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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Kopfhörer

HiFiMan Edition XS im Test

Die Kombination aus Komfort, herausragendem Klangbild und einer großen Bühne sind das, was wir uns vom HiFiMan Edition XS versprechen. HiFiMan selbst ist gerade in der audiophilen Szene eine nicht wegzudenkende Größe. Bei dem Nachfolger des Edition X und HE1000 handelt es sich um einen magnetostatischen, offenen Over-Ear-Kopfhörer, der einen Einstieg in das High-End Segment darstellen soll. Ob es sich auch bei diesem Modell um einen Klangboliden handelt und der aufgerufene Preis die Leistung widerspiegelt, wird im Laufe des Testes geklärt.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

Der Karton des HiFiMan Edition XS ist wenig spektakulär, erfüllt aber seinen Zweck. Sowohl auf der Vorder- als auch der Hinterseite präsentiert sich eine Abbildung des Kopfhörers. Die wichtigsten technischen Daten lassen sich auf der Rückseite finden.

 

Inhalt

Neben dem Over-Ear-Kopfhörer, liegt das für den Einsatz notwendige Stereo-Anschlusskabel mit 3,5 mm Klinke und 6,35 mm Adapter bei. Auch auf das obligatorische Begleitheft muss nicht verzichtet werden. Allerdings hört es an dieser Stelle auch schon auf – spartanischer Lieferumfang, reicht aber vollkommen für den praktischen Einsatz. Reduziert auf ein Minimum und damit das Wesentliche.

 

Daten

Technische Daten – HiFiMan Edition XS​
 
Bauform Over-Ear
Wandlerprinzip Magnetostatisch
Frequenzumfang 8 – 50.000 Hz
Schalldruckpegel 92 dB
Impedanz 18 Ohm
Kabellänge 150 cm
Gewicht 405 g (ohne Kabel)
Konnektivität 3,5 mm Klinke

 

Details

Gehäuse und Kopfband

Der HiFiMan Edition XS sticht optisch nicht sonderlich hervor, weiß aber gerade durch sein zurückhaltendes Design zu gefallen. Die Verarbeitung insgesamt lässt sich als hervorragend und dadurch frei von Kritik beschreiben. Daran ändert auch der vermehrt zum Einsatz kommende Kunststoff nichts. Bei diesem Over-Ear-Kopfhörer handelt es sich um ein offenes Modell, eine Blende aus Aluminium schützt die Membran vor äußerer Krafteinwirkung. Das etwas klobige Kopfband ist massiv genug um diesem eine hohe Langlebigkeit zuzuschreiben, kann optisch aber auch nicht hervorstechen.

Dieses Kopfband sollte auch mal bei höherpreisigen Modellen wie dem HE-R10P zum Einsatz kommen, der mit über 5.000 € sicher dem High-End Segment zuzurechnen ist. Ungeachtet der Optik, wird zumindest ein sehr guter Tragekomfort geboten. Die Ear Cups lassen sich nicht nur drehen, sondern passen sich durch eine flexible Neigung auch dem Kopf an. Allerdings fällt hier etwas negativ die geringe Spannung auf, dadurch sitzt der HiFiMan Edition XS etwas locker an den Ohren. Durch die fehlende Weitenverstellung lässt sich dieses potentielle Problem auch nicht einfach lösen. Auf ruckartige Kopfbewegungen und etwaiges Headbanging sollte verzichtet werden.

 

Kabel & Polsterung

Das beigelegte 3,5 mm Stereo-Kabel ist 1,5 m lang und mit einer Kunststoffummantelung versehen. Sehr angenehm – das Kabel wird zusammen gerollt geliefert, rollt sich aber nicht wieder von selbst zusammen. Die ursprünglichen Krümmungen haben also nahezu keine Auswirkung auf den praktischen Einsatz, was insgesamt natürlich sehr angenehm ist. Zudem weist das Kabel eine hohe Flexibilität auf und überträgt nahezu keinen Körperschall. Insgesamt eine positive Überraschung. Die von HiFiMan verwendeten Ultrapads können ebenso überzeugen. Der eingesetzte feinporige Stoff fühlt sich gut auf der Haut an. Zusätzlich schmiegen sich die Polster gleichmäßig am Kopf an, da das dämpfende Material an der vorderen Kopfseite dünner gehalten ist, als an der hinteren Kopfseite.

 

Technik

HiFiMan setzt bei allen teureren Kopfhörern auf sogenannte magnetostatische Treiber. Kopfhörer mit magnetostatischem Schallwandler werden oft als orthodynamisch, isodynamisch oder planar-magnetisch bezeichnet und haben ein ähnliches Wirkprinzip wie elektrodynamische Treiber. Der wesentliche Unterschied liegt in der Verflechtung von Membran und Spule: Beim Magnetostaten gibt es keine Spule, sondern aufgedampfte oder aufgeklebte Leiterbahnen auf der extrem dünnen Membran. Dadurch wird eine hohe Auflösung und Impulstreue über einen weiten Frequenzbereich ermöglicht. Allerdings erfordert eine leistungsfähige Wiedergabe mit diesem Wandlerprinzip eine hohe magnetische Energiedichte, die den Einbau großer Magnetstäbe vor und hinter der Membran erfordert. Das macht Kopfhörer mit diesem Treiberprinzip oft opulent und schwer im Vergleich zu anderen Kopfhörern, aber sie bieten audiophile Wiedergabeeigenschaften.

Die magnetostatischen Treiber haben den Vorteil, dass sie eine sehr schnelle und präzise Reaktion auf das Signal haben, was zu einer exzellenten Detailtreue und Klangqualität führt. Sie haben jedoch auch den Nachteil, dass sie im Allgemeinen weniger effizient sind als dynamische Treiber, was bedeutet, dass sie mehr Leistung benötigen, um die gleiche Lautstärke zu erreichen. In unserem Fall setzen wir auf einen leistungsfähigen Verstärker und D/A-Wandler von FiiO.


Praxis

Verwendete Ausrüstung

Grundsätzlich benötigt ein magnetostatischer Kopfhörer eine höhere Eingangsleistung als andere Kopfhörer. Wie bereits erwähnt, verwenden wir hierfür einen FiiO K9 Pro ESS. Dieser Kopfhörerverstärker und D/A-Wandler setzt auf zwei ESS 9038Pro als Digital-Analog-Wandler, welche sich bereits bewährt haben und mit einer hohen Leistung, Transparenz, Auflösung sowie Dynamik punkten können. In Kombination mit der sehr guten Auswahl an Bitraten und Auflösungen, lässt sich eine technische Limitierung des Kopfhörers ausschließen.

Im Praxistest konnten wir problemlos die Belastungsgrenze unserer Ohren erreichen, ohne dass dabei auf das sogenannte „Gain“ zurückgegriffen werden musste. Mithilfe dieser Verstärkertechnologie lässt sich die Gesamtlautstärke deutlich erhöhen, ohne dass dabei das Klangbild verfälscht wird oder ein wahrnehmbares Grundrauschen entsteht. Letzteres ist natürlich von der Qualität des eingesetzten Verstärkers abhängig. Festzuhalten bleibt – der HiFiMan Edition XS setzte eine hohe Leistung voraus und kann ohne dedizierten (auch mobilen) Verstärker nicht sinnvoll verwendet werden.

 

Verwendete Playlist

Wie gewohnt setzen wir zur Beurteilung der Klangcharakteristik auf Lieder unterschiedlicher Genres, die unten aufgeführten bilden nur einen Teil dessen ab und die Liste wird stetig erweitert. Eine klangliche Beurteilung ohne entsprechende Messgeräte bietet gewisse Schwierigkeiten. Dennoch versuchen wir, die klanglich erzielte Leistung bestmöglich und nachvollziehbar darzustellen.

Eivør – Trollabundin
Eivør – Mín Móðir Live
Billie Eilish – bury a friend
Helium Vola – Witwenklage
Imany – Don’t be Shy – Live
Isaac Chambers – Confidence of Equals
Macklemore & Ryan Lewis – Downtown
Seiðlæti – Freyja
Seiðlæti – Gná
Igorrr – Problème d’émotion

 

HifiMan Edition XS – Klangbild

Verstärker einschalten, den HifiMan Edition XS einstecken und Lautstärke ausloten, der klangliche Ersteindruck: Was ein wahnsinniger Tiefbass. Das drückt einem richtig in den Ohrkanal, ohne aber dass die Höhen oder Mitten vernachlässigt werden. Zusätzlich beeindrucken feinste Nuancen, die man vorher nicht wahrzunehmen vermochte. Aber inhaltlich schön der Reihe nach.

Der Edition XS löst hervorragend auf und überzeugt mit detaillierten Höhen, ohne dabei wirklich anstrengend zu werden. Auch kleinste Details werden wunderbar herausgearbeitet. Die Mitten stehen dem klanglich in nichts nach. Vor allem beeindruckt die hör-, wahr- und fühlbare Differenzierung zwischen Stimmen und verschiedenen Instrumenten. Jedes Instrument lässt sich klanglich ohne Problem vom Rest des gespielten Sounds getrennt wahrnehmen, ohne dass dabei die Gesamtheit des Klangbilds negativ beeinflusst wird.

Die diversen Trommeleinlagen werden nicht nur akustisch, sondern auch physisch wahrgenommen. Der erzeugte Ton spiegelt quasi das wieder, was man sich unmittelbar vor dem Instrument an Ton erwarten würde. Hier spielt natürlich der trockene und druckvolle Bass eine wichtige Rolle. Der Hersteller hat es allerdings geschafft, dass dieser Tiefgang sich nie in den Vordergrund zu drücken versucht. Er wird also gut portioniert dort eingesetzt, wo er eben benötigt wird. Von Dröhnen fehlt jede Spur, unabhängig der Lautstärke. Anders ausgedrückt: Der HiFiMan Edition XS spielt nicht neutral, kann aber über die gesamte Frequenz hinweg überzeugen und Abstriche müssen nirgendwo gemacht werden. Im Laufe des Tests haben wir uns immer wieder dabei erwischt, die Lautstärke weiter und weiter nach oben zu schrauben. Für den Over-Ear-Kopfhörer kein Problem, für die Trommelfelle langfristig schon.

 

HifiMan Edition XS – Komfort

Der Komfort des HiFiMan Edition XS ist trotz der eingeschränkten Einstellmöglichkeiten absolut erstklassig. Kopfband und Ohrpolster liegen dabei gleichmäßig am und um den Kopf herum an. Das liegt an der Form des Bügels und den nach vorne angeschrägten Polstern, aber auch am eingesetzten Material. Auch nach stundenlangen Sessions treten keine Druckstellen oder anderweitig störende Probleme auf. Optisch hätte man beim Ohrbügel sicher eine Stufe höher setzen können, haptisch bleibt aber kein Raum für Kritik – ein langes Leben kann dem Edition XS bei guter Pflege also guten Gewissens bescheinigt werden. Die Ohrpolster lassen sich durch andere Modelle austauschen, dabei steht eine große Bandbreite an Materialien zur Auswahl – von anderen Herstellern.

Spaßeshalber haben wir uns eine Weile mit Sonnenbrille musikalisch berauschen lassen. Die eingesetzten Polster sind weich genug, dass zumindest ein einstündiger Genuss keine störenden Druckstellen erzeugt hat. Allerdings setzt die eingesetzte Brille auch auf ein relativ schmales Gestell. Brillenträger kann dadurch zumindest eine Teilentwarnung gegeben werden, je nach eingesetztem Brillengestell kann sich das aber anders verhalten.

 

Fazit

Der HiFiMan Edition XS überzeugt technisch, klanglich und haptisch auf ganzer Linie und lässt kaum Raum für greifbare Kritik. Einzig das Kopfband hätte man optisch etwas aufwerten können und der anliegende Druck der Ohrpolster dürfte gerne höher sein. Als wunderbarer Einstieg in das High-End Segment sollte ein entsprechender AMP/DAC in die Planung aufgenommen werden. Ein bestmögliches Klangbild mit maximalen Details lässt sich eben nur so erreichen. Der Kopfhörer spielt sehr ehrlich und kann klanglich leicht limitiert werden. Das erzeugte Klangbild überzeugt über die gesamte Frequenz weg, wobei wir an dieser Stelle gerne noch mal den herausragenden Bass hervorheben möchte: Trocken, druckvoll und gut portioniert, aber nie im Vordergrund. Die aufgerufene UVP von 549 € erscheint hoch, kann aber bei den klanglichen Leistungen fast als Schnäppchen bezeichnet werden. Interessierte Audiophile sollten sich zumindest den Gefallen tun, den Kopfhörer selbst mal auszutesten. Wir zeichnen den HiFiMan Edition XS wohlverdient mit unserem Spitzenklassen-Award aus.


Pro:
+ Gutes Kabel
+ Sehr gute Verarbeitung
+ Herausragende Soundqualität
+ Sehr gute Bühnendarstellung
+ Luftiges und transparentes Klangbild
+ Ordentlich Druck im Keller

Kontra:
– Geringer Anpressdruck


Herstellerseite

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Komponenten Mainboards

NZXT N7 Z790 im Test

Mit dem N7 Z790 bringt NZXT auch für die aktuelle Plattform an Intel-CPUs ein neues Mainboard auf den Markt. Wie bereits gewohnt, sticht auch diese Platine besonders optisch hervor und wird in zwei Farben angeboten. Bis zum heutigen Tage bedient sich NZXT der Erfahrung von ASRock, produziert also nicht selbst. Dabei wird auf eine gute, aber nicht gehobene Ausstattung gesetzt. Ob das Mainboard technisch überzeugt und nicht nur die Optik für einen Kauf spricht, wissen wir zum Ende des Tests. Zumindest die Unterstützung von WiFi 6E und Bluetooth 5.2 klingt überaus vielversprechend.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

Die Gestaltung der Umverpackung konnte uns bei NZXT bereits mehrfach überzeugen. Auf der Vorderseite wurde das N7 Z790 in der Wunschfarbe aufgedruckt. Auf der Rückseite werden die wichtigsten technischen Features aufgelistet. Der lila Farbton, der sich über den gesamten Karton erstreckt, sticht besonders hervor.

 

Inhalt

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Neben dem NZXT N7 Z790 befinden sich zwei Antennen, zwei SATA-Kabel und zwei M.2 Schrauben im Lieferumfang. Auf ein kurz gehaltenes Benutzerhandbuch muss an dieser Stelle nicht verzichtet werden. Dafür mangelt es leider an einem sinnvollen Treibermedium, ein USB-Stick wäre bei dem aufgerufenen Preis des Mainboards durchaus angebracht.

 

Daten

Technische Daten – NZXT N7 Z790  
Format ATX
CPU Sockel LGA1700
Chipset Intel Z790
Speicherbänke und Typ 4x DDR5 (Dual-Channel), bis zu 6.000 MHz
Phasen/Spulen 16 + 1 +2
Max Memory (GB) 128 GB DDR5
PCI-E 1x PCIe 5.0 x16
2x PCIe 4.0 x16 (x4/x4)
2x PCIe 3.0
SATAIII 4x SATA 6GBit/s
M.2 Slot 2x M.2 M-Key mit PCIe 4.0 x4 (Type 2242/2260/2280)
1x M.2 M-Key mit PCIe 4.0 x4 (Type 2242/2260/2280/22110)
LAN Realtek RTL8125BG 2.5G
WLAN/Bluetooth Dual Band Wi-Fi 6E
Bluetooth V5.2
USB Ports Rückseite 2x USB 2.0
1x USB 3.2 Gen 2×2 Type-C port
2x USB 3.2 Gen 2 ports
3x USB 3.2 Gen 1 ports
Audio-Codec und Anschlüsse Realtek: ALC1220 Codec
5x 3,5 mm Audio-Jacks
1x TOSLink
Grafikschnittstelle 1x HDMI, max. 4K bei 60 Hz
Garantie 3 Jahre

 

Details

Überblick

Das NZXT N7 Z790 hat sich optisch nicht wirklich zu seinen Vorgänger-Modellen verändert, auch gibt es nach wie vor zwei verfügbare Farben – weiß oder schwarz. Auch bei diesem Mainboard sticht nach Auspacken vor allem das einzigartige Design hervor. Die mattweißen Oberflächen sorgen für einen sehr aufgeräumten Look. Auf eine RGB-Beleuchtung wurde verzichtet, was wir persönlich gut finden – letztlich aber dem persönlichen Geschmack unterliegt. Die Blende über den I/O-Ports wurde mit dem NZXT-Schriftzug versehen und, so als kleiner Kontrast zu den sonstigen Elementen, schwarz lackiert. Das Logo lässt sich auch auf der weißen Blende über dem ersten PCIe-Slot finden. Die Rückseite wurde nicht mit einer Blende versehen.

 

Chipsatz

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Das NZXT N7 Z790 weist den LGA Sockel 1700 auf und ist daher auch ohne UEFI-Update zu den neuesten Prozessoren von Intel kompatibel. Eingesetzt wird der Intel Z790-Chipsatz, welcher auch auf dem Bild zu sehen ist. Insgesamt werden über diesen Chipsatz 20 PCIe 4.0 Lanes und bis zu 8 PCIe 3.0 Lanes geliefert. Im Vergleich zum Vorgänger stehen somit ganze 8 PCIe 4.0 Lanes mehr zur Verfügung, verzichtet werden muss auf 8 PCIe 3.0 Lanes. PCIe 4.0 ist doppelt so schnell wie PCIe 3.0, 8 Lanes des älteren Standards entsprechen also 4 Lanes PCIe 4.0. Selbiges trifft auch auf PCIe 5.0 zu. Der von uns eingesetzte 13700K steuert weitere 16 PCIe 5.0 und 4 PCIe 4.0 Lanes bei.

 

I/O-Shield

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Das I/O-Panel bietet eine gute Auswahl an Anschlüssen. Ganz oben (links auf dem Bild) ist der Clear CMOS-Button zu finden. Darüber kann das UEFI in seine Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Darunter sind die zwei Antennenhalter für das Dualband-WiFi 6E eingelassen. Über den HDMI-Port kann auf die mögliche integrierte Grafikkarte des Prozessors zugegriffen werden. Darunter befinden sich zwei USB 2.0, ein USB 3.2 Gen 2×2, zwei USB 3.2 Gen 2, drei USB 3.2 Gen 1, ein LAN-Port (RJ45), ein Optical S/PDIF Out und die verschiedenen Audioausgänge.

 

PCIe 5.0, DDR5 und Anschlüsse

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NZXT setzt beim N7 Z790 auf neueste Standards, darunter auch PCIe 5.0 und DDR5. Die laut Hersteller maximal möglichen Taktraten des Arbeitsspeichers belaufen sich auf bis zu 6000 MHz. Darüber mag auch möglich sein, der Hersteller übernimmt aber keine Garantie. Wichtig in dem Zusammenhang – im Optimalfall sollte auf die Kompatibilitätslisten des Mainboard-Herstellers geschaut werden, bevor sich ein Kit zugelegt wird. In jedem Fall lassen sich vier Riegel verbauen, Dual Channel wird unterstützt.

Der oberste Slot setzt auf PCIe 5.0 mit 16 Lanes und die damit einhergehenden Bandbreiten. Darunter kann von zwei PCIe 4.0 x4 Lanes Gebrauch gemacht werden. Der Einsatz mehrerer Grafikkarten bietet sich hier also unter Umständen nicht an. Weiterhin stehen zwei PCIe 3.0 x1 Lanes bereit. Insgesamt setzt NZXT also auf ganze fünf PCIe Slots.

 

Kühlelemente

Da keine Backplate verschraubt wurde, lassen sich die Kühlelemente relativ einfach abnehmen. Allerdings werden mehrere verschiedene Schraubenarten verwendet. Der Kühler der Powerstages ist groß und sollte keine Schwierigkeiten haben, ordentliche Temperaturen zu ermöglichen. Es kommt keine Heatpipe zum Einsatz. Auf dem PCB lässt sich ein weiterer Kühler entdecken, dieser befindet sich direkt über dem Z790 Chipsatz. Leider ist dieser Kühler nicht mit der Blende verbunden, es findet also keine Wärmeübertragung statt. Immerhin ermöglichen die darüber befindlichen Löcher einen Luftaustausch.

Unter den restlichen Blenden, die das gesamte Mainboard abdecken, befindet sich eine große Menge Kunststoff. Das ist grundsätzlich absolut in Ordnung, wenn wenigstens alle M.2 Slots mit einem Kühler versehen wären. Mit einem solchen Kühler ist aber nur der erste M.2 Slot ausgestattet. Davon abgesehen sind wir aber insgesamt überzeugt, dass das NZXT N7 Z790 im Praxistest gute Ergebnisse erreichen sollte.

 

Stromversorgung – Powerstages

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NZXT setzt beim N7 Z790 auf eine 16 + 1 + 2 Spannungsversorgung. Der CPU-Teil besteht aus 16 Phasen mit einem RAA229131-Controller, 8 Phasen wurden dabei parallel angeordnet. Bei den MOSFETs handelt es sich jeweils um 60A starke ISL99360. Damit steht sogar genug Leistung bereit, um den ungezügelt überaus stromhungrigen i9-13900K mit Strom zu versorgen.

 

M.2 SSD Slots

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Über den unteren zwei M.2 Slots befindet sich jeweils eine magnetisch befestige Halterung, welche sich mit etwas Druck vom Mainboard entnehmen lassen. Darunter finden wir leider keinen Kühler, die dort verbauten SSDs dürfen also ungestört vor sich hin schmoren. Leistungsstarke NVME SSDs können an dieser Stelle nicht empfohlen werden. Die Blende hat keinen kühlenden Effekt und staut die Hitze, Airflow hilft also nur bedingt. An den obersten Slot gelangt man durch Abnehmen der obersten Blende und Lösen der darunter befindlichen Schraube. Hier kommt nämlich ein Kühlelement zum Einsatz, welches einseitig kühlende Abhilfe schafft.

 

WiFi 6E und Bluetooth

Nach und nach werden immer weitere Geräte auf dem Markt veröffentlicht, die den neuen WiFi 6E Standard unterstützen. Sowohl Router, wie der hier von uns getestete Asus ROG Rapture GT-AXE16000, als auch diverse Endgeräte. Die damit einhergehenden Übertragungsraten sind über alle Zweifel erhaben. Inwiefern das praktische Vorteile gegenüber den älteren Standards hat, variiert aber je nach Einzelfall. Über Bluetooth dagegen lassen sich viele Geräte am Computer einsetzen, ohne dass auf einen extra Adapter gesetzt werden müsste. Testweise haben wir unseren XBOX One Controller und Edifier Stax Spirit S3 verbunden und eingesetzt. Die Verbindung ist stabil und gut, kommt aber bezogen auf die Reichweite nicht auf das Level des MSI MEG ACE Z690, welches den gleichen Standard bietet. Solange man sich aber nur einen Raum entfernt aufhält, sollte das kein Problem sein.

 

Praxis

Testsystem und Einbau

Testsystem  
Gehäuse Hyte Y60
CPU Intel i7-13700K
Kühler Noctua NH-D12L
Arbeitsspeicher G.Skill Ripjaws S5 DDR5 2x32GB-6000
Grafikkarte Sapphire AMD RX 6800 XT Nitro+
SSD 970 Evo Plus M.2 1Tb
Netzteil Seasonic TX-750
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Der Einbau verlief wie bei jedem anderen Mainboard, da die nötigen Stecker an der sonst üblichen Stelle zu finden sind. Es können sich durchaus Unterschiede durch die Positionierung dieser Stecker ergeben, wie dies bereits bei dem MSI MEG Z690 ACE der Fall war.

 

UEFI

Nach Einbau des NZXT N7 Z790 haben wir testweise ein BIOS-Update durchgeführt. Hat man die entsprechende Firmware bei NZXT heruntergeladen, muss nur ein Stick mit der nötigen Datei versehen werden. Der restliche Vorgang erfolgt im UEFI, wo sich unter „Tools“ die „Instant Flash“-Option anbietet. Der Computer startet sich automatisch neu und aktualisiert die Firmware. Der Gesamtprozess ist nach wenigen Minuten abgeschlossen.

Die gesamte Struktur lässt sich gut als aufgeräumt und schlicht bezeichnet. So kann man sich schnell zurechtfinden, um gewünschte Einstellungen anzupassen. Auch für Overclocker bieten sich hier viele Einstellmöglichkeiten an, welche in verschiedene Bereiche unterteilt wurden und damit leicht zu finden sind. Die Option „Resizable Bar“ war sowohl vor als auch nach dem Update voraktiviert. Diese Funktion ermöglicht es dem Prozessor, direkt auf den Speicher einer Grafikkarte zuzugreifen. Diese Smart Access Memory-Funktion wird nicht von jeder Generation an Grafikkarten unterstützt und nicht bei jedem Mainboard standardmäßig aktiviert. Ein Blick ins UEFI kann sich also jederzeit lohnen. Das XMP 3.0-Profil lässt sich direkt auf der ersten Seite mit wenigen Klicks aktivieren.

 

Software – NZXT CAM

Als Software zur Überwachung kann NZXT CAM eingesetzt werden. Damit lassen sich zwar angeschlossene und kompatible Geräte farblich steuern, ein BIOS-Update kann aber nicht durchgeführt werden. Insgesamt beschränkt sich die Software quasi auf eine umfangreiche Anzeige von Parametern, wie Temperaturen verschiedener Sensoren oder eine Auflistung der Systemspezifikationen. Es stehen also insgesamt kaum Einstellungen zur Auswahl. Wirklich empfehlen lässt sich NZXT CAM aber für die Leute, welche zusätzlich zum Mainboard weitere Komponenten vom Hersteller einsetzen – auch die hauseigenen Mäuse, Tastaturen und AiOs lassen sich darüber konfigurieren.

 

Benchmarks

Cinebench R23

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Für den Cinebench R23-Benchmark haben wir die Optionen im UEFI auf Standard gelassen, aber XMP 3.0 aktiviert. Insgesamt erreichen wir gute 29.305 Punkte im Multi Core und über 2.100 Punkte im Single Core. An den erreichten Punkten gibt es ohne vorgenommene Optimierungen im BIOS nichts zu kritisieren. Damit ist auf jeden Fall sichergestellt, dass der i7-13700K genug Saft bekommt und seine volle Leistung ausspielen kann. Den Benchmark haben wir mehrfach durchlaufen lassen, um mögliche Schwankungen zu erkennen – welche aber nicht aufgetreten sind.

 

AIDA64 Cache & Memory Benchmark

Wir haben den integrierten Speichertest von AIDA64 genutzt, um die Datenraten zu ermitteln. Der erste Durchgang erfolgte @Stock, also im JEDEC-Profil. Für den zweiten Durchlauf haben wir das Extreme Memory Profile-Aktivierung (XMP) im UEFI aktiviert. Alle restlichen Einstellungen des NZXT N7 Z790 wurden auf Standard belassen, es wurden also keine Optimierungen durchgeführt.

Die beiden Screenshots zeigen, dass wir @Stock Leseraten von 67.526 MB/s und Schreibraten von 66.182 MB/s erreichen konnten. Die Kopierrate lag bei 66.243 MB/s. Durch Aktivierung von XMP 3.0 haben sich die Datenraten drastisch erhöhen lassen. Bei 6000 MHz erreichen wir so Leseraten von 92.055 MB/s, Schreibraten von 88.355 MB/s und Kopierraten von 88.513 MB/s. Dies bedeutet eine Verbesserung von über 36 % beim Schreibvorgang, 33 % beim Lesen und etwa 33 % beim Kopieren. Die Performance ist insgesamt sehr gut und vergleichbar mit ähnlichen Modulen gleicher Geschwindigkeit.

 

CrystalDiskMark

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Die vom Hersteller beworbenen Leseraten werden zu 58 MB/s überschritten, nur die Schreibraten erreichen mit 3064 MB/s nicht die angegebene Geschwindigkeit. Samsung gibt für die von uns verwendete 970 EVO Plus in der 1TB-Version bis zu 3500 MB/s Lese- und 3300 MB/s Schreibrate an.

 

Temperaturen

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Für die hier gezeigten Temperaturen wurden keinerlei Änderungen im UEFI vorgenommen, bis auf das aktivierte XMP 3.0 Profil. Die Lüfter im System wurden dabei auf 1000 rpm fixiert, was einen guten Kompromiss zwischen Kühlleistung und Lautstärke darstellt. Keiner der im Mainboard verbauten Temperatursensoren erreicht dabei Werte, die in irgendeiner Art bedenklich wären. So bleibt beispielsweise die Spannungsversorgung bei realitätsnaher Dauerbelastung unter 36 °C. Die verbaute und einseitig mit Speicher bestückte 970 EVO Plus erreichte maximal Temperaturen von 49 °C, was ebenfalls unbedenklich ist. Alle erreichten Werte nehmen sich eine Raumtemperatur von 20 °C als Basis. Die unteren beiden M.2 Slots werden nicht gekühlt, entsprechend warm werden die dort verbauten Speichermodule auch. Mit der 970 EVO Plus konnten wir leicht über 70 °C erreichen, was für dauerhaften Gebrauch zumindest nicht erstrebenswert ist. Auf schnelle Module sollte bei diesen Slots entsprechend verzichtet werden – alternativ lässt sich auch die weiße Abdeckung an diesen Stellen abnehmen, wodurch ein dedizierter Kühler möglich wird.

 

Fazit

NZXT spricht mit dem N7 Z790 vor allem Kunden an, denen die Optik besonders zusagt. Das Mainboard gehört mit seinen Vorgängermodellen quasi zu den Exoten auf dem Markt, kann aber technisch durchaus überzeugen. Neue Standards wie DDR5, WiFi 6E und Bluetooth 5.2 wissen natürlich zu gefallen. Vor allem DDR5 Speicher wird immer günstiger und damit attraktiver. Insgesamt kann das NZXT N7 Z790 überzeugen und bekommt daher eine Empfehlung inklusive Design-Auszeichnung. Allerdings gibt es auch Einschränkungen, die in Kauf genommen werden müssen.

Das sind zum einen die zwei ungekühlten M.2 Slots, über denen zusätzlich eine Abdeckung angebracht wird. Optisch sagt das natürlich zu, die Temperaturen sind aber nicht hinnehmbar – weshalb schnelle M.2 Modelle nur im ersten und gekühlten Slot verbaut werden sollten. Weiterhin fehlt ein Treibermedium im Lieferumfang. Das könnte sich bei einer Neuinstallation dann zum Problem entwickeln, wenn per LAN keine Internetverbindung möglich ist und ein zweites Endgerät nötig wird. Eine uneingeschränkte Empfehlung für das Mainboard können wir für Nutzer aussprechen, denen gerade die ansprechende Optik zusagt, neue Standards besonders wichtig sind und die zwei ungekühlten M.2 Slots irrelevant sind. Das etwa 350 € teure Mainboard gibt es auch in einer schwarzen Variante.

Pro:
+ Einzigartige Optik
+ Gute Ausstattung
+ WiFi 6E
+ Bluetooth 5.2
+ PCI-Express 5.0
+ Spannungsversorgung

Kontra:
– 2x M.2 Slots ungekühlt
– Kein Treibermedium im Lieferumfang

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Der Tag im Überblick: Alle Meldungen Gewinnspiele

Gewinnspiel – Die Noctua Vollausstattung​

Gewinnspiel – Die Noctua Vollausstattung​

Noctua ist eine im Markt fest etablierte Größe, aufgrund der technisch hervorragenden Produkte und dem unerreicht guten Support. Wir haben uns zusammen mit dem Hersteller entschieden, ein Gewinnspiel zu starten – eine Vollausstattung von Noctua in Kombination mit einem passenden Gehäuse.

Der neu auf den Markt gekommene und hier getestete Noctua NH-D12L bietet nicht nur eine gute Kühlleistung, sondern auch eine herausragende Verarbeitung. Es wurde besonders viel Wert auf eine hohe Kompatibilität gelegt, damit der Kühler auch in weniger wuchtigen Gehäusen Platz finden kann.

Zusätzlich zum Kühler werden vier Lüfter, ein passendes Set an Lüftergittern und ein Sharkoon REV220 zu einem Paket geschnürt. Angedacht sind zwei NF-A14, welche in der Front des Gehäuses montiert werden können. Es kommt zwar keine schöne Beleuchtung zum Einsatz, dafür überzeugen die Lüfter aber technisch – Laufruhe und große Drehzahlbereiche gehören da zum guten Ton. Die zwei NF-A12x25 können im Heck verbaut werden, eine der Besonderheiten des Sharkoon REV220. Die Lüftergitter dienen dem Schutz der Finger und wissen auch optisch zu gefallen – diese wurden erst kürzlich von Noctua vorgestellt.

  1. Noctua NA-FG1-12 (2er Pack)
  2. Noctua NA-FG1-14 (2er Pack)
  3. Noctua NF-A12x25 PWM (2 Stück)
  4. Noctua NF-A14 PWM (2 Stück)
  5. Noctua NH-D12L
  6. Sharkoon REV220

Gewinnspiel: Noctua Vollausstattung​

Gewissenhaft zu beantwortende Fragen

Diese Fragen können auch hier im Forum statt im Gewinnspiel-Tool beantwortet werden.

1. Welches unserer Reviews die letzten Wochen konnte dich besonders ansprechen und warum?
2. Gibt es eine Nische, welche dich besonders interessiert?
(Custom Keyboards, Custom Wasserkühlung und Overclocking – alles ist möglich)
3. Zählt „Computer“ zu deinen Hobbys und wenn ja – welche Komponenten haben für dich den höchsten Stellenwert?

Teilnahmebedingungen​

Jeder kann teilnehmen, der einen Forenaccount besitzt und zumindest einen Beitrag erstellt hat. Wir wünschen uns natürlich, dass ihr euch auch darüber hinaus im Forum beteiligt und Kommentare unter interessanten Reviews hinterlasst. Das Gewinnspiel läuft bis zum 05.03.23, die GewinnerInnen werden spätestens eine Woche später ausgewählt und benachrichtigt. Dazu benötigen wir die E-Mail Adresse der GewinnerInnen, die nur zum Zweck der Benachrichtigung dient. Diese werden wir später wieder löschen, für weitere Informationen schaut gerne in unsere Datenschutzbestimmungen. Die AGBs des Gewinnspiels findet ihr wie immer in unserem Forum.

Auch bitten wir euch, Hardwareinside auf die Whitelist eures Adblockers zu setzen. Das ist für uns eine wichtige Einnahmequelle, um auch dauerhaft interessante Inhalte liefern zu können.

 

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Gehäuse

Hyte Y60 im Test

Bei dem Hyte Y60 handelt es sich um ein optisch außergewöhnliches Gehäuse, welches nicht nur durch seinen fünfeckigen Aufbau punkten kann. Neben der vertikalen Montage der Grafikkarte, werden auch angepasste Zubehörelemente entwickelt. So lässt ich bereits jetzt der schmale Glasstreifen an der Front mit einem Display erweitern, auch eine spezielle AiO ist in der Pipeline. Wie sich das Gehäuse in der Praxis schlägt und für wen das Hyte Y60 geeignet sein könnte, erschließt sich im Laufe des Reviews.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung


Eine schicke Umverpackung, die für bestmöglichen Schutz des darin befindlichen Hyte Y60 sorgt. Besonders hervorstechen können die aufgedruckten Modelle und der farblich dominierende Aufkleber, welcher einem die bestellte Farbvariante bestätigt. Wir haben uns für das weiß/schwarze Modell entschieden.

 

Inhalt

Hyte Y60

Neben dem Y60 liefert Hyte eine Anleitung zur Erklärung der Features und eine kleine Pappschachtel, in der sortiert Schrauben und Kabelbinder zu finden sind. Ein 4-poliger 3,5 mm Klinkenadapter auf zwei dreipolige 3,5 mm Klinken ermöglicht die Nutzung von Mikrofon und Kopfhörer über den einzelnen vorderen Port. Das auch im Lieferumfang befindliche PCIe-4.0-Riserkabel steckt bereits im Gehäuse, wo es durch etwas Styropor vor Schlägen geschützt wird. Ein solches Riserkabel ist bei den meisten Gehäusen und Herstellern rein optional, muss also zusätzlich erworben werden. Das ist bei der späteren Überlegung zum Preis mit einzukalkulieren.

 

Daten

Technische Daten – Hyte Y60  
Gehäusetyp Midi Tower
Maße Chassis (L x B x H) 456 × 285 × 462 mm (60 Liter)
Material Kunststoff, Stahl und Tempered Glass
Farbe Weiß/Schwarz, Schwarz, Rot/Schwarz oder Weiß
Gewicht 9,6 Kg
Mainboard-Kompatibilität E-ATX, ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
Max. Höhe CPU-Kühler 160 mm
Max. Länge GPU 375 mm insgesamt
Radiator Support Heck: 120 mm
Boden: Bis 240 der 280 mm
Seite: Bis 280 mm (max. 150 mm)
Deckel: Bis 360 mm (max. 30 mm)
Lüfter Support Heck: 1 × 120 mm (1 × 120 mm inklusive)
Deckel: 2 × 140 mm oder 3 × 120 mm (optional)
Seitenteil rechts: 2 × 140/120 mm (optional)
Boden: 2 × 140/120 mm (2 × 120 mm inklusive)
Erweiterungsslots 7 (Low Profile)
Interne Laufwerke 2 × 3,5″/2,5″
2 × 2,5″
Front I/O Ports 1x USB 3.2 Gen 2 Type-C
2x USB 3.0
Audio I/O
Power Button
Staubfilter Deckel, Netzteil, Boden und Seitenteil
Netzteil ATX (235 mm)
Besonderheiten PCIe Riser 4.0 x 16
Front USB 3.2 Gen 2 Type-C
Garantie 2 Jahre

 

Details

Außenleben


Getrennte Kammern, Panoramablick und ein eigenes Design bei den Lüftungsschlitzen. Eine hübsche Mischung aus weißen und schwarzen Elementen. Dazu die Möglichkeit, hinter der Scheibe an der Ecke ein Display zu montieren. Alles in allem könnte der Ersteindruck kaum besser sein. Gerade der uneingeschränkte Blick ins Innere durch die minimal getönten Scheiben hat es uns angetan. Mit 285 x 456 x 462 mm (B x H x T) ist das Gehäuse, gerade für ein E-ATX Modell mit 360 mm AiO-Option, als überschaubar groß einzuordnen. Die gesteigerte Breite im Vergleich zu normalen Midi-Towern muss dennoch bedacht werden, wenn das Gehäuse auf dem Schreibtisch stehen soll.

Unter dem an der Front befindlichen schmalen Glasstreifen befinden sich die Anschlüsse, worunter auch ein USB 3.2 Gen 2 Type-C zu finden ist. Durch den beigelegten Adapter können Mikrofon und Kopfhörer am vorderen 3,5 mm Klinkenport genutzt werden. Die Bodennähe der Ports ist dann kein Problem, wenn das Hyte Y60 auf dem Tisch platziert werden soll. Ist dem nicht so, kann sich diese Positionierung als ungünstig herausstellen. Bezieht man die Produktbilder des Y60 mit ein wird aber klar, welche Zielgruppe (Tisch vs. Boden) im Mittelpunkt der Planung stand.


Hyte Y60

Am Heck befinden sich zwei Einschübe, auf denen sich zwei 2,5″ oder 3,5″ Festplatten montieren lassen. Die dazu passende Beschriftung „storage“ ist zwar unnötig, sagt optisch aber durchaus zu. Auch wird hier nochmal eindeutig klargestellt, dass die vertikale Montage der Grafikkarte nicht optional ist, sondern zwingend erfolgen muss. Daher liegt auch ein hochwertiges PCIe Riser 4.0 x 16 Kabel im Lieferumfang bei. Durch die Positionierung der Grafikkarte vor dem Mainboard, sind alle 7 Erweiterungsslots auf Low-Profile ausgelegt.

Als maximale Höhe für Luftkühler werden 160 mm angegeben, auch wenn es in unserer Messung eher 165 mm sind. Die maximale Grafikkartenlänge beträgt 375 mm, für überlange GPU-Monster bietet das Hyte Y60 also genügend Spielraum (zumindest in der Länge, siehe „Temperaturen“). Sowohl Laufwerkshalterungen als auch die Seitenteile werden über Rändelschrauben fixiert. Auf eine werkzeuglose Montage wurde auch bei den PCI-Blenden verzichtet, was insgesamt durchaus schade ist.



In der unteren Kammer, getrennt durch eine Kunststoffplatte, befinden sich zwei vormontierte 120 mm Lüfter. Die hätte Hyte gegen zwei 140 mm Modelle tauschen können, immerhin lassen sich auch solche Größen verbauen. Der letzte der drei vormontierten Lüfter wurde am Heck verschraubt. Top, Seite und Boden weisen jeweils einen Staubfilter auf. Diese lassen sich bis auf den am Boden befindlichen Filter leicht entnehmen. Um auch den Staubfilter am Boden reinigen zu können, muss das Gehäuse auf die Seite gelegt werden.

Die Filter bestehen aus Kunststoff und sind fest verbunden mit einer dünnen Platte aus Stahl. Unter dem Gehäusedeckel befindet sich eine Aussparung, dort lassen sich drei 120 mm Lüfter installieren. Diese Lüfter des Typ Flow FA12 setzen auf ein flüssigkeitsdynamisches Lager und liefern bis zu 1500 rpm. Da nur 3-Pin-Anschlüsse verwendet werden, ist eine Steuerung nur über die Spannung möglich.

 

Innenleben

Im Inneren wird auf mehrere Kammern gesetzt, die zumindest optisch voneinander getrennt sind. Hinter dem Mainboardtray lassen sich ATX-Netzteile mit bis zu 235 mm Gesamtlänge verschrauben. Zusätzlich befinden sich hier die zwei möglichen 2,5″ oder 3,5″ Festplatten. Neben dem vorgesehenen Platz fürs Mainboard lassen sich zwei 120 oder 140 mm Lüfter verschrauben, auch ein Radiator mit bis zu 150 mm Dicke ist machbar. Hyte entwickelt gerade eine zum Gehäuse passende AiO, welche genau diesen Spielraum ausnutzen möchte.

Das PCIe Riser 4.0 x 16 Kabel ist bereits im Hyte Y60 vormontiert. Alle Blenden setzen auf einfache Kreuzschlitzschrauben, was in Anbetracht der sonst guten Leistung sehr schade ist. Es muss nicht zwingend werkzeuglos sein, aber Kreuzschlitz sollte nicht die erste Wahl sein. Zwischen Mainboard und Blende, auf der die Lüfter verschraubt werden, bieten sich bis zu 38 mm für einen 360 mm Radiator an. Auf der hinteren Seite punktet das Y60 mit großem Spielraum für Kabel, auch an Kabeldurchführungen scheitert ein anständiges Kabelmanagement nicht.

 

Praxis

Testsystem

Testsystem  
CPU Intel i7-13700K
Kühler Noctua NH-D12L
Mainboard NZXT N7 Z790
Arbeitsspeicher 32GB Corsair Dominator schwarz DDR5-5600 CL36
Grafikkarte Sapphire AMD RX 6800 XT Nitro+
SSD 970 Evo Plus M.2 1Tb; 970 Evo Plus M.2 2Tb
Netzteil Seasonic TX-750

 

Einbau

Der Einbau verlief ohne nennenswerte Probleme. Durch den großzügigen Freiraum hinter dem Mainboard, lässt sich wirklich alles an Kabeln verstauen. Auch die Kabeldurchführungen wurden geschickt platziert, so verschwindet jedes Kabel optisch ansprechend. Bevor das Mainboard eingesetzt wird, muss zwangsweise der PCIe Riser 4.0 x 16 des Hyte Y60 gelöst werden. Der dazu nötige Schraubendreher liegt nicht bei, was wir grundsätzlich positiv bewerten – Umwelt und so. Für die bevorstehenden Messungen setzen wir auf die drei vormontierten 120 mm Lüfter. Da ohne eigenes Zutun kein (A-)RGB vorhanden ist, kommt auch kein Controller zum Einsatz – und wir können uns die entsprechende Verkabelung sparen.

 

Kühlung

Damit die Kühlleistung etwas greifbarer dargestellt wird, setzen wir auf das Fractal Design Torrent Compact als Referenzgehäuse. Dabei handelt es sich um eines der leistungsfähigsten Airflow-Gehäuse auf dem Markt, den Test dazu findet ihr hier. Die Lüfter unseres Noctua NH-D12L stellen wir fest auf 1000 rpm, die Lüfter der Grafikkarte auf 50 % der möglichen Laufleistung. Das verhindert die Einflussnahme der automatischen Lüftersteuerung auf die Messergebnisse. Die Lüfter des Hyte Y60 laufen auf voller Drehzahl. Die am Boden befindlichen Lüfter werden testweise an der Seite angebracht, da große Unterschiede im Airflow zu erwarten sind.

Als Benchmark lassen wir „Battle“ von Warhammer 2: Total War auf maximalen Grafikeinstellungen mehrfach hintereinander laufen und errechnen uns die Durchschnittswerte. Die unteren Messungen nehmen eine 20 °C Raumtemperatur als Basis.

Wie sich im Graph unschwer erkennen lässt, können die Temperaturen des Hyte Y60 nicht mit dem Torrent Compact von Fractal Design mithalten. Das liegt in jedem Fall daran, dass durch die optisch herausstechenden Bahnen viel Fläche blockiert wird, die ansonsten frei gewesen wäre. So weist selbst der unten verbaute Staubfilter das Bahnenmuster auf, blockiert dabei aber natürlich die Luftzufuhr. Konkret stehen hier Temperaturen von Grafikkarte und Prozessor i.H.v. 71 respektive 70 °C im Raum, wenn die Lüfter im Boden verbleiben. Durch die seitliche Positionierung der 120 mm Lüfter lässt sich vor allem eine deutlich bessere Temperatur beim Prozessor erreichen, immerhin sprechen wir hier von 8 °C weniger bei sonst gleichbleibenden Bedingungen. Die Differenz zum Torrent Compact beträgt dann nur noch 6 °C. Die Grafikkarte dagegen zeigt sich insgesamt unbeeindruckt.

Das liegt an dem geringen Abstand von Grafikkarte zur Glasscheibe. Im Optimalfall wird die Grafikkarte wassergekühlt, für gut machbar halten wir aber auch 2,5 Slot dicke Grafikkarten. Alles was über 3 Slot geht wird es schwer haben, genug Luftaustausch aufrecht zu halten. Daher gilt es an dieser Stelle, bei der Modellwahl besondere Vorsicht walten zu lassen. Allerdings erreicht selbst unsere Sapphire AMD RX 6800 XT Nitro+ nur Temperaturen von bis zu 71 °C bei 20 °C Raumtemperatur und angenehmer Lautstärke.

Insgesamt lassen sich die Temperaturen durchaus sehen, aber nur wenn man Hand anlegt. Quasi nötig ist eine Umpositionierung der Lüfter vom Boden an die Seite, noch besser wären zwei zusätzliche Lüfter. Solange die Grafikkarte auf einen guten Kühler setzt und nicht über 3 Slot geht, sollten auch da die Temperaturen im Rahmen sein. Aufgefallen ist, dass besonders bei sehr niedrigen Drehzahlen die Temperaturen stark einbrechen. Das liegt ganz sicher am Design, zu viel Airflow wird blockiert und nur mit etwas Drehzahl kann ein guter Luftaustausch gewährleistet werden. Die Lautstärken halten sich allerdings im Betrieb in Grenzen, auch wenn die Hyte-eigenen Lüfter sicher nicht zu den besten gehören

 

Fazit

Das Hyte Y60 ist ein wunderbares Gehäuse, das auf ein besonderes Design setzt und sich vom klassichen O11 von Lian Li absetzen kann. Die Verarbeitung insgesamt ist sehr gut und der aufgerufene Preis von 219 € definitiv angemessen. Vor allem mit dem Hintergedanken, dass ein hochwertiger Riserkabel sehr schnell sehr teuer werden kann und fast immer nur optional ist, beim Hyte Y60 aber fest zum Lieferumfang gehört. Zusätzlich handelt es sich um einen PCIe 4.0 Riser, was nicht mal Fractal Design aktuell bietet.

Allerdings liegt es nahe, dass bei dem Preis und der Ausstattung auch Kompromisse im Raum stehen. Abstriche müssen bei der Temperatur @Stock ohne Anpassungen gemacht werden und auf ein modulares PCI-System wird verzichtet. Die Grafikkarte vertikal zu montieren ist also zwingend nötig und die restlichen Slots sind allesamt Low-Profile, schränken also deutlich ein. Das ist einfach dem Umstand geschuldet, dass man preislich möglichst konkurrenzfähig bleiben wollte.

Auch unter Berücksichtigung der Einschränkungen, bekommt das Hyte Y60 eine definitive Empfehlung. Die Zielgruppe muss einfach klar abgesteckt werden. Optimal wäre ein wassergekühltes System, inklusive Grafikkarte. Wird auf Luft gesetzt, sollte die Grafikkarte 3 Slots nicht übersteigen. Die Lüfter sollten anders positioniert oder erweitert werden. Behält man das im Hinterkopf, erhält man ein Gehäuse mit viel Zukunftspotential. Hyte bietet bereits ein Display zum Kauf an, welches an der Ecke hinter dem Glas montiert werden kann. Zusätzlich befindet sich momentan ein extra dicker 280 mm Radiator in der Entwicklung.


Pro:
+ Panoramablick durch mehrere Glaselemente
+ Gutes Platzangebot, dennoch angenehm klein
+ PCIe Riser 4.0 x 16 enthalten und vormontiert
+ Guter Preis für die Leistung
+ Angepasstes Zubehör

Kontra:
– Kühlleistung bricht bei sehr niedrigen Drehzahlen ein
– Seitliche Belüftung für gute Temperaturen notwendig
– Nur Low Profile Erweiterungskarten möglich

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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Arbeitsspeicher Komponenten

G.Skill Ripjaws S5 DDR5 2x32GB-6000 im Test

DDR5 Arbeitsspeicher wird immer preiswerter mit gleichzeitig steigenden Frequenzen, gewinnt also sowohl wirtschaftlich als auch leistungstechnisch an Interesse. Im heutigen Test schauen wir uns ein Kit von G.Skill an, welches mit 6000 MHz Frequenz bei einer Latenz von CL30-40-40-96 nicht zu den schnellsten Modellen gehört, dafür aber satte 64 GB bereitstellt. Gerade für professionellen Einsatz kann sich eine solche Speichermenge bezahlt machen. Ob der hübsch anzusehende weiße Kühler ausreicht und wie sich das Kit sonst so schlägt, wissen wir zum Ende des Reviews.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

Der G.Skill Ripjaws S5 DDR5 2x32GB-6000 liegt in einem Blister aus Plastik und wird so vor Kratzern geschützt. Auf der Rückseite lassen sich neben der Frequenz auch die Latenzen, Spannung und Seriennummer finden.

 

Inhalt

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Neben dem Arbeitsspeicher liegt nur ein kleiner unscheinbarer Aufkleber bei, dessen Einsatzweck wir nur vermuten können.

 

Daten

Technische Daten – G.Skill Ripjaws S5 DDR5 2x32GB-6000  
Modell G.Skill Ripjaws S5
Gesamtkapazität 64 GB
Anzahl der Module 2
Speichertyp DDR5 Dual Channel
Speicherinterface DDR5
Max. Frequenz 6000 MHz
Spannung 1,4 V
Latenz (CL) 30-40-40-96
Anschluss 288-Pin
XMP-Unterstützung XMP 3.0
Kühlkörper Material Aluminium
Speicherchips Hynix

 

Details

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Die Verarbeitung des G.Skill Ripjaws S5 lässt keinen Raum für Kritik, der Kühler aus Aluminium fasst sich sehr gut an. Das Kühlelement wurde verklebt und hat kein Spiel, auch wenn Druck ausgeübt wird. Optisch fällt neben der Modellbezeichnung „Ripjaws S5“ vor allem die gelöcherte Fläche auf, wodurch der RAM nicht ganz so langweilig aussieht. Insgesamt kann aber gesagt werden, dass sich G.Skill bei dieser Modellreihe stark zurück hält. Außerdem ist das G.Skill Ripjaws S5 DDR5 2x32GB-6000 Kit nicht beleuchtet. Ob das optisch nachteilig ist muss selbst entscheiden werden, in jedem Fall sollte dieser Umstand positiven Einfluss auf die Temperaturen haben.

 

Wie üblich gilt auch bei diesem Speicherkit, dass vor Kauf die Kompatibilität mit dem Hersteller des Mainboards geprüft werden sollte. Ist dies nicht der Fall, könnte es zu Probleme kommen und das XMP-Profil läuft nicht stabil. Unser 64 GB Kit läuft mit 6000 MHz CL30-40-40-96 bei 1,4 Volt, wenn XMP 3.0 im UEFI aktiviert wird. Innerhalb der Ripjaws S5-Familie handelt es sich um das schnellste verfügbare Kit. G.Skill bietet nur mit der Trident Z5-Reihe schnellere Module bei 2x 32GB, diese laufen dann mit bis zu 6400 MHz. In Anbetracht des aktuellen Marktangebotes gibt es aber kaum schnellere Kits dieser Größe.

 

Praxis

Einbau

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Die G.Skill Ripjaws S5 Speicherkits setzen auf Kühler mit geringer Bauhöhe, entsprechend einfach hat sich auch der Einbau gestaltet. Selbst mit dem absoluten Trümmer eines Noctua NH-D15 hatten wir keinerelei Probleme. Im Test wird auf einen Noctua NH-D12L gesetzt, welcher durch die geringeren Abmaße noch weniger Problem als kein Problem ist. Vor dem Einstecken gilt zu überprüfen, welche Slots bevorzugt werden sollen. Diese Info lässt sich im Handbuch des verwendeten Mainboards finden. Ohne weitere Einstellungen zu tätigen, läuft der G.Skill Ripjaws S5 DDR5 2x32GB-6000 mit einer Frequenz von 4800 MHz bei einer Latenz von 40-40-40-77. Es reicht allerdings aus, im UEFI per XMP 3.0 den Speicher auf die beworbenen Geschwindigkeiten zu bringen – was meist mit einem Klick erledigt ist.

 

Testsystem

Testsystem  
Gehäuse Hyte Y60
CPU Intel i7-13700K
Kühler Noctua NH-D12L
Mainboard NZXT N7 Z790
Grafikkarte Sapphire AMD RX 6800 XT Nitro+
SSD 970 Evo Plus M.2 1Tb; 970 Evo Plus M.2 2Tb
Netzteil Seasonic TX-750

 

Benchmarks

Mithilfe von CPU-Z lassen sich einige Informationen des Arbeitsspeichers auslesen. Ohne weitere Einstellungen im UEFI zu tätigen, läuft der RAM im JEDEC-Profil und damit deutlich langsamer, als die vom Hersteller beworbenen Taktraten. Wie sich erkennen lässt, stammen die Speicherchips von Hynix. Taiphoon Burner kann nach wie vor nicht mit DDR5 umgehen, folglich konnten wir darüber auch an keine Informationen gelangen.

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Der integrierte Speichertest von AIDA64 bietet sich hervorragend zur Ermittlung der Datenraten an. Diesen Benchmark haben wir drei Mal durchgeführt und die Durchschnittswerte genommen. Die ersten Durchgänge erfolgten dabei @Stock, also im JEDEC-Profil. Für den zweiten Durchlauf haben wir das Extreme Memory Profile-Aktivierung (XMP) im UEFI aktiviert. Alle restlichen Einstellungen des NZXT N7 Z790 wurden auf Standard belassen, es wurden also keine Optimierungen durchgeführt.

Wie sich im Diagramm zeigt, erreichen wir @Stock Leseraten von 67.526 MB/s und Schreibraten von 66.182 MB/s. Die Kopierrate liegt bei 66.243 MB/s. Jeder dieser Werte entspricht in etwa der Norm bei diesen Taktraten, es sind keine Auffälligkeiten aufgetreten. Durch einen einfachen Klick im UEFI werden alle Datenraten drastisch erhöht, dieses Umschalten hat ohne Probleme funktioniert. Nach Aktivierung von XMP 3.0 erreichen wir bei 6000 MHz satte 92.055 MB/s Leserate, 88.355 MB/s Schreibrate und 88.513 MB/s Kopierrate. Damit konnte wir Verbesserungen i.H.v. über 36 % im Schreibvorgang, 33 % beim Lesen und ebenfalls etwa 33 % beim Kopieren erzielen. Alles in allem eine sehr gute Performance und vergleichbar mit ähnlichen Modulen gleicher Geschwindigkeit.

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Die Latenz konnten wir durch das Extreme Memory Profile-Aktivierung (XMP) von 90,9 auf 67,4 ns senken. An dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, dass vor Kauf des Arbeitsspeichers die Kompatibilität zum Mainboard geprüft werden sollte. Allerdings können RAM-Kits auch ohne in dieser Auflistung aufzutauchen problemlos funktionieren, es gibt nur keine Garantie dafür. In Bezug auf die Taktrate gibt Intel für unseren Intel Core i7-13700K offiziell 5600 MT/s für DDR5 als Limit an. Wir bewegen uns mit den 6000 MHz des G.Skill Ripjaws S5 DDR5 2x32GB Kits also bereits außerhalb dessen, was von Intel offiziell unterstützt wird.

 

Temperaturen

Um den RAM über einen längeren Zeitraum voll auszulasten und dabei auf etwas Temperatur zu bringen, setzen wir auf auf das Tool y-Cruncher. Das etwa 50 MB große Programm ist ein skalierbarer Multi-Threaded Benchmark, der über die Errechnung von Pi für die Komponenten eine hohe Belastung darstellt. π kann dabei auf mehrere Billionen Nachkommastelle berechnet werden, auch wenn sich dieser Prozess als sehr zeitintensiv heraustellt. Unter mehrstündiger Belastung erreichte der Arbeitsspeicher in einem Hyte Y60 mit langsam drehenden Lüftern maximal 63,8 °C bei einer Zimmertemperatur von 20 °C. Dass die gemessene Temperatur des SPD-Hubs nicht den tatsächlich anliegenden Wert beschreibt, haben die Kollegen von igorsLAB eindrucksvoll dargelegt. Nichtsdestotrotz sind die Temperaturen unter Volllast gut, der RAM kann also bedenkenlos produktiv verwendet werden.

 

Fazit

G.Skill bedient mit der Modellreihe Ripjaws S5 vor allem Nutzer, die auf ein aufwändiges Design und Beleuchtung verzichten können, aber dennoch auf Leistung und Kapazität angewiesen sind. Unter diesem Gesichtspunkt leistet das G.Skill Ripjaws S5 DDR5 2x32GB-6000 Kit einen hervorragenden Job. Die Verarbeitung ist tadellos und das Design sehr einfach, schlicht und dabei keineswegs langweilig. Davon ab punktet das DDR5-Kit durch seine für die Taktrate sehr gute Leistung und die große mögliche Kapazität. Auch gefällt uns die geringe Höhe des Kühlelements, wodurch der Arbeitsspeicher sehr flexibel eingesetzt werden kann.

Für aktuell etwa 375 € laut Preisvergleich, kann der Speicher uneingeschränkt empfohlen werden. Nutzer die mit ihrem System Geld verdienen oder anderweitig von viel Speicher profitieren, sollten sich den G.Skill Ripjaws S5 DDR5 2x32GB-6000 genau anschauen. Diesen RAM gibt es auch mit schwarzem Kühler und sonst gleichen Leistungsdaten.

Pro:
+ DDR5-6000 CL30 per XMP 3.0
+ Große Kapazitäten möglich
+ Verarbeitung
+ Design

Kontra:
– N/A

 
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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Router

Asus ROG Rapture GT-AXE16000 im Test

Mit dem ROG Rapture GT-AXE16000 bringt Asus den weltweit ersten Quad-Band WiFi 6E Router auf den Markt. Dieser wirbt mit Superlativen und stellt, wie es der Name bereits vermuten lässt, das brandaktuelle WiFi 6E Netzwerk bereit. Weitere technische Merkmale wie zwei 10 Gbit/s Ports, zwei 5 GHz Frequenzbänder und die Unterstützung von WiFi 6, lassen das Enthusiasten-Herz höher schlagen. Zusätzlich bieten sich einem unzählige Spielereien in den Einstellungen, auf welche sogar per App zugegriffen werden kann. Ob die technischen Verbesserungen zum Vorgänger mitsamt der neuen Optik erneut zu einem herausragenden Ergebnis führen, erfahren wir im Laufe des Testes.

 

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung


Typisch für ein Produkt dieser Kategorie bei Asus, ist die auffallend rot/schwarze Verpackung. Auf der Vorderseite befindet sich eine Abbildung des ROG Rapture GT-AXE16000. Rückseitig dagegen sind alle wichtigen Features abgebildet. Im Karton selbst werden Router und Zubehör durch Schaumstoff und weitere Kartonagen sicher geschützt.

 

Inhalt

ROG Rapture GT-AXE16000 Zubehör


Das, im Lieferumfang befindliche, Zubehör gleicht exakt dem, was bereits in dem GT-AXE11000 enthalten war. Ein LAN-Kabel, zwei Netzkabel, ein dazu passendes Netzteil und ein Handbuch zur Einrichtung. Auch ein Merkblatt zu Garantiebestimmungen und weitere Kurzanleitungen fehlen nicht. Die Antennen sind fest am Router montiert.

 

Daten

ASUS ROG Rapture GT-AXE16000​
 
Netzwerkstandard WiFi 6 (802.11ax)
WiFi 6E (802.11ax)
Abwärtskompatibel mit 802.11a/b/g/n/ac Wi-Fi
Datenrate 2.4 GHz AX: 4×4 (Tx/Rx) 1024 QAM 20/40 MHz, bis zu 1148 Mbps
5 GHz (1) AX: 4×4 (Tx/Rx) 1024 QAM 20/40/80/160 MHz, bis zu 4804 Mbps
5 GHz (2) AX: 4×4 (Tx/Rx) 1024 QAM 20/40/80/160 MHz, bis zu 4804 Mbp
6 GHz AX: 4×4 (Tx/Rx) 1024 QAM 20/40/80/160 MHz, bis zu 4804 Mbps
Antennen 8x extern
4x intern
Senden/Empfangen 1x 2,4 GHz 4 x 4
2x 5 GHz 4 x 4
1x 6 GHz 4 x 4
Prozessor 2 GHz Quad-Core Prozessor
RAM 2 GB
Flash Speicher 256 MB
Verschlüsselung Open system, WPA/WPA2/WPA3-Personal, WPA/WPA2-Enterprise
Anschlüsse 1 x 2.5 Gigabit WAN Port
2 x 10 Gigabit WAN/LAN Ports
4 x Gigabit LAN Ports
1 x USB 3.2 Gen 1 Port
1 x USB 2.0 Port
Features AiMesh
Router APP
Game Boost
AiProtection
Parental Control
Traffic Control
VPN
WiFi 6E
Tasten WPS Button
Reset Button
Power Switch
LED Control Button
Leistungsaufnahme AC Input : 110 V ~ 240 V (50 ~ 60 Hz)
DC Output : 19 V mit max. 3,42 A oder 19,5 V mit max. 3,33 A
Gewicht 2425 g
Abmaße 328 x 328 x 179 mm
Lieferumfang ROG Rapture GT-AXE16000 WiFi Router
RJ-45 Kabel
Power Adapter
Quick Start Guide
Garantiekarte

 

Details

Der ROG Rapture GT-AXE16000 besteht fast vollständig aus Kunststoff und ist hervorragend verarbeitet. Mit seinen 328 x 328 x 179 mm sollte der mögliche Aufstellort gut durchdacht sein. Auch das Gewicht von knapp 2500 Gramm zeigt, wie viel Router man bei diesem Modell in der Hand hält. Die Optik erinnert ganz klar an weitere der ROG-Familie zugehörigen Komponenten. Über fast alle Flächen hinweg lassen sich Kuststoffbahnen finden, die vor allem Einfluss auf das Erscheinungsbild haben. Auf der Oberseite dagegen setzt Asus auf eine spieglende Fläche, die teilweise beleuchtet wird. Da der Router nicht an der Wand befestigt werden kann, ist damit auch eine zweckentfremdete Nutzung im Bad als Spiegel quasi ausgeschlossen.


Das Gerät verfügt über insgesamt zwölf fest verbaute Antennen, die sich um die Funkverbindung kümmern. Davon sind vier speziell für das WiFi 6E Netz ausgelegt. Diese Antennen können geneigt und zur Seite gedreht werden, um eine präzise Positionierung zu ermöglichen. Die Verarbeitung ist nicht nur sehr gut, sondern auch ein gutes Stück besser als noch beim AXE11000. Es ist weniger Spiel vorhanden und die Antennen rasten besser ein. Auf der Oberseite in der Ecke der spiegelnden Fläche, wurde der zum Router passende Produktname aufgedruckt. Gegenüberliegend befinden sich die Status-LEDs, die bei Nutzung entsprechende Netzwerkaktivitäten anzeigen.

 


Auf der Rückseite des Geräts befinden sich der Anschluss für das externe Netzteil, der Ein/Aus-Schalter und ein Reset-Knopf. Vorhanden sind auch zwei 10 und vier 1 Gigabit-Ethernet-Anschlüsse, ein WAN- und ein 2.5G Base-T-Anschluss. Damit behebt Asus den größten Kritikpunkt des AXE11000, nämlich die fehlenden 10 Gigabit Ports. Außerdem lassen sich zwei USB-Ports finden, von denen einer USB 3.2 Gen1 unterstützt. Daran kann später eine Festplatte angesteckt und über die integrierte NAS-Funktion im Netzwerk freigegeben oder mit dem Asus-Cloud-Speicher synchronisiert werden.

Natürlich sind an den Seiten weitere Schalter eingelassen, die eine einfachere Bedienung des Asus ROG Rapture GT-AXE16000 gewährleisten. Ein sogenannter Boost-Schalter ermöglicht es, die LEDs, die Beleuchtung und die DFS (Dynamic Frequency Selection) ein- oder auszuschalten. Über den WiFi-Schalter lässt sich das WLAN vorübergehend aktivieren oder deaktivieren. Der WPS-Button ermöglicht selbiges für die entsprechende Funktion. Zusammengefasst lässt sich festhalten – bis an diese Stelle leistet sich Asus fast keinen Makel. Die technische Ausstattung sucht ihresgleichen, die Verarbeitung ist frei von Kritik und das Design unterliegt der subjektiven Wahrnehmung. Dass der Router aber erneut nicht an der Wand befestigt werden kann, stößt negativ auf.

 

Praxis

Einrichtung


Der Asus ROG Rapture GT-AX16000 kann einfach und schnell eingerichtet werden. Dazu schließt man ihn an die Steckdose an, verbindet ein Smartphone mit dem WLAN-Netzwerk, das eindeutig dem Router zugeordnet ist und gibt Namen und Passwörter für die gewünschten Funknetze ein. Die Asus-eigene App erleichtert diesen Vorgang und kann durch Scannen des beiliegenden QR-Codes im Appstore heruntergeladen werden. Nach wenigen Minuten ist die Ersteinrichtung abgeschlossen und über die App werden weitere Konfigurationsoptionen des Routers ermöglicht. Eine weitere Einrichtungsmöglichkeit ist die Einstellungen des alten Routers zu sichern und in den GT-AX16000 einzuspielen.

Für diesen Test haben wir alle Frequenzbänder des Routers aktiviert, benannt und mit sicheren Passwörtern versehen. Die Oberfläche der App kann farblich an die eigenen Vorstellungen angepasst werden. Um auf dem neuesten Stand zu sein, haben wir sofort ein Firmware-Update durchgeführt, welches mit einem Klick gestartet werden kann und dessen Status über eine Leiste angezeigt wird. Der Vorgang ist nach wenigen Minuten abgeschlossen. Für diese Einfachheit bei Einrichtung und Update gibt es von uns die volle Punktzahl.

 

Features


Asus bietet eine Vielzahl an Funktionen und Features, die der Konsument für sich nutzen kann. Dazu gehören auch Dienste, die von Trend Micro Incorporated angeboten werden, einem japanischen Sicherheitsunternehmen. Einer dieser Dienste ist AiProtection, welcher dafür sorgt, dass bösartige Websites und Geräte mit Schadsoftware frühzeitig erkannt werden, um potentielle Schäden abzuwenden. AiMesh ermöglicht es weitere Gerätschaften hinzuzufügen, um das Netzwerk im Gebäude auszubauen oder zu erweitern. Unter Jugendschutzeinstellungen können Endgeräte im Netzwerk ausgewählt und für einen bestimmten Zeitraum vom Internet getrennt werden. Es ist auch möglich, selbst definierte Vorgaben einzelnen Geräten zuzuordnen, die den Zugang zu bestimmten Websites beschränken.

Eine weitere interessante Funktion ist „WLAN freigeben“, mit der das aktuell genutzte Netzwerk mit Familienmitgliedern geteilt werden kann. Hierfür wird ein QR-Code auf dem Smartphone generiert, der dann vom Gegenüber nur noch gescannt werden muss. Danach wird ein zusätzliches WLAN im gewählten Netzwerk (2,4, 5 oder 6 GHz) aufgebaut, das für einen bestimmten Zeitraum mit eigenem Passwort zugänglich ist. Nach Ablauf dieses Zeitraums verschwindet das Netzwerk automatisch.


ROG Rapture GT-AXE16000


Weitere sinnvolle Optionen sind die Möglichkeit, eine VPN über PPTP, OpenVPN und IPSec aufzubauen sowie Open-NAT zu nutzen, um Spiele an der Firewall vorbei zu verbinden. Dies reduziert Latenzen und stabilisiert die Verbindung, was besonders bei instabilen Spielen wie Elden Ring von Vorteil ist. Der Asus Router hat im Praxistest keine Probleme damit gehabt, eine Vielzahl an Geräten mit WLAN zu versorgen. Insgesamt bietet der ROG Rapture GT-AXE16000 eine breite Palette an Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten.

 

Breitbandmessungen

Wie erwartet zeigt der Asus ROG Rapture GT-AXE16000 eine hervorragende Leistung in unseren Messungen. Diese Leistung spiegelt sich in jedem Netz wieder. Im 2,4 GHz Netz übertrumpft der GT-AXE16000 die Fritz!Box 7590 deutlich. Auch im 5 GHz Netz, bedingt durch WiFi 6, zieht der Router mit 1753 MBit/s zu 920,7 MBit/s eindeutig vorbei. Gerade im zweiten Graphen lässt sich erkennen, dass der Leistungsverlust durch Hindernisse geringer als beim AVM-Modell ist. Das liegt auch daran, dass acht der zwölf zum Einsatz kommenden Antennen extern verbaut werden.

Das 6 GHz-Netz zeigt im Graphen, was technisch momentan möglich ist. Wir messen Geschwindigkeiten von bis zu 2135 MBit/s ohne Hindernisse zwischen Router und Endgerät. Während dieser Belastung wird der Asus ROG Rapture GT-AXE16000 nur handwarm. Der Leistungsabfall im zweiten Testverfahren ist überschaubar, hier lassen sich ganze 1895 MBit/s erzielen. Immer mehr Geräte unterstützen den neuen WiFi 6E Standard, auch Apple möchte bei der nächsten Generation an iPhone und iPad nachziehen.

 

Fazit

Mit dem Asus ROG Rapture GT-AXE16000 bringt der Hersteller sein neues Flaggschiff auf den Markt, welches sich technisch und optisch vom Vorgänger unterscheidet. Die größte Kritik, bei dem gehobenen Preis keine 10 GBit/s Ports anzubieten, wurde behoben. Es lassen sich nun sogar zwei solcher Ports am Router nutzen. Zusätzlich wurde die Technik für ein weiteres 5 GHz Netz verbaut und die Leistung insgesamt verbessert. Der Prozessor taktet 200 MHz höher und der Speicher wurde von 1 auf 2 GB verdoppelt.

Die Geschwindigkeit in allen Netzen ist herausragend und lässt keinen Raum für Kritik. Auch die Fülle an sinnvollen Features und die sehr gut funktionierende App sprechen für das Asus-Modell. Als optische Veränderung ist vor allem die spiegelnde Fläche zu nennen. Diese sieht gut aus, ist beleuchtet und kann farblich variiert werden. Leider kann der Router aber nicht an der Wand befestigt werden und die stattliche Größe erschwert es, den optimalen Standplatz zu finden. Davon abgesehen bekommt der momentan 624 € teure Router eine klare Empfehlung und den begehrten High-End Award verliehen. Wer sich mit dem Preis anfreunden kann und/oder auf diverse Features angewiesen ist, sollte den Asus ROG Rapture GT-AXE16000 in die engere Wahl nehmen.


Pro:
+ Herausragendes WLAN im 2.4, 5 und 6 GHz-Netz
+ Optisch einzigartig
+ Mesh-Erweiterung möglich
+ Unzählige Features
+ 2x 10GBase-T Ports

Kontra:
– Preis



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Aktuelle Tests & Specials auf Hardware-Inside Bürostühle

FlexiSpot Office Chair BS13 im Test

Mit dem BS13 bietet der Hersteller FlexiSpot einen optisch einzigartigen Stuhl, der mehrere Design-Awards für sich gewinnen konnte. Das verwendete 3D-Gewebe verspricht eine hohe Atmungsaktivität und dadurch einen, gerade im Sommer, angenehm kühlen Sitz. Außerdem bietet der BackSupport Office Chair BS13 eine geschickt integrierte Lordosenstütze, welche gerade bei langen Sitzsessions gute Dienste leisten sollte. Der Stuhl ist im preislich gehobenen Segment platziert. Im folgenden Test wollen wir herausfinden, ob genau das gerechtfertigt ist. Wir waren mutig und haben uns für die vom Hersteller vorrangig beworbene Variante entscheiden – den BS13 in roter Farbe.

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung

Der Stuhl wird zerlegt in einem knapp 24 kg schweren und angenehm kleinen Karton geliefert, die Kartonage des Adept Holo war dann doch um einiges größer. Durch die handlichen Maße kann das Paket auch ohne Unterstützung bis in die Wohnung getragen werden. Jedes Einzelteil wird im Karton zusätzlich durch Kartonagen und Styropor geschützt.

Inhalt

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Neben der Sitzfläche, in welcher bereits alle mechanischen Verstellmöglichkeiten integriert sind, beinhaltet der Lieferumfang das Rückenteil samt integrierter Lordosenstütze und das Fußkreuz aus Aluminium mitsamt der fünf dazugehörigen Rollen. Weiterhin befinden sich im Paket das, für den Zusammenbau, nötige Werkzeug, ein paar gut sortierte Schrauben sowie ein Anbauteil des Gestelles. Da alle Schrauben auf den gleichen Kopf setzen und nur der beigelegte Inbus vonnöten ist, verspricht der Aufbau entsprechend schnell abgeschlossen zu sein. Die obligatorische Anleitung liegt ebenfalls bei, auch wenn diese sehr kurz geraten ist – was aber als Hilfestellung vollkommen ausreicht.

Daten

Technische Daten – FlexiSpot BS13  
Gewicht 20,7 kg
Traglast 150 kg
Materialien Stahl, Aluminium, 3D-Gewebe und PU
Neigungswinkel 105° – 125°
Garantie 10 Jahre
Besonderheiten Atmungsaktives 3D-Gewebe
Probezeit von 60 Tagen
Integrierte Lordosenstütze

 

Details

Ersteindruck

Nach Öffnen des Kartons wird man von einer Ansammlung von gut verpackten Einzelteilen begrüßt. Jedes Bauteil fasst sich nicht nur gut an, sondern hinterlässt auch einen überaus langlebigen Eindruck. Das liegt nicht zuletzt an dem Gewicht der Teile, da offenbar ein hoher Materialeinsatz nicht gescheut wurde. Zusätzlich wird man feststellen, dass ein Großteil der Komponenten Einzelanfertigungen speziell für diesen Stuhl sind. Der FlexiSpot BS13 wird folglich nicht in einer der Hallen produziert, aus der ein überwiegender Großteil der sogenannten „Gaming-Chairs“ stammt. Mal abgesehen davon, dass der BS13 gar nicht als solcher beworben wird. Dieser Ersteindruck sorgt dafür, dass die Erwartungen in Hinblick auf den Praxistest weiter ansteigen.

Wirklich individualisieren lässt sich dieser Stuhl bei Kauf nicht, es kann aber zwischen verschiedenen Farbvarianten gewählt werden. Die rote Variante wird hier im Review behandelt, weiterhin stehen ein graues und ein schwarzes Modell zur Auswahl. FlexiSpot wirbt mit mehreren Design-Awards. Warum dem so ist, wird bereits vor dem Zusammenbau klar.

 

Zusammenbau keine 10 Minuten

Der Zusammenbau geht flüssig von der Hand und ist innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Die im Lieferumfang befindliche Anleitung ist einfach gehalten, reicht aber als Erklärung vollkommen aus. Neben dem Inbus gibt es genau zwei Arten von Schrauben, die sich vor allem in der Länge und durch die verwendeten Unterlegscheiben unterscheiden.

Die Rollen werden von unten in das schwere Fußkreuz aus Aluminium gesteckt, mit etwas Druck rasten diese ein. Die Gasfeder wird mittig in das Fußkreuz gesteckt. Die Sitzfläche, in welcher bereits sämtliche Mechanik integriert wurde, dient als Ankerpunkt der restlichen Bauteile. Das ebenfalls schwere und mit atmungsaktivem 3-Gewebe versehene Rückenteil wird mittig hinten auf dem Sitz mit einem schweren Stahlteil verschraubt. Das kann problemlos alleine durchgeführt werden, sofern man die Sitzfläche bei Zusammenbau auf den Schoß legt.

Die Armlehnen aus Stahl und überzogen mit weichem PU werden auf die dafür vorgesehene Schiene gelegt und ebenfalls verschraubt. Übrig bleiben zwei Schrauben, die FlexiSpot selbst als „Ersatzschrauben“ bezeichnet. Sind alle Teile miteinander verbunden, wird der Sitz auf das Fußkreuz mit Gasfeder gesteckt.

 

Funktionen

Besonders angetan hat es uns die optisch schick integrierte Lordosenstütze (berücksichtigt die Krümmung der Wirbelsäule im Lendenbereich nach vorne, gut für eine natürliche Sitzhaltung). Beim Adept Holo konnten wir herausfinden, wie eine technisch raffinierte Lösung aussehen kann. Optisch setzt FlexiSpot aber noch mal einen oben drauf. Die Stütze lässt sich verstellen, ohne dass sich vom Stuhl entfernt werden muss – ein Mindestmaß an Flexibilität vorausgesetzt. Unter der Sitzfläche befinden sich mehrere Schalter, mit der weitere Einstellungen getätigt werden können.

Eine variable Sitzhöhe gehört zum guten Ton und wird selbst vom letzten Stuhl angeboten. Wirklich interessant ist die Verstellmöglichkeit der Sitzfläche in der Tiefe. Je nachdem wie lang die Beine sind, kann der Sitz weiter nach vorne bewegt und der Abstand zum Rückenteil erhöht werden. Das ermöglicht unter Umständen ein deutlich angenehmeres Sitzgefühl und damit auch längere Gaming- oder Arbeitseskapaden. Eine Synchronmechanik weist der Stuhl leider nicht auf, wirklich nötig ist das aber auch nicht. Die Armlehnen werden ohne Schalter in der Höhe verstellt, indem sie immer wieder von selbst auf der neuen Stufe einrasten. Wird die jeweilige Lehne nach ganz oben bewegt, kann sie wieder in die tiefste Position gesenkt werden. Praktisch und funktioniert gut, leider wackeln die Design-Armlehnen etwas. Der Bezug aus PU-Leder fühlt sich gut an, das verwendete Material ist weich genug für ein angenehmes Armeablegen.

 

Praxis

Der Stuhl wird als Design-Element beworben. Dass uns die Optik sehr zusagt, sollte im Laufe des Testes bereits klar geworden sein. Wie sitzt es sich aber auf dem subjektiv hübschen Stuhl? Sehr gut lautet hier die zusammenfassende Antwort. Durch das atmungsaktive 3D-Gewebe wird auch ein längeres Sitzen nicht durch auftretende Hitze bestraft. Auch ist der Sitz weich genug, sodass keine Druckstellen auftreten. Gleichzeitig ist er aber auch nicht zu weich, sodass auch nach längerer Zeit keine körperlichen Anstrengungen erkennbar werden. Die Verstellmöglichkeiten können im Praxisbetrieb überzeugen. Die dazu nötigen Schalter lassen sich gut erreichen und problemlos bedienen. Auch die leichte Instabilität der Armlehnen zur Seite fällt kaum ins Gewicht. Die Rollen eignen sich wunderbar für unseren Holzboden, das Rollverhalten ist entsprechend gut.

 

Fazit

Mit 699,99 € UVP ist der Stuhl für für den Normalverbraucher definitiv als hochpreisig zu bezeichnen, auch wenn ein anständiger Bürostuhl um einiges mehr an Geld verschlingen kann. Durch die ganzen sehr gut funktionierenden Einstellmöglichkeiten, die überaus hochwertige Verarbeitung und die gute Wahl der Materialien, kann der FlexiSpot BS13 grundsätzlich uneingeschränkt empfohlen werden. Das ist natürlich auch davon abhängig, ob einem das Design zusagt und man einen Stuhl für mehrere Jahre sucht – 10 Jahre Garantie sprechen für sich. Nur die zur Seite hin etwas instabilen Armlehnen wollen hier ein drittes Mal Erwähnung finden.

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Obwohl der FlexiSpot BS13 technisch so überaus überzeugend ist, haben wir uns für den Design-Award entschieden. Es wurde einfach zu viel Mühe in die Optik gesteckt, als dass wir das ignorieren könnten. Wer zwar angetan vom Stuhl aber noch unsicher ist – FlexiSpot bietet über den eigenen Shop eine Probezeit von 60 Tagen. Es kann also in keinem Fall schaden, sich bei Gefallen selbst einen Eindruck zu verschaffen.

Pro:
+ Schick integrierte Lordosenstütze
+ Sehr gute Verarbeitung
+ Optisch einzigartig
+ Viele Einstellmöglichkeiten

Kontra:
– Leicht instabile Armlehnen zur Seite hin

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Herstellerseite

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Der Tag im Überblick: Alle Meldungen Gewinnspiele

Das HardwareInside Neujahrs-Gewinnspiel

Frohes Neues wünscht euch das HardwareInside-Team! Auch wenn das Jahr 2023 nicht unbedingt einfacher wird als 2022, wünschen wir euch Gesundheit, Glück und Zielstrebigkeit – auf dass sich eure „guten Vorsätze“ auch verwirklichen. Wir starten das Jahr mit einem Gewinnspiel in Kooperation mit Fractal Design – für all diejenigen, die im Dezember 2022 leer ausgegangen sind. Dieses Neujahrs-Gewinnspiel läuft vom 01.01.2023 bis zum 08.01.2023 und wird über unser Portal durchgeführt. Allerdings müssen dafür drei Fragen beantwortet werden, die unter dem Banner aufgelistet sind.

Diese drei Fragen gilt es gewissenhaft zu beantworten.

1. Um welches Produkt könnte es sich auf dem Banner handeln?
(Als Partner dient Fractal Design, was die mögliche Auswahl bereits stark einschränkt ;))

2. Was glaubt ihr können wir tun, um HardwareInside attraktiver für euch zu gestalten?
(Inhaltlich kann sich das auf alles beziehen – unsere Reviews, News oder das Forum)

3. Wenn ihr bei Kaufinteresse nach entsprechenden Reviews des Produktes sucht – auf was achtet ihr als erstes beim Test?
(Das kann sich inhaltlich auf den Test beziehen, wie das Fazit, die Bilder oder eine gute Gliederung, aber auch auf das Auftreten der Website selbst)


Jeder kann teilnehmen, der einen Forenaccount besitzt und zumindest einen Beitrag erstellt hat. Wir wünschen uns natürlich, dass ihr euch auch darüber hinaus im Forum beteiligt und Kommentare unter interessanten Reviews hinterlasst. Das Gewinnspiel läuft bis zum 08.01.23, die GewinnerInnen werden spätestens eine Woche später ausgewählt und benachrichtigt. Dazu benötigen wir die E-Mail Adresse der GewinnerInnen, die nur zum Zweck der Benachrichtigung dient. Diese werden wir später wieder löschen, für weitere Informationen schaut gerne in unsere Datenschutzbestimmungen. Die AGBs des Gewinnspiels findet ihr wie immer in unserem Forum.

Auch bitten wir euch, Hardwareinside auf die Whitelist eures Adblockers zu setzen. Das ist für uns eine wichtige Einnahmequelle, um auch dauerhaft interessante Inhalte liefern zu können.

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Unser großes Weihnachts-Gewinnspiel 2022

Passend zum letzten Weihnachtsfeiertag wollen wir mit einem passenden Gewinnspiel abschließen – dieses Mal gehen wir in die Vollen. Der Gewinner kann nicht nur umfangreich seinen Computer upgraden, sondern auch seine Peripherie austauschen. Dieses Gewinnspiel findet über Gheed vom 26.12 bis zum 02.01.23 statt. Teilgenommen werden kann mit dem unten aufgeführten Link, welcher gegen 18:00 gepostet wird.

Unser großes Weihnachts-Gewinnspiel 2022

Mit folgenden Komponenten könnt ihr eure System erweitern


KFA2

KFA2 RTX 3060 Ti SG Plus (1-Click OC)

Eine potente Grafikkarte mit 1-Click OC, damit sie noch mehr Leistung erbringt. Schaut hier in unseren Test, damit ihr mehr über die Karte erfahrt. Kurzzusammenfassung: Sehr schnell, sehr kühl und dadurch sehr leise, gute RGB-Beleuchtung und ein beigelegter Grafikkartenhalter.

NZXT

Keyboard – NZXT Function (TKL)

Maus – NZXT Lift

Mauspad – MMP400

NZXT liefert gleich ein ganzes Peripherie-Set. Zum einen wäre da die NZXT Function als TKL-Version in weiß. Diese Tastatur ist nicht nur optisch ein Schmankerl, sondern bietet auch eine sehr gute Leistung. Die optisch dazu passende NZXT Lift in weiß wurde ebenso als gut befunden, hier und hier sind die beiden dazu passenden Tests. Weiterhin liegt ein Mauspad bei, damit die Maus auch entsprechend leisten kann.

Noctua

Kühler – Noctua NH-D15 chromax.black

Mit dem NH-D15 bietet Noctua einen der leistungsfähigsten Luftkühler mit dem besten Halterungssystem an. Die chromax.black-Variante sollte sich dabei bestmöglich in jedem System optisch einfügen. Bei einem Sockel-Wechsel liefert der Hersteller jederzeit ein kostenfreies Montage-Kit nach.

DeepCool

Gehäuse – GC540 Gehäuse

Das GC540 von DeepCool setzt auf drei RGB-angesteuerte Lüfter, die für ausreichend Airflow sorgen und dadurch die Temperaturen gering halten. Diese LEDs können mit vielen verschiedenen Treibern gesteuert werden, darunter auch MSI Mystic Light und Asus AURA Sync.

Iiyama

Monitor – Iiyama XB2783HSU

Mit dem XB2783HSU liefert Iiyama einen 27 Zoll großen Full-HD Monitor mit bis zu 75 Hz. Durch das AMVA+ Panel können gleichmäßge und präzise Farben garantiert werden. Gerade für Fotografie und Design bietet sich dieses Modell an.

Lioncast

Mikrofon – Lioncast LS100

Bei dem Lioncast LS100 handelt es sich um ein Mikrofon mit Nieren-Richtcharakteristik, welches einen Frequenzbereich von 20 – 20.000kHz unterstützen. Das für Streamer entwickelte USB-Mikrofon kommt mit Standfuß und Popschutz.


 

GHEED Link für die Teilnahme am Gewinnspiel

 

Um teilzunehmen, müsst ihr euch im erwähnten Zeitraum bei Gheed anmelden und die Kriterien erfüllen. Der Gewinner wird dann per Zufall gewählt und wenige Tage nach Ende der Aktion von uns benachrichtigt. Die AGBs des Gewinnspiels findet ihr wie immer in unserem Forum. Außerdem bitten wir euch, Hardwareinside auf die Whitelist eures Adblockers zu setzen. Das ist für uns eine wichtige Einnahmequelle, um auch dauerhaft Inhalte liefern zu können. Schaut ab und an in unser Forum, um auf dem aktuellen Stand zu sein.

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Battle Brothers im Test

Diethelm The Lone Wolf. Ein kampferprobter Söldner, der durch die Welt streift, um Monster abzuschlachten, Banditen einen Kopf kürzer zu machen und gestohlene Gegenstände zum Eigentümer zurückzubringen. Eine Ein-Mann-Armee, schwer gepanzert und mit einem Zweihänder bewaffnet. Auf der Suche nach geeigneten Kameraden, um eine ernst zu nehmende Söldnertruppe zu bilden und sich einen Namen zu machen, der bis an den letzten Winkel der bekannten Welt gelangt. Eine Truppe, die von allerlei Fraktionen für viel Geld angeheuert wird. Eine militärische Gewalt, die im Kriegsfall für oder gegen eine Fraktion beeinflusst werden kann und sich parallel an dem erbeuteten Vermögen bereichert. So oder so ähnlich könnte eine der Geschichten aussehen, die man während Battle Brothers erlebt.

 

Das Spiel kurz erklärt

Battle Brothers ist ein 2017 erschienenes Taktik-Rollenspiel des deutschen Entwicklerstudios Overhype Studios, welches seit 2021 auch auf der Nintendo Switch gespielt werden kann. Aufgrund der enthaltenen Monster und Quests handelt es sich dabei um ein dem Fantasy-Genre angesiedeltes Spiel. Orks, Wyvern, Untote und Goblins dürfen einfach nicht fehlen. Ziel ist es, im Laufe der Zeit eine Söldnertruppe auf die Beine zu stellen und immer schwierigere Quests zu bestreiten, die jederzeit den Tod der Truppen bedeuten können – dabei aber auch immer mehr Geld einbringen. Vermögen, welches für Nahrung, Arznei, Ausrüstung und Training der Kameraden genutzt werden muss.

Schauplatz ist eine zufällig generierte Open-World-Weltkarte, die verschiedene Landschaften aufweist und daher auch optisch für Abwechslung sorgt. Die Gegnertypen können sich dabei je nach Ort unterscheiden. So lassen sich im frostigen Norden Trolle finden, die von der Schwierigkeit von Dark Souls erinnern. Mit dem Unterschied, dass tot auch tot bedeutet – wird das Leben aller Brüder beendet, hilft nur ein altes Savegame oder direkt der Neustart.

 

Wir haben es in der Hand

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Neben der zufällig generierten Weltkarte werden auch die im Spiel vorkommenden Texte und Kampfkarten zufällig ausgewählt. Wirklich packend ist die Geschichte also nicht, im Fokus steht aber sowieso vielmehr unsere Kompanie – das kann wiederum überaus motivierend sein. Zu Beginn des Spiels lässt sich eine Hintergrundgeschichte auswählen, die gerade den Anfang des Gameplays maßgeblich beeinflussen kann. Als „Lone Wolf“ besteht unsere Kompanie, wie im Einleitungstext auch, anfangs aus einem einzigen Mann. Dieser ist als Ausgleich bereits zu Beginn außerordentlich gut ausgerüstet. Kleinere Quests können wir so, mit etwas Glück und Können (siehe Kapitel „Glück und Können“), selbst erfolgreich bestreiten und das Geld einkassieren. Kurzfristig müssen aber Söldner angeheuert werden, damit sich uns auch taktisch mehr Möglichkeiten offenbaren.

Entscheiden wir uns dagegen für „Band of Poachers“, besteht unsere Kompanie aus drei mit Fernkampfwaffen ausgestatteten Brüdern. Jeder Hintergrund bietet, neben der Vorauswahl an Söldnern, eigene Vor- und Nachteile. In diesem Fall bewegen sich unsere Einheiten auf der Weltkarte schneller und gegnerische Einheiten können vor einem Kampf begutachtet werden, dafür verkleinert sich jedoch unser Inventar – und damit die Anzahl an Gegenständen, die wir unserem Gegner abnehmen können. Je nach Hintergrund kann sich das Gameplay stark verändern oder erschweren. Als „Oathtaker“ können wir zwar bereits zu Beginn auf zwei schwer gepanzerte Brüder zurückgreifen, müssen dafür unterwegs immer wieder Quests bestehen – welche uns dann aber Boni gewähren können. Der Ansatz ist insgesamt hervorragend gelungen und sorgt für Abwechslung.

 

Das Kampfsystem

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In der Welt gibt es viele Aufträge, die flexibel angenommen werden können. Wird einer davon akzeptiert, steht man wohl oder übel bald einem Gegner gegenüber. Was dann folgt, ist eine Kampfkarte und ein harter Brettspielkampf, bei dem wir ums Überleben unserer Einheiten ringen. Greifen wir den Gegner an, haben wir Zugriff auf ein paar eingeschränkte Informationen wie „Ein paar Räuber“. Über die genaue Anzahl und Ausstattung der Gegner werden keine Angaben gemacht, nähere Infos lassen sich aber im Wiki finden.

Auf der mit Hexfeldern versehenen 2D-Karte sollten wir das Terrain zu unserem Vorteil nutzen. Ein erhöhter Stand bietet so eine höhere Reichweite für Fernkampfwaffen und erhöhte Trefferchancen. Die Wahl der Waffen stellt auch eine der schwierigsten Herausforderungen dar – Zweihandwaffen können oft in einem Radius wirken oder das übernächste Feld attackieren. Dolche können Rüstung ignorieren und hohen Schaden verursachen, aber nur, wenn sie auch treffen. Armbrüste richten mehr Schaden an, müssen aber jeweils nachgeladen werden. Das wiederum kostet Aktionspunkte und ermüdet den Kameraden.

Die Positionierung der eigenen Einheiten lässt sich auf der Weltkarte einstellen. Das ist sinnvoll und notwendig, da unsere Einheiten im Kampf leichten Verletzungen bis schweren Behinderungen ausgesetzt werden. Verliert einer der Söldner ein Auge, verringert sich so unter anderem seine Treffergenauigkeit. Diese Verletzungen müssen verheilen, nicht nur die Positionierung spielt also eine Rolle, sondern vielleicht auch ein Austausch gegen eine gesunde Person. In einen Hinterhalt zu gelangen ist auch möglich, dann stehen wir ungeordnet und müssen uns erst richtig aufstellen.

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Um vor dem Gegner zum Zug zu kommen, lässt sich für jeden Bruder nach einem Levelaufstieg das Attribut Initiative steigern. Natürlich ist es auch möglich, Ausdauer, Gesundheit, Moral und weitere Merkmale zu verbessern. Einige dieser Attribute sind möglicherweise mit einem, zwei oder sogar drei Sternen versehen – in diesem Fall erhöht sich die zufällig gewürfelte Höhe an Aufstieg um die Anzahl an Sternen. Auch können zusätzlich Fähigkeiten ausgewählt werden, die den Charakter überlebensfähiger, effektiver im Kampf oder flexibler machen.

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Waffen, Rüstungen, Nahrung und vieles mehr lässt sich in Dörfern oder Städten erwerben. Die Preise schwanken dabei sehr stark, je nachdem, wo welche Ressourcen oder Handelsgegenstände produziert werden. Zusätzlich können Ereignisse wie „Hungersnot“ auftreten, die einen massiven Preisanstieg der dazu passenden Güter zur Folge haben. Damit die Kameraden im Kampf nicht sterben, sollten diese bestmöglich ausgerüstet sein. Schwere Panzerungen und effektive Waffen stellen neben der Verpflegung das A und O einer überlebensfähigen Kompanie dar.

 

Glück und Können

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Selbst wenn die Ausrüstung gut, die Moral hoch und die Einheit schlachterprobt ist – je nach Schwierigkeitsgrad mag das nicht viel heißen. Jeder Angriff wird gewürfelt, der daraus resultierende Glücksfaktor kann gefallen – oder sehr frustrieren. Kritische Treffer bei geringstmöglicher Trefferchance schüren Euphorie, während mehrmaliges Verfehlen des Gegners trotz 90 % Chance den Tod bedeuten kann. Um unnötigen Frust zu umgehen, sollte man an jede Quest vorsichtig herantreten. Auch ist es keine Schande, eine Aufgabe abzubrechen. Der daraus entstehende Schaden bei der jeweiligen Fraktion ist verkraftbar und kann aufgearbeitet werden.

 

Grafik und Performance

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Um die grafische Darstellung zu beschreiben, könnte man an dieser Stelle weit ausholen und viel umschreiben. Oder eben zusammengefasst formulieren: Die Grafik ist zweckmäßig und nicht mehr zeitgemäß, kann aber durch viel Liebe zum Detail punkten. Die Darstellung der Höhenstufen im Kampf ist verwirrend und hätte besser gelöst werden können. Jede Einheit besetzt ein Hexagon, übergroße Monster gibt es kaum. Ein Lindwurm ist zwar überaus groß, belegt aber zwei einzelne Felder statt eines großen. Wie das sein kann? Torso und Schwanz wurden geteilt. Alles in allem gefallen uns aber die über die Felder hüpfenden Büsten.

Aufgrund dieser grafischen Darstellung läuft das Spiel, wie in manchem Screenshot zu sehen, hervorragend auf unserem Testrechner. Die verbaute 6800 XT läuft @stock und lässt nicht mal die Lüfter höher drehen, die Auslastung spiegelt das wider. Auf der iGPU des 12700K läuft das Spiel in 3840 x 1600 dagegen weniger gut. Es wird also für maximale Grafikeinstellungen und sehr hohe Auflösungen etwas mehr als eine Kartoffel zum Spielen benötigt.

 

Endgame und Langzeitmotivation

Beendet man genug Quests für eine Fraktion, bekommt man Zugriff auf höherrangige und deutlich gefährlichere Aufgaben. Kommt es zum Krieg, kann einen diese Fraktion sogar militärisch unterstützen. Weiterhin gibt es sogenannte Endgame-Szenarien, in denen die Welt von einem Übel heimgesucht werden kann. Möglich sind unter anderem Krieg zwischen mehreren Fraktionen, massive Angriffe von Untoten oder große Horden an Orks. In keinem der Fälle ist das Überleben der eigenen Söldnereinheit gesichert. Diese Unsicherheit hilft, das dauerhaft doch repetitive Spiel interessant zu halten. Freundet man sich mit seinen Brüdern an und übersteht viele Kämpfe mit diesen, holt Battle Brothers einen immer wieder an den Bildschirm.

 

Abschließende Bewertung und Meinung des Autors

Battle Brothers hat mich überzeugt und konnte mich bereits fast 100 Stunden an meinen Monitor fesseln. Die Kompanie wachsen zu sehen, die Brüder mit besserer Ausstattung aufrüsten, in einer Arena gegen Monster kämpfen und schwierigste Zeiten zusammen überstehen – das Konzept ist genial. Mit Bestandteil dieser Bewertung sind auch die DLCs, die über die Jahre nach und nach dazu gekommen sind. Es wurden weitere Gegner, andere Städtetypen und vieles mehr ergänzt. Der Schwierigkeitsgrad ist hoch, mit genug Vorsicht aber durchaus zu managen.

Abgesehen von der altbackenen Grafik und der manchmal unschönen Repetition, bietet zumindest mir das Spiel genug Langzeitmotivation – über 100 Stunden sind ohne Probleme möglich. Ob diese Zeit reicht, um zum Meister des Spiels zu werden? Fraglich. Das Kampfsystem in Kombination mit den verschiedenen Gegnern ist dann doch etwas zu tiefgründig. Insgesamt bin ich von Battle Brothers so überzeugt, dass ich allen Freunden von knackigen Rundenstrategie und Sandkasten-RPGs eine klare Empfehlung aussprechen kann.

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