Mit dem Frame 4500X bringt Corsair ein auffälliges Gehäuse auf den Markt, das mit durchgehendem Panorama-Glas und markanter Fishbowl-Optik sofort ins Auge fällt. Doch das will mehr als nur eine Showbühne sein. Flexible Montageschienen, die Unterstützung von moderner BTF-Mainboards sowie eine innovative Lüfterausrichtung sollen für Alltagstauglichkeit und Flexibilität sorgen. In unserem Test prüfen wir, ob das 4500X diesen Anspruch erfüllt.

Allgemein

Inhalt



Corsair legt dem Frame 4500X eine kleine, praktische Zubehörbox bei. Darin befinden sich:

  • Diverse Schrauben für Mainboard, Lüfter und Laufwerke
  • Abstandshalter für das Mainboard
  • Ein Adapterkabel für das Front-Panel
  • Mehrere Kabelbinder für sauberes Kabelmanagement


Die Fächeraufteilung sorgt dafür, dass beim Zusammenbau oder beim Transport nichts durcheinander fällt.
Praktisch: Die Box eignet sich später auch zur Aufbewahrung von Ersatzteilen.

 

Daten

Technische Daten – Corsair Frame 4500X
Formfaktor Mid-Tower
Abmessungen (L x B x H) 478 x 246 x 499 mm
Mainboard-Kompatibilität Mini-ITX, mATX, ATX, E-ATX (305 mm × 267 mm), inkl. ASUS BTF, MSI Project Zero, Gigabyte Stealth
Maximale GPU Länge 460 mm
Maximale CPU Höhe 185 mm
Front I/O 2x USB 3.2 Gen1 Type-A, 1x USB 3.2 Gen2 TypeC, PWR Button, Combo Mic/Headphone Jack
Farben Schwarz, Weiss
HDD / SSD Plätze 1x / 2x
Lüftermöglichkeit Oben 3x 120 mm / 2x 140 mm
Hinten 1x 120 mm / 1x 140 mm
Seite 3x 120 mm / 2x 140 mm
Netzteilabdeckung 2x 120 mm
Unten 1x 120 mm
Radiatormöglichkeit Oben 240 mm / 280 mm / 360 mm
Hinten 120 mm / 140 mm
Seite 240 mm / 280 mm / 360 mm
Enthaltene Lüfter + Controller 3x RS120R ARGB ohne Steuereinheit
bzw.
3x LX120R RGB LINK Fans + iCUE LINK System Hub
Preise FRAME 4500X RS-R ARGB: 199,90 €
FRAME 4500X LX-R RGB LINK: 249,90 €
Preis

Details



Das auffälligste Merkmal ist das durchgehende Panoramafenster. Front und Seite bestehen aus einer einzigen, gebogenen Glasscheibe, die nahtlos in den Stahlrahmen übergeht. Dies vermittelt den „Aquarium-Look“ (Corsair spricht hier von der fishbowl aesthetic) und setzt damit die verbaute Hardware wie ein besonderes Schaustück in den Vordergrund.
Fingerabdrücke oder andere Verschmutzungen sind jedoch auf dem Glas gut sichtbar, was leider nicht zu verhindern ist.
Auch die „cascading lines“ an der Oberseite sind nicht nur ein optisches Detail, sondern bringen zusätzliche Belüftung. Im Vergleich zu anderen Mesh-Fronten bleibt die Luftzufuhr aber etwas zurückhaltender. Hier setzt Corsair, wie wir es bereits kennen, auf das Schienensystem und auf flexible Lüfterpositionen.
Die Spaltmaße sind sauber, der Stahlrahmen wirkt stabil und verwindungssteif. Mit knapp über 12 kg (leer) bringt das Gehäuse ein spürbares Gewicht mit, was Wertigkeit vermittelt, es aber auch unhandlicher beim Transport macht.

 

Modulares Konzept

Corsair verwendet das Frame 4500X nicht nur als Gehäuse, sondern als Teil einer Plattform. Kern ist das Frame Modular System: Statt starrer Montageslots gibt es Schienen, sogenannte Infinirails, auf denen Lüfter und Radiatoren verschoben werden können.

Beispiele aus der Praxis:

  • Wechsel zwischen 120 mm- und 140 mm-Breite durch simple Schienenanpassung
  • Einfacher Zugang zu Kabeln ohne mühsames Um- oder Ausbauen


Im Vergleich zu Cases wie Lian Li O11 oder Hyte Y60 wirkt das 4500X weniger wie ein klassischer Tower. Gerade Kunden und Nutzer, welche regelmäßig Komponenten tauschen oder unterschiedliche Cooling-Setups ausprobieren wollen, sind hier sehr gut bedient.


Lüfter und Airflow

Die Reverese-Rotor-Lüfter sind hier eine clevere Wahl: Sie saugen Luft von der nicht sichtbaren Seite an, während die RGB-Seite im Glas sichtbar bleibt. Dies vermeidet den relativ unschönen Blick auf die Rückseiten der Rotoren.
Mit bis zu zehn 120 mm-Lüftern oder fünf 140 mm-Lüftern ist die Kühlkapazität sehr ausgefallen.
Besonders ist hier die Option, drei weitere Lüfter direkt am Boden des Cases installieren zu können, die zusätzlich gezielt die GPU mit Luft versorgen. Ein Vorteil, welcher für das 4500X spricht.



In Kombination mit den Infinirails können Enthusiasten sich hier bunt ausleben. Custom-Loops mit zwei 360 mm-Radiatoren und einem Ausgleichsbehälter lassen sich locker und ohne mühevolle Arbeit unterbringen.

 

Integration des Corsair Commander Duo



Um das volle Potenzial des Gehäuses auszuschöpfen, nutzen wir zusätzlich den Corsair Commander Duo. Der Hybrid-Controller erlaubt sowohl PWM- als auch ARGB-Steuerung und fügt sich nahtlos ins iCUE-Ökosystem ein. Pro Kanal lassen sich bis zu sechs Lüfter anschließen, was den Kabelaufwand deutlich senkt.

Die Montage gelingt wahlweise per Magnetbefestigung oder doppelseitigem Klebepad hinter dem Mainboard-Tray.



Lieferumfang:
  • 1x Commander Duo
  • 1x USB-Kabel (für Daten und iCUE-Steuerung)
  • 2x Temperaturfühler
  • 2x doppelseitiges Klebepad
  • 2x iCUE LINK Bridge Connectors





In der Praxis sorgt das für eine präzise Kühlregelung, beispielsweise mit einem Sensor bei der GPU. Besonders Nutzer, die bereits Corsair-Komponenten einsetzen, profitieren vom einheitlichen iCUE-Zusammenhang: Lüfter, Beleuchtung und Temperaturmanagment lassen sich in einer Software bündeln. Dies vereinfacht den Einbau und spätere Nutzung erheblich.

 

Praxis

Testsystem

Testsystem  
CPU AMD Ryzen 7 7800X3D
Kühler Corsair iCUE LINK TITAN 360 RX LCD
Mainboard ASUS ROG B650E-F Gaming Wifi
Arbeitsspeicher 64 GB (2x 32 GB) Corsair Vengeance RGB DDR5-6000 C30
Grafikkarte NVIDIA GeForce RTX 3070 Ti FE
SSD Curcial T710 M.2 2 TB; NETAC NV7000-t M.2 2 TB
Netzteil MSI MAG A850GL 850W

Einbau



Der Einbau im Corsair Frame 4500X gestaltet sich dank des modularen Aufbaus einfach. Schon beim Entfernen der Seitenteile fällt auf, wie robust das Scharnier- bzw. Stecksystem umgesetzt ist: Das große Glaspanel lässt sich ohne Werkzeug abnehmen, was den Zugang von zwei Seiten vereinfacht. Die Oberseite, beide Seitenteile lassen sich ebenso abnehmen. Um die Oberseite abzunehmen müssen jedoch vorher das Glaspanel und beide Seitenteile entfernt werden.



Der Mainboard-Tray ist exakt gefertigt und unterstützt sowohl klassische ATX-Layouts als auch BTF- bzw. Project Zero-Mainboards. Bei letzterem zeigt sich Corsairs Detailarbeit: alle rückseitigen Anschlussaussparungen sind so gesetzt, dass auch dickere Stromkabel und Header ohne Druck verlegt werden können. Das Tray selbst bietet 34 mm Freiraum auf der Rückseite, was im Zusammenspiel mit den integrierten Kabelführungen mit Klettlaschen zu einem sauberen Kabelmanagemet in dieser Gehäuseklasse führt.



Die PSU-Kammer ist offen konstruiert und nimmt Netzteile bis 220 mm Länge auf. Ein großzügiger Ausschnitt auf der Rückseite ermöglicht das Einfädeln der 24-Pin-Leitung ohne die Netzteilabdeckung zu entfernen. Empfehlenswert sind teil- bzw. vollmodulare Netzteile damit das Kabelmanagement auch noch sauberer wird.

Die GPU-Montage ist stabil gelöst. Dank des eingebauten Anti-Sag-Brackets bleibt selbst eine schwere 3,5-Slot-Karte mit 450 mm Länge im Slot und hängt nicht durch. Der horizontale Einbau nutzt den kompletten Raum, wobei die Bodenlüfter Luft in Richtung Grafikkarte fördern.



Radiatoren lassen sich flexibel platzieren: Zwei 360 mm-Modelle gleichzeitig sind problemlos möglich. Der großzügige Platz hinter dem Tray (34 mm) erleichtert das Kabelmanagement. Mit BTF-Mainboards entsteht fast schon der Eindruck eines kabellosen Systems.

Insgesamt zeigt das Frame 4500X beim Einbau von seiner besten Seite. Werkzeuglos abnehmbare Bauteile, verschiebbare Schienen und durchdachte Kabelführung sorgen dafür, dass selbst komplexe Builds schnell erledigt werden können und auch Custom-Loops sind einfach einzubauen. Kein verkrampftes Durchquetschen zu verschiedensten Stellen.

 

Varianten des Frame 4500X

Ab Werk liefert Corsair das Frame 4500X je nach Ausführung mit drei 120 mm-Lüftern.
Dabei gibt es zwei Varianten:

  • RS-R-Version (199,90 €): drei RS120R ARGB-Lüfter ohne Controller. Die Lüfter werden klassisch per PWM über das Mainboard gesteuert oder, wie bei uns im Test, mit einem dazugekauften Controller.
  • LX-R-Version (249,90 €): drei LX120R iCUE LINK RGB-Lüfter inklusive iCUE LINK System Hub. Diese Version integriert sich vollständig in Corsair iCUE-Software und ermöglicht ein besonders aufgeräumtes Kabelmanagement, da mehrere Lüfter über zwei Kabel in Reihe geschaltet werden können.


Damit richtet sich die RS-R-Version an Puristen, die ihre Steuerung lieber dem Mainboard überlassen oder bereits eine eigene Lösung gefunden haben. Die LX-R-Version hingegen ist die „Rundum-Sorglos-Variante“ für Corsair-Fans und bietet ein komfortableres Setup, jedoch kommt hier der Aufpreis von 50 € hervor.

 

Fazit

Das Corsair Frame 4500X ist mehr als nur ein Design-Case. Es kombiniert auffällige Panorama-Optik mit einem modularen System, das echte Vorteile beim Ein- und Umbau bringt. Gerade Nutzer, die viel Wert auf flexible Konfigurationen und zukunftssichere Plattformen legen, ist es sehr interessant. Kritik gibt es jedoch am Preis: 199,90 € (RS-R) oder 249,90 € (LX-R) sind klar Premium. Angesichts der gebotenen Features ist das nicht unverschämt, jedoch aber viel Geld, wenn man bedenkt, dass es nur drei mitgelieferte Lüfter gibt. Wer bereit ist, den Preis zu zahlen und eventuell Lüfter nachzurüsten, erhält ein wirklich hochwertiges Case mit schönem Design, guter Kühlleistung und einem modularen Konzept, was man nur selten in Kombination findet.
Kurz gesagt: Das Frame 4500X spricht nicht jeden an. Enthusiasten werden sich aber erfreuen. Wer regelmäßig umbaut, moddet oder einfach nur Hardware präsentieren will, wird hier wunschlos glücklich.

Pro:
+ Durchgängiges Panorama-Design
+ Frame-System
+ InfiniRail-Schienen
+ BTF-Mainboards werden unterstützt
+ Reverse-Rotor-Lüfter mit klarem RGB
+ Großzügiger Lieferumfang

Kontra:
– Hohe Preisansiedlung
– Fehlender Staubfilter an der Oberseite



Software (iCUE)
Software (Corsair Web Hub)
Herstellerseite
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