Seit einigen Wochen sind Grafikkarten der GeForce RTX 5060 Ti bereits erhältlich. Damit steht im Mittelklasse-Segment nun auch eine Auswahl an Grafikkarten mit der neuen Blackwell-Architektur zur Verfügung. Heute wollen wir uns daher die PNY GeForce RTX 5060 Ti 16 GB anschauen, eine platzsparende Variante der neuen Mittelklasse-Grafikkarten. Sie ist mit einem schnellen 16 GB GDDR7-Speicher, Tensor- und Ray-Tracing-Kernen der aktuellen Generation, Unterstützung für DLSS 4 und einem PCIe-5.0-Interface ausgestattet und präsentiert sich somit als leistungsstarkes Allround-Talent. Doch wie schlägt sie sich in der Praxis? Wir haben die PNY 5060 Ti auf Herz und Nieren geprüft und werden sie euch im folgenden Review genauer vorstellen.

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung



Schon die vergleichsweise kleine Verpackung vermittelt einen Eindruck von der kompakten Größe der GPU. Typisch für Nvidia-Grafikkarten präsentiert sich die Modellreihe und ihre Features sehr prominent in Schwarz und Grün auf allen Seiten der ansonsten weiß gestalteten Verpackung. Die Gestaltung ist ansonsten eher schlicht und stilbewusst: Auf der Vorderseite ist eine Abbildung der Karte zu sehen, auf der Rückseite sind einige Informationen und die Rückseite der Grafikkarte abgebildet.

Inhalt



Der Lieferumfang umfasst die in einem antistatischen Beutel verpackte Grafikkarte sowie eine kurze Anleitung.

Daten

Technische Daten – PNY GeForce RTX 5060 Ti (16 GB)
Model PNY GeForce RTX™ 5060 Ti 16GB Dual Fan GPU
Design Slot-Breit Dual-Slot
Größe 245 x 120 x 399 mm
TDP 180 W
Speicher Speichergröße 16 GB
Speichertyp GDDR7
Speichertakt 1.750 MHz
Busgröße / Bandbreite 128 bit / 448 GB/s
Takt Basistakt 2.407 MHz
Boosttakt 2.692 MHz
Interface PCIe 5.0 x16 (x8 Anbindung)
Chip-Bezeichnung GB206-300-A1
Chip-Konfiguration Shader-Einheiten 4.608
Textureinheit (TMUs) 144
Render Output Units (ROPs) 48
Tensorkerne 144 (4th Gen)
Raytracingkerne 36 (3rd Gen)
L2 Cache 32 MB
Externe Anschlüsse 1x HDMI
3x DisplayPort

Details

Äußere Eindrücke



Von der PNY GeForce RTX 5060 Ti sind verschiedene Varianten im Handel erhältlich. Wir betrachten in diesem Test eine Variante mit zwei Lüftern im Dual-Slot-Design ohne RGB-Beleuchtung. Die Grafikkarte ist auch mit zwei oder drei Lüftern sowie mit 8 oder 16 GB Arbeitsspeicher erhältlich, mit oder ohne RGB-Beleuchtung. Mit einer Länge von 245 mm und einer Breite von 120 mm belegt diese kompakte Grafikkarte zwei Slots. Aufgrund ihrer kompakten Abmessungen besitzt sie eine NVIDIA SFF-Zertifizierung und kann bedenkenlos in Gehäuse dieses Standards eingebaut werden.

Seitenansichten und Anschlüsse



Auf der Slotblende der Grafikkarte stehen vier digitale Ausgänge zur Verfügung, die sich bei allen verfügbaren Varianten der GeForce-RTX-5060-Ti-Grafikkarten nicht unterscheiden. Neben einem HDMI-Ausgang nach HDMI-2.1-Standard stehen noch drei DisplayPort-2.1-Ausgänge zur Verfügung. Im Auslieferungszustand sind alle Anschlüsse mit Schutzkappen versehen. Da die PNY GeForce RTX 5060 Ti eine maximale Leistungsaufnahme von 180 Watt hat, reicht ein einzelner 8-Pin-PCIe-Power-Anschluss für die Stromversorgung der Grafikkarte aus.

Rückseite



Die Rückseite der GeForce RTX 5060 Ti von PNY ist mit einer Backplate aus Metall ausgestattet. Diese dient der Stabilisierung und der Wärmeabfuhr. Sie ist schwarz lackiert und an mehreren Punkten mit der Platine verbunden. In weißen Buchstaben ist die Bezeichnung der Grafikkarte darauf abgedruckt. Der hintere Teil der Backplate besitzt Aussparungen, hinter denen die Lamellen eines Kühlkörpers sichtbar werden. Der Lüfter auf der Vorderseite drückt Luft durch diesen Kühlkörper und auch an der Backplate vorbei, wodurch eine gute Kühlleistung erreicht werden soll.

Technische Eigenschaften

Der in dieser Karte verbaute Grafikchip stammt von Nvidia und basiert auf dessen aktueller Blackwell-Architektur. Er setzt auf Tensor-Kernen der fünften Generation und Raytracing-Kernen der vierten Generation. Die Karte unterstützt DLSS in der aktuellen Version 4 mit Multi-Frame-Generation und Nvidia Reflex 2. PNY hat die Grafikkarte mit 16 GB GDDR7-Arbeitsspeicher ausgestattet. Dieser ist über ein 128-Bit-Interface angebunden, wodurch eine Speicherbandbreite von 448 GB/s zur Verfügung steht.
Erwähnenswert ist auch die PCIe-Anbindung: Zur Verbindung der GPU mit dem restlichen System setzt die PNY 5060 TI auf ein PCIe-x8-Interface mit PCIe-Version 5.0, wobei auch wenn der PCIe-Stecker der Grafikkarte die volle x16-Länge aufweist, nur die Hälfte der Datenleitungen verwendet wird. Dies bietet bei Einsatz eines Mainboards wie dem MSI MPG Z890 CARBON WIFI die Möglichkeit, gleich zwei dieser Karten mit voller Datenanbindung zu nutzen, da der Z890-Chipsatz auf kompatiblen Mainboards eine PCIe-Aufteilung zu zwei PCIe-5.0-x8-Steckplätzen erlaubt. Für lokale KI-Anwendungen könnte es eine interessante Option darstellen, zwei dieser GPUs einzusetzen und so 32 GB VRAM zur Verfügung zu haben.

Praxis

GPU-Informationen




Mithilfe der Software GPU-Z von TechPowerUp lesen wir die technischen Daten der Grafikkarte aus. Die Karte unterstützt alle aktuellen Technologien wie DirectX 12_2, Vulkan 1.4 und CUDA 12, nicht mehr unterstützt wird hingegen die Hardwarebeschleunigung von PhysX.
Dieser Screenshot entstand nachdem wir mit der Begleitsoftware ein Overclocking der Karte durchgeführt haben, daher weichen die Takte leicht von der Standardkonfiguration ab.

Software



Die Begleitsoftware für PNY-Grafikkarten heißt „VelocityX”. Für die PNY GeForce RTX 5060 Ti zeigt die Software die Treiber- und BIOS-Versionen an. In einem Leistungsmonitor werden die Temperatur, die Taktraten und die Auslastung von GPU und Arbeitsspeicher angezeigt. Die Software erlaubt die Einstellung des Lüfters. Außerdem steht eine automatische Übertaktung zur Verfügung. Mit der automatischen Übertaktung wurde in unserem Fall eine Anpassung des Taktes um 170 MHz und +200 MHz beim Arbeitsspeichertakt vorgenommen. Die Software ist sehr übersichtlich gestaltet und einfach zu verwenden. Dadurch fehlt es ihr allerdings an Tiefe für fortgeschrittene Anwender.

Synthetische Benchmarks

3DMark Gaming Benchmarks

Zur Bewertung der klassischen Grafikleistung der PNY GeForce RTX 5060 Ti 16 GB kommt die Benchmark-Suite 3DMark zum Einsatz, ein in der Industrie etablierter Standard zur Messung der Gaming- und Raytracing-Performance unter realitätsnahen Bedingungen. Mit Testszenarien wie „Time Spy”, „Port Royal” und „Speed Way” liefert 3DMark differenzierte Einblicke in die Leistung der GPU bei DirectX 12, Raytracing und modernen Rendering-Technologien. Die Ergebnisse lassen sich zwar nicht 1:1 zwischen verschiedenen Systemen vergleichen, bieten jedoch eine gute Übersicht über die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Systems.



Die Benchmarktests erzielen wie erwartet sehr gute Ergebnisse. Um die Leistung grob einzuordnen, wollen wir die Ergebnisse dieses Durchlaufs mit denen des Mainboard-Tests vergleichen. Damals kam eine RTX 4060 Ti mit 8 GB VRAM zum Einsatz. Kurz vorab: Bis auf die SSD und die GPU ist das verwendete Testsystem identisch. Allerdings verzerren die Treiberversionen und sonstige Updates die Ergebnisse, da die alten Ergebnisse auch mit den Treibern von damals durchgeführt wurden. Nehmt daher folgenden Vergleich nicht als fairen Vergleich, sondern als Tendenz.
Im Benchmark „Firestrike“ erreichen wir mit der PNY RTX 5060 Ti eine Punktzahl von 36.315 und liegen damit rund 17 Prozent über dem Ergebnis des Testlaufs mit einer 4060 Ti. Auch im Firestrike Extreme verbuchen wir eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der 4060 Ti: Mit der PNY RTX 5060 Ti erreichen wir dort 19.771 Punkte, mit der alten Generation hingegen nur 15.742 Punkte – ein Plus von rund 26 %!
Procyon AI Text Generation Benchmark

Um das Potenzial der PNY GeForce RTX 5060 Ti 16 GB für lokale KI-Anwendungen realistisch bewerten zu können, setzen wir den Procyon AI Text Generation Benchmark ein. Dabei handelt es sich um eine moderne, praxisnahe Lösung zur Leistungsanalyse von LLM-Modellen auf dem eigenen System. Dieser Benchmark der Procyon-Suite ermöglicht eine standardisierte und wiederholbare Bewertung der KI-Leistung. Er wurde in Zusammenarbeit mit führenden KI- und Hardwareanbietern entwickelt und nutzt KI-Beschleuniger wie die Tensor Cores der RTX 5060 Ti gezielt aus.
Im Benchmark werden vier weit verbreitete LLMs mit unterschiedlicher Modellgröße und praktischer Relevanz eingesetzt: Phi-3.5-mini, Mistral-7B, Llama-3.1-8B und Llama-2-13B. Da es sich bei den eingesetzten Modellen um kleine Modelle handelt, sollte jedes einzelne im VRAM der Grafikkarte ausreichend Speicher zur Verfügung haben. Mithilfe des Benchmarks kann somit fundiert beurteilt werden, ob sich die RTX 5060 Ti nicht nur für Gaming, sondern auch für die lokale Ausführung moderner KI-Workloads eignet.



Bei den Tests konnte die PNY 5060 Ti 16 GB mit allen Modellen eine gute Leistung erzielen. Beim kleinen PHI-3.5-mini-instruct wurden durchschnittlich 115,98 Token pro Sekunde erstellt. Bei Mistral-7b-instruct-v0.2 waren es 91,63 Tokens pro Sekunde, bei Llama-3.1-8b-instruct 75,56 und bei dem 13 Mrd. Parameter umfassenden Llama-2-13b-Chat-HF-Modell kam das System auf durchschnittlich 41,09 Tokens pro Sekunde. Die PNY GeForce RTX 5060 Ti 16 GB erreicht dank des großen Arbeitsspeichers eine solide Performance für Text-Interferenz mit lokalen KI-Modellen. Sie stellt unserer Meinung nach eine interessante Option für lokale KI-Anwendungen dar. Auch der Verbund mehrerer dieser Karten könnte sich lohnen, um größere Modelle lokal ausführen zu können.

Leistung vs Leistungsaufnahme

Die PNY GeForce RTX 5060 Ti besitzt eine TDP von 180 W und erlaubt eine einstellung des PowerTargets zwischen 83 und 110 %. Wir wollten untersuchen, wie sich die Leistung in Abhängigkeit zur Leistungsaufnahme verhält. Hierzu haben wir einen 3DMark Benchmark unter unterschiedlichen PowerTarget Einstellungen durchlaufen lassen.



Unsere Messungen haben vor allem eines gezeigt: Die Einstellung eines PowerTargets über 100 % hat keinerlei Auswirkungen auf die Leistungsaufnahme oder die Leistung der Grafikkarte. Einstellungen über 100 % führen weder dazu, dass die Karte mehr Leistung aufnimmt, noch verbessern sie die Ausgabeleistung. Andere Grafikkarten der Reihe, wie die ASUS PRIME GEFORCE RTX 5060 TI 16 GB, verhalten sich bei Erhöhung des PowerTargets wie erwartet: Sie nehmen mehr Leistung auf und erbringen auch eine bessere Leistung. Warum die PNY RTX 5060 Ti dies nicht umsetzt, ist uns unklar.
Wir haben den Hersteller hierzu um eine Erklärung gebeten. Die Antwort fiel etwas ernüchternd aus: Nur die OC-Varianten der PNY-5060-Ti-Grafikkarten erlauben die Einstellung eines höheren Power-Limits. Dies ist in der Firmware der Karte begrenzt. Allerdings arbeitet der Hersteller an einem Patch, um diese Einschränkung aufzuheben. In der aktuellen Situation ist die Karte in ihren Einstellmöglichkeiten jedoch eingeschränkt.
Unter 100 % PT entspricht das Verhältnis von Leistungsaufnahme zu Leistungsausgabe den Erwartungen. Es zeigt sich, dass die Karte auch mit einem PT von 95 % fast die gleiche Leistung erbringen kann, dabei aber 5 % weniger Leistung aufnimmt. Eine Optimierung mittels PowerTarget kann daher in einigen Szenarien eine sinnvolle Option darstellen.



Wir haben den Einfluss des Power-Limits der GPU auch im Benchmark von Cyberpunk 2077 untersucht. Auch dort zeigt sich, dass bei einem PowerTarget von 90 % nahezu die gleiche Leistung erzielt werden kann, wobei deutlich weniger Leistung erforderlich ist.



Um diesen Zusammenhang zu verdeutlichen, haben wir die Daten in diesem Diagramm aufbereitet. Zugegeben, das Diagramm wirkt etwas unübersichtlich, zeigt aber gut, wie die Leistungsaufnahme stärker absinkt als die erreichten FPS. Bei einem Power-Limit von 83 % werden gut 10 % weniger Leistung aufgenommen, aber nur gut 2,2 % weniger FPS erreicht als bei einem Power-Limit von 100 %. Bei PT = 90 lässt sich die Aufnahme um 4,2 % optimieren, während die erreichten FPS nur um 1 % sinken.

Gaming-Leistung

In aktuellen Spieletiteln überzeugt die PNY GeForce RTX™ 5060 Ti 16 GB mit einer beeindruckenden Gaming-Performance. Selbst in anspruchsvollen Szenarien wie Cyberpunk 2077 mit aktivierten Raytracing-Ultra-Einstellungen erreicht die Karte bei Full-HD-Auflösung stabile 84,6 FPS. Im klassischen Ultra-Profil sind sogar 145,5 FPS möglich – vor allem Dank Upscaling durch FSR. Auch in der WQHD-Auflösung bleibt die Leistung überzeugend: „Cyberpunk 2077” läuft mit 95,8 FPS, „Monster Hunter Wilds” mit 76 FPS und „Ratchet & Clank: Rift Apart” erzielt starke 97 FPS. Diese Werte zeigen: Die RTX 5060 Ti eignet sich somit hervorragend für flüssiges Spielen in hohen Auflösungen mit maximalen Details – inklusive Raytracing, sofern DLSS zum Einsatz kommt.

Fazit

Mit der GeForce RTX 5060 Ti 16 GB liefert PNY eine überzeugende Grafikkarte, die nicht nur in klassischen Gaming-Szenarien, sondern auch in modernen KI-Anwendungen überzeugt. Dank der neuen NVIDIA-Blackwell-Architektur, 16 GB GDDR7-Speicher und der Unterstützung aktueller Technologien wie DLSS 4, Raytracing der vierten Generation und PCIe 5.0 bietet sie ein exzellentes Gesamtpaket für anspruchsvolle Nutzer. In Gaming-Szenarien bei Full-HD- und WQHD-Auflösungen erzielt sie durchweg hohe Bildraten, selbst bei aktivierten Raytracing-Effekten. Aufgrund ihrer Leistung und insbesondere ihres großen Arbeitsspeichers ist sie auch für lokale LLM-Workloads gut gerüstet. Etwas ärgerlich ist die Einschränkung bezüglich des PowerTargets, die wir nicht nachvollziehen können.
Wer eine zukunftssichere Mittelklasse-GPU mit breitem Einsatzspektrum und kompaktem Formfaktor sucht, findet mit der PNY RTX 5060 Ti 16 GB eine leistungsstarke und vielseitige Lösung – sowohl fürs Gaming als auch für die lokale KI-Anwendungen.

Pro:
+ Hohe Gaming-Performance in Full-HD und WQHD
+ Kompakte Abmaße
+ Zukunftssichere Ausstattung mit DLSS 4, PCIe 5.0 und 16 GB GDDR7
+ Gute KI-Leistung für lokale LLM-Anwendungen

Neutral:
o PCIe Anbindung nicht für PCIe 3.0 geeignet

Kontra:
– Eingeschränkte Einstellmöglichkeiten des PowerTargets



Software (VelocityX)
Herstellerseite
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