberia 200 etwas besser die tieferen Frequenzen hervorheben (aber nicht so sehr, dass es penetrant wirkt) als die Siberia 350 erleben wir ein realistischeres Klangbild von der DMR, dem Kampfgewehr und auch bei Granatenexplosionen. Schön aufgelöst sind auch bei Big-Team Kämpfen die Geräuschdetails von Fahrzeugen. Der Skorpion-Panzer, welcher hinterrücks von rechts an mir vorbeifährt, lässt sich rein durch den Klang orten. Die rechte Ohrmuschel spielt demnach etwas lauter auf als die linke. Interessanterweise erzeugen Plasmawaffen ein feines Kratzen, welches nur dann auffällt, wenn wir ganz genau hinhören. Bei den Siberia 350 konnte uns kein Hintergrundrauschen oder -kratzen auffallen. Insgesamt liegt das Siberia 350 in dieser Kategorie vorne, obwohl sehr dicht gefolgt vom Siberia 200. Preistechnisch ist der Käufer jedoch gut mit den Siberia 200 beraten.

Selbstverständlich ist unsere Referenzszene im Film die Schlacht über Coruscant als Blu-Ray in der Complete Saga Edition. Sie bietet uns satte Effekte, Musik, Sprache und beansprucht die Klangbalance. Unser Testsystem besteht aus:

  • dem YAMAHA RX-V 577
  • den Jamo S 626 5.2 Surrond-System (als Soundreferenz)
  • dem Siberia 350 (als Vergleichskopfhörer)
  • und dem Siberia 200 als Testkopfhörer

 

Während die Paukenschläge anfangs tollen und dröhnen sollten, liefern die Siberia 200 lediglich ein Trommeln ab, um ehrlich zu sein, schaffen die Siberia 350 ebenfalls kein adäquates Klangbild. Besser sieht es da bei den visuellen Effekten und der Soundbalance aus, welche von den 350 detaillierter wieder gegeben werden. Die Siberia 200 spielen nur im Mittelfeld, nahezu mono auf. Dies lässt sich sehr gut anhand der Szene mit den Buzz Droiden nachweisen. Der Crash am rechten Flügel sollte beispielsweise einen knallenden Effekt an der rechten Ohrmuschel hervorrufen, welcher aber ausblieb. Insgesamt spielen die Siberia 200 etwa 6 dBA leiser auf als die Siberia 350 und auch Crescendos und Decrescendos werden bei den Siberia 200 nicht originalgetreu verarbeitet. Auch die Siberia 350 tun sich hier etwas schwer, bekommen jedoch noch die „Kurve“. Das lässt sich sehr gut an der Notlandung des Flaggschiffs von General Grievous auf Coruscant nachweisen.

In der Sparte des reinen Musikgenusses, weiß das das Siberia 200 erstaunlicherweise zu überzeugen. Klarerweise spielt es dumpfer und mit geringerem Volumen auf, als ein reiner Studiokopfhörer für ca. 300€, aber wir sprechen von Anschaffungskosten für das Siberia von knapp 62€. Stellen wir den Preis der reinen Audioqualität gegenüber ist der Preis ABSOLUT gerechtfertigt. Bässe kommen besser, das heißt knackiger und präziser als beim Siberia 350 heraus. Überfordert sind die Kopfhörer erst dann, wenn eine ganze Fülle von Instrumenten über die Muschel rauschen muss. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist von Clueso der Track „Gewinner“ aus dem Album „Clueso (2010)“ in der Version mit der Stube Philharmonie. Besonders im klanglichen Finale ab der vierten Minute wird es heikel um die detaillierte Wiedergabe der einzelnen Instrumente. Das Glockenspiel und die Klarinette verschwinden gänzlich, die Geigen rücken zu stark in den Hintergrund und auch die Hörner sowie die Flöten sind kaum noch zu hören. Einzig und allein die voluminösen Instrumente kommen zur Geltung, Posaunen, Trompeten, Schlagzeug und Percussion übertönen das Klangspektakel. Die Stimme bleibt verzerrungsfrei und klar.
Synthesizer-Sounds wie in „Rock The Beat II“ von LMFAO machen den Siberia 200 keine größeren Probleme. Lediglich die extrem tiefen Frequenzen, welche ohnehin nur noch für ganz feine Hörer wahrnehmbar sind, können technisch nicht realisiert werden. Dazu fehlt es dem Headset an Resonanzräumen.
Insgesamt übertrifft das Siberia 200 im Bereich der reinen Musikwiedergabe das Siberia 350.

Damit ihr euch ein Bild von den klanglichen Eigenschaften des Mikrofons machen könnt, hört euch die Aufnahmequalität doch einfach selbst an. Wir stellen wir gewöhnlich alle Filter aus damit ihr einen ungetrübten Eindruck von der Aufnahmequalität gewinnen könnt

Beschreibung des Klangbilds
20-40Hz: Tiefbass

Obwohl die Siberia 200 in der Lage sind, Bässe vernünftig wiederzugeben, bleibt der Tiefbass um 20Hz aus. SteelSeries wirbt zwar mit einem Frequenzband ab 10Hz, wir bezweifeln jedoch, dass dies der Realität entspricht. Wir siedeln sie eher ab einem Bereich von 30/40Hz an.
Zum Beispiel elektronische und akustische Bässe, Flügel, Orgeln, Harfen werden nicht in ihrer Fülle wiedergegeben, siehe „Gewinner“ von Clueso

40-100Hz: Mittlerer Bass
In diesem Bereich findet sich häufig die Resonanzfrequenz von Lautsprecher-Bassreflexsystemen. Viele Akustikinstrumente weisen hier ihren tiefsten Grundton auf: Der tiefste Grundton Posaune oder eines Cellos liegt bei 65Hz und hier setzt das Siberia 200 realistisch gesehen an.

100-1000Hz: Oberbass – Mittlere Mitten
Die Sprachgrundfrequenz der männlichen Stimme liegt in diesem Bereich. Außerdem ist sie entscheidend für die empfundene Wärme und Fülle des Klangbildes und die weibliche Sprachgrundfrequenz sind hier zu finden. Das ist mehr oder weniger die Hauptaufgabe eines Headsets, welche vom Siberia 200 auch ernst genommen wird.

1.000-2.000Hz: Obere Mitten
In diesem Bereich endet der Grundtonumfang von Instrumenten wie Geige oder Trompete. Eine Überbetonung der oberen Mitten/unteren Höhen provoziert in der Regel ein präsentes, näselndes, helles Klangbild, welches beim Siberia 350 wahrzunehmen war. Die Siberia 200 hingegen spielen gerade Trompeten realistisch auf.

2.000-10.000: Höhen allgemein
Von etwa 2000-5000Hz erstreckt sich der Bereich der größten Empfindlichkeit des Gehörs – Schwachstellen einer HiFi-Kette werden in diesem Bereich besonders leicht offenkundig. Das Siberia 200 verschluckt in diesem Bereich wie beschrieben die Glocken und Flöten, wenn sie in einem größeren Ensemble erklingen sollen.

3.500-6.000Hz: Mittlere Höhen
In den mittleren und oberen Höhen kommen beispielsweise die Sibilanten (S- bzw. Zischlaute der Stimme) verstärkt zum Tragen – eine überprononcierte Darstellung wird meist als sehr unangenehm empfunden. Bei einem Headset gilt es, diese Frequenzen zu unterdrücken, was beide Siberia optimal durchführen.

10.000-20.000Hz: Superhochton
In diesem Bereich nehmen wir nur noch sehr sitzohrig war. Das heißt, wir hören heraus, ob in einer Halle gespielt wird oder in der Freien Natur und auch wie sich der Luftdruck auf das Klangbild auswirkt. Die Siberia klingen sehr dumpf, eher nach isoliertem, mit Noppenschaufstoff bestücktem Abhörraum ohne Hall, Echo o.ä. Wünschenswert wäre ein etwas voluminöserer Klang

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[nextpage title=“Fazit und Kaufentscheidungshilfe“ ]

Fazit und Kaufentscheidungshilfe
Da ihr jetzt einen ausführlichen Einblick in alle Belange des Siberia 200 gewinnen konntet, kann das Fazit kurz und knackig ausfallen.
Die klanglichen Eigenschaften des Siberia 200 lassen in Anbetracht des Preises keine Wünsche offen. In Punkto Tragekomfort, Materialwahl und Verarbeitung dafür umso mehr – Und das enttäuscht. Kraftvoller aber nicht potenter Sound mit kleinen Schwächen gespart mit viel Plastik, dünnen Kabeln und einer schlechten Abschirmung gegen Außeneinflüsse drücken auf das Gesamtergebnis , welches mit 7,2 Punkten nur knapp dem Siberia 350 unterliegt.
Die Frage, ob nun ein Aufpreis von 60€ gerechtfertigt ist kommt also ganz darauf an, worauf ihr persönlich Wert legt.

Geht es euch nur um die Qualität des Klangs, würden wir persönlich um Siberia 200 greifen.
Achtet ihr zudem auch noch auf Soundfeatures wie der Ortbarkeit und Lautstärkeregulation, solltet ihr euch persönlich überlegen, ob 60€ Aufpreis nicht doch etwas zu viel des Guten sind. Lohnenswert wird der Aufpreis nur dann, wenn die Verarbeitung, die Materialwahl und das Gesamtkonzept des Kopfhörers ebenfalls eine wichtige Rolle für euch spielen. Ist dies der Fall, greift zum Siberia 350.

Summa Summarum bedeutet das zusammengefasst für euch…

Pro:
+ Kraftvollerer Tieftonbereich als beim Siberia 350
+ Sehr gute Wiedergabequalität des Mitteltonbereichs im Anbetracht des Preises
+ Adäquater Preis
+ Wählbar in verschiedenen Stilrichtungen und Farbgebungen
+ Aufnahmequalität des Mikrofons weiß zu überzeugen

Kontra:
– Materialwahl
– Wackeliger Riemen
– Ungenaue Passform
– Schlechte Isolierung von Störquellen
– Fernbedienung sitzt zu tief
– Grenzwertig dünnes Kabel

Somit steht die Entscheidung fest. Das Siberia 200 erhält mit einer Punktzahl von 7,2 von 10 Punkten die Bronze-Medaille

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Komponenten Netzteile

Enermax Revolution X’t II – Effizient und unhörbar

Seien wir mal ehrlich: Die meisten PC-Käufer und Schrauber achten eher auf die Leistung der Grafikkarte, des Prozessors oder ihrer Festplatten, bevor sie dem Netzteil einen präzisen Blick zukommen lassen. Denn immerhin lässt sich bei einem hochwertigen und effizienten Netzteil bares Geld sparen. Ein gutes, heißt effizientes Markennetzteil muss dabei jedoch nicht immer teuer sein um einen stabilen und sorgenfreien PC-Betrieb zu garantieren.

Eines dieser Netzteile hört auf den Namen Revolution X´t II und stammt aus dem Hause Enermax. Es erreicht eine Spitzeneffizienz von 92% und basiert auf einer modernen Schaltung, welche eine perfekte Spannungsregulation und volle Kompatibilität mit den Stromsparfunktionen aktueller CPUs und GPUs garantieren soll. Die insgesamt 5 Jahre Garantie krönen die Netzteilrevolution. Diese Leistungen sind Enermax durchaus zuzutrauen, da sie seit den 1990 Jahren bis heute ein sehr großes Know-How in der Konstruktion von Netzteilen anhäufen konnten. Ob die Leistungsdaten des Revolution X´t II mit den beworbenen Spezifikationen übereinstimmen, gilt es in diesem Testbericht herauszufinden.

Enermax Produktlinie des X´t II umfasst vier Modelle mit 450W, 550W, 650W und 750W in einem Preisbereich von derzeit 77€ für das kleinste Modell bis 103€ für das leistungsstärkste Modell. Letzteres haben wir dankenswerter weise von Enermax zum Test zur Verfügung gestellt bekommen.

Wir danken Enermax für dieses Testsample und für das erneut entgegengebrachte Vertrauen in unser Team. Wir wünschen und erhoffen uns auch in Zukunft eine fruchtbare Zusammenarbeit.

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Autor:
Phil

Verpackung und Lieferumfang

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Die Verpackung des Revolution X´t II ist wie die meisten anderen auch in einem seidenmatten Schwarz gehalten und mit goldenen Aufschriften kontrastiert. Auf der Verpackungsfront erblicken wir sofort die drei wichtigsten und für den Kauf entscheidenden Produktmerkmale: Das 80PLUS Gold Zertifikat, die Leistungsangabe von 750W und eine Garantieversicherung von 5 Jahren. Drehen wir das Paket auf die Rückseite, können wir ihr neben zwei Spezifikationstabellen auch mehrere Feature-Einsichten entnehmen. Die erste Spezifikationstabelle gibt uns zum Einen eine Übersicht über das AC Input Voltage im Vergleich zu den kleinen Geschwistern und zum anderen eine ausführliche Auflistung der DC Outputs. Nebenstehend liefert uns die Verpackung eine bildhafte Übersicht über die Anzahl der mitgelieferten Verbindungskabel.

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Weiterhin werden die japanischen Elektrolytkondensatoren beworben, die ausschließlich im X´t verbaut wurden, der HeatGuard, welcher das System selbst nach dem Herunterfahren für bis zu 60sek weiterhin runterkühlt und selbstverständlich wird die Modularität des Netzteils hervorgehoben. Die Verpackungsseiten geben eben diese Features erneut wider; mal als kleine Symbole und mal als Stichpunkte. Grob zusammengefasst lassen sich der Verpackung alle wichtigen Informationen entnehmen die der Käufer für eine Kaufentscheidung benötigt.
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Der Inhalt der Verpackung lässt sich mit einem Wort beschreiben: „Aufgeräumt“ lautet das Stichwort. An oberster Stelle erblicken wir das mehrsprachige Benutzerhandbuck, welches wir erst einmal beiseite legen, unerfahrenen Nutzer in diesem Bereich empfehlen wir jedoch unbedingt einen ausführlichen Blick ins Handbuch zu werfen. Nun liegt das Netzteil verpackt in Luftposterfolie vor uns. Umgeben von Pappkarton ist das Netzteil in der Verpackung gut vor Stößen geschützt. Innerhalb dieser Pappkartons befinden sich selbstverständlich die auf der Rückseite der Verpackung beschriebenen Kabel, aber auch ein Zubehörbeutel für übriggebliebene Kabel, vier Montageschrauben, vier Klettkabelbinder (zwei lange, zwei kurze), eine Netzkabelklemme und ein hübscher Enermax-Aufkleber.

In der nachstehenden Tabelle über die technischen Daten wird zusätzlich geschildert, welche Kabel mit im Lieferumfang enthalten sind.

Technische Daten

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Detailansicht
Die Innenseite der PSU ist extrem übersichtlich gehalten. Wahrscheinlich perfekt für jene, die erstmals ein Netzteil selbstständig einbauen. Es gibt lediglich zwei Arten von Steckern: Die rotgefärbten gehören der GPU an und sind zudem auch noch mit „GPU“ beschriftet. Alle drei schwarzen Stecker dienen der Stromversorgung der Laufwerke. Dies sind wahlweise hard disc drives (Festplatten) oder optical disc drives (CD-Laufwerke). Es ist jedoch auch möglich durch einen beigelegten Kabeladapter auf Molex und FDD beispielsweise Lüfter oder Floppy-Laufwerke anzuschließen.

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Vier Molex-Stecker und ein FDD-Stecker mit einer Länge von 108 cm
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Angewinkelte SATA-Stecker mit einer Länge von 93 cm geben Beschriftungsmöglichkeit

Bleiben wir bei den Kabeln: Enermax legt dem Revolution gleich zwei Kabeladapter auf SATA bei. Damit können wir bis zu acht Laufwerke anschließen. Die Besonderheit hier ist, dass alle SATA-Stecker bis auf das letzte 90° gekrümmt sind, sodass es keine Schwierigkeiten beim Kabelmanagement, bzw. beim Aufsetzen der hinteren seitlichen Gehäusewand kommt. Außerdem bietet uns die Rückseite des SATA-Steckers durch ihre Oberflächenbeschaffenheit die Möglichkeit eine Laufwerksnotiz anzubringen (siehe Bild).

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Farblich und mit Pfeilen markierte GPU Stecker sind gut geeignet für Anfänger

Das kürzeste Kabel im Lieferumfang ist das GPU-Kabel mit 53cm. Jedoch können wir pro Steckplatz zwei 6+2 Pin-Stecker anklemmen, was es uns möglich macht bis zu vier Grafikkarten anzuschließen. Beispielsweise benötigt eine übertaktete GTX1070 einen 8-Pin-Stecker, eine übertaktete GTX1080 kommt auf 8+6-PIN-Stecker und eine RX480 kommt auf 6-Pin’s. Das bedeutet für euch, egal welche Vorlieben ihr in Sachen Grafikkarte habt, seid ihr mit der Kabellösung von Enermax auf der richtigen Seite. Und gerade Anfänger werden durch Pfeile an Büchse und Stecker sowie an den Pins deutlich gemacht, wie und in welche Richtung die jeweiligen Kabel eingesteckt werden müssen.

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Je nach Mainboard und Prozessor ist der CPU Stecker umrüstbar.

Die einzigen fest installierten Kabel dienen der Stromzufuhr an das Mainboard und an die CPU. Das CPU-Kabel hat eine Länge von 60cm und trägt eine Beschriftung „CPU“ an seiner Seite. Eine 8-Pin Konfiguration unterstützt Zwei-Socket Server/Workstation Systeme und einige Ein-Socket PC-Systeme. Exemplarisch dafür ließen sich Mainboards mit X99, AM3+, Z170 Chipsatz anführen. Die 4-Pin Konfiguration unterstützt die meisten ATX-Systeme im niedrigeren Preissegment wie Mainboards mit Chipsatz B150, welche allmählich „aussterben“ Hervorzuheben ist, dass ihr auf alle Fälle mit der Lösung von Enermax all eure Mainboards anschließen könnt. Ein angenehmes Feature sind dabei die beiden Klipp-Haken, welche die 4+4 Konfiguration sicher und beschwerlich für den Einbau zusammenhalten. Als letztes begegnet uns das 24-Pin Mainboard-Kabel. In dieser Konfiguration unterstützt es neuste ATX PC-Generationen und Zwei-Socket Server-/Workstationboards. Aber auch ältere Mainboards ab 2011 oder früher unterstützen diese Konfiguration. Dieses Kabel ist ebenso wie das CPU-Kabel 60cm lang.

Auffällig bei allen mitgelieferten Kabeln ist, dass diese nicht ummantelt sind, sondern in schlichter flacher Form das Netzteil verlassen. Daraus entstehen Vor- aber auch Nachteile. Ein Vorteil ist selbstverständlich, dass wir das Kabelmanagement auf der Gehäuserückseite sehr flach gestalten können, andererseits sind Flachkabel sehr unflexibel und lassen sich nur mit großer Mühe und Geschick verwinkeln.

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Kommen wir nun zu der Verarbeitung und Materialwahl des PSU itself und schauen uns das Netzteil von außen an:
Das Außenblech ist metallic-schwarz mit dem obligatorischen Enermax-Logo. Die Verarbeitung und Materialwahl ist wertig, obwohl wir an einigen, vorwiegend überdeckten stellen Lackierungsfehler erkennen. Alle sichtbaren Stellen sind jedoch schön gleichmäßig lackiert. Der 139mm Lüfter kommt aus der eigenen Produktfamilie und soll dank einer speziellen Lagertechnologie in Kombination mit den Lüfterblättern eine geringe Geräuschentwicklung garantieren. Zu der Lautstärke der Lüfter könnt ihr später mehr im Praxistest lesen. Für den Fall der Fälle lässt sich der Lüfter auch gegen einen anderen Lüfter ersetzen, solange dieser den Maßen entspricht. Angeschlossen wird er nämlich über einen einfachen 2Pin Lüfteranschluss an der Hauptplatine des Netzteils. Maximal dreht der eingebaute Lüfter mit 1500U/min. Ob und wie der Lüfter seine Drehzahl ändert und ob die Nachlaufautomatik hält was sie verspricht wird ebenfalls im Praxistest geklärt.

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Der Innenraum ist sehr aufgeräumt und übersichtlich. Von den Bauteilen her unterscheidet es sich nicht großartig von anderen Herstellern, die alle mittlerweile nahezu die gleichen Komponenten verwenden. Beispielsweise werden die Kondensatoren auf den sekundären und primären Phasen mit Japanischen 105° Kondensatoren hochgelobt, was jedoch nur „Geschwärme“ darstellt. Immerhin werden sie diese Temperatur niemals erreichen. Letztendlich zählt die Leistung: Der größte Kondensator liefert 420V und 560F, was in aller Regel von allen anderen Mitkonkurenten genutzt wird.

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Die drei Transformatoren mittig der Hauptplatine stammen von Viking und haben die Produktbezeichnung E216944. Die Kühlkörper ragen alle etwa auf der Höhe des großen Transformators und Kondensators empor. Sie sind sehr schmal und klein gehalten, da der 139mm Lüfter potent die Hitze aus dem Netzteil zieht.

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Die Kupferspulen aber auch die Transformatoren sind teilweise stark isoliert, das beugt dem Spulenfiepen vor. Obwohl dies sich nur nach Kleinigkeiten anhört ist es umso lobenswerter, dass Enermax sich mit der Optimierung mühe gibt und im Interesse des Endverbrauchers seine Produkte immer weiter verbessert.

Praxistest

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Im Praxistest haben wir zwischen drei Szenarien unterschieden:
In der Idle, bei halber Computerauslastung und bei voller Computerauslastung haben wir die Temperatur (°C) direkt am Netzteil gemessen und diese der Effizienz des Netzteils zugeordnet. Die Effizienz ergibt sich aus der tatsächlich genutzten Leistung (lässt sich durch verschiedene Tools überprüfen, wobei viele Tools die benötigte Leistung „nur“ schätzen) und der Leistung, die aus der Steckdose gezogen wird. Aus der Differenz lässt sich die Effizienz ermitteln. So läuft das Netzteil IMMER unter 50°C wobei die Effizienz bei einer „normalen“ Auslastung am höchsten ausfällt. Angewandt auf die gleichen Attribute ist der Lüfter gar nicht bis kaum hörbar. Das liegt an der maximal aufgerufenen Drehzahl der Rotoren. Laut Hersteller wurden Umdrehungen bis 1500 die Minute angegeben. Bei unserem Testbeispiel drehten sie kaum schneller als 1000 U/min in der Spitze und etwa 710 U/min im Durchschnitt. Das sind sehr zufriedenstellend Ergebnisse und belegen je nach Nutzung des Netzteils, dass hier auf lange Sicht bares Geld gespart werden kann.
Auch die beworbene Nachlaufautomatik des Rotors funktioniert einwandfrei.

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Noch ein paar wenige Worte zum Einbau:
Obwohl das Netzteil sehr schnell nach dem einschrauben von vier Schrauben montiert ist, fällt es jedoch schwerer die flachgehaltenen Kabel in einem ordentlichen Bild erscheinen zu lassen. gerade die SATA-Stromanschlüsse sind schwer einzuknicken wenn es darum geht Kabelüberlängen zu „verstecken“. Je nach dem wie ihr das CPU Kabel legt und wie groß euer Gehäuse ist, könnte es etwas zu kurz sein.

Fazit

Das Fazit kann an dieser Stelle kurz ausfallen:
Bei der Inbetriebnahme und während des Praxistests merken wir, dass Enermax große Teile seines gesamten Know-Hows in die Verwirklichung des X’t II investiert hat und das zu einem Preis im Segment von zirka 100€. Wir als Verbraucher profitieren langfristig von Energieeffizienten Lösungen, da in vielen Haushalten der/die Computer zum „Energiefresser“ Nr. 1 geworden sind. Nur halten sich hier die Anschaffungskosten in Grenzen und dafür ist das Netzteil mehr als gelungen. Klar wäre es schöner, wären die Kabel insbesondere die Stecker etwas besser verarbeitet und die Bleche etwas hochwertiger. Einige zusätzliche Features wie eine „Fan-Test“ Funktion oder ein Überwachungsprogramm wären ebenfalls noch möglich. Aber für diesen Preis sollte klar sein, dass wir uns nicht im High-End Bereich bewegen und das macht das Netzteil gerade für diejenigen interessant, die nichts weiter als ein effizientes Upgrade zu ihrem alten Netzteil suchen, die neu im Bereich Computer-Customisation oder für diejenigen, die einfach ein Netzteil mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis suchen.

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Zusammengefasst ergeben sich daraus die folgenden Argumente für oder gegen den Kauf:

Pro:
– Preis
– Lautstärke
– Temperaturentwicklung
– Übersichtlich und besonders geeignet für Beginner
– Verpackung, Benutzerhandbuch und Kartonage durchdacht
– Ausreichend Zubehör

Kontra:
– Kabelmanagement kann zur Nervenprobe werden
– wenige Hardware- und Softwarefeatures
– Kabel, Stecker und Büchsen könnten hochwertiger verarbeitet sein

Aus diesen Gründen vergeben wir eine Gesamtnote von 8,9 von 10 Punkten.

Das verdient auf alle Fälle unseren Preis-/Leistungs Award und zieht nur sehr sehr knapp an unserem Gold-Award vorbei. Doch dafür, dass das Netzteil so gut wie nie hörbar ist vergeben wir eine dritte Auszeichnung in Form des Silent-Awards.

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Headsets Unterhaltungselektronik

EpicGear MELODIOUZ im Test

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Seit dem Jahr 2011 liefert uns EpicGear als Tochtergesellschaft der bekannteren Golden Emperor International Ltd. (besser bekannt als GeiL) eine ganze Bandbreite an Peripheriegeräten wie Maus, Keyboard und Headsets. Unter dem Beinamen MelodiouZ verbirgt sich ein ganz besonderes Exemplar der Headset-Produktlinie – und zwar ein analoges In-Ear-Gaming-Headset, welches uns freundlicherweise von EpicGear zur Verfügung gestellt wurde.

Darum bedankt sich das Team von HardwareInside bei EpicGear für die Bereitstellung des Testsamples und für das entgegengebrachte Vertrauen. Wir wünschen und hoffen auf eine weiterhin beidseitig gewinnbringende Zusammenarbeit für Uns, Sie und unsere Leser.

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Autor: Phil

 
Auf den nun folgenden Seiten möchten wir euch einen Eindruck über das Headset geben. Wir klären für euch alle Fragen zur Produktqualität, -optik und -haptik, versetzen die kleinen Kopfhörer aber auch unter verschiedene Testsituationen und bewerten wie diese unter den gegebenen Voraussetzungen abschneiden. Doch bevor es damit losgeht, betrachten wir die Verpackung, geben eine Einführung in die technischen Daten, Lieferumfang und Hardfacts:

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[nextpage title=“Verpackung und Daten“ ]

Verpackung

Die Verpackung ist halb durchsichtig gestaltet, sodass auf den ersten Blick das Wesentliche zum Vorschein kommt. Das sind zum einen natürlich die Kopfhörer samt Kabelfernbedienung, welche sowohl frontal als auch seitlich fixiert sind, das wahlweise ansteckbare Mikrofon und zwei zusätzliche Silikon-Ohrpolster. Unterhalb des Sichtfensters befindet sich auf schwarzem Hintergrund Marke und Modellbezeichnung des Kopfhörers, gefolgt von fünf Bemerkungen der Features, auf jene wir später zu sprechen kommen. Die Rückseite bildet die Kopfhörer in vollem Umfang ab und gibt eine bildliche Einführung über Kopfhörer und Fernbedienung. Weitere Features sind anschließend aufgelistet. Die Verpackungsseiten listen die technischen Spezifikationen, die Kompatibilität zu PC/Mac/Mobile devices, den Verpackungsinhalt und den Garantiezeitraum von einem Jahr.

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Im Großen und Ganzen weist die äußere Verpackung einen hochwertigen Verarbeitungsgrad auf. Die einzelnen Komponenten sind fest und übersichtlich in einem Plastiktreiber untergebracht. Hinzu kommt, dass EpicGear an eine kleine Transporttasche mit einem zusätzlichen Fach gedacht hat, damit sind die Kopfhörer auch in Zukunft und auf Reisen sicher verstaut.

Somit werden die Verpackungsmerkmale zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt.

Technische Daten

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Lieferumfang

Mit im „Boot“ sind neben den Kopfhörern und dem Mikrofon zwei zusätzliche Ohrpolster aus Silikon in verschiedenen Größen. Ein Adapter bzw. Splitter für Audio-In und Audio-Out Signale falls euere Audioquelle nicht über einen dreipoligen Klinke-Anschluss verfügt und selbstverständlich eine Bedienungsanleitung, welche auf den Seiten 3 und 4 dem Benutzer alles Wissenswerte vermittelt. Den praktischen Tragebeutel dürfen wir in unserer Aufzählung natürlich auch nicht vergessen.

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[nextpage title=“Detailansichten“ ]

Detailansichten

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Als erstes fällt und das Kabel ins Auge, dass wider Erwarten deutlicher ins Neon-Orange fällt, als es die Website https://www.epicgear.com/de/products/headsets/melodiouz suggeriert. Also gilt, dass für all jene, für die auch die Farbe ausschlaggebend für einen Kauf ist, deutlich heller ist und ins Orangene fällt. Hinzu können die anderen Bilder auf der Website die Irritation hervorrufen, dass die MelodiouZ einen Leuchteffekt mit sich bringen – dem ist nicht so.

Zurück zum Kabel: Es hat eine Länge von 125cm und hat eine flache Prägung, was zum Vorteil hat, dass ihr nicht mehr oder deutlich seltener mit Verhedderungen zu Kämpfen habt.
Der 3,5mm Klinke-Anschluss scheint vergoldet oder aus Messing zu sein (wobei wir bei dem Preis eher zum Messing tendieren).

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Uns stört die Bauweise zwischen Kabel und Klinkenstecker, da keinerlei Knickschutz bzw. Kabelführung oder Puffer eingebaut wurde. Aus Erfahrung wissen wir, dass hier die typischen „Bruchstellen“ sind. Andererseits ist das Kabel EXTREM flexibel und kann nahezu punktuell zusammengeknickt werden, ohne dass sich der Anschein erhebt, es könne etwas reißen. Als Nächstes betrachten wir uns die Fernbedienung: Sie ist in Anthrazit gehalten und liegt 15cm unter dem linken Hörer. Sie vereint auf zwei Seiten einen sehr empfindlichen Schieberegler für die Lautstärke und ein Mikrophon ON/OFF-Schalter, sowie rückseitig Tasten zum Scipping, Play und Pause.Die Knöpfe sind alle übersichtlich und intuitiv auf der schmalen Fernbedienung angeordnet, machen aber einen nicht all zu hochwertig verarbeiteten Eindruck. Leichtes Plastik und gummierte, straffe Kabelübergänge runden die Verarbeitungsqualität als Musterbeispiel für die gesamte Verarbeitungsqualität ab.

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Ähnlich verhält es sich nämlich auch mit den Hörern. Das Material ist wie schon angenommen aus leichtem Plastik, was andererseits seine Vorteile in Punkto Gewicht und Ergonomie hat Die Kehrseite der Medaille betrifft demnach Lebensdauer und Verarbeitungsqualität. Das Headset bringt ein Gewicht von 32g auf die Waage.

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Nun das Besondere: EpicGear verspricht eine ideale Passform für Gamer durch Dynamic-Firm-Fit. Um das Fachchinesisch einmal auf den Punkt zu bringen handelt es sich hierbei um die drei Silikon-Ohrpolster unterschiedlicher Durchmesser und jeweils einer abnehmbaren Silikon-Stütze, welche sich der Innenohrstruktur anpasst und für wirkliche Stabilität sorgt. Keine noch so extreme Kopfbewegung erschüttert den Halt am Ohr. Da sind wir sehr positiv überrascht. Habt ihr erst einmal den Dreh raus, die Kopfhörer ins Ohrloch einzudrehen werdet ihr mit einem stabilen und komfortablen Einsatz belohnt. Nach etwa 90 Minuten tun sich auch bei uns so langsam erste Druckerscheinungen am Ohrloch auf. Doch wie bei den meisten Kopfhörern legt sich diese Erscheinung mit der Zeit, da das Ohr bzw. Gehör immer eine Weile benötigt, sich an der neuen Situation anzupassen. Jeden Tag auf’s Neue ließen sich die Kopfhörer etwas länger tragen ohne einen unangenehmen Druck spüren zu müssen.

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Das Mikrophon hat eine Länge von 11cm und ist komplett in schwarz gehalten. Es macht einen hochwertigeren Eindruck als die Fernbedienung und kann dank des metallischen Sets sehr flexibel in alle Richtungen gebogen werden. Mit der Verarbeitungsqualität sind wir auch zufrieden.

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Zu guter Letzt möchten wir uns die mitgelieferten Gadgets anschauen bevor es endlich zum Praxistest kommt: Der Audio/Mic-Splitter weicht vom Design der MelodiouZ ab und scheint ein Standardfabrikat zu sein, welches in dieser Form schon oft von uns gesehen wurde. Immerhin verfügt der Splitter über einen einen Knickschutz an jedem Kabelende und ist an den Klinkensteckern gekennzeichnet, welchen Zweck der jeweilige Klinkenstecker erfüllen soll.

Über die Tragetasche gibt es nicht viel zu sagen. Sie ist seidenmatt schwarz mit Logo-Schild und verfügt über ein Innenfach. Es ist ausreichend groß für Kopfhörer und das gesamte Zubehör.

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[nextpage title=“Praxistest“ ]

Praxistest
Um im Praxistest überzeugen zu können, müssen sich die MelodiouZ vier Herausforderungen stellen. Als erstes überprüfen wir selbstverständlich das Haupteinsatzgebiet als Gaming-Headset, Es folgt ein Szenario aus verschiedenen Musikgenres und anschießend werden die Kopfhörer auf ihre Tauglichkeit im Film überprüft. Die letzte Herausforderung stellt lediglich eine kleine Testaufnahme des Mikrophons dar, damit ihr auch etwas „Handfestes“ bekommt und selbst entscheiden könnt, ob euch die Audioqualität des Mikros gefällt.

Wir fassen zusammen:

  • Online-Game unter Windows 10 (Titanfall)
  • Musik unter MAC OSX Yosemite (diverse)
  • Film unter Windows 10 (Star Wars Episode VII „Das Erwachen der Macht)
  • Mikrofontest unter „Wohnzimmerbedingungen“ mit LogicProX

 

Wir spielen wieder einmal Titanfall auf der Map OVERLOOK. Das Ziel ist es die Hardpoints „A“, „B“ und „C“ einzunehmen und dafür Punkte zu erhalten. Das bedeutet im Klartext, dass sich Kämpfe oft auf diese Punkte konzentrieren. OVERLOOK haben wir gewählt, da es eine recht verwinkelte Map ist, aber auch Plateaus bietet und einige verschiedene Höhenebenen zur Verfügung stellt woran wir die Räumlichkeit der Kopfhörer festmachen können.

Wie immer kommen wir bei Titanfall direkt in die Action rein. Schüsse fallen, Granaten explodieren und Titans fallen vom Himmel. Erwartungsgemäß rechnen wir mit einem bassgeladenen Kriegsgebietspektakel und sind von der Grundeinstellung sowohl etwas enttäuscht, als auch positiv überrascht. Überrascht sind wir über die Sprachausgabe, da sie sehr präsent im Vordergrund, klar und deutlich zu verstehen ist, auch gekreische, gegröhle von mehreren Mitspielern zur gleichen Zeit ist ist klar den einzelnen Spielern zuzuordnen. Zugleich rücken aber Umgebungsgeräusche absolut in den Hintergrund. Evtl. müsst ihr da noch einmal an den Equalizereinstellungen arbeiten. Als kleines Fazit sei vermerkt, dass wir mit dem Headset im Bereich Gaming zufrieden sind, da wir die Priorität auf Sprachwiedergabe legen. Ist die Sprachausgabe für euch nur zweitrangig und ihr wollt es Explodieren und Krachen hören, dann sind die MelodiouZ als günstige und mobile Alternative zu bezeichnen. Verlangt ihr jedoch zudem auch noch einen räumlichen Klang zur Ortung eurer Feinde, solltet ihr bestenfalls in ein USB Headset mit virtuelle 7.1. Kanälen investieren. Falls euer Spiele-Geschmack in Richtung Strategie und Aufbau geht, bekommt ihr mit den MelodiouZ wirklich tolle und günstige Kopfhörer, beispielsweise Anno-Spieler profitieren von der Klangfarbe der Kopfhörer. Die Charakteransprache ist sehr deutlich wahrzunehmen und auch im Multiplayer zeigen die MelodiouZ ihre Stärken. Die Hintergrundmusik, welche meist aus Pianoklängen besteht, wird ebenfalls ordentlich ans Ohr getragen

Im musikalischen Bereich werden wir Emeli Sandes „Mountains“ auflegen. Den Song zeichnen tiefe Bässe aber auch akustische Klänge wie die von Geigen, Cello und Piano aus. Im Hintergrund verbirgt sich ein leises Rascheln. Die MelodiouZ spielen aber nicht alle Klangnuancen fein auf, beispielsweise verschwindet die Bassgitarre anfangs komplett und die Akustikgitarre spielt deutlich leiser auf als gewohnt. Was jedoch nicht ungewöhnlich für ein Headset ist, da hier der Entwicklerfokus auf den unteren Höhen im Bereich zwischen 2000-3500Hz liegt. Das bedeutet, dass Stimmen im Vordergrund verarbeitet werden sollen. In diesem Bereich bekommen Stimmen und Instrumente ihre „Klangfarbe“ was unserem Gehör ermöglicht zwischen Stimmen zu unterscheiden. Die mittleren Höhen sind unserer Ansicht nach etwas zu stark vertreten. Das merken wir besonders im Bereich des Gamings, wenn das Klangbild nicht im Studio gemustert wurde. Es kommt sehr häufig zu überprononcierten Sibilanten (S- bzw. Zuschaute der Stimme), welche von uns und den meisten Menschen als überaus unangenehm empfunden wird. Das kommt jedoch der Musik, besonders im Bereich des Orchesters zu Gute. Es garantiert ein sauberes Aufspielt von Flöten und Geigen. Um uns den Bereich vom Mittleren Bass bis zum Grundtonbereich anzuschauen, hören wir uns von LMFAO den Track „Rock The Beat II“ an. Die Stimme soll in den Hintergrund rücken, da der Song starke Synthesizer-Rhythmen enthält, für seine tiefen Bässe bekannt ist und die Frequenzen zwischen 40 bis 400 stark zur Geltung bringt. Das soll die MelodiouZ an ihre Grenzen bringen:

Und tatsächlich liefern die MelodiouZ kein gutes Ergebnis ab. Die Höhen werden viel zu hoch aufgespielt und liegen an unserer Schmerzgrenze bei aufgedrehter Lautstärke. Danach setzen die Kick-Bässe ein, wobei die kleinen Kopfhörer es nur Kicken lassen, vom Tiefton-Bass ist keine Spur. Nun setzt der Synthie ein und wer von euch auf elektronische Musik abfährt sollte Gänsehaut bekommen, was bei den MelodiouZ völlig ausbleibt, da die 13,5 mm Treiber wahrscheinlich völlig überfordert mit der Klangfülle sind und nur noch ein übersteuertes Gewimmel abliefern. Auch wenn die Soundballance ihre Priorität von links nach rechts und umgekehrt wechselt, bleibt der Effekt bei den MelodiouZ aus. Auch Räumlichkeit ist nicht die Stärke des Mini-Headsets. Möglicherweise erhalten wir einen besseren Eindruck über die Räumlichkeit, wenn wir uns einen neuzeitlichen Blockbuster wie „Das Erwachen der Macht“ zu Gemüte führen.

Hier haben wir in so manche Szenen reingeschaut, welche besonders die Soundballance beanspruchen und zur Räumlichkeit beitragen. Darunter zählen die Flucht mit dem Millennium Falcon aus Jakku, sowie die beiden Angriffe der X-Wing-Flotte auf die Sternen-Zerstörer-Basis und auf dem Planeten Takodana. Alle drei Szenen können von den MelodiouZ zwar räumlich wiedergegeben werden, aber es hapert beträchtlich an dem Sound der Triebwerke, der Lasergeschosse und der daraus resultierenden Explosionen.

Bevor es nun zum Fazit geht, möchten wir euch die Sprachqualität des Mikrophons demonstrieren, damit ihr euch euer eigenes Bild von der Aufnahmequalität machen könnt:

 

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[nextpage title=“Fazit“ ]

Fazit

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 49,99 € darf man keine Klangwunder erwarten. Trotzdem können wir davon ausgehen, dass das Kerngeschäft des EpicGear MelodiouZ, nämlich Online-Gaming zufriedenstellend realisiert wird und dass das Produkt einen Einsatz von zwei bis drei Jahren überlebt.

Und genau das bekommen wir auch. Für’s genießbare Musikhören oder gar Filmschauen sind die Kopfhörer ganz und gar nicht geeignet. Wer jedoch das Headset zum Online-Gaming einsetzt und dabei eher das Teamgespräch in den Vordergrund stellt bekommt einen zufrieden stellenden Kopfhörer. Besonders geeignet für Strategiespieler oder als zweit bzw. mobiles Headset ist und bleibt das MelodiouZ ein treuer Weggefährte. Wer von euch mehr Wert auf In-Game-Sound, Räumlichkeit und Richtcharakteristik legt, sollte auf ein Over-Dar-Headset zugreifen. Wir würden dann auch eine Mehrinvestition von insgesamt ca. 120 – 150€ für Sinnvoll erachten.
Gerne könnt ihr euch dazu die folgenden beiden Testberichte zu Gemüte führen:

Für ein Over-Ear von EpicGear mit dem Gold Award und massivem Design klickt hier
Für ein Over-Ear von SteelSeries mit dem Silber und Design Award klickt hier

Zusammengefasst muss festgehalten werden:

Pro
+ Gute Soundeigenschaften bei Strategiespielen
+ Gute Soundeigenschaften bei Vokals
+ Gute Passform garantiert stabilen Sitz im/am Ohr
+ Verhedderungsfreies Kabel
+ Gute Zubehörbeigaben
+ Niedriges Gewicht
+ Hochwertige Verpackung
+ Günstiger und kompakter Begleiter für Unterwegs
+ Preis von knapp 50€ ist gerechtfertigt

Kontra
– Soundeigenschaften bei Shootern nur im unteren Mittelfeld
– Unzureichende räumliche Darstellung
– Zu 90% aus Plastik und 10% aus Silikon —> Materialauswahl könnte besser sein

Wir vergeben aus den oben genannten Gründen 6,8 von 10 Punkten als Gesamteindruck.

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Gamer von Strategiespielen kommen voll auf ihre Kosten.
Gamer von Shootern werden ausreichend versorgt.
Musik und Filmliebhabern raten wir von den Kopfhörern ab.

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