Micron hat mit der neuen High-End-SSD Crucial T710 ein Modell im Programm, das speziell Anwender ansprechen soll, die die maximale Performance kombiniert mit hoher Zuverlässigkeit fordern. Wir schauen uns die PCIe-Gen5-SSD genauer an und zeigen, ob die Crucial T710 die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt: highend Transferraten, effizientes Kühlungsdesign sowie eine Ausstattung, die sowohl Enthusiasten als auch professionelle Anwender adressiert.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung



Das Modell kommt in einer rechteckigen Kartonverpackung in für Crucial typischen Blau- und Grautönen. Auf der Vorderseite prangt das Crucial-Logo und die Modellbezeichnung „T710“. Das Design ist schlicht gehalten, auf unnötigen Schnickschnack wird verzichtet, was einen professionellen Eindruck vermittelt.

Auf der Rückseite findet man die wichtigsten technischen Eckdaten und Kompatibilitätshinweise in mehreren Sprachen und weitere Lizenz- und Registrierinformationen. Im Inneren ist die SSD sicher in einer Kunststoffhalterung fixiert und ist somit vor Transportschäden sicher. Eine Kurzanleitung mit Garantieinformationen sind im Lieferumfang enthalten, sonst gibt es nur die SSD. Schrauben oder Kühler sucht man vergebens.

 

Daten

Technische Daten – Curcial T710 Gen5 NVMe
Formfaktor / Schnittstelle M.2 2280, PCIe 5.0 x4, NVMe (2.0)
Kapazitäten 1 TB, 2 TB, 4 TB
(jeweils mit und ohne Kühlkörper erhältlich
Geschwindigkeiten Bis zu 14.900 MB/s Lesen
Bis zu 13.800 MB/s Schreiben
Zufällige IOPS Lesen: bis zu 2,2 Millionen IOPS
Schreiben: bis zu 2,3 Millionen IOPS
Controller Silicon Motion SM2508
NAND-Flash Micron 276-Layer TLC (G9 / FortisFlash), 3.600 MT/s
DRAM-Cache LPDDR4 (2 GB)
Endurance (TBW) 1 TB: 600 TBW; 2 TB: 1.200 TBW; 4 TB: 2.400 TBW
Garantie 5 Jahre eingeschränkte Garantie
(oder bis Erreichen der TBW)
Effizienz Bis zu 67 % bessere IOPS pro Watt im Vergleich zur Vorgängergeneration
Optionale Kühlvariante Varianten mit integriertem Kühlkörper verfügbar
Optimierung Firmware optimiert für Microsoft DirectStorage

Die Crucial T710 verfügt beim 2-TB-Modell über 2 GB LPDDR4-DRAM, der vor allem als Mapping-Cache (1) für den Flash dient. Damit werden zufällige Zugriffe beschleunigt und eine gleichbleibend hohe Performance auch unter Last gewährleistet. Als Faustregel kann man sich merken: ca. 1 MB DRAM pro 1 GB NAND.

(1) Bei einer NVMe-SSD bedeutet Mapping, dass die SSD intern festlegt, welche logischen Adressen (LBA) des Betriebssystems auf welche physischen Speicherzellen im NAND-Flash liegen.

 

Details



Die Vorderseite der Crucial T710 SSD zeigt sich im schlichten M.2-Design mit schwarzem PCB. Ein Aufkleber mit Crucial-Logo, Modellbezeichnung und technischen Angaben verdeckt die darunterliegenden Bausteine wie Controller, NAND und DRAM. In der Variante mit dem Kühlkörper (bei unserem Sample ohne Kühlkörper) dominiert ein schwarzer Heatsink mit dezentem Crucial-Schriftzug das Erscheinungsbild, während am Ende der Platine der goldene M-Key-Anschluss ins Auge fällt.





Die Rückseite der Crucial T710 ist im Vergleich zur Vorderseite sehr schlicht gehalten. Je nach Kapazität finden sich dort kaum sichtbare Bauteile oder zusätzliche NAND-Chips, während in vielen Varianten die Fläche nahezu frei bleibt. Stattdessen prägt ein weiterer Aufkleber mit Seriennummer, Modellkennung und Garantiehinweisen das Bild. Insgesamt wirkt die Rückseite aufgeräumt und funktional, ohne besondere Designelemente.

Testsystem
Mainboard ASUS ROG B650E-F Gaming Wifi
CPU AMD Ryzen 7 7800X3D
Gekühlt von Corsair iCue Link Titan 360 RX LCD
GPU NVIDIA GeForce RTX 3070 Ti FE
Arbeitsspeicher Corsair Vengeance RGB 64 GB DDR5 6000MT/s

Praxis

AIDA64



Im AIDA64-Benchmark zeigt die Crucial T710 2 TB in der linearen Lesedisziplin eine sehr konstante Leistung. Über den gesamten Testverlauf hinweg bewegt sich die Transferrate zwischen rund 8.300 und 8.700 MB/s, mit einem Durchschnitt von 8.606 MB/s. Damit arbeitet die SSD stabil im oberen Bereich, ohne nennenswerte Einbrüche oder starke Schwankungen.

Im Linear Read Test fällt die Transferrate mit rund 8,6 GB/s hingegen deutlich geringer aus als in CrystalDiskMark. Hierbei wird das Laufwerk kontinuierlich von Anfang bis Ende gelesen, wodurch eine realistischere Dauertransferrate entsteht. Im linearen Schreibtest zeigt die T710 dagegen sehr starke Werte, die ihre konstante Performance bei längeren Transfers unterstreichen.

Auch beim linearen Schreiben liefert die SSD sehr starke Ergebnisse. Zu Beginn erreicht sie dank SLC-Cache über 11.000 MB/s, bevor die Geschwindigkeit nach längerer Belastung auf etwa 4.000 MB/s und später in den Bereich von 2.000–3.000 MB/s absinkt. Mit einem Durchschnitt von 4.722 MB/s zählt die T710 dennoch zu den schnelleren PCIe-SSDs, sodass die Werte insgesamt als sehr gut einzuordnen sind. Besonders positiv fällt die Größe des dynamischen SLC-Caches auf: Mit rund 1 TB steht ein außergewöhnlich großes Polster zur Verfügung, das auch längere Schreibvorgänge mit sehr hohen Geschwindigkeiten ermöglicht. Erst danach fällt die Leistung auf das native TLC-Niveau zurück – ein klarer Vorteil gegenüber vielen PCIe-4.0-SSDs mit deutlich kleinerem Cache.

 

CrystalDiskMark



Im CrystalDiskMark erreicht die Crucial T710 beeindruckende Spitzenwerte, die klar im Bereich aktueller PCIe-5.0-SSDs liegen. Beim sequentiellen Lesen (Q8T1) wurden 14.343 MB/s gemessen, während beim sequentiellen Schreiben wirklich starke 13.137 MB/s erreicht wurden. Auch im praxisnäheren Einzel-Thread-Test (Q1T1) zeigt sich die SSD mit 9.457 MB/s Lesen und 10.637 MB/s Schreiben von ihrer schnellen Seite.

Bei den zufälligen Zugriffen (4K) liefert die T710 ebenfalls überzeugende Ergebnisse: Mit 768 MB/s Lesen und 614 MB/s Schreiben bei hoher Queue-Tiefe (Q32T1) liegt sie auf einem sehr guten Niveau. Besonders positiv fällt zudem die Leistung bei niedriger Queue-Tiefe (Q1T1) auf – hier erzielt die SSD 94,9 MB/s im Lesen und 300,9 MB/s im Schreiben, was für schnelle Alltagsreaktionen und kurze Ladezeiten spricht.

Durch die kurzen, stark optimierten Zugriffsmuster erreicht hier auch die SSD die gemessenen Spitzenwerte im Vergleich zum AIDA64 Benchmark. Insgesamt unterstreicht das Ergebnis, dass die Crucial T710 sowohl bei Spitzenwerten als auch in praxisrelevanten Szenarien eine hervorragende Performance abliefert.

 

ATTO Disk Benchmark



Im ATTO-Disk-Benchmark zeigt die Crucial T710 eine sehr gleichmäßige und stabile Performance. Bereits ab einer Blockgröße von 512 KB erreicht die SSD ihre volle Geschwindigkeit und pendelt sich bei rund 13,9 GB/s im Lesen sowie 11,88 GB/s im Schreiben ein. Damit bestätigt sich, dass die T710 ihre hohe Leistung nicht nur in synthetischen Peak-Benchmarks, sondern auch in praxisnahen Transfergrößen zuverlässig abrufen kann.

Auffällig ist zudem, dass die Skalierung sehr sauber verläuft: Während bei kleinen Transfergrößen (unter 16 KB) die Performance noch stark schwankt, steigen die Werte ab 64 KB steil an und bleiben anschließend konstant auf Spitzenniveau. Gerade diese Stabilität über verschiedene Blockgrößen hinweg spricht für eine ausgereifte Controller-Optimierung.

 

Software – Crucial Storage Executive



Mit der Storage Executive Software liefert Crucial ein übersichtliches Tool, um wichtige Informationen zur T710 im Blick zu behalten. Unter Laufwerkdetails lassen sich Firmware-Version, verfügbare Kapazität sowie die aktuelle Temperatur einsehen.

Über den S.M.A.R.T.-Reiter erhält man zudem detaillierte Werte zum Gesundheitszustand der SSD, darunter Betriebsstunden, bereits geschriebene Datenmengen und verfügbare Reservezellen. So lässt sich der Zustand des Laufwerks jederzeit nachvollziehen und frühzeitig erkennen, ob Handlungsbedarf besteht.

 

Fazit

Die Crucial T710 entpuppt sich im Test als eine wirklich starke PCIe-5.0-SSD, die mit hohen sequentiellen Transferraten und solider Performance bei den zufälligen Zugriffen punktet. Positiv fällt auf, dass die Geschwindigkeit auch bei länger andauernden Transfers stabil bleibt und die T710 damit auch anspruchsvolle Aufgaben zuverlässig erledigt. Nicht nur mit beeindruckenden Spitzenwerten, sondern auch mit einer gleichbleibend hohen Performance im Alltagsbereich überzeugt sie durch einen modernen Controller, schnellen NAND und ausgereifter Firmware. Damit stellt die T710 eine großartige Wahl für Gamer, Content Creator und professionelle Nutzer dar, die sich damit ein äußerst leistungsstarkes, zukunftsträchtiges Gesamtpaket ins Haus holen.

Pro:
+ Sehr hohe sequentielle Lese- und Schreibraten mit PCIe 5.0
+ Stabile Performance auch bei längeren Transfers und Workloads
+ Attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis (2 TB ab ca. 239,97 €)

Kontra:
– Unter Last teils hohe Temperaturen, Kühlung empfohlen



Software
Herstellerseite
Preisvergleich

Teilen.
Einen Kommentar schreiben

Please log in to your forum account to comment

Exit mobile version